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Datum: 11. Mai 2018 um 16:38 Uhr
Rubrik: Aufbau Gegenöffentlichkeit, Militäreinsätze/Kriege, Strategien der Meinungsmache
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Zum Ende der Woche will ich nur wenige Hinweise geben: Obwohl es die Finte des Überfalls auf den deutschen Sender Gleiwitz durch Polen und zum Beispiel die Erfindung gab, Saddam Hussein besitze Massenvernichtungswaffen, obwohl unsere Journalisten eigentlich gewarnt sein müssten, machen sie im gleichen Stil weiter. Auf der Basis einer afp-(Agence France Press)-Meldung lautet die erste Zeile in der Titelgeschichte meiner Regionalzeitung – vermutlich ähnlich wie bei Ihnen: „Nach dem Raketenbeschuss der Golan-Höhen durch iranische Einheiten üben israelische Jets Vergeltung.“ Der Iran bestreitet das. Aber das juckt unsere Hauptmedien nicht. Albrecht Müller

Sie schreiben: „Das Assad-Regime in Damaskus …“. Vom „Trump-Regime“ oder „Netanjahu-Regime“ sprechen und schreiben Sie nicht, obwohl dies genauso berechtigt wäre.

In diesem Zusammenhang ist auf eine weitere tiefsitzende und nicht hinterfragte Meinung aufmerksam zu machen: Atomwaffen in den Händen der USA, Großbritanniens, Frankreichs, sogar Pakistans und Israels sind akzeptiert und offensichtlich nicht sonderlich problematisch. Atomwaffen in den Händen von Nordkorea und von Iran gelten als gefährlich. Dass dies gefährlich ist wie auch der Besitz von sonstigen schlimmen Waffen, will ich nicht in Zweifel ziehen. Aber es wird immer zweifelhafter, dass Atomwaffen in den Händen des Trump-Regimes, des May-Regimes und des Netanjahu-Regimes ungefährlich sind. Den dort Verantwortlichen wie auch früheren Verantwortlichen in diesen Ländern ist der Einsatz schlimmer Waffen zuzutrauen. Ob viel weniger als dem iranischen Regime oder dem nordkoreanischen, ist zu bezweifeln.

Daraus sollte man endlich den Schluss ziehen, dass die Aufteilung der Welt in Gut und Böse nach dem bisherigen Schema – der Westen ist gut, alle anderen nicht – nicht stimmig ist und dies im Übrigen nie war. Ein Blick auf die lange Kette der militärischen Interventionen und imperialistischen Gewohnheiten der westlichen Führungskräfte zeigt das. Es ist an der Zeit, umzudenken.

Die Vermittlung von unwahren Behauptungen und Wertungen durch Propaganda läuft wie in dem zitierten Einführungssatz meiner Zeitung schleichend. Bitte beobachten Sie die Medien und machen Sie Ihre Freunde, Bekannten und Familienmitglieder auf diese schleichende Propaganda aufmerksam. Es geht um die Wurst, es geht um den Frieden. Deshalb können wir nicht untätig bleiben.


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