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Titel: Nachtrag zu Spiegel-Fleischhauer, Unter Linken

Datum: 13. Mai 2009 um 14:47 Uhr
Rubrik: Medien und Medienanalyse, Strategien der Meinungsmache
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Als ich in Vorbereitung des NDS-Beitrages bei Amazon nachschaute, gab es zwei Kundenrezensionen zum Fleischhauer-Buch: Eine Lobeshymne mit fünf Sternen und eine Vernichtende mit einem Stern. Heute um 13.40 h ist die Vernichtende verschwunden. So ist das im Land der Pressefreiheit. Es folgt noch eine Mail von E.H. zu Autor und Buch. Albrecht Müller

Mail E.H. vom 13.5. an AM/NDS:

Über diese lächerlichen Spiegel-Berichte dieses Fleischhauers habe ich nicht einmal lachen müssen, obwohl ich humorvolle Beiträge erwartet habe.
Denn wenn man so über “die Linken”, worunter er auch Schröder und Fischer einordnet, herzieht, könnte man eine Humoreske erwarten.

Bei diesem Fleischhauer ist es nicht das flirtabweisende linke Mädchen, wie Sie vermuten (sehr gut analysiert), sondern seine linke Mutter, die ihm alles Amerikanische, das er als nicht-links, also konservativ, definiert, verboten hat. Ödipus lässt selbstverständlich auch grüßen, denn sein Vater steht – für ihn – unter der Fuchtel der Mutter. Beide waren zwar links, aber – für ihn – ziemlich humorlos, was sich auf das Söhnchen übertrug.

Der entscheidende Wendepunkt in seinem ideologischen Denken tritt ein, als er einige Zeit in den USA lebte. Das war für ihn ein Ausbrechen aus seiner eingeengt-gefühlten Mamma- und Papawelt. Dort durfte er endlich Pepsi trinken und später mit seinen Kindern zum ersten Mal Disney-Zeichentrickfilme anschauen.
Ist das jetzt zuviel Humor? Nein, das ist Fleischhauer.

Mir war nach ein paar Sätzen klar, dass dieser Fleischhauer in den USA lebte (das las ich erst viel später) und sich dort selbst indoktrinierte, das hätte er nicht mal schreiben brauchen. Mir ist auch klar, dass er nur deshalb beim (heute irgendwoher kontrollierten) Spiegel unterkam.
Ich glaube nicht, dass dies während der Augstein-Ära möglich gewesen wäre.

Diesen humorlosen, oberflächlichen, ideologiebeladenen und flachen Fleischhauer sollte man beobachten.

Vielleicht sollte er auch einmal über humorvolle Konservative schreiben, denn mir fällt da überhaupt niemand ein.

Mit freundlichen Grüßen
E. H.

Antwort AM vom 13.5.:

Nun zu ihren Anmerkungen zu Fleischhauer: haben Sie etwa das Buch gelesen? Oder nur die Beiträge bei SpiegelOnline? Das würde ja wohl auch reichen. Die Sache mit der Mutter hatte ich auch überflogen. Als ich diesen Autor aber dann auf dem Foto sah, gefiel mir die Geschichte mit dem linken Mädchen noch besser. In der Sache haben sie sicher recht. Möglicherweise auch mit Ihren Andeutungen zu den USA. Möglicherweise ist er dort eingekauft worden, was für eine Reihe von Bundestagsabgeordneten, Politikern und auch für Journalisten gilt.

Mit Recht gehen Sie auf die Verortung von Fischer und Schröder als links ein. Auch Clinton zu den Linken zu zählen und insgesamt die Hamburger SPD als links zu betrachten, ist schon eine beachtliche Leistung.

Herzliche Grüße
Albrecht Müller

Antwort E.H.:

Nee, das Buch würde ich nicht mal mit der Beißzange anfassen. Ich halte das alles für wirres Zeug, als ob ein Computer “intelligent wirkende” Wörter nach dem Zufallsprinzip aneinandergereiht hätte.

Aussage = 0. Eigentlich steckt hier nur eine Abrechnung mit seinen Eltern und dem linken Umfeld, in dem er aufgewachsen ist, dahinter, aus seiner jetzigen Sicht als Angepasster.
Aber mein Tenor ist ja “verschwörungstheoretisch” unterlegt. Irgendwie werde ich den Gedanken nicht los, dass die Geheimdienste, Nato und ein paar “geheime Logen” unsere demokratischen und medialen Institutionen unterlaufen (haben). Vielleicht bin ich ein Verfolgter dieser Gedanken, aber eigentlich passt alles so (schön) zusammen, so dass es nur so sein kann, ohne die Köpfe dahinter benennen zu können. (Gut, benennen könnte ich ein paar, die zu weit vorgeprescht sind, aber beweisen kann ich es natürlich nicht, wobei ich es auch nicht beweisen muss, denn die Köpfe, an die ich denke, sind ja nur die Helfershelfer). In diesem Gedankenpuzzle erkenne ich, trotz 1000facher Hinterfragung, keinen einzigen Widerspruch.

Naja, so ist es eben. Wer die mediale Welt kontrolliert, kontrolliert die Menschen.

Gegen gute Diktatoren hätte ich, so wie Platon, nicht mal etwas einzuwenden. Aber das ist Utopie.

Mit freundlichen Grüßen
E.H.

P.S.: Dazu passt die Erfahrung mit Amazon, siehe oben.


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