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Titel: Leserbriefe zu „Merz’ Friseur und Söders Selbstverblödung – egal, wir zahlen“
Datum: 22. November 2025 um 15:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich: Redaktion
Jens Berger kommentiert hier die Selbstinszenierung deutscher Spitzenpolitiker wie Friedrich Merz und Markus Söder, der nur für Fotografen 220.000 Euro pro Jahr ausgebe. Die Selbstinszenierungssucht der Politeliten zeige „eine kaum noch zu fassende Abgehobenheit“. Im demokratischen Ideal sollten die „Herrschenden“ eigentlich eher Diener des Volkes sein, die sich nicht durch royalen Pomp vom gemeinen Volk abheben. Der eigentliche Skandal seien jedoch „nicht die Kosten selbst; sondern die Selbstverständlichkeit, mit der dieser volksferne Narzissmus der Politikeliten heutzutage angesehen“ werde. Wir haben dazu interessante Zuschriften bekommen. Dafür bedanken wir uns. Die nun folgende Leserbrief-Auswahl hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
1. Leserbrief
Liebes NDS-Team,
danke für die Zahlen, die Herr Berger im genannten Artikel präsentiert hat. Dazu möchte ich anmerken, daß ein Bürgergeldempfänger (Single, ohne Kinder) nicht mal die 12.501,30 Euro für das ganze Jahr zum Leben (inkl. Miete) hat.
Die Kosten bei einer Frau Baerbock oder einem Luwig III., Verzeihung Markus I. von Bayern sind da nur noch absurd zu nennen!
Wie war das noch mal mit den “Arbeitsscheuen” und den ‘Bürgergeldgewinnlern’? Da soll doch weiter eingespart werden, wenn ich mich nicht irre.
Denen kann man dann – in alter Tradition – nur abgewandelt raten: “Wenn Ihr kein Brot habt, geht halt an eines der vielen Buffets in diesem unserem Lande!”
Politker haben ja Kost und Logis frei, also lasst uns alle Politiker werden ;-)
Gruß
Frank Benedikt
P.s.: Wofür braucht der Kanzler eigentlich einen Friseur???
2. Leserbrief
Ja, aber es sind nicht nur die Spitzen in der Politik. Es geht genauso in der Landes -und Kommunalpolitik. Diese Bürgergeldbezieher (Denn es ist ja das Geld der Bürger*innen) greifen alles ab, was geht. Selbst bei uns (in E.) gehen sogar die Linken auf jeden Termin, wo man Sitzungsgelder kassieren kann. (shame on you). Und zwar ohne Ahnung und Interesse an dem Thema. In dieser Frage gibt es wirklich die ganz-ganz-Große Koalition.
Hans Kloth
3. Leserbrief
Lieber Herr Berger,
was soll ich noch sagen? Es steht ja alles drin in Ihrem Artikel, der fortgeschrittene Narzissmus dieser sogenannten Elite, der Vergleich mit Ludwig 14 und seinem perversen Hofstaat. Und, Sie haben Recht, wenn man sich diese Gestalten und ihr Gewurstel anschaut, dann wirkt Helmut Kohl im Nachhinein absolut seriös.
Aus meiner Jugend kenne ich den Spruch “erzähl das deinem Frisör”. Wenn jemand Blödsinn erzählte und gar nicht mehr damit aufhören wollte. Der Friseur hat Zeit, wird dafür bezahlt und kann nicht weglaufen. Da tut mir Merzens Frisör schon leid. Und es ist nur gerecht, wenn er für diese Folter gut bezahlt wird.
Besser wäre natürlich, die “Herren” und “Damen” würden nicht ihre Friseure belatschern, sondern professionelle Psychiater in einer geschlossenen Anstalt. Naja, da sind sie schon, BRD heißt die Einrichtung, und die Gummizelle Brüssel. Leider gibt es da keine Therapie, sondern das Gegenteil, Aufstachelung zum Wahnsinn aller Orten.
Alles hat auch eine gute Seite. So wie sie das Land mit Hochgeschwindigkeit in den Abgrund fahren, werden sie, mangels Mittel, den Krieg nicht führen können, von dem sie so sehr träumen. Und wenigstens der Friseur hat sein Auskommen.
Herzliche Grüße,
Rolf Henze
4. Leserbrief
Liebe NDS, lieber Jens Berger,
der Skandal um die genannten Ausgaben – alle voran die für Fotografen – erklärt sich ganz einfach: in den ersten 40 Jahren der Republik gab es durchaus ein umfassendes Interesse der Journalisten an zeitnahen Bildern der politischen Akteure bzw. Aktionen.
Als das dann in “Mode” kam und immer mehr zur Selbstdarstellung wurde, begann tatsächlich die Suche nach “Incentives”, um die langsam fauler werdenden Fotografen bei der Stange zu halten. Denn diese waren eigentlich weniger faul, sondern mit dem Zeitablauf immer weniger interessiert, immer wieder diesselben Köpfe mit denselben Posen abzulichten.
Ich erinnere mich an den tragik-komischen Fall Möllemann. Dieser war als großer PR-Freund und Selbstdarsteller bekannt – und kein Fotograf oder Filmer hatte ihn nicht schon hunderte Male “auf der Platte”. Denen rieten wir damals, doch einfach keinen Film bzw. Band einzulegen, und lediglich das rote Licht für die Aufnahme zu aktivieren, um Herrn Möllemann den Anschein unendlichen Interesses zu vermitteln.
Dass dieser gute Brauch nun wohl in Vergessenheit geriet und man inzwischen die Fotografen “schmieren” muss (sorry, meine persönliche Meinung), um deren Widerwillen zu überwinden, ist unserer Zeit angemessen – immer mehr Pferde müssen zur Tränke getragen werden – wenn man lieber verdurstet, als vergiftetes Wasser zu trinken.
Damit eine gute Woche und Grüße aus dem Rheinland,
H. Rudolf
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