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Titel: Schmutzkampagne gegen die NachDenkSeiten – Das schreiben uns unsere Leser zum „Faktenfinder“

Datum: 21. April 2017 um 13:03 Uhr
Rubrik: Kampagnen/Tarnworte/Neusprech, Leserbriefe, Medienkritik
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Die als Faktencheck getarnte Schmutzkampagne von Teilen der Tagesschau-Redaktion gegen die NachDenkSeiten hat auch unsere Leser nicht kaltgelassen. Alleine auf Facebook haben fast 350.000 Leser die beiden Artikel zur SPON-Meldung und zum Faktenfinder der Tagesschau gelesen – die Beiträge wurden mehr 2.000mal geteilt und mehr als 3.000mal geliked. Danke dafür. Wie kaum anders zu erwarten, haben wir zum Thema natürlich auch zahlreiche Lesermails bekommen, von denen keine einzige die seltsame Argumentationslinie der Tagesschau-Faktenfinder verteidigen wollte. Stattdessen beglückwünschten uns unsere Leser und setzten ihrerseits oft noch einen drauf, indem sie uns auf die journalistischen Stockfehler der Faktenfinder hinweisen. Jeder macht sich so lächerlich, wie er will und kann. Von Jens Berger.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Lesen Sie dazu bitte auch: Albrecht Müller – Goliath gegen David. Warum diffamiert die Tagesschau die NachDenkSeiten? Juristisch sich zu wehren, bringt nichts. Wir setzen auf Sie.

Besonders amüsiert hat uns eine Zuschrift unseres Lesers Sascha Gottwald, in der er uns auf eine Sache aufmerksam macht, die uns bei der Kommentierung von Patrick Gensings Artikel völlig entgangen ist, die aber sehr tief blicken und erahnen lässt, wie denn die obersten Faktenfinder der Tagesschau arbeiten. Die Lösung ist ebenso einfach wie profan: Sie schreiben aus der Wikipedia ab.

Sehr geehrte Macher der Nachdenkseiten,

Vorweg einmal ein großes Dankeschön für Ihre Arbeit mit den wertvollen Infos und der Aufklärung die Sie betreiben. Zu o.g. Artikel ist es sehr auffällig, dass Herr Gensing nichts anderes macht, als diese

“Steven Geyer von der Frankfurter Rundschau zählte die NachDenkSeitenim November 2015 zu den Machern einer neuen Gegenöffentlichkeit, die gegen eine vermeintliche Gleichschaltung der deutschen Medien anschreiben und hinter allen schlechten Entwicklungen die CIA und NATO vermuten und dabei keine Berührungsängste mit rechten Personen und Positionen und Verschwörungstheorien haben.[15]”

Textpassage fast vollständig aus der Wikipedia/Psiram zu übernehmen, denn in dem Artikel der FR ist diese Syntax von Herrn Geyer gar nicht vorhanden.

Mit besten Grüßen und weiter so! 

Sascha Gottwald

Wir haben das natürlich überprüft und Herr Gottwald hat vollkommen Recht. Im – ansonsten inhaltlich und stilistisch scharf zu kritisierenden – Artikel von Geyer kommt besagter Vorwurf zwar vor – aber nicht gegen die NachDenkSeiten, sondern gegen Ken Jebsen. Offenbar hat Gensing den von ihm selbst verlinkten Artikel ebenfalls nicht gelesen, sondern die Passage 1:1 aus der Wikipedia abgeschrieben, ohne zu überprüfen, ob das Zitat überhaupt stimmt.

Da muss man sich schon die Frage stellen, wie die von unseren Fernsehgebühren finanzierten Faktenfinder rund um Gensing überhaupt arbeiten. Oder besser: Ob sie überhaupt arbeiten. Die „professionelle Recherche“ besteht in diesem Fall offensichtlich daraus, den Artikel, der gecheckt werden soll, bestenfalls überflogen zu haben, dann eilig in der Wikipedia nach „Munition“ gegen die NachDenkSeiten gesucht und diese 1:1 per Copy&Paste in den Artikel übernommen zu haben. Dann noch schnell ein offizielles – aber nicht zutreffendes – Zitat der Bundeswehr eingeholt, nochmal Copy&Paste und schon ist der „Faktencheck“ fertig.

Und damit will die Tagesschau – wie sie es pompös angekündigt hat – das Vertrauen ihrer Zuschauer zurückgewinnen? Aber nicht doch.

Das sehen auch die meisten unserer Leser so. Zahlreiche Leser waren dann auch sehr erstaunt, dass die NachDenkSeiten von den Faktenfindern in die Nähe „rechter Personen und Positionen“ gerückt werden. Stellvertretend von vielen sei hier eine Mail an Patrick Gensing zitiert:

Sehr geehrter Herr Gensing,

haben Sie besten Dank für Ihre Mail und den Beitrag zu diesem Vorfall. Dass die Nachdenkseiten „Nähe zu rechten Personen und Positionen habe“, habe ich bislang gar nicht bemerkt. Auch hierfür besten Dank. Zitieren Sie hier lediglich die Frankfurter Rundschau? Sind Sie bitte so freundlich und könnten mir zwei, drei Beispiele nennen? Ich bin bislang davon ausgegangen, dass es sich um eine dezidiert linke Webseite handelt und habe es so auch immer in meinem Freundeskreis vertreten.

Allerbeste Grüße

Es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass weder Patrick Gensing noch ein Mitarbeiter seines Teams solche Mails bislang beantwortet haben.

Ob die Tageschau sich mit dieser äußerst dilettantisch durchgeführten Schmutzkampagne gegen die NachDenkSeiten einen Gefallen getan hat, darf indes bezweifelt werden. Auch in den Sozialen Netzwerken und sogar im eigenen Forum mehren sich die kritischen Töne und die Faktenfinder selbst sind auf Tauchstation und sitzen die öffentlich-rechtliche Glaubwürdigkeitspanne lieber aus.

Unsere Leser sehen die Kampagne erstaunlicherweise eher als gute Werbung für die NachDenkSeiten. So schreibt uns unsere Leserin G.B. folgendes:

Liebe NachDenkSeiten-Macher,

nehmen Sie es sportlich. Wer die NachDenkSeiten kennt, weiß, was er an ihnen hat und wird sich nicht durch den Tagesschau-“Faktenfinder” beeinflussen lassen. Wer die NachDenkSeiten nicht kennt und der Tagesschau und ihrem “Faktenfinder” auch nicht zu 100 % vertraut (wie viele tun das noch?), hat jetzt etwas von Ihnen gelesen und ist vielleicht neugierig auf die “neue Gegenöffentlichkeit” geworden. Vielleicht schauen viele jetzt mal bei Ihnen rein und stellen fest, dass die “Gegenöffentlichkeit” sehr interessant und aufschlussreich ist. Wer weiß…?

Viele Grüße G.B.

Uns wäre es natürlich viel lieber, wenn die Tagesschau ihre Berichterstattung verbessern und wirklich objektiv und neutral berichten würde, anstatt einen albernen Kleinkrieg gegen uns zu führen. Aber wenn einige „Journalisten“ der Tagesschau das anders sehen, dann geht das in der Tat nach hinten los. Aber wer weiß … vielleicht kehrt auch beim Team der Tagesschau ja irgendwann einmal die Vernunft ein? Wir würden das sehr begrüßen, zumal wir ja eigentlich große Freunde eines guten öffentlich-rechtlich finanzierten Rundfunks sind.


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