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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 31. August 2025 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
dazu: Kanzler der Schmerzen
Friedrich Merz erklärt den Sozialstaat für insolvent und kündigt Einschnitte an. Die SPD mimt die Rolle der Gerechtigkeitspartei.
Die Aufrüstung der Republik muss bezahlt werden, fragt sich nur von wem. Am Wochenende hat der Streit innerhalb der Regierungskoalition darüber, ob die fehlenden Milliarden im Haushalt eher bei den Reichen oder den Armen zu holen sind, an Schärfe gewonnen
Quelle: junge Welt
dazu auch: Sozialstaat zu teuer? Von wegen!
Friedrich Merz sagt, der Sozialstaat sei nicht mehr finanzierbar. Die SPD kritisiert das. Und auch der Volkswirt Sebastian Dullien widerspricht.
Man könnte es als Folklore abtun. Beim Landesparteitag der niedersächsischen CDU am Samstag sprach auch der Bundesvorsitzende Friedrich Merz und forderte eine harte Reformdebatte. „Der Sozialstaat, wie wir ihn heute haben, ist mit dem, was wir volkswirtschaftlich leisten, nicht mehr finanzierbar“, so Merz. Die Seele vieler Parteifreund*innen mag er damit gestreichelt haben, beim Koalitionspartner und den Wohlfahrtsverbänden kamen die Ankündigungen weniger gut an.
Quelle: taz
und: Antisoziale Alternative: Koalition vor »Herbst der Reformen«
Welch Überraschung: Für Kanonen und Butter gleichzeitig reicht es mal wieder nicht. Kommt im Kapitalismus auf die vergangenen 130 Jahre gesehen regelmäßig vor, speziell, wenn sich eine Weltwirtschaftskrise einstellt, wie die nicht überwundene von 2009. Die Ampel quälte sich redlich, die Unterkonsumtion zu befördern, und jagte die Energiepreise ins wirtschaftliche Nirwana. Nun will es die neue Ausgabe von CDU/CSU plus SPD (mit einer Ausnahme von vier Jahren seit 1998 in Bundesregierungen) richten. Bis in den Sommer hinein sprühten die Koalitionäre vor Euphorie. Die geplanten Billionen Euro Schulden für Aufrüstung, Krieg und Superwachstum sollten für gute Stimmung sorgen, sogar Kohle für Soziales war da. Im Kanzleramt dröhnten zum Beispiel am 21. Juli 30 deutsche Manager, in den nächsten drei Jahren 631 Milliarden Euro in Deutschland zu investieren. Kleine Einschränkung des Siemens-Chefs Roland Busch: »Wir brauchen in der Politik den Mut für strukturelle Veränderungen, und da müssen unbedingt große Schritte folgen.« Am 6. August beschloss das Kabinett aber zunächst einmal Regelungen für Soziales: gleiches Rentenniveau bis 2031, Ausweitung der sogenannten Mütterrente, Tariftreue für öffentliche Aufträge bis 2032 – Ausnahme bei Bundeswehr-Bestellungen etc.
Quelle: Arnold Schölzel in junge Welt
dazu: Handelsdeal mit den USA: Wie TTIP – nur schlimmer
Die EU-Kommission hat mit den USA eine Rahmenvereinbarung für die künftigen Handelsbeziehungen abgeschlossen. Die USA konnten sich in allen Punkten durchsetzen. Die Verabredung ist folgenreicher, als es das umstrittene Freihandelsabkommen TTIP war. Die EU wird zur US-Kolonie. (…)
Bis 2028 wird die EU in den USA Energie im Wert von 750 Milliarden Euro einkaufen. Öl, Gas, Kernbrennstoff – nahezu alles, was in der EU verfeuert wird, kommt künftig aus den USA. Ob es dort auch seinen Ursprung hat, ist hingegen fraglich. Gerade bei Kernbrennstoff sind die USA auf Importe angewiesen. Sie beziehen das zur Herstellung notwendige Uran zum großen Teil aus Russland.
Zudem verspricht die EU, dafür zu sorgen, dass europäische Unternehmen in den USA ebenfalls bis 2028 600 Milliarden Dollar investieren werden. Da sich jeder Dollar nur einmal investieren lässt, werden diese 600 Milliarden Dollar in der EU dann eben nicht investiert.
Quelle: Gert Ewen Ungar auf RT DE
Anmerkung Christian Reimann: Herr Ungar trifft den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf, aber in den deutschen „Qualitätsmedien“ wird dieser Deal eher verharmlosend dargestellt. Lediglich Vasallen lassen sich so behandeln. Bitte lesen Sie dazu auch US-Finanzminister brüstet sich: So dreist werden die USA ihre „Verbündeten“ ausplündern und EU und USA stellen Details von Handelsabkommen vor mit einer Anmerkung.
dazu: Gazakrieg: Hunderte Ex-Diplomaten rufen EU zum Handeln auf
In Israel berät das Kabinett über einen möglichen Geiseldeal, während Angehörige der Entführten protestieren. Gleichzeitig fordern mehr als 200 Ex-Diplomaten die EU auf, im Gazakrieg zu handeln.
In Israel hat am Dienstag das Sicherheitskabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu über einen möglichen neuen Geiseldeal beraten. Laut israelischen Medien stand das Thema allerdings nicht offiziell auf der Tagesordnung und wäre nur dann zur Diskussion gekommen, wenn Minister entsprechende Anträge eingebracht hätten. Eine teilweise Vereinbarung mit der islamistischen Hamas gilt nach übereinstimmenden Berichten inzwischen als vom Tisch – Netanjahu besteht demnach auf einer umfassenden Lösung, die die Freilassung aller Geiseln beinhaltet.
Quelle: Berliner Zeitung
Anmerkung unserer Leserin S.B.: Die Welt schaut darauf, was Israel in Gaza anrichtet. Es sind nicht nur ein paar Hundert verwirrte fehlgeleitete Künstler, wie die Botschaft Israels bei X behauptete. Und dass es reine Hamas-Propaganda ist, was Israel anrichtet, das dürfte auch vom Tisch sein. Ich gehe davon aus, dass Deutschland die kollektive Einigung boykottieren wird. Dann müssen halt die anderen Staaten das einzeln tun. Es wird Zeit, dass etwas passiert.
dazu auch: Gaza entlarvt den Bankrott des westlichen Liberalismus
Gilbert Achcar prangert an: Mit seinen Waffen für Israel macht der Westen das Völkerrecht zu einer Farce. Im Gespräch erklärt der Sozialwissenschaftler, warum der Genozid als Schlüsselmoment im Zerfall des Liberalismus in Erinnerung bleiben wird.
Quelle: Jacobin
und: Programmierer aller Länder, vereinigt euch!
Quelle: NachDenkSeiten
dazu auch: For peace in Ukraine, Russia needs ‘security guarantees’ too
For a true and lasting end to this conflict, the US and Europe need to think more broadly outside of just protecting Kyiv
The failure of this week’s meeting in Washington to move the needle forward toward peace hinges, in my opinion, on the failure of the participants to properly understand the security dilemma they are facing.
Rather than seeking security for all, Europe is still seeking partial security, only for Ukraine. This short-sightedness stems from the desire to punish Russia, which argues that it is only defending its national interests.
It is telling that, toward the end of their joint press conference, Putin said he agreed with Trump’s claim that this war could have been prevented if Trump had been president. Many saw this as a throw-away line designed to ingratiate himself to Trump, but I believe that Putin was remarking on how different Trump’s approach to the conflict is from that of his predecessor. While Biden saw NATO as an unvarnished force for good; Trump appears to appreciate that it can also be seen as a threat, especially by those who have been excluded from it.
Quelle: Responsible Statecraft
dazu auch: Russischer Angriff auf Nato: “100 Prozent Wahrscheinlichkeit”
Die politischen Ziele Russlands sind, die europäische Sicherheitsordnung zu zerschlagen und durch eine nach Moskau ausgerichtete zu ersetzen. Dafür müsste Russland in allen drei baltischen Staaten und Ostpolen einmarschieren, die nicht-russische Bevölkerung ausradieren und das vor Kameras dokumentieren, dann einen Pflock einschlagen und sagen: ‘Hier ist der Frieden-, Freundschafts- und Kooperationsvertrag mit Russland, wenn ihr nicht unterschreibt und die Nato auflöst, dann ergeht es euch so wie den baltischen Staaten.’
Quelle: BR
Anmerkung unseres Lesers A.S.: Diese “Experten” sind gedanklich bereits im Krieg. Anders lassen sich solche Aussagen nicht mehr erklären.
und: „Sicherheitsgarantien“: Die Wahrheit stirbt zuerst
Quelle: NachDenkSeiten
dazu auch: Empfängerland Nummer eins ist die Ukraine: Deutschland schraubt Exporte von Kriegsgütern auf Rekordhoch
Das deutsche Geschäft mit Rüstungsgütern brummt. Einem Bericht zufolge genehmigte die Bundesregierung im vergangenen Jahr mehr Ausfuhren als je zuvor. Vor allem die Zahl der Exporte in Drittländer steigt.
Die Bundesregierung hat im vergangenen Jahr Rüstungsexporte in Höhe von 12,83 Milliarden Euro genehmigt – Deutschland exportierte damit so viele Kriegsgüter wie noch nie.
Auf dem ersten Platz bei den Empfängerländern steht die Ukraine mit einem Volumen von 8,15 Milliarden Euro, wie der Pro-Newsletter „Industrie & Handel“ des Nachrichtenmagazins „Politico“ berichtet.
Quelle: Tagesspiegel
und: Handelsblatt: „Doch die Welt ist, wie sie ist, und sie verlangt nach Kriegsgerät“
Quelle: NachDenkSeiten
dazu: Der tolle Herr Fratzscher und das Pflichtjahr für Rentner
Wirklich. Ein wohlbestallter Herr Professor, 54, meint, eigentlich sollten doch die Rentner ein Pflichtjahr leisten, sozial oder bei der Bundeswehr, wo es doch so wenige Junge gibt. Marcel Fratzscher hatte auch sonst schon seltsame Ideen. (…)
2016 hatte er erklärt, die Flüchtlinge wirkten “wie ein Konjunkturprogramm”, und man solle ja nicht den Eindruck erzeugen, durch sie würden die Wohnungen knapp. “Viele der Geflüchteten werden die Renten der Babyboomer zahlen”, hatte damals seine Behauptung gelautet.
Und 2021, also noch ehe die Sanktionen Energiepreise wie Inflation in die Höhe schießen ließen, hatte er höhere Energiepreise begrüßt. Die Begründung? “Die Preise für klimaschädliches Verhalten müssen steigen.” (…)
Ja, das Höchste der Gefühle für Fratzscher ist es, die “Menschen mit kleinen Einkommen” zu unterstützen, “wenn manche Lebensmittel teurer werden”, weil die Fleischproduktion das Klima belastet … aber eigentlich nur, um die “soziale Akzeptanz” für den ganzen Klimawahn zu erhöhen. Das ist das Soziale, das noch übrig ist.
Quelle: Dagmar Henn auf RT DE
Anmerkung Christian Reimann: Ein Beispiel für den aktuellen Zustand des ehemaligen Landes der Dichter und Denker.
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
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