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Titel: Leserbriefe zu „#allesdichtmachen – Das Ende des Schweigens“

Datum: 27. April 2021 um 15:03 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

In diesem Beitrag ist auf die Kampagne #allesdichtmachen deutschsprachiger Schauspielerinnen und Schauspieler hingewiesen worden. Die Reaktion der „Lockdown-Fraktion“ erfolgte prompt und sehr heftig – u.a. von „Schwurbler“ und „rechtsradikale Propaganda verbreiten“ ist die Rede. Jens Berger hofft dennoch, „dass diese Aktion ein Auslöser für einen breiten Protest in der Bevölkerung sein wird“. Danke für die zahlreichen Leserbriefe, die meistens zustimmend sind. Es folgt eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Liebe NDS, lieber Herr Berger,

absolut treffender Kommentar von Herrn Berger; sehr gut, dass Sie die Inhalte einer Reihe von Videos skizzieren und in den roten Faden Ihres Kommentares einflechten.

Auch die Anmerkungen von André Tautenhahn unter dem entsprechenden Hinweis des Tages passen. Bevor es zur erhofften Diskussion kommt, müssen viele der öffentlichen Maßnahmenbefürworter aber argumentativ abrüsten – oder besser: aufrüsten, denn sie bewegen sich ja häufig weniger im argumentativen als im emotional-diffamierenden Raum. Auf das Leserecho in den NDS darf man gespannt sein.

Viele Grüße
Heiner Biewer


2. Leserbrief

Liebes Leserbriefteam, lieber Herr Berger,

es ist schon erschütternd, wie die Stellungnahmen dieser aufrechten Schauspieler von den Medien-Beherrschern aufgenommen werden. Nun müssen sich alle rechtfertigen, rudern zurück, haben Angst vor ihrer eigenen Courage bekommen. Man muss sich nach einem Jahr Corona-Karussel keine Fragen mehr stellen, was los ist mit Deutschland.

Die Merkel-Regierung hat einen Feind gefunden, der so sicher wirkt wie nicht einmal Russland. Das Virus. Vorwand für alles Unmenschliche, für alle politischen Lügen und politischem Fehlverhalen und  für extrem viele Fehler, die in Sachen Corona und Pandemie stattgefunden haben. Verwirrung und Chaos stiften das ist und war die politische Arbeit unserer Kanzlerin.

Dass die kleinen Videoclips so viel Aufregung erzeugen und diese tapferen Frauen und Männer dann auch noch in die Richtung rechtsextrem und AfD geschubst werden, gehört zum schlechten Ton der Regierung, der Medien. Denn das ist der 2. Feind der Regierung, der Medien. Wer anders denkt gehört zur AfD

An der Afd ist so wenig schlechtes wie an dem Virus. Nur – der Umgang damit – läuft hahnebüchend  ab. Sind wir nur demokratisch, wenn alle CDU-CSU- diese christlich angestrichen Parteien, unter deren Farbe, die im Laufe der Merkel-Ära immer mehr zu bröckeln begann und Braunes durchscheint bis zu diesem Höhepunkt der Corona-Pandemie, wählen? Oder die Linksparteien? Die sich alle der einen, verlogenen Meinung der Regierung angeschlossen haben? Von den Medien ganz zu schweigen. Die sind seit Jahren mit der Regierung ein Herz und eine Seele.

Wo also kann noch demokratischer Widerstand herkommen, wenn alle weichgekocht und gleichgestaltet sind? Aus der Bevölkerung. Wer hätte das gedacht. Der Mehltau, der seit Merkel  über der Gesellschaftlag, ist wie weggeblasen! Die Menschen denken nach, belesen sich alternitiv, weil sie es müssen! Wer nachdenkt und merkt, dass in der Regierung merkwürdige Sachen passieren und dazu sich äußert, wie die AfD, wird verhöhnt und verlacht. Wo bleibt der politische Anstand in Deutschland? Rückfällig geworden in übelste Diffamierung und Beschimpfung gegen die, die Fragen stellen und andere Vorstellungen von Rettung aus Pandemie und Umgang mit der Virusbekämpfung wollen.

Allein nur die Analyse und Beratung des RKI von Drosten und Wiehler in Anspruch zu nehmen und Berater, die regierungstreu denken, ist ein Angriff auf die Vielfalt, die in Demokratien zu herrschen hat, ja sogar muss, denn daran erkennt man sie. Das Ausschalten der AfD durch Absprache, auf keinen Fall sich mit dieser Partei gemein zu machen, wird sich bitter rächen, wenn Annalena Baerbock mit den Grünen in eine Koalition mit den C-Parteien geht und evtl. Kanzlerin wird, was schlimm für uns wäre. Eine Koalition mit der AfD wäre für linke Parteien auch möglich um Schwarz-Grün zu verhindern, wenn diese einsähen,dass rechts und links sich unter dem Pandemie-Diktat verschoben haben. Aber daran haben alle nicht denken wollen. Lieber weiter wie bisher und die Bevölkerung zwingen, diese krankmachenden Maßnahmen mit hohen Strafen zu erzwingen. Rechter geht es nicht. Warum merkt das keiner?

Beste Grüße
Karola Schramm


3. Leserbrief

Hallo liebes Team der Nachdenkseiten,

leider ist es kaum möglich, den Schauspielern ein positives Feedback zu geben.

Wenn ich z.B. die negativen Kommentare auf Tagesschau.de lese, habe ich das Gefühl, dass entweder das Forum durch entsprechende Propagandastellen oder aber durch die, im Vorfeld, erfolgte Zensur der Mods, dominiert wird oder die Menschen die Vidios nicht gesehen haben.

Es wäre ggf. interessant hier durch die Möglichkeit des Aufrufs zu einer Leser(Innen, wie bescheuert “g”)briefaktion, hier eine unzensierte Meinung einbringen zu können.

An dieser Stelle (ich habe leider keinen Balkon) ein herzliches Händeklatschen im Garten.

Gut, ernsthaft, herzlichen Dank für Ihre Tätigkeit.

Mit freundlichen Grüßen
Wolfgang Garms


4. Leserbrief

Ihr mutigen Menschen,

Eure Worte sprechen mir aus Verstand und Herz. Danke, danke, danke dass Ihr bereit seid, Euren Kopf für uns hinzuhalten und die menschenverachtenden Reaktionen auszuhalten. 

Das mit der Forderung nach einem Beschäftigungsverbot für diese couragierten Bürgerinnen und Bürger ist hoffentlich ein verspäteter misslungener Aprilscherz? So etwas wird doch in Deutschland mit seiner Geschichte nicht ernsthaft vertreten.

Danke an die Nachdenkseiten Redaktion, dank Eurer täglichen Lektüre, komme ich mir etwas weniger wie ein Zombie vor, der nur noch zum essen, schlafen, arbeiten daseinsberechtigt ist. 

A. M.


5. Leserbrief

Das eigentliche Problem einer von Korruption und Inkompetenz geprägten Regierung wird nicht gelöst indem man das Leid der Opfer verschmäht.

Es hätte für das Allgemeinwohl gleich am Anfang der Pandemie Maßnahmen gebraucht wie in China. Das was stattdessen kam war nachweislich falsch aber jeder der trotzdem ganz persönlich alles getan hat um andere Menschen vor Krankheit zu schützen sollte nicht dafür verspottet werden. Denken Sie darüber nach und lassen Sie sich nicht verführen zu der Emotionalisierung einer Debatte in der Sie eigentlich die besseren Argumente vorbringen könnten. Das schreckt nämlich jeden ab der für Solidarität eintritt.

Von unserem Leser K.G.


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger:

Danke für die kommentierte Zusammenstellung der einzelnen Videos. Da dies ja eine größere Gruppe von Schauspielern ist, von denen einige recht bekannt sind, hat diese Seite hoffentlich eine aufklärende Wirkung bei vielen Leuten. Denn dieses Schauspieler kann man ja nicht einfach als “rechts” abstempeln. Beim Statement von Garrelt Duin stelltsich dann die Frage, ob es dann noch Tatorte aus Münster gibt. Oder soll der Gerichtsmediziner Börne dann doch sterben oder in Pension gehen, weil er ja von Herrn Liefers gespielt wird.

Gruß
R.K.


7. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

vielen Dank über die Berichterstattung der Aktion #allesdichtmachen – Das Ende des Schweigens. Was mich immer wieder an der Reaktion auf diese Aktion und auch auf die Querdenker Demos irritiert ist das die Teilnehmer von den Gegnern schnell in die rechte Ecke geschoben werden. Kann mir das mal jemand erklären wie man Menschen die gegen die Politik unserer rechten Regierung protestieren als Rechtsextreme bezeichnen kann, müssten das nicht normalerweise Linksextreme sein ? Irgendetwas an der Propaganda unserer Regierung scheint da schief gelaufen zu sein, Lockdownkoller vielleicht, Sauerstoffmangel hinter der Maske ?

Mit irritierten Grüßen
Ingo Erik Moltzen


8. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich möchte Sie hiermit darauf hinweisen, daß ich das im Update von 10:30 genutzte Wort “Berufsverbot” für nicht ganz angemessen, im Grunde sogar sehr falsch gewählt erachte.

Mal davon abgesehen, daß derzeit ein großer Teil des Landes tatsächlich an der Berufsausübung gehindert wird, sollte man doch sachlich bleiben und die Forderung nach der Beendigung der Zusammenarbeit nicht mit einem Berufsverbot gleichsetzen. Selbst dann nicht, wenn diese Forderung (leider) auch noch von einem Politiker und Funktionär des ÖR geäußert wird. Denn es ist zwar bedenklich wenn man aufgrund einer derart harmlosen Meinungsäußerung Gefahr läuft den Job zu verlieren (Nina Gummich hat dieses Risiko in ihrem Video ja sehr direkt angesprochen), aber man sollte doch aufpassen nicht in die gleiche Fanatismusfalle zu tappen in der immer mehr Menschen verheddert scheinen. Gerade wenn man sich Nachdenkseiten nennt :)

Mit freundlichen Grüßen, 
Topha


9. Leserbrief

Lieber Jens Berger,
 
vielen Dank für den ausführlichen Bericht über die Initiative der Künstler. Ich kannte diese zwar schon, weil meine Künstlertochter aus Berlin mir die Links geschickt hat. Aber gut, daß Sie in großer Ausführlichkeit mit entsprechenden Zitaten berichtet haben. Und gut auch, daß Sie die wütende Gegenwehr gleich mit zitiert haben.
 
In was für einem Land leben wir nach einem Jahr Corona! Aber in welcher Verzweiflung muß sich inzwischen auch die Regierung befinden, wenn sie mit der gerade beschlossenen Vierten Änderung zum InfSchG alles auf eine Karte setzt und darauf hofft, daß das BVerfG den Unsinn mitmacht, gegen jede Vernunft (siehe Inzidenz-Berechnung). Es hat für mich Ähnlichkeit mit dem “Endsieg” nach Stalingrad.
 
Berichten Sie bitte auch über das hanebüchene Urteil des AG Leipzig. Bei Reitschuster.de war davon zu lesen.
 
Beste Grüße
Rolf Freitag


10. Leserbrief

Sehr geehrte NDS-Redaktion,

ich denke, die spektakuläre Aktion der mutigen Schauspieler und die Reaktionen in den Leitmedien von heute bringt im Wesentliche ein Ergebnis: Der Gesinnungsterror und die Vernichtungsmaschinerie der Leitmedien werden hier nochmals für alle in aller Klarheit sichtbar. Die Reaktionen auf das Machwerk, so hat das heute ein anderes Blatt richtigerweise geschrieben, verraten mehr über die Kritiker, als über die Schauspieler. So ist Herrn Liefers und Co. zu danken, den Sie entlarven abermals für uns alle, dass wir im Grunde bereits an der Schwelle der (Meinungs-) Dikatur stehen, in der jede Kritik mundtot gemacht wird (siehe Reaktion von Frau Makatsch). Wer es jetzt noch nicht kapiert hat, wird es nie mehr kapieren.

Dank und Gruss
Viktor Csepregi


11. Leserbrief

Liebe Redaktion der NDS,
 
folgende Anmerkungen dazu:

1. Großartige Schauspieler mit großartigen Texten !
2. Wenn man das (wie es anscheinend viele tun) in eine Ecke mit den Querdenkern
Schieben kann, zeigt das einen tiefgründigen Mangel an Intelligenz und eine stabile Geschmacklosigkeit
1. Das sind Filme und Geschichten die jeden zum NACHDENKEN anregen sollten, und
Deswegen auch mehr als passend zu den Nachdenkseiten.

An alle beteiligten Schauspieler ein Wort: DANKE !!
 
Diese Aktion verdient unser aller Hochachtung! Das Verhalten der Kritiker, erinnert eher an Stalin und Mc. Carthy und ist einer Demokratie unwürdig.
 
Ich danke den NDS für die gut gemachte Berichterstattung !!
Machen Sie weiter so!
 
Mit freundlichen Grüßen / Best regards / Meilleures salutations / Muy atentamente
Ernesto Beran


12. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

es ist erschreckend, welcher Hass kritischen Geistern in diesem Land inzwischen entgegenschlägt. Der Zynimus-Vorwurf ist scheinheilig. Zynisch ist es, schlecht bezahlte Pflegekräfte monatelang am Limit schuften zu lassen (selbst dabei einen Reibach zu machen), inmitten einer Pandemie 20 Krankenhäuser zu schließen und mit dieser ganzen Misere, die seit Jahren bekannt ist, die repressiven Maßnahmen gegen die Bürger zu rechtfertigen. Dass nun auch noch Berufsverbot für die Künstler gefordert wird, schlägt dem Fass den Boden aus.

J.H.


13. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

zunächst danke für Ihren Artikel, der wie immer wohltuend sachlich und in der Wortwahl einwandfrei diese Initiative darstellt. Nun ist es Nachmittag und es kam leider, wie es 2021 kommen musste: Manche der, wie ich finde, auf völlig unaggressive, angemessene und sehr clevere Weise Kritik formulierenden Schauspieler/innen zogen ihre Videos zurück.
Was mich besorgt sind jene unsachlichen, geifernden, bellenden, in der Wortwahl völlig ungehobelten Entgegnungen jener Befürworter von…- ja von was eigentlich?
Herr Storbeck etwa müsste verstehen lernen, dass die Begriffe „Einfall“ und „Einfalt“ sich wohl ähneln, inhaltlich aber unterschiedlich sind. Vielleicht kann ihm ja die „Wikipedia“ helfen, die besagt, dass der Einfältige „das Gegenteil vom Gewandten, Pfiffigen und Weltklugen“ sei, dem man „eine naiv-unkritische, leicht zu manipulierende Urteilsbildung“ attestieren könne.

Wir alle sind irgendwann einfältig. Ich wünsche mir für diesem Fall gute Freunde, die mir den Liebesdienst erweisen, mich darauf hinzuweisen. Und möge ich dann genug Größe besitzen, dies auch als großen Ausdruck ihrer Freundschaft zu erkennen.
Betrachtet man hingegen die im Artikel zitierten Befürworter – und ich muss es wiederholen – von… ja was eigentlich? 
muss man leider feststellen, dass diese entweder nicht die Auffassungsgabe oder/und die Größe besitzen, diese Aktion als Freundschaftsdienst an jener Demokratie (und damit auch an ihnen) zu begreifen, die ihre begrifflichen und inhaltlichen Hooliganismen, ihre Unreflektiertheit, ihre Rechthaberei und Kulturfeindlichkeit gerade im Begriff sind, zu zerstören.

Sehr geehrter Herr Berger, ich bitte darum, von einer namentlichen Veröffentlichung meines Leserbriefes abzusehen. Ich wollte Ihnen damit nur mitteilen, dass ich Ihre Arbeit sehr schätze und meiner Freude über die Aktion der Schauspieler und deren Unterstützung durch die NDS Ausdruck geben. Und ebenso meinem Entsetzen, was aus diesem Land geworden ist.
Herrn Müller eine gute Besserung.

Mit freundlichen Grüßen R. D.


14. Leserbrief

Ich habe mir diese Videos angesehen und ich muss sagen, ich liebe sie. Bei einigen hätte ich sogar anfangen können zu heulen, weil mir die Schauspieler total aus der Seele gesprochen haben.

Das Schweigen hat endlich ein Ende, aber der erhoffte Diskurs wird wohl trotzdem nicht erfolgen. Im Gegenteil finde ich es unheimlich erschreckend, wie die Reaktionen ausfallen.

Es war zwar zu erwarten, dass die Berichterstattung so ausfällt und diese 53 Leute jetzt alle “rechts” sind, aber von den Menschen außerhalb der Politik und außerhalb der Medien habe ich mir mehr erhofft. Es gibt ja schon länger genug Leute, die in den sozialen Medien jeden beschimpfen, der Kritik an den Maßnahmen aüßert und auch jetzt wird jeder angegriffen, der diese Videos mag. Die Schauspieler und Schauspielerinnen haben es auf jeden Fall geschafft, dass ihre Videos sehr hohe Wellen schlagen und fast jeder seinen Kommentar dazu abgibt. Nur leider sind da wenige Überraschungen dabei.

Es schmerzt mich, wenn ich lese, dass Jan Josef Liefers Kritik abgebügelt wird, damit dass man  an den Reaktionen zur Notbremse ja sehen kann, dass es ein breites Meinungsspektrum in den Medien gibt. Schließlich reicht die Betrachtung ja von “verfassungswidrig” bis “geht nicht weit genug”. Ich weiß nicht, da möchte ich einfach kotzen.

Die Videos sind so schön satirisch und man könnte denken, das würde die Leute erkennen lassen, in welcher real geworden Satire wir gerade leben, aber leider funktioniert das nicht (mehr?).

Die Gesellschaft ist so stark gespalten und ich frage mich, ob wir den Spalt wieder kitten können. Diese Videos haben mir einerseits Hoffnungen gemacht. Die Reaktionen darauf noch nicht. Die bereiten mir eher Sorgen.

Muss ich jetzt meine Freunde danach aussieben, ob sie Jan Josef Liefers für “rechts” halten oder wenigstens diese Aktion für blöd befinden? Werde ich je wieder mit ihnen zusammen sitzen und mich trauen meine Meinung zu sagen oder wird eine Entfremdung stattfinden?

Wie findet man eigentlich Freunde, die differenzierter denken und trotzdem noch die eigenen Interessen teilen? Social Distancing für immer?

Aber wenn ich ihre Artikel lese, wenn Frau Wagenknecht diese Videos teilt, weiß ich immerhin, dass ich nicht alleine bin. Dank der 53 Schauspieler und Schauspielerinnen weiß ich, dass es auch noch andere Leute gibt, die sich trauen ihre Meinung zu sagen.

Man merkt beim Lesen vielleicht meinen Zwiespalt. Ich bin Ihnen so dankbar für ihre Artikel und habe gleichzeitig Angst im privaten Umfeld über “Corona” sprechen zu müssen.

Macht weiter so, bleiben Sie gesund und befolgen Sie die Corona-Maßnahmen. ;)

Liebe Grüße
J.K.


15. Leserbrief

Na, da trauten sich Prominente ja wirklich etwas. Kritik an der Politik, an den Maßnahmen und sogar an der Presse. Hier in NRW schäumt z. B. der WDR2. Kritik an der investigativ hochwertigen Hofberichterstattung! Was soll das denn? Die Prominenten sind wohl nur auf Aufmerksamkeit aus. Ansonsten geht es denen doch gut. Man bedenke hierbei, der WDR sieht sich immer noch als kritischer Sender.
 
Der deutsche Qualitätsjournalismus kann mit Kritik schon lange nicht mehr umgehen, übt er diese Tätigkeit selber doch auch schon lange nicht mehr aus. Alles was nicht dort – in den Qualitätsmedien – stattfindet ist entweder von rechts oder links gesteuert. Man schreit „Querdenker“, „Nazi“, oder „Corona Leugner“ und schon ist alles geklärt. Mehr an Information und Recherche braucht es nicht. Die Meinung steht fest. Diskussionen über einen besseren Weg – Fehlanzeige. Selbstkritik – unbekannt, unnötig, alles läuft prächtig. Nur nicht ablenken lassen. .
 
Kritik ist nur von direkt betroffenen erlaubt. Möglichst von Menschen ohne Lobby, Stimme und Aufmerksamkeit, so dass man diese Kritik erst gar nicht wahrnimmt. Kritik von Privilegierten muss egoistisch sein.
 
Der Journalist von heute versteht nicht, dass man anderer Meinung sein kann, auch wenn es einem relativ gut geht. Stärkere können sich sogar für schwächere einsetzten! Ist das denn zu glauben? Journalisten und Politiker sind von dieser Position schon so weit entfernt, dass diese sich so etwa noch nicht einmal mehr vorstellen können. Schließlich geht es ja darum sein eigenes Wohl zu verfolgen, gerne auch auf Kosten anderer.
 
Menschen, die sich für andere einsetzen müssen fremdgesteuert sein. Vielleicht stecken ja auch Putin oder China dahinter. Jeder noch so abwegige Ansatz ist erlaubt, muss man sich nur nicht mit Kritik und möglichen eigenen Fehlern auseinandersetzen. „Abwürgen und weiter so“!
 
Man spricht von der Verhöhnung der hart arbeitenden Menschen. Journalisten und Politik möchten, dass wir weiterhin applaudieren. Der Ruf nach mehr Personal und eine bessere Bezahlung waren gestern. Journalisten fragen und haken nicht nach.
 
Aus Angst vor diesem Stempel, die Journalisten ungeprüft jedem aufdrücken der anderer Meinung ist, ziehen einige zurück. Bitte bleibt dran und tut das nicht! Auch wenn der Aufschrei groß ist, zumindest wird es gehört und diskutiert (auf der Straße und im Internet, natürlich nicht dort, wo es ein sollte). Momentan versagen die Exekutive und die 4. Gewalt, die Legislative starrt gebannt auf die Geschehnisse. Nun hilft nur noch, dass die Menschen aufwachen und aktiv werden, denn so darf es einfach nicht weitergehen.
 
Mit freundlichen Grüßen
Jörg Willing


16. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,

ich danke Ihnen für den zusammenfassenden und für mich sehr erhellenden Artikel! Denn ich kann und will mir die Videos nicht anschauen. Ich bin es einfach müde, mir zu dem Thema auch noch Filmchen anschauen zu müssen. Aus gleichem Grund schaue ich auch keine Nachrichten (mehr) und überblättere die ersten Seiten der Zeitung. Dafür fühle ich mich bei den Nachdenkseiten sehr ausgewogen informiert und lasse mir’s (beinahe) daran genügen.

Ein anderer Aspekt ist mir in den Sinn gekommen, als ich (auch noch anderswo) las, wie heftig und unqualifiziert nun gegen die Künstler von Seiten der Medien und inzwischen sogar von Politikern „geschossen“ wird, und dass damit immerhin erreicht wurde, dass sich z. B. Heike Makatsch und Jan Josef Liefers bereits irgendwie wieder davon distanzieren …

All das erinnert mich nämlich entfernt an 1976 und die Ausbürgerung Biermanns, als viele Künstler und Kulturschaffende in der DDR eine „schriftliche Bitte“ unterschrieben hatten, diese Entscheidung noch mal zu überdenken. Danach hat man solchen Druck auf die Unterzeichner ausgeübt, dass viele davon ihre Unterschrift „zurückgezogen“ haben. Ich war damals noch ein Jugendlicher und schaute mir das Spektakel der öffentlichen „Zurückziehung“ in der AKTUELLEN KAMERA fassungslos an. Als junger Mensch neigt man ja zu sehr harten Urteilen, und ich dachte nur: Feiglinge! Alles Feiglinge! (Manfred Krug übrigens hat nicht zurückgezogen!!!) Heutzutage kann ich aber auch die Makatschs und Liefers’ durchaus verstehen: Es könnte das Ende der Künstlerkarriere vieler Mitwirkender bedeuten. Und wo sollen sie hin? Es gibt ja keinen zweiten deutschen Staat mehr, der sie aufnehmen würde.

Ist es nicht bezeichnend, dass man sich bei den jetzigen politischen Vorgängen als ehemaliger DDR-Bürger immer wieder und vor allem immer öfter an dieses Unrechtssystem erinnert fühlt? Es dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein, bis sich die ersten Künstleragenturen von Mitwirkenden von #allesdichtmachen trennen. Weil sie schlecht fürs Image sind und schwer vermittelbar. Dass sie von den öffentlich-rechtlichen Medien betraft werden, ist jedenfalls zu erwarten. Deutschland auf dem Weg in eine neue Diktatur.

Wer da den Schwanz nicht einzieht, hat meine höchste Hochachtung! Ich weiß nicht, ob ich diesen Mut aufgebracht hätte?

Beste Grüße
Ihr R. B.


17. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

seit langer Zeit lese ich mit großem Interesse die NDS, weil sie zu den in Deutschland mit der Lupe zu suchenden Medien zählen, die nicht zu den Claqueuren der Mächtigen verkommen sind. Und der o. g. heutige Beitrag von Jens Berger beweist das erneut. Es ist gut, dass dort gar etliche Clips der Künstlerinnen und Künstler zu sehen sind. Und es stimmt, dass das ein Stich ins Wespennest ist. Das beweisen die ersten Reaktionen der Staatsmedien (Ich kann die nicht anders bezeichnen!!). Die Propagandamaschinerie dagegen beginnt zu laufen.

Meine Hoffnung ist es, dass sich nun auch weitere prominente Stimmen melden, die nicht länger bereit sind, alles zu schlucken, was die Mächtigen des Landes uns vorsetzen.

Ich selbst bin keine prominente Stimme, sondern nur ein ziemlich alter Rentner. Aber ich schreibe in dieser Zeit hin und wieder kleine Beiträge zur Pandemie, die ich dann meiner Familie und guten Bekannten zukommen lasse.

Mit herzlichem Gruß
Werner Stibane


18. Leserbrief

„Getroffene Hunde bellen.“
Das stimmt. Außerdem sehe ich, dass es die altbekannten pro-Lockdown Namen aus den Mainstreammedien sind. Insbesondere der Tagesspiegel mit Sebastian Leber, aber auch der Spiegel mit seinen zahlreichen sogenannten Journalisten.
Der Spiegel hat sich dabei regelrecht auf die Promis und Künstler in der #allesdichtmachen Initiative eingeschossen. Lieblingsmethode der Spiegel-Journalisten ist dabei immer das umfangreiche Zitieren und Hervorheben von Minderheitenmeinungen aus der pro-Lockdown und pro-autoritären Maßnahmenblase Twitter, um so dem Leser das Gefühl zu geben diese Meinung würde die Mehrheit der Bevölkerung teilen, obwohl nur ein geringer Anteil der Bevölkerung überhaupt Twitter nutzen. Mit dieser Methode des Spiegels wird gleichzeitig geschickt umschifft sich mit dem Gesagten der Promis und Künstler aus #allesdichtmachen zu beschäftigen und deren Kritik delegitimiert. In dem Zusammenhang auch gerne vom Spiegel benutzt; pro-Lockdown Promis kontaktieren und diese um eine Stellungnahme bitten.

Beste Grüße
ED

rtl.de/cms/allesdichtmachen-aktion-wdr-rundfunkrat-fordert-aus-fuer-tatort-stars-und-rudert-dann-zurueck-4747011.html

Erstaunlich was heutzutage in diesem Land möglich ist. Vor 15 Jahren würde man nicht mal daran denken, dass man Künstler wegen ironisch-bissigen Kommentaren gegenüber der Politik entlässt bzw. solche Forderungen niemals gehört.

Auch bezeichnend der Wikipedia-Artikel von Jan-Josef Liefers. Da hat ein fleißiger Lockdown-Befürworter Liefers’ Beitrag bei #allesdichtmachen erwähnt und das in dem Coronazeitalter populäre Adjektiv ,,umstritten´´ hinzugefügt. Wenn bissige politische Ironie als umstritten bezeichnet wird, dann sollte man sich Gedanken machen ob man nicht bereits schon in einer Diktatur lebt.
Denn bekanntlich versteht eine Diktatur keine Ironie.

Beste Grüße
ED


19. Leserbrief

Werter Herr Berger!

Gleich vorweg. Es freut mich, dass die Nachdenkseiten jetzt mehr Stellung beziehen. Dieses festhalten am Glauben, das unsere Regierung im Einvernehmen mit unterstützenden Parteien und Parlamentariern aus dem Bundestag, ihrer illustren “Expertenrunde und den mittlerweile völlig gleichgeschalteten Medien irgendwie einen Plan verfolgen und von Vernunft gesteuert sind, hat mich in den letzten Wochen immer wieder irritiert.

Nach mittlerweile über einem Jahr herrschender konfuser Chaospolitik mit Widersprüchen und Maßnahmen – bei denen so mancher Psychologe seinem ihm gegenüber sitzenden Fall evtl. eine beginnende Schizophrenie aber sicher auf nicht mehr zurechnungsfähig plädiert hätte – nach einem Jahr dieser “Alternativlosen” Politik (Um mit den Worten von Frau Merkel zu sprechen!), nimmt man endlich in Künstlerkreisen wahr, dass hier einiges nicht mehr stimmt und mächtig aus dem Ruder läuft. Lieber zu spät als überhaupt nicht, möchte ich da zur Rettung dieser Branche sagen. Ich hatte im letzten Jahr schon meine Zweifel. Als aus diesen Kreisen nur die Klage zu vernehmen war, dass den Künstlern der Verlust der Gagen entsprechend ausgeglichen werden sollte. Dafür wurde sogar (Man staune!) eine genehmigte Demo gemacht. Wie jetzt und mehr stört Euch nicht, fragte ich mich? Dann kamen vereinzelte Stimmen, Naidoo, Nena (Die sofort vom Mainstream und den selbst ernannten Tugendwächtern medial runter gemacht wurden.) und Nuhr ließ auch leichte Kritik durchblicken. Aber das alles im Rahmen des Erlaubten!

Nun, nach über einem Jahr “Faktencheck”, melden sich 53 Mutige und sagen, was ihnen stinkt. Das soll jetzt keine Kritik an der Aktion sein, welche ich voll unterstütze. Nur das es ein Jahr dafür gebraucht hat? Da waren andere bei weiten schneller. Wenn ich an die investigativen Aufklärer der alternativen Medien denke und an all die welche schon vor einem Jahr auf dem Rosa-Luxemburg-Platz auf verlorenen Posten standen, voller Mut und von allen Parteien verlassen. Und auch an all die verhassten “Querdenker” Demos möchte ich erinnern. Leute, mit denen keiner was zu tun, noch etwas gemein haben sollte und wollte. Nun also diese Aktion und es kam, wie es kommen musste und voraussehbar war.

Ab 00:45 wird zurückgeschossen! Und das aus allen Rohren der “freien” Presse hierzulande und der sie unterstützenden Blockwarte …. Äh Tugendwächter. Das Lügengebilde um Corona bekommt Risse. Daher auch die aufgeregten an einen aufgescheuchten Hühnerhaufen erinnerten Reaktionen. Es ist schon mehr als makaber oder sollte man sagen ein Treppenwitz der Geschichte? Aber das ausgerechnet die Tugendwächter und damit Verteidiger der alternativlosen Coronapolitik dieser Regierung, den “Abweichlern, Querdenkern und anderen esoterischen Gesocks” rechtes Gedankengut für ihre Äußerungen wie auch ihr unverantwortliches, unsoziales, egoistisches und kaltherziges Handeln zugrunde legen?

Diese Verteidiger einer Regierung, welche seit einem Jahr mit ihren Maßnahmen genau dieses mit der Masse der Bevölkerung tut. Einer Regierung, welche sich seit einem Jahr jeglichen alternativen Meinungen und Vorschlägen verschließt, ja diese regelrecht verteufelt, welche seit einem Jahr stets die gleichen Experten zurate zieht. Welche die gleichen zu nichts führenden Maßnahmen wiederholt und wiederholt, und das Elend, welches sie unter ihren Schutzbefohlenen damit anrichtet, völlig ausblendet. Welche nach und nach das Grundgesetz demontierte und nicht nur die demokratischen Normen, nun auch die Judikative mit durchgepeitschten Notstandsgesetzen aushebelte. Einer Regierung, welche schon vor Monaten die Bodenhaftung verloren hat und unverhohlen in Richtung “Totalitärer Überwachung”, ergo in eine Diktatur abdriftet. Das alles unter williger Begleitung und Zustimmung von großen Teilen des Parlaments und der “Vierten Gewalt”! Ich frage mich, wer muss hier vor wem geschützt werden?

Es ist bereits 5 Minuten nach zwölf! Wenn man die im Hintergrund von Corona laufende unverfroren verlogene Kriegsrhetorik gegen Russland und China im Auge hat, dann sollte jeden klar sein, was hier abläuft. Wenn jemand eines Schutzes bedarf, so sind es die Bürger dieses Staates wie auch die der anderen Staaten. Schutz vor skrupellosen Aasgeiern, Geschäftemachern, Kriegsgewinnler und anderen Profiteuren dieser künstlich geschaffenen Krise. Freiwillig werden diese Personen nichts rückgängig machen. Ihnen ist klar, das sie eine Grenze überschritten und damit viel zu verlieren haben. Denn sie sind nur das Werkzeug, die Handlanger ihrer elitären Auftraggeber, welche im Hintergrund agieren, und im Fall der Fälle werden sie von diesen geopfert, um neuen Handlangern Platz zu machen. Sodass dann alles wieder von vorne losgehen würde.

Deshalb müssen diese Machtstrukturen zerstört werden. Was bedeutet, wir benötigen eine Volksregierung von Experten, welche regelmäßig getauscht werden sollte, um Lobbyismus vorzubeugen (Damit verbunden Abschaffung der Parteien!), Abstimmung über eine “Neue Verfassung” und den Austritt aus der NATO (Damit verbunden: Blockfreiheit und Neutralität!), Volksbefragungen und plebiszitäre Abstimmungen sollten wie in der Schweiz zur Regel werden, eine unabhängige Gerichtsbarkeit, eine freie unabhängige Presse (Zerschlagung der Printmedienmonopole!), eine Umstrukturierung der öffentlich rechtlichen Medien (Umbesetzung der Rundfunkräte und kein Einfluss der Politik auf das Programm mit Schwerpunkt Aufklärung der Massen), ein einheitliches Schulsystem, Universitäten müssen wieder zu unabhängigen Bildungseinrichtungen werden, eine Kollektivierung des Eigentums, um Machtausübung durch Anhäufung von Eigentum zu verhindern.

Alle Verantwortlichen für dieses Desaster müssen für ihre Taten voll zur Verantwortung gezogen werden. Das soll nicht bedeuten Siegerjustiz, sondern vor Wiederholung schützen! 1933 darf sich nie wiederholen! Deshalb jetzt dagegen angehen. Danke an alle 53 mutigen Künstler!

Mit frdl. Grüßen Ralf Matthias


20. Leserbrief

Hallo Nachdenkseiten!
 
Es geht mir um die Aktion “allesdichtmachen”. Diese Videos sind geistreich, witzig und stoßen zum Nachdenken an.
 
Die Reaktionen auf die Videos waren leider sehr vorhersehbar: Diffamierungen und blanke Ablehnung
Das ist leider typisch für die aktuelle Debattenkultur hier in Deutschland. Daher war der Satz von André Tautenhahn in den Hinweisen des Tages I nur ein frommer Wunsch : Bravo. Nun wird hoffentlich mal diskutiert.
Diskutiert wird schon lange nicht mehr.
 
Was mir noch aufgefallen ist: Es hieß, es seien 53 Videos zu sehen. In der YouTube Playlist waren es heute nachmittag (23.04) 47 und heute Abend dann nur noch 42!
Offensichtlich wird so großer Druck aufgebaut, dass viele Schauspieler wie Heike Makatsch ihr Video zurückziehen.
 
Die Gesellschaft ist so polarisiert, dass niemand auf der “falschen Seite” stehen will.
Und das ist wirklich traurig.
 
Markus Hülsmann

Hallo Nachdenkseiten!
 
Ich möchte meinen Leserbrief von gestern, 19h46, noch ergänzen.
 
Zunächst ein Zitat von Jan Josef Liefers: “Eine da hinein orakelte, aufkeimende Nähe zu Querdenkern u.ä. weise ich glasklar zurück. Es gibt im aktuellen Spektrum des Bundestages auch keine Partei, der ich ferner stehe, als der AfD. Weil wir gerade dabei sind, das gilt auch für Reichsbürger, Verschwörungstheoretiker, Corona-Ignoranten und Aluhüte. Punkt.”
Hier betreibt er ein Framing, das der ganzen Sache nur schadet: Indem er Querdenker mit AfD, Reichsbürgern etc in einen Topf wirft, spricht er den Demonstranten auf der Straße das Recht ab, sich an der Diskussion zu beteiligen. Für sich selbst fordert er das Recht natürlich ein. Damit betreibt er eine weitere unnötige Spaltung der Gesellschaft.
Bei den Demonstranten kommt es auch ganz schlecht an, dass Herr Spahn sich den Schauspielern gegenüber gesprächsbereit zeigt, was er den Demonstranten gegenüber noch nie getan hat.
Auch sprechen Herr Spahn und unsere “Qualitätsmedien” häufig von breiten Diskussionen über die Corona – Maßnahmen: Wo sollen die denn stattfinden? In einer breiten Diskussion sind Meinungen aus der Bevölkerung und von anderen Wissenschaftlern gefragt. Davon kann hier nun wirklich keine Rede sein. Dieses Thema wird in einem Video auch schön aufgegriffen.
In weiteren Videos wird über “Applaus von rechts” gesprochen. Genau das passiert jetzt. Und schon werden die Macher der Videos in die Schmuddelecke gestellt. Dann muss man sich über die Inhalte nicht mehr unterhalten. Das ist wirklich bequem. 
Als Beispiel eine aktuelle Karikatur:
gmx.net/magazine/unterhaltung/comic/aktuelle-karikaturen-18584042
 
Über die verschiedenen Inhalte will man auch gar nicht diskutieren, denn es wird sofort die ganz große Moralkeule herausgeholt, indem man auf Situationen auf Intensivstationen aufmerksam macht und mit absoluten Todeszahlen um sich wirft.
Sind die Kritiker der Videos nicht in der Lage, differenziert über negative Auswirkungen der umstrittenen Maßnahmen zu diskutieren? Nein, sind sie nicht. 
Mir ist in der letzten Vergangenheit schon oft aufgefallen, dass gerade Leute, die im medizinischem Bereich tätig sind, extrem Panik verbreiten und die nicht wirkenden Maßnahmen der Politik noch deutlich verstärken wollen, koste es, was es wolle. Und diese Leute bekommen zur Zeit unglaublich viel Zuspruch aus den Medien.
Dass es Leidtragende der Maßnahmen gibt, wird gerne übersehen. Und wo waren diese Stimmen in der Vergangenheit bei vergleichbaren Grippewellen? In den Krankenhäusern sieht es zur Zeit nicht anders aus, als sonst auch! Und warum verwenden die “No – Covid” Befürworter nicht ihre Energie darauf, um auf die Missstände im Gesundheitssystem hinzuweisen? Da bin ich ganz bei Joachim Guilliard in seinem Artikel „Null Covid“-Initiativen ‒ realitätsferne Strategien mit Illusionen in einen autoritären Corona-Staat”. Es ist erwiesen, dass bessere personelle Betreuung der Kranken zu besseren gesundheitlichen Ergebnissen führt. Aber stattdessen sind die Bedingungen eher schlechter geworden und jede dritte Pflegekraft hat vor, den Beruf zu wechseln! In einer Pandemie ist es wichtigste Aufgabe des Staates für ein funktionierendes Gesundheitssystem zu sorgen. Aber das Gegenteil ist der Fall. Der Engpass ist hausgemacht. Warum wird das nicht diskutiert? Warum fordern unsere Qualitätsmedien immer härtere Maßnahmen für die Bevölkerung und schonen die Politik?
 
Es sind immer weniger Videos der Schauspieler online und die Medien stürzen sich wie die Aasgeier auf Aussagen derjenigen Schauspieler, die sich von den Videos distanzieren. Die Schauspieler sind ein Risiko eingegangen, indem sie die Videos veröffentlicht haben. Sie haben ihren Ruf und ihre Karriere aufs Spiel gesetzt. Dieses Risiko sollte belohnt werden mit Gesprächen und Diskussionen.
 
Aber über diese mögliche Lösung sind wir weit hinaus.
 
Armes Deutschland

Markus Hülsmann


21. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

selbstverständlich muss man die Meinung von „Alles dicht machen“ nicht teilen. Aber die Reaktionen darauf bestätigen alles, was dessen Protagonisten satirisch darstellen: Intellektuelle Mittelmäßigkeit, Opportunismus, Vulgarität, Angststörungen. „Alles dicht machen“ ist die couragierteste Satire, die ich seit langem gesehen habe. Mehr ist dazu nicht zu sagen.

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Militzer


22. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger, sehr geehrter Herr Riegel, sehr geehrter Herr
Müller – dem ich gute Besserung wünsche,

ich gehörte früher zu den regelmäßigen Lesern der Nachdenkseiten. Immer wieder konnte ich in Diskussionen auf Artikel auf dem Blog verweisen. Seit Beginn der Pandemie kann ich das nicht mehr behaupten. Im Gegenteil, ich besuche die Seite nur noch sporadisch und bin enttäuscht und abgestoßen. Selbst jetzt nach der #allesdichtmachen-Aktion und den Reaktionen darauf, verstehen sie es nicht. Ich schreibe sonst keine Leserbriefe, aber heute finde ich keine Ruhe und muss es einfach mal loswerden.

Was sie, meiner Meinung nach, nicht verstehen ist: eine Pandemie und der Umgang einer Gesellschaft mit einer Pandemie, das sind zwei verschiedene Sachen! Sie lehnen sich auf gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in der Überzeugung, damit gegen gesellschaftliche Mißstände zu protestieren. Sie protestieren aber nicht gegen gesellschaftliche Mißstände sondern gegen die Maßnahmen zur Eindämmung einer Pandemie. Sie könnten Kritisiern: die Marktmacht von Monopolen, die Zerstörung ökologischer Systeme, die Arbeitsbedingungen in der New Economy, die Neofeudalisierung der Gesellschaft, die mangelnde Finanzierung des Bildungssystems, den Kampf um Rohstoffe. Sie könnten kritisieren, welche Auswirkungen die Pandemie auf die Gesellschaft hat – wer profitiert und wer verliert.
Statt dessen kritisieren sie die Maßnahmen des Staates zur Pandemiebekämpfung. Und noch nichteinmal jetzt, wo doch überdeutlich geworden ist, dass sie damit in das gleiche Horn tröten wie die AfD und die neue Rechte, kommen sie zur Besinnung.
Welche Beweise brauchen Sie denn noch, damit sie sehen können, dass es sich tatsächlich um eine Pandemie handelt. Gucken Sie nach Brasilien oder Südafrika, wenn sie es nicht glauben, dass das Virus nicht bloß ein heftigeres Grippevirus ist. Wissen Sie, wie in Asien das Virus eingedämmt wurde? So wie von Virologen empfohlen: ein radikler Lockdown, gleich nach Ausbruch und strikt überwachte Quarantäne. Nach Eindämmung der Ausbreitung und Impfung kann man dann auch zügig alles wieder öffnen. Hier wäre sowas gar nicht möglich. Statt, dass sie die liberaleren Maßnahmen begrüssen, organisieren Sie “Widerstand”. Und sorgen damit für einen ewig fortdauernden Lockdown! Das Virus ist eben keine Erfindung, sodern real. Es breitet sich aus, es mutiert.
Dabei ist die eigentliche Auseinandersetzung doch eine ganz andere. Nicht die Angemessenheit der Pandemiemaßnahmen sollte heftig diskutiert werden, sondern wie wir leben und wirtschaften werden in einer Welt mit einem instabilen Klima, aus dem Ruder gelaufenen Finanzmärkten, extremer Ungleichheit und technischen Möglichkeiten, die enormes Zerstörungspotential haben.

mit freundlichen Grüßen
Joona


23. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger, sehr geehrtes NDS Team,
 
viel anzumerken zu Ihrem gelungenen Text habe ich eigentlich nicht. Voll ins Schwarze getroffen.
 
Unterstützung sollten diese Kunstschaffenden erhalten, gegen Diejenigen die nichts an der Corona-Politik anzumerken haben und alle anderen kritisieren. Letztere haben selbstverständlich ebenfalls ein Recht auf Ihre freie Meinung. Nur anderen die Meinung zu verbieten, nur weil sie von ihrer Ansicht abweicht, das haben Sie m.M.n. nicht.
 
Vielleicht könnten die NDS so etwas wie eine Unterstützerliste dieser Aktion einrichten, die dann veröffentlicht wird um den Leuten, egal ob Künstler oder Klempner, den Rücken zu stärken und der Elfenbeinturm-Medienblase zumindest etwas wiederspricht. Auch wenn sich Olaf Storbeck meiner Meinung nach, mit seinem Post, für den Gleichschaltungsbeauftragten hält und es neben der Meinung von Ihm und der Regierung (leider mit großen Teilen der Opposition) keine andere Meinung geben darf.
 
Menschen sterben. Auch an Corona. Das stimmt! Und diese Regierung hat als einziges Mittel Risikogruppen zu schützen, Grundrechtseinschränkungen aufgefahren. Obwohl mittlerweile immer mehr Studien belegen, dass diese Lockdowns wenig bringen, wenn man diesem statistischen Zahlen-Salat, in BRD sowie in anderen Staaten, überhaupt Glauben schenken mag.
 
Obwohl recht spät mit ihrer Kritik, sollten diese Künstler vor dem niederkartätschen der wohlbekannten Mainstream Medien Auguren in Schutz genommen werden. Genauso wie jede andere Person die sich für den Erhalt unserer Grundrechte und unsers Grundgesetzes einsetzt. Denn diese Art der Kritik macht ja auch nicht vor Beamten halt. Egal ob Sie in Pension sind und ihnen sogar gedroht wird das ihnen die Pensionsbezüge gekürzt oder völlig entzogen oder noch im Dienst und versetzt werden. (Achtung derbe Satire) Denn der Corona-Tot soll mit letzter Kraftanstrengung “ausgemerzt” werden (Stichwort no covid), damit Patienten in Krankenhäusern wieder vermehrt an multiresistenten Erregern sterben können, ohne das ausreichend Maßnahmen ergriffen werden, bei diesem Problem die Zahlen der nicht notwendigen Toten zu verringern. Die anderen brennenden Probleme möchte ich nicht auch noch anreihen, bei diesem morbidem Thema.
 
Die Medien.
Hier der ermüdenden Versuch eines ör Mitarbeiters der politischen Sparte der Herrn Liefers an den medialen Pranger stellen möchte[1]. Schön der Vergleich von Herrn Liefers mit der DDR. “Sind Sie so naiv.” (7:00-7:30). Meine Unterstützung hat Herr Liefers bei diesem Thema.
Auch Herr Richling der die Corona-Maßnahmen und -Politik versucht zu kritisieren beißt bei Alfred Schier auf Granit[2].
Das 3. Jahrtausend Team hat sich die Mühe gemacht, die Zahlen zu den Intensivbetten und der aus meiner Sicht miesen Krankenhaus-Wirtschaftspolitik aufzuklären[3]. Ob diese im Video erklärte Zahlenaufschlüsselung zu den Intensivbetten (komplett) richtig interpretiert wird, weiß ich nicht. Aber immerhin hat sich das Journalisten- und Rechercheteam darum bemüht, diese Intensivbetten-Zahlen mal aufzudröseln und vorzustellen.
 
Es ist m.E. die aktuelle antidemokratische Politik und vor allem diese Art der “Berichterstattung” die Extremen in die Hände spielen. Nicht die Kritiker! Egal ob als Künstler im Video oder als Demonstrant auf der Straße gegen diese politischen Maßnahmen. Wenn Protest nur noch durch Satire möglich ist, stimmt etwas in diesem Land nicht mehr. Wenn das Verfassungsgericht Politik machen muss, mit einer meiner Ansicht nach zweifelhaften jüngsten Richterbesetzung, weil Politik nur noch von ein paar dutzend Menschen gemacht wird, m.E.n. am Grundgesetz vorbei … weiß ich nicht genau ob wir nicht bereits Radikale oder vielleicht sogar Extremisten in der Regierung zu sitzen haben?
 
Viele Grüße und macht bitte weiter
Aleksandar Jevtovic


24. Leserbrief

Lieber Herr Berger, liebes Nachdenkseiten-Team,
 
Ihrem Artikel kann ich nur zustimmen. Ich habe diese aus meiner Sicht sehr gelungene und vielfältige Satire sehr genossen. Den vielleicht mitlesenden Schauspielern möchte ich auf diesem Wege sagen: Respekt, das ist eine anspruchsvolle, gelungene Aktion, und ich wünsche mir mehr davon. Sehr gut finde ich auch, dass es eine solidarische Aktion ist, keiner steht allein. Lassen Sie sich in dem absehbaren, wenn auch überraschend heftigen Shitstorm gegen eure vergnügsamen, differenzierenden und zum Nachdenken anregenden Beiträge nicht spalten von denjenigen, die gerade das versuchen, was sie euch vorwerfen werden. Betrachten Sie diesen Gegenwind als Auszeichnung. Danke, mit Beifall aus dem runden Raum!

Den Medien und Menschen, die sich nun empört aufspielen möchte ich sagen: Sie machen einen auf moralisch überlegen, während mein 4-jähriger Neffe anscheinend besser mit abweichenden Meinungen umgehen kann als ihr… zu einer Demokratie gehört Meinungsfreiheit gerade auch dann, wenn sie nicht der herrschenden oder der eigenen entspricht – sonst wäre es ja keine Meinungsfreiheit (Chapeau übrigens, Nina Gummich!). Warum ein solches Drama kreieren aus ebenso überfälliger wie vielfältiger und niveauvoller Satire als wunderbare Antwort auf diesen Maßnahmenwahn, der zunehmend den Bezug zur Realität verliert? Sogar Kla Bauterbach bzw. seine Mitarbeitenden haben hier ausnahmsweise realisiert, dass sie sich mit Schnappatmung nur mal wieder blamieren würden. Wenn es ein Problem aus Ihrer Sicht gibt, dann versuchenn Sie es doch zur Abwechslung mal mit inhaltlichen Argumenten.

Und liebe Mitarbeitende im Gesundheitswesen: Vielen Dank für Ihre Arbeit – auch unabhängig von Corona! Nun setzen sich ja gerade so manche Medienschaffenden fast so sehr wie im letzten Frühjahr für Sie ein (Klatsch Klatsch!), alldieweil Sie angeblich verhöhnt werden? Wurden Sie gefragt? Und fühlen Sie sich mehr von der Gesundheitspolitik vor und während der Corona-Maßnahmen oder dieser satirischen Aktion verhöhnt? Auch unter Ihnen gibt es bestimmt vielfältige Meinungen… die alle legitim sind, solange sich noch Restposten des Exportschlagers “Westliche Werte” im deutschen Inland finden lassen. Mich würden sie interessieren, auch auf die Gefahr hin, dass sie von meiner Meinung abweicht – denn dann habe ich die Chance, sie zu reflektieren.
 
Viele Grüße, Andreas Hansen


25. Leserbrief

wunderbar sensible Präsentation!

leider: Die SPD arbeitet wirklich hart an ihrer Selbstabschaffung (aber Duin hat ja eine einschlägige Biografie).

Jürgen Kunze


26. Leserbrief

Hallo Herr Berger und Nachdenkseiten Team,

die Kritik an der Aktion #allesdichtmachen war ja zu erwarten, aber dass sie dann in heftigste paranoia ausartet ist schon schockierend. Vor allen die Nazi-Keule macht mich jetzt immer aggressiver. Ich kann an dieser Art Kritik absolut kein rechtes Gedankengut entdecken und die Aktion betrifft ja nun wirklich alle Menschen in Deutschland. Sollen sich z.B Mitglider und Anhänger der AFD  Ohren und Augen zunähen lassen und dann einen roten Strern an der Brust tragen um zu signalisieren dass sie nichts mehr mitkriegen, nur damit die Kritik an dem Corona Maßnahmen ernst genommen wird.

In den mainsteam Medien hat man sich mit schwachsinnigsten Kritiken regelrecht überschlagen und gleich mehrfach betont, dass sich schon Schauspieler die an der Aktion teilgenommen haben sich wieder distanziert haben. Vielleicht hört man ja irgendwann einmal die wahren Beweggründe zu diesen Schritt. Ich würde mich nicht wundern, wenn die Schauspieler massiv bedroht werden, von welchen Seiten auch immer.

Ich hoffe, dass auch andere Prominente endlich dem Mut finden, mit einer Kritik an den Corona Maßnahmen an die Öffentlichkeit zu gehen.

Es wird sich dann wieder nicht verhindern lassen, dass auch wieder Rechte, Weiße, Schwarze
Große, Kleine und Nachdenkeseiten Leser diese Kritik für richtig befinden. Nur weil jemand, der ein Kind vor dem Ertrinken rettet, in der AFD ist, wird die Mutter das Kind bestimmt nicht wieder ins Wasser werfen.

Genauso ist die Kritik an den Maßnahmen nur deshalb nicht verkehrt, weil sie auch von Menschen begrüßt wird, die ggf. etwas kaputte Ansichten haben.

Lasst die Maske weg und bleibt gesund

Volker Abel


27. Leserbrief

GutenTag Herr Berger,

die ca. 50 Videoclips habe ich in ihrer Gesamtheit als ein Gesamtkunstwerk erlebt.

Satire vom Feinsten mit wunderbaren Schauspielern, die jetzt leider nicht alle dem persönlichen Druck standhalten.

Kurioserweise war die Bild-Zeitung das einziege Medium, (das ich wahr genommen habe), das souverän und journalistisch sauber

auf diese Satire reagiert hat. Viele andere haben diese Kampagne (u.a. Tagesspiegel, Zeit und Sueddeutsche) auf übelste Weise verunglimpft und zogen “die großen Keulen” aus der Tasche.

Wenn Kunst in unserem Land nicht mehr Kunst sein darf, wenn sie wieder in die Ecke von  “entartet” gestellt wird und die Künstler

bedroht und unter Druck gesetzt werden (in Bezug auf Ihre Karriere). Wo sind wir eigentlich in unserer Geschichte wieder angekommen…?

Sehen wir wieder die “Nashörner”( von Ionescu) heraufziehen?

Danke für Ihr Engagement!!

Mit freundlichem Gruß
Horst Uwe Scheck


28. Leserbrief

Liebe NachDenkSeiten,

nachfolgend Leserbrief zu #allesdichtmachen (auch auf meinem FB Account veröffentlicht):

Die erbärmliche Einfältigkeit der sogenannten Leitmedien – und erschreckenderweise auch der eigenen Leute -, die über die Aktion herfallen, zeugt vom Ausmaß der zerstörten Debattenkultur und entlarvt die bigotte Hybris der Deutungshoheit: “Du bist für oder gegen uns” (den Virus).

Für abweichende Sichtweisen wird bereits Berufsverbot diskutiert – die Inquisition ist im Anmarsch. Kommt ! Wie gerufen !

Diese autokratische Schwarz-Weiss Malerei mit der reflexartigen dümmlichen Verortung nach rechts und dem ausgeschütteten Kübel an irrelevanten, billigen Ressentiments und Plattitüden ist so gähnend langweilig und ausgelutscht, dass sie nur auf den Horizont derjenigen schließen läßt, die sie bei jeder Gelegenheit im Munde führen, um sich schnell in allerbilligster Manier anderer Sichtweisen zu entledigen. Das angeblich gelebte Konzept Demokratie wird ausschließlich für sich selbst beansprucht.

Dass den Kollegen Schauspielern dazu eben nur mehr reiner Zynismus einfällt wird noch nicht mal im Ansatz begriffen … !

Man holt sich lieber einen runter auf die Phrasendrescherei und gepflegte Hofberichterstattung der allabendlichen Talkshows, in denen sich alle ihrer gleichen Meinung vergewissern.

Der Virus lehrt uns viel über das geistige Blickfeld dieser Gesellschaft und seiner selbst ernannten Eliten und Wächter der reinen Lehre, von der sie lediglich vermuten, dass sie dem Reinheitsgebot entspricht. Der infantile Glaube an die Rechtschaffenheit der politischen Führung ist allerdings ungebrochen. Man lobt den neu erwachten Untertanengeist (sich selbst), der offenbar doch Teil der deutschen Befindlichkeit ist, und feiert den Obrigkeitsstaat. Die Linke läßt sich mal wieder mißbrauchen und das Venceremos bleibt einem im Halse stecken.

Der Virus hat nicht nur Menschenleben gefordert, sondern zudem den politischen Intellekt endgültig absorbiert. Der notwendige Krieg gegen den Virus wird umfunktioniert in einen Krieg gegen den Andersdenkenden.

Der gestrige Tag wird dbzgl. in die Geschichte eingehen – diese Republik wird sich nie wieder davon erholen.

Mit freundlichen Grüßen / Best regards
– Bernd Lutzer-


29. Leserbrief

Lieber Herr Berger,

zu Ihrem Artikel “Das Ende des Schweigens”. Ich weiß nicht, ob Albrecht Müller die folgende Argumentationstechnik in seinem Buch auch erwähnt hat, aber ich stelle fest, dass diese Technik immer häufiger angewendet wird:

Diskussionen funktionierten lange Zeit nach dem Motto: „Wer A sagt, der sagt auch B!“ Und für „B“ konnte man dann mithaftbar gemacht werden. Mittlerweile hat sich die Kette der mitgedachten Argumente extrem verlängert. Heute heißt es eher: „Wer A sagt, der sagt auch F!“. Am Beispiel der „AllesDichtMachen“-Aktion sieht man das sehr schön:

A) Du äußerst Kritik an der medialen Berichterstattung und den Corona-Maßnahmen der Politik. B) Du stellst die Sinnhaftigkeit der Maßnahmen in Frage. C) Diese Maßnahmen sind aber die einzige Möglichkeit, um Menschenleben zu retten. D) Du willst also Menschenleben opfern und eine noch höhere Belastung der Intensivstationen! E) Du verhöhnst damit die Corona-Toten und die Leute, die auf Intensivstationen arbeiten!

Die erste Aussage wird durch die stillschweigend angenommene Argumentationskette unmöglich gemacht. Wenn bereits über solchen einfachen Aussagen ein „Du verhöhnst die Corona-Toten“-Schwert hängt, ist eine offene Diskussion über die damit verbundenen, gemeinsam zu klärenden, gesellschaftlichen Fragen nicht mehr möglich.

Viele Grüße
N.Krause


30. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
STANDING OVATIONS für Euch Schauspieler!
 
CHAPEAU für Eure pointierte Darstellung!
 
DANKE für Euren Mut!
 
Und lautes BUH für Garrelt Duin und Olaf Storbeck.
 
Freundliche Grüße an das Team der Nachdenkseiten und an alle, die die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben haben.
I.St.


31. Leserbrief

Moin,

gestern Abend haben mein Mann und ich uns glücklicherweise die (offensichtlich) gesamte Liste von 53 Videos von “allesdichtmachen” anschauen können. Nette Videos … zum schmunzeln, zum nachdenken, zum ‘stimmt’ sagen. Ich habe dort nichts beleidigendes oder verwerfliches entdecken können.
Heute sehe ich, dass nur noch 38 Videos verfügbar sind. Wie kann das angehen? Hate-Kommentare? Ist das der Grund? Oder die Angst keine Arrangements mehr zu bekommen? Um mit Brecht zu fragen: “Wer schlägt da so auf sie ein?”
Wenn wir schon so weit sind, dann ist es nicht mehr weit hin bis zu “Lagern für Ungeimpfte”. Ich habe Angst vor denen, die Angst haben!!!!

Liebe Grüße an die Redaktion und ganz besonders herzliche Genesungswünsche an Albrecht Müller
Angelika Fassauer


32. Leserbrief

Hallo Herr Berger,

ich bin seit Anfang der Pandemie, eigentlich zur Zeit täglich, erschüttert. Schön und wichtig, dass sich die Kulturschaffenden zu Wort gemeldet haben. Wenn auch …, siehe unten.

Da wurde von Anfang an immer nur gestümpert, wesentliche Dinge eben nicht getan.
Das zieht sich bis jetzt so durch, alles wird zugemacht (prinzipiell zu Recht, Kontakte reduzieren), aber ganze Bereiche des produzierenden Gewerbes, Schulen, Kitas, bleiben auf. Aha! Wir dürfen in der vollen Bahn zur Arbeit fahren, wo wir im Großraumbüro, statt im Home Office sitzen, oder in einer Fabrikanlage, Schlachterei, im Logistikzentrum stehen, in der Klinik in der Pflege, beim ALDI arbeiten gehen.

Aber natürlich abends dann nicht mehr vor die Tür. (Rein in die Wohnungen, „s p r e d d e r n“ was das Zeug hält. – Ups! Aerosole? Wie, wo ansteckend?) Impfen, hmmm hat nicht so geklappt bisher – testen, ja auch schwierig. Luftfilter in den Schulen? Muss man halt mal die Fenster aufmachen, im Winter.

Ganze Bereiche wie Gastronomie, Kultur haben im Prinzip seit über einem Jahr “Lockdown”. Die Leute ab der 2. Reihe darin, also so was wie Tontechniker, Bedienungen im Restaurant, sind ganz schlecht dran, weil für sie noch nicht mal etwaige (ausgebliebene) Hilfen greifen. Es war also nie genügend Geld vorhanden den „betroffenen“ Leuten zu helfen, die praktisch “Berufsverbot” haben? Oder Konzepte zu finanzieren, wie Schule stattfinden könnte, oder Geld für Gesundheitsämter, Pflegekräfte, ausreichend Tests, Impfstoff, etc.? Mitnichten! Ausgezahlt wurden aber Milliarden für irgendwelche (systemrelevante??) Unternehmen, bei denen man auch fragen kann ob sie ein wirkliches Zukunftsmodell sind, z.b. Lufthansa, TUI, etc..
ALLE, zumindest die Personen in den grob skizzierten Gruppen, aber auch die Pflegekräfte, Krankenschwestern, Ärzte, haben wohl recht, wenn sie total sauer sind. Klatschen am Fenster ist nicht zielführend.

Vor dem Hintergrund verstehe ich natürlich die Aktion von Liefers, etc. ABER: Wenn das künstlerisch dermaßen abgehoben ist, dass viele Leute überhaupt nicht kapieren, was die „Dichter“ sagen wollen… ist es wohl „daneben“. Ich denke es wäre besser gewesen, wenn sie ihre Prominenz benutzt hätten, einfach knallhart auf den Punkt zu kritisieren, was falsch läuft, ohne Ironie. Einfach die Missstände benennen. Was nützt ein Kunstprojekt, dass kaum jemand versteht und eine Reihe von Leuten auch noch (bewusst) falsch?! Siehe Aufschrei der etablierten „Qualitätsmedien“ und Öffentlichkeit. Sie haben sich im Schulterschluss kritisch bis verleumderisch gezeigt. Zumindest das ist gelungen!

Ganz schlimm sind natürlich Politiker, z.B. Fr. Grütters, die dann auch noch Krokodilstränen vergießen, wg. der mangelnden Empathie der an der Aktion Beteiligten. „Heul, heul“, die machen da so was, und haben keine Empathie für die ca. 80.000 Toten. So so! Welche Empathie hatten denn die „lieben“ Politiker? Die haben nämlich seit Oktober 2020 nicht getan, was sie hätten tun müssen. Es war also nicht möglich mal für 2-4 Wochen wirklich das Land runterzufahren? Also einfach mal keinen VW bauen, oder Waffen von Heckler&Koch, Eierlikör produzieren, o.ä.?
Hätte man während des vergangenen Jahres mal die Gesundheitsämter komplett mit der Software “Sormas” ausgestattet, wären dann auch die Verfolgungen von Infektionsketten möglich. Ganz zu schweigen vom „zahnlosen Tiger „CoronaWarnApp“. Vieles wäre wohl nicht, wie es gerade aktuell ist.

Hätte, hätte …! Beim „Ausbaden“ werden WIR alle in der Pandemie immer mehr „Weltmeister“. Leider.

Mit vielen Grüßen Dieter Zenses


33. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion,

die Auffassung, die Grundrechte als Abwehrrechte des Einzelnen gegen staatliche Eingriffe zu verstehen, greifen hier nicht. Wir leben in einer parlamentarischen Demokratie, deren Funktionstüchtigkeit auf den Parteien und auf die regelmäßige Durchführung von Wahlen beruht. Das Grundgesetz hat nicht die Aufgabe, die persönlichen Befindlichkeiten des einzelnen Bürgers zu schützen. Die Bundesnotbremse wurde im Parlament beschlossen, vorübergehende Freiheitseinschränkungen beruhen nicht auf Willkür, sondern auf Gesetzen und Verordnungen. Sollte diese verfassungswidrig sein, können sie durch Rechtsakte wieder aufgehoben werden. Den Bürgern steht es frei, sich in Parteien zusammenzuschließen und sich an der staatlichen Ordnung zu beteiligen. Die politische Freiheit ist also gewährleistet, größer war sie auch vor Corona nicht – man hat es vielleicht nicht so gemerkt.

(Sophie Scholl wurde für eine “vergleichbare” Flugblattaktion zum Tode verurteilt – man sollte also auf allen Seiten verbal abrüsten und nicht immer sogleich von Diktatur oder drohendem Faschismus schwafeln)

Viele Grüße
M.W.


34. Leserbrief

Sehr geehrtes NachdenkSeiten-Team,

erst mal vielen Dank für die herausragenden Arbeit in den letzten 18 Jahren.
Seit 2003 sind die NdS meine tägliche und meine wichtigste Lektüre.

Zum Artikel #allesdichtmachen – Das Ende des Schweigens, von Herrn Berger:

15 von 52 (bis dato) Schauspielern konnten die folgen ihres Handelns offenbar nicht abschätzen. Was für eine Intellektuelle  Bankrotterklärung. 15 von 52 Schauspielern haben zurückgezogen, weil jemand “Aluhut” geschrieen hat. Es muss doch jedem Teilnehmer dieser Aktion im Vorhinein auf das Genaueste klar gewesen sein, welche Form von Mainstreammedialen-Shitstorm über sie hereinbrechen würde. Wer so etwas nicht abschätzen kann, dem gehört die gesellschaftliche Teilhabe wegen geistiger Unreife untersagt. Das kann man doch mit Naivität nicht erklären oder entschuldigen. Alle Kritiker der Maßnahmenpolitik wurden bisher ausnahmslos vom Polit/Medialen-Komplex in die rechte Ecke gestellt. “Beifall von der falschen Seite” als Herrschaftsinstrument.

Vielleicht war es naiv einer Berufsbranche, die nur und ausschließlich mit sich selbst beschäftigt ist, irgend etwas zuzutrauen. Das Verhalten spricht nicht gerade für Intelligenz und vorausschauendes Handeln bei Schauspielern – am Ende sind es doch nur narzisstisch geprägte Persönlichkeiten. Wieder eine Illusion, das die Kunst und Kulturszene endlich ihrer Verantwortung gerecht wird, geplatzt.

Die 15 Wankelmutigen fallen ihren Kollegen in den Rücken und richten damit bei den Gegnern der Maßnahmenpolitik noch mehr schaden an, als es der Polit/Medialen-Komplex mit einer konzertierten Aktion es jemals hätte tun können. Das ist charakterlich das Allerletzte. Erbärmlich. Peinlich. Feige. 
Hätten sie doch einfach nur “nichts” getan, wie das gerade sehr opportun ist.

Um so mehr Respekt den standhaft Verbleibenden, für ihre Courage.

Jetzt weiß man erst so richtig, welche Kraft in dem Begriff “herrschende Meinung” steckt.

Ganz herzliche Grüße aus Stuttgart,
Peter Palec


35. Leserbrief

Mein Leserbrief zu den Anfeindungen der Schauspieler, die gewagt hatten, mit einer anderen Meinung zu den Corona Maßnahmen aufzutreten
 
Danke , liebe Schauspieler, danke!  Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie wichtig und gut es ist, zu sehen, daß es in Deutschland  Menschen gibt , die nicht total angepaßt sind und alles hinnehmen, was von „Oben“ vorgegeben wird. Daß Ihr Euch aufrafft, zusammen ! eine kritische Meinung zu verkünden!  Bravo, auch wenn man nicht mit jedem Beitrag einverstanden sein muß, wichtig war , überhaupt etwas zu wagen. Im ersten Moment hab ich nur gelacht, dachte, na endlich, endlich mal etwas Aufmüpfiges, Freches, etwas , das Satire eigentlich machen sollte, intelligent und kreativ die Verrücktheit unserer Welt darzustellen. (es hieß einmal, so etwas ist Bürgerpflicht!?)

Das hat vielleicht 1 Stunde angehalten, da kamen auch schon die ersten Reaktionen und…ach Du Schreck, wie wird das denn verstanden? beziehungsweise weise     nicht   verstanden?

Die Gesellschaft ist tatsächlich tief und absolut gespalten. 

Und es gibt keine Verbindung mehr, keine Brücken, wie zum Beispiel Satire und Ironie    …..es einmal waren. 

Der Liefers nimmt die Angst als Thema!  Wie passend, jeder Kinderpsychologe wird die negativen Auswirkungen der momentan herrschenden  Angst auf Kinder bestätigen, zum Beispiel. Und natürlich hat sich diese Angst und Panikmache über die Medien verbreitet. Das zu aufzugreifen…, dafür wird er so angefeindet? Dafür sollte er Berufsverbot bekommen? (McCarthy läßt grüßen) Das soll ihn in die Nähe von Rechten und Nazis bringen? 

Das ist völlig absurd und die Aufregung zeigt, daß er nämlich ins Schwarze getroffen hat mit seinem Auftritt. Und das trifft auf alle die anderen seiner Kollegen genau so zu. Es stimmt, daß der Inzidenzwert, der all den Maßnahmen zu Grunde liegt, von ANERKANNTEN Wissenschaftlern schon lange angezweifelt wird. Es stimmt, daß die bekanntesten Aerosolforscher die Regierung zum Umdenken auffordern! All diese Themen und Zweifel daran sind begründet. Aber einmal mehr werden Gegenstimmen auf das Übelste niedergemacht, und das ist beschämend.

Damals, bei den Berufsverboten haben wir als 17jährige einen Schulstreik organisiert!   Und….. dafür vom Soziologielehrer im Abi eine 1 ! bekommen. Das waren noch Zeiten!

Dago Lipke


36. Leserbrief

Vielen Dank für Ihren Beitrag, die Reaktionen, nicht nur die, die Sie anführen, sind unglaublich und zeigen nur, wie weit wir in diesem Land inzwischen gekommen sind; dass Frau Grütters fehlende Empathie beklagt, zeigt nur, wie wenig Sie von Satire und Ironie zu der gegenwärtigen Situation versteht: schade.
Den Vogel schießt aber der staatstragende vom Feuilleton anerkannte Obersatiriker Jan Böhmermann (der hochgelobte “Ziegenficker”)ab: es darf offenbar nur einen in diesem Land geben, der satirisch-ironisch sein darf. Man kann ihm nur empfehlen allein das Video von Herrn Zischler anzusehen (er hat wohl sehr schnell aufgehört anzusehen, um zu seinem klaren Urteil zu kommen – Doku von der Charité anschauen!! nichts kapiert!), damit er erkennt, wo es bei ihm fehlt…

Wo kann man die Aktion durch Lob unterstützen, denn auf der neuen “bereinigten”, erklärenden Seite gibt es dazu keine Möglichkeit? (Ich bin aus gutem Grund nicht bei Facebook, Twitter und Co.?

KlaRe


37. Leserbrief

Getreue Nachdenker,

#allesdichtmachen bringt dass Fass ja nun zum überlaufen.

Die zweifeln doch wirklich die Unfehlbarkeit von Kanzlerin und der sie tragenden Medien an. Vor längerer Zeit hatte schon mal eine solche “Kulturszene” die Frechheit besessen, genau dies gegenüber dem Generalsekretär zu tun. Diese Biermanns und Konsorten wurden damals konsequent ausgebürgert! Dies hatte dann auch den Fortbestand der Gesellschaft erfolgreich und nachhaltig gesichert!

Bleibt aufrecht!
M.P.


38. Leserbrief

Sehr geehrte Redaktion, sehr geehrter Herr Berger,

ich hatte mich schon über Ihren Bericht zu “danser encore” gefreut – und beim ersten Ansehen der Videos kamen mir die Tränen – aber es berührt mich noch mehr, daß es nun von deutschen Schauspielern eine Aktion – und was für eine Aktion! – zum endlosen Gelüge und zur Panikmacherei von Politik und Medien gibt. Ein “Kunst-Event”, daß ja vielleicht auch vom Geist des französischen Widerstands inspiriert wurde. Und ich danke Ihnen ausdrücklich, daß sie nicht auf das ganze “Rechts!”-Geschrei und auf den propagandistischen Kampfbegriff “rechtsoffen” hereinfallen und stattdessen den Witz und die notwendige und überfällige Kritik in dieser Aktion zu würdigen wissen.

Heute war ich bei Freunden zu Besuch, die mir berichtetetn, daß diese Aktion Thema Nummer 1 in der Tagesschau war, natürlich in einer Form, in der man die eigentlichen Aussagen nicht mehr erkennen konnte (ich selbst habe seit 2003 keinen Fernseher mehr – das ist gut für meine Nerven). Diese Freunde haben sich von dem Bericht verunsichern lassen und sagten mir auf Nachfrage, daß sie sich die Originalbeiträge der Schauspieler nicht angesehen hätten. Ich gab ihnen den Hinweis, daß die Nachdenkseiten auf diese Videos verlinkt haben und sie sich diese ansehen können, wenn sie wollen. Ich zitierte einige Sätze und sagte “Das ist B Ö S E und ich finde es gut.” Denn es ist höchste Zeit, daß jemand so etwas tut. Es atmet den Geist der ’67er Spaßaktionen und den Geist des Punk anno 1977, es provoziert und stellt den Ungeist der offiziellen Propaganda bloß und zieht ihn ins Lächerliche.

Die Reaktionen der Presse – Verzeihung! – der Qualitätspresse habe ich nur oberflächlich recherchiert; da schien es mir, daß ausgerechnet die BILD einen informativen Artikel veröffentlicht hat. Aber da kann ich mich auch irren. Die üblichen Vorwürfe und Lügen werden geäußert und es fehlt eigentlich nur noch der Hinweis auf die antisemitische Natur der Künstleraktion, haha! Wer darauf hereinfällt, ernsthaft hereinfällt und nicht nur verunsichert ist, gehört in meinen Augen zu den Dümmsten der Dummen (aus denen sich meiner Meinung nach die Mehrheit unserer “Eliten” rekrutiert). Man kann diesen Leuten – und den Eliten – nicht einmal vorwerfen, daß sie Böses wollten: sie sind einfach in ihrem geschlossenen Weltbild gefangen, verweigern sich der Wirklichkeit und sind unbelehrbar davon überzeugt, das Richtige zu tun. Denen ist nicht zu helfen. Und gerade deshalb gefällt mir die Überspitzung und Schärfe von #allesdichtmachen etc. Einfach großartig!

Noch gibt es authentische Menschen und nicht bloß diese roboterhaften Rädchen im Getriebe. Allmählich wird aber auch klar, daß wir in einem neuen  Faschismus leben. Hoffnung habe ich nicht mehr; besagten Freunden sagte ich, daß wir eine Besserung der Zustände wohl nicht mehr erleben werden (“wir” sind Anfang/Mitte 60 und müssen im Archipel Hartz IV leben). Umso dankbarer bin ich für jede geistvolle öffentliche Äußerung. Daraus können wir Mut für eigene Äußerungen schöpfen. Der Ungeist unserer Zeit ist so erdrückend!

“Liebe Bundesregierung, bitte mache Sie mir mehr Angst. Denn ohne Angst habe ich Angst”.

Herzliche Grüße Ihnen bei den Nachdenkseiten!
A.S.


39. Leserbrief

Eigentlich ist dem Beitrag von Jens Berger nichts hinzuzufügen. Aber es ist mir ein Bedürfnis, den Akteuren meine Hochachtung und Dank auszusprechen! Und ich meine, Satire ist durchaus das richtige Format – Satire lebt von Überspitzung und Überspitzung ist heute notwendiger denn je, um überhaupt noch gehört zu werden. Ich bin 70, Rentnerin und gehöre zu denen, die vermutlich am wenigsten unter den Maßnahmen zu leiden haben. Aber es macht mich krank, wie wenig auf die immensen “Kollateralschäden” ( ein Kriegsterminus!) eingegangen wird. (Ich war Sozialarbeiterin, ich weiß, wovon ich rede)

Also nochmals Danke an alle Beteiligten!!
Christiane Spranger-Paul


40. Leserbrief

Hallo lieber Jens Berger,

na, das war ja zu erwarten, daß “die Medien” diese Video-Botschaften der Schauspieler in der Luft zerreißen würden und sie sogleich in die rechte Ecke stellen, alles Corona-Leugner, Verschwörungstheoretiker, Aluhüte, Nazis usw. Das muß sich ja jeder anhören, der nur leiseste Kritik an den Maßnahmen unserer “erhabenen”(!)  Regierung übt.

Schade, daß einige ihre Videos zurückgezogen haben … aber man weiß ja nicht, mit welchen Mitteln da eventuell hinter verschlossenen Türen gedroht worden ist. Aber dieser Vorwurf, die Schauspieler hätten die Corona-Kranken oder sogar die Toten verhöhnt, ist doch geradezu an den Haaren herbeigezogen. Da haben doch anscheinend ganz viele nicht richtig hingehört … aber Kritik (ironisch vorgetragen) verstehen/vertragen offensichtlich unsere Medien nicht, zumindest nicht die Mainstreammedien.

Mir hat ja besonders Jan Josef Liefers gefallen, der mit seiner sehr pointierten Ironie die beabsichtigte Medienkritik auf den Punkt gebracht hat. Wo sind denn die kritischen Artikel zu den immer wieder und immer noch täglich verbreiteten Inzidenzzahlen im Mainstream??? Wieso wird das RKI  nicht immer wieder nach der Berücksichtigung des CT-Wertes gefragt? Wieso sind es immer dieselben wenigen Journalisten (z.B. in der Bundespressekonferenz) die kritische Fragen stellen und immer dieselben Antwort-Sprechblasen bekommen. Das Gros der Journalisten schreibt immer noch (und das seit einem Jahr!!!) regierungskonforme Artikel. Und der Bürger muß sich jeden Tag die Inzidenzzahlen anhören, die ja wohl Angst erzeugen sollen, oder was sonst??? Sollen sie dem Bürger Sicherheit geben und Hoffnung auf eine schöne Zukunft? Die Gruppe um Prof. Schrappe schreibt sich schon seit einem Jahr die Finger wund … und unsere Regierung antwortet nicht einmal, geschweige, daß es eventuell einige der Vorschläge dieser international anerkannten Experten in ihre “Beratungs-Gremien” schafft. Dort sind offensichtlich jetzt aber Vertreter der No-Covid-Kampagne “angekommmen”. Na, da können wir uns ja alle freuen: die rotten das Virus ganz einfach aus und dann können wir so leben wie vor Corona! Und das alles in 3 Wochen … oder habe ich da was nicht richtig verstanden? Auch das ist möglich. Aber ich finde es wirklich sehr ambitioniert, daß tatsächlich gerade Virologen der Meinung sind, daß man Viren in kürzester Zeit besiegen/ausrotten kann (hier mitten in Europa!) … wenn wir denn alle zuhause bleiben … am besten  “am Leibe und nicht nur in der Seele mausetot”. Das wäre dann wahrlich ein durchaus erfolgversprechendes Rezept.

In diesem Sinne: verzeifeln Sie ruhig … aber zweifeln Sie nie!

Liebe Grüße (trotzdem!)
Petra Schubert

(… grüßen Sie Jan Josef Liefers und auch die anderen Schauspieler … sie sind nicht so allein, wie es dargestellt wird!)


41. Leserbrief

Liebe Redaktion der Nachdenkseiten,
lieber Jens Berger,
 
Wer keinen Applaus von der falschen Seite bekommen will, sollte  N I E  (wieder) die Regierung kritisieren…
 
Wer Rückgrat hat, kritisiert die Regierung für Alarmismus / Angstmachen und Grundrechteschrumpfung.
 
Selten wurde so krass deutlich, wie einfältig es ist, eine politische Meinung allein deshalb nicht zu äussern, weil sie absehbar Applaus auch von rechts hervorruft.
 
Aber es gibt auch die Ebene, dass Satire nicht als solche verstanden wird.
Hätte man auch noch ein Bundesbeschleunigungsgesetz für den  w e i t e r e n  beschleunigten Abbau von Krankenhaus- und insbesondere Intensiv-Betten via fordern sollen?
Natürlich verbunden mit einer sofort in Kraft tretenden Reduzierung / Halbierung der Einkommen des Pflegepersonals?
 
Ohne die Aktion allesdichtmachenundniewiederaufmachen wüssten wir nicht, wie breit und tief Angst und Tabuisierung schon wirken.
 
Statt Angst essen Seele auf: mehr Herz und Hirn!
Anita Idel


42. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Berger,
 
ich habe mich über die Aktion #allesdichtmachen gefreut. Es gibt so vieles, was es an den Maßnahmen und den Auswirkungen eben dieser zu kritisieren gibt. Ich möchte aber einen Aspekt aufgreifen, der die Künstler betrifft, zu dem ich aber bisher noch nirgends eine Diskussion gesehen habe:

Die “Notbremse” verdirbt alle Hoffnungen auf Öffnungen. Wir werden möglicherweise noch lange um den Wert 100 herum pendeln. Aber bei diesem Wert sind keine Lockerungen zu erwarten. In der Technik funktioniert es schlichtweg nicht, wenn ein Messwert bei Überschreitung eines bestimmten Wertes einen bestimmten Zustand auslöst, der den Regelkreis beeinflusst, und bei Unterschreitung des gleichen Wertes diese Auslösung zurücknimmt.

Kennen Politiker nicht das Konzept von Hysterese? Wäre es nicht sinnvoller bei einem Inzidenzwert von über 300 alles zu schließen, wenn dieser dann unter 50 (würfeln Sie gerne Ihre eigenen Schwellwerte ;-)) fällt, alles zu öffnen bis der Wert wieder die 300 überschreitet (war das nicht so ähnlich die Theorie von “Hammer und Tanz”, die vor einem Jahr die Runde machte…).

Natürlich ist es ohnehin sehr fragwürdig, die Inzidenz als alleiniges Kriterium zu wählen, wenn die älteren geimpft sind und die Krankheit für die meisten jüngeren grippeahnlich verlauft, aber man kann das Konzept ja auch auf andere Messwerte anwenden.

Und noch eines: Eine Notbremse, bei der die Fabriken offen bleiben, ist keine Notbremse. Wenn die Situation wirklich so prekär ist, wie uns suggeriert wird, dann macht gefälligst auch die Fabriken dicht. Ich bin eigentlich kein Befürworter eines Lockdowns, aber wenn die Politik 6 Monate lang ihr Ziel nicht erreicht, gibt es drei Möglichkeiten: (1) Das Ziel ist falsch, (2) die Maßnahmen sind die falschen oder (3) die Messmethode ist falsch. Oder alle drei Punkte treffen zu.
 
Mit freundlichen Grüßen,
Rainer Straßfeld


43. Leserbrief

Alle Menschen, die ich gesprochen habe, finden die Videos gut.
Was die professionelle Machart der Videos angeht, ob die gut oder schlecht ist, kann ich nicht beurteilen, da mangelt es mir an Maßstäben.
Ich gehe bei vielen dieser Schauspieler, wie z. B. Tukur, aufgrund ihres Lebenswegs, des reichhaltigen Austausches, den sie genossen haben, selbstverständlich davon aus, dass sie kultivierte und integere Menschen sind, mit denen ich mich – im Unterschied zu Söder, Spahn, Lauterbach, etc. jederzeit gerne zum Abendessen verabreden würde. Dass sich hier 53 “Covidioten” eingefunden haben sollen, die empathielos, rechtsoffen, zynisch, respektlos, menschenverachtend, etc. sind und sich vor allem erst in diesem Moment dergestalt offenbaren, finde ich unwahrscheinlich bis abwegig. Ich weiß natürlich nicht im Geringsten, wie Intensivbeschäftige dazu stehen. Als Zeichen des Respektes seitens der Gesellschaft würde ich mir wünschen, dass der Staat an jeden Beschäftigten unkonditioniert eine saftige Prämie auszahlt, die Gehälter anhebt, die Ausbildung attraktiver macht und vor allem den Personalschlüssel anhebt.
Den Künstlern wird mangelnde Solidarität vorgeworfen. Ich weiß nicht, warum und mit wem Künstler solidarisch zu sein haben.
In der DDR wäre das für mich womöglich ein Anspruch an Kunst gewesen: solidarisch der Volksgemeinschaft oder dem sozialistischen Aufbruch oder dem Kampf gegen die Zersetzungsprozesse des Klassenfeindes gegenüber.
 
Die Initiatoren haben diese Videos sicher nicht in der Erwartung veröffentlicht, dass darüber einheitlich geurteilt wird.
Ich habe die Videos als Miniaturkunst gesehen und da eröffnen sich die Bedeutungen vor allem durch die Sichtweisen des Betrachters
und ich muss ich sagen, dass ich diese Videos mit ganz anderen Augen gesehen habe, als das farbenblinde Auge im Zentrum des Shitstorms sie sieht. Ich habe ca. 30 der 53 Videos gesehen und finde die meisten davon sehr gut bis gut.
In meinen Augen sind einige davon, wie gesagt, regelrechte Kunstminiaturen, deren Sinn es aus meiner Sicht vor allem ist, Denk- und Debattenräume zu öffnen und die allemal durch die Kunstfreiheit gedeckt sind.
Karl Lauterbach twittere: “Die Schauspieler machen auf ihre Probleme aufmerksam.” Ich erwiderte ihm: “Die Schauspieler machen nicht auf ihre Probleme aufmerksam – sondern auf unsere!”
twitter.com/stefan_eichardt/status/1386075953546268672

Vorab: Ich beteilige mich nicht an Liken & Disliken – aber vor allem nicht an Shitstorms.
Wenn man sich auf dem Youtube-Channel – die Aufrufe sowie Likes und Dislikes anschaut und man davon ausgeht, das diese was in ihren Relationen besagen, vermittelt sich mir folgendes Bild:
Dass diejenigen, die sich aufgebracht & empört positionieren, eine laut- und meinungsstarke Minderheit sind, die für ihre Meinungsbildung (bestenfalls) nur zwei bis drei der 53 Video gesehen haben müssen – vornehmlich das von Jan Josef Liefers, aber halt durch ihre vehemente Empörungskultur und zur Show gestellten (selbstgerechten) Moralismus den öffentlichen Diskurs dominieren.
Anscheinend gibt es schweigende Mehrheit, die diese Videos gut finden, aber mittlerweile derart “geimpft” ist, dass sie lieber den Mund hält bei Fragen dieser Art. 

Z. B. heute Samstag um 7 Uhr:

Karoline Teska 138.331 Aufrufe
12.503 Likes 118 Dislikes
Roland Düringer 164.474 Aufrufe
11.679 Likes 351 Dislikes
Inka Friedrich 219.026 Aufrufe
15.111 Likes 393 Dislikes
Nina Gummich 334.420 Aufrufe
15.598 Likes 711 Dislikes
Jan Josef Liefers 1.155.756 Aufrufe
40.305 Likes 5562 Dislikes
 
Was mich angeht, bin ich so gestrickt, dass ich mir für meine Meinungsbildung Zeit nehme, erst recht, wenn sie darin münden könnte, andere Menschen zu verurteilen (fern ab davon, das Bedürfnis zu haben, andere öffentlich anzuprangern). Aber der Shitstorm ging ja bereits los, als die ersten Videos veröffentlicht waren. Zu der Zeit konnten diejenigen kaum alle Videos gesehen, geschweige denn verdaut haben – ebenso wie die Zeitungsredakteure, die ihre Häme zeitgeistkonform gleich Freitag in der Früh kübelweise ausgossen.
Mein Wunsch an derartige Zeitgenossen lautet daher: Einfach mal die Schnauze halten, sich Zeit nehmen, Dinge sacken lassen, Abstand wahren, nachdenken und sich dann ggf. äußern.
 
Für Eure Videohinweise

und einfach mal was zum Freuen:
Breakfast with Style
 
Viele Grüße
Stefan Eichardt


44. Leserbrief

Liebe Redaktion,

herzlichen Dank für diesen Artikel und die Kommentare.
Es fällt mir ein Stein vom Herzen!
Es geht doch. Differentiertes Denken.

Für mich hat sich auch die ZEIT nun endgültig ins Aus geschossen. Erst bei 3nach9 so “offen” sein und dann das hier.

Herzliche Grüße aus Berlin
Gabriele Scheffler


45. Leserbrief

Guten Tag Herr Berger,
 
Ich habe eine kleine Beschwerde bzgl. Ihres Updates:
 
“Update 10:30: Nun fordert mit Garrelt Duin der erste Politiker ein Berufsverbot im Öffentlich Rechtlichen Rundfunk für die Schauspieler, die sich engagiert haben. Besonders pikant ist in diesem Zusammenhang, dass Duin Mitglied des WDR-Rundfunkrats ist. Man stelle sich nur einmal vor, wie groß die Aufregung wäre, wenn in Russland ein Politiker und Medienfunktionär eine solche Forderung kundtun würde. ”
 
Ich erkenne bei Gerrald Duin´s tweets kein Forderung nach einem generellen Berufsverbot. Er will die Künstler nur nicht mehr bei der ARD arbeiten lassen. Dass das einem quasi 80%igem Berufsverbot gleich kommt (denn bei ZDF würde dann ja genau so gehandelt werden sollen) ist eine andere Sache. Theoretisch könnten die Schauspieler auch woanders weiterhin arbeiten (sofern deren Verantwortliche nicht genau so handeln würden).
Die ganze Sache von Duin ist natürlich total verrückt und zeigt ein krass verdrehtes Demokratie-Verständnis. Es ist aber, wie gesagt, keine Forderung nach einem Berufsverbot. Er will quasi nur seine Mitarbeiter wegen falscher und dann auch noch geäußerter Meinung rauswerfen. Bzw. bei Anheuerung eben nur noch Menschen mit der richtigen oder ohne (geäußerter) Meinung einstellen. Hauptsache sie halten das Maul.
 
Ich denke auf solche Spitzfindigkeiten sollte man auch beim Kommentieren von Äußerungen achten, um sich nicht angreifbar zu machen.
Ich wollte beispielsweise meiner Mutter gerade diese Nachricht mit Ihrem Kommentar weiterleiten, bis mir auffiel, dass “Berufsverbot” zu drastisch formuliert, ja gar eine Unterstellung ist, die sich, meiner Meinung nach, nicht durch Duin´s tweets belegen lässt.
 
mit freundlichen Grüßen
David Eckrich


46. Leserbrief

Liebe NachDenkler,

ja, Satire ist nicht jedermanns Sache – da muss man schon ‘mal die Hirnzellen ein wenig einschalten, assoziieren und überlegen, was und wen die Initiatoren der Aktion wirklich meinen. Wer auf ‘Mario-Barth-Niveau’ humoristisch sozialisiert wurde, hat da schon so seine Schwierigkeiten. Es geht den Schauspielern nicht um deren eigene Befindlichkeit oder darum, Corona und die damit verbundenen Schicksale zu negieren oder gar in’s Lächerliche zu ziehen – dazu ist die Situation wirklich zu ernst. Diese beliebten und anerkannten Künstler wissen um ihre privilegierte Stellung und ihre Verantwortung.

Nein, es geht darum, unseren Politikern und ‘Eliten’ und auch den Medien einmal den Spiegel vorzuhalten und sie aufzurütteln – falls das überhaupt noch möglich ist. Sind wir denn schon soweit, dass Kritik an populistischen, teils nicht nachvollziehbaren, willkürlich anmutenden Anordnungen nicht geübt werden darf und reflexartig mit abstrusen Vergleichen aus der Nazizeit niedergebrüllt werden muss? In Anlehnung an Rosa Luxemburg: Meinungsfreiheit ist auch immer die Meinungsfreiheit der Anderen.

Die ’empörten Gutmenschen’, die sich, überwiegend gutsituiert und versorgt, in ihrer Rechthaberei suhlen und vermutlich glauben, Gralshüter der alleinigen Wahrheit zu sein und dabei jede Beißhemmung fallen lassen, haben nicht im Ansatz begriffen, worum es geht. Es geht darum, dass die Verlierer dieser Pandemie veralbert und für dumm verkauft werden: Die engagierten, vielfach ausgelaugten Pflegekräfte, denen man enthusiastisch applaudiert hat, denen aber bis heute keine finanzielle Anerkennung zuteil geworden ist, die sozial schwachen Familien, die Kinder und Jugendlichen ohne Schule und Ausbildungsplatz, die Selbständigen, Veranstalter und Schausteller, Kino- und Theaterbetreiber, Gastronomen, Einzelhändler und Künstler, denen vollmundig schnelle Hilfe zugesagt wurde – und die vielfach bis heute noch keinen Cent gesehen haben – geschweige denn Licht am Ende des Tunnels. Es geht andererseits um die Ärzte und Apotheker, denen man mit den Impf- und Schutzmaßnahmen satte Zusatzeinkommen verschafft hat, aber die Pflege- und Hilfskräfte meist auf Mindeslohnniveau abspeist.

Es geht um die alternativlose Deutungshoheit unserer beratungsresistenten regierenden Politiker und des RKI, die jede abweichende Meinung oppositioneller Mediziner und Wissenschaftler oder Modelle, wie den ‘Tübinger Weg’ oder das ‘Rostocker Modell’ abwürgen, in die ‘Querdenker-Ecke’ schieben und als ‘Teufelszeug’ brandmarken. Es geht um das politisch verursachte stümperhafte, konzeptionslose Impf-Chaos der vergangenen Monate. – Stattdessen ‘pampert’ man die Großindustrie, die auf Kosten der Steuerzahler dann reichlich Gewinne an Ihre Aktionäre verteilt. Z. B. Daimler: 700 Mio € an Kurzarbeitergeld vom Staat kassieren, aber 1,4 Milliarden € Tantieme an die Aktionäre auszahlen. Skrupel? – Nicht im Entferntesten. Kritk daran? – Petitessen. Oder AMAZON, die sich vor Gewinnzuwächsen kaum retten können, aber ihren Mitarbeitern untersagen, FFP2-Masken zu tragen, damit nicht so viele Pausen gemacht und bezahlt werden müssen. Es geht um die instinktlosen, raffgierigen und korrupten Politiker, die sich nicht entblöden, sich mit ‘Masken-Deals’ eine goldene Nase zu verdienen. – Es geht um die Gewinner der Krise, die von der Politik unbehelligt, ihre widerlichen, asozialen Spielchen treiben und darin noch bestärkt werden – und es geht um die Verlierer der Pandemie, die vielfach um ihre nackte Existenz kämpfen. Das und nichts anderes wollen die Schauspieler mit ihrer Aktion thematisieren und anprangern. Da etwas anderes hinein zu interpretieren ist entweder gewollt bösartig, hirnlos oder einfach dumm.

Besonders schlimm und entäuschend finde ich die Reaktionen von Mitinitiatoren wie Heike Makatsch oder Martin Brambach und seiner Frau, die beim ersten Gegenwind den anscheinend zu kurz geratenen Schwanz einziehen und sich von ihrer Teilnahme an der Aktion distanzieren – da bekommt der Begriff ‘Charakter-Schauspieler’ eine ganz neue Bedeutung … .

Kurz gesagt: Es stinkt in dieser Pandemie an allen Ecken und Kanten. Ja, und da gibt es auch die rechten Spinner, Pandemie-Leugner und Provokateure, die diese und andere Aktionen für ihre Interessen umzudeuten versuchen. Aber auch das muss eine angeblich freiheitliche Gesellschaft, so sie sich denn selbst ernst nimmt, aushalten.

Ulrich Herbst


47. Leserbrief

Liebe Nachdenk-Schreiber und -Leser, und Ihr lieben, ach so mutigen Schauspieler!

Zunächst möchte ich allen, auch den ‘nur’ ursprünglich beteiligten Schauspielern für Ihren Mut danken und zu Ihrer Courage gratulieren. Schlicht ein genialer Einfall! Ich habe mir sofort alle Videos angeschaut, und es gab Momente, in denen ich bedauert habe, kein Schauspieler geworden zu sein! Und so möchte ich versuchen, mich mit diesem Brief ebenfalls hart an der Grenze zur Satire bewegen, was mir leider, so befürchte ich, nur lückenhaft gelungen ist. Denn die beste Satire kam immer noch von Berliner Innensenator Geisel, der in grauer Vorzeit, also vor Corona, sagte, und das möchte ich allen Kritikern, die vom Applaus von rechts sprechen, nochmals ans Herz legen. Anlässlich der ‘Unteilbar-Demo’ im Jahre 2018, wo angeblich auch Linksextremisten und Mitglieder der Grauen Wölfe anwesend gewesen sein sollen, sagte er (hier nachzulesen):
“Wenn ich als Demokrat gefordert bin, gehe ich auf die Straße” […]
“Und ich lasse mich nicht davon hindern, dass auch Extremisten die Möglichkeit nutzen, dort ihre Meinung zu sagen.”
So, allem voraus, dieser Leserbrief ist mit Sicherheit kein Kommentar ‘von rechts’. Kann man heutzutage gar nicht oft genug einfügen. Sondern er ist von einem NDS-Leser, der wirklich Grund hat, sich um seine Gesundheit zu sorgen, denn aufgrund meiner Vorerkrankungen wird mein Immunsystem künstlich runtergefahren – lebenslang. Das hat zur Folge, dass nicht nur höchstwahrscheinlich die Covid-Viren mir schnell den Garaus machen könnten, sondern ich auch nicht so ohne weiteres erfolgreich geimpft werden kann.

Ich erwähne das hier, um klarzumachen, dass ich nicht einfach so, sondern gerade deshalb ein starker Kritiker fast aller Regierungsmaßnahmen bin. Kritik heißt nicht, dass ich mir keine Sorgen um das Virus bzw. meine Gesundheit mache; die mache ich mir ständig. Ich erachte mein eigenes Leben aber als zu wertvoll, um es profilierungs-süchtigen Virologen oder macht-hungrigen, aber in wissenschaftlichen Fragen dilettantisch agierenden Politikern anzuvertrauen.

Zum Beispiel habe ich ganz zu Beginn der Pandemie bereits eine Maske getragen, als uns die Herrscher über das Gesundheitswesen noch glaubhaft vermitteln wollten, dass Masken nichts nützen, ja sogar kontraproduktiv seien. Entsprechend hat meine Maske den ein oder anderen verächtlichen Blick auf der Straße auf sich gezogen. Wahrscheinlich hat man mich für einen Spinner gehalten, schlimmstenfalls aber auch dann schon für jemanden, der die Empfehlungen der Herrschenden anzuzweifeln schien. Aber mein eigenes wissenschaftliches Grundverständnis sollte ausreichen, um beurteilen zu können, dass Masken wirklich helfen, die Übertragung eines Virus zu unterbinden. Warum sonst tragen Ärzte sie im OP-Saal? Aber dass Corona-Viren sich nachts im Freien besonders gut verbreiten, das gehört für mich eindeutig in die Kiste der Verschwörungsmythen unserer Politiker. Hoffentlich wacht die Bevölkerung noch rechtzeitig auf, falls es nicht schon zu spät ist.

Zudem wurde mir als Kind eingebläut: “Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, auch wenn er hundert Mal die Wahrheit spricht.” Nur mal angenommen, dass man einige Politiker schon wesentlich öfters beim -sagen wir mal- Zurechtbiegen der Wahrheit erwischt hat, wofür wir, die Steuerzahler, sie auch noch üppig bezahlen – nicht auszudenken…  Ich bin sicher, dass jedem nachdenkenden Leser sofort genügend Beispiele einfallen, wo jemand sich nicht rechtzeitig um Masken für die Bevölkerung gekümmert hat, wo man gerade den Entwicklungsländern als erstes Hilfe versprach, als man Pharmakonzerne großzügig mit Steuergeldern unter die Arme griff, usw.

Jedenfalls haben damals die Masken die freiheitsliebenden Deutschen noch in Aufruhr versetzt, war doch ihre persönliche Freiheit bedroht. Seltsam, dass viele von denen heute die Ausgangssperren sang- und klanglos akzeptieren, eben nach dem Motto: am besten ‘allesdichtmachen’. So ändert sich das Weltbild unter permanent erzeugter Angst. In Asien ist es übrigens nicht unüblich, in der Öffentlichkeit eine Maske zu tragen, und zwar meist aus höflicher Rücksichtnahme ihren Mitmenschen gegenüber.

Aber die deutschen Obrigkeitshöringen sterben nicht aus. Meine Großmutter, bis zum Ende des zweiten Weltkriegs Dienstmädchen in einem Gutsdorf in Pommern, hat noch in den Jahren, als ich selber Kind war, regelmäßig das Lied angestimmt: “Wir wollen unsern alten Kaiser Wilhelm wiederha’m, …”. In diesem Zusammenhang kommt mir eines der Bilder vom Cartoonisten Gary Larson in den Sinn von dem drohenden Misslingen einer Schafs-Party, weil noch kein Hütehund anwesend ist.

Anmerkung der Redaktion: Den an dieser Stelle eingebundenen Cartoon können wir leider aus uhrheberrechtlichen Gründen nicht einbinden. Wir können ihn aber verlinken

Die Bejubeler der Maßnahmen gehören für mich zu den zutiefst durch Angst verunsicherten Menschen, und in der Not wünscht man sich dann die starke Obrigkeit. Und Politiker wissen das; dazu haben sie genügend Psychologen, die sie beraten (auch von unserem Steuergeld).

Und dann gibt es die, die irgendwie mit der Masse mitlaufen, die da oben werden schon wissen, was für uns das Beste ist. Und wenn ich dann doch noch sterbe, dann werde ich bestimmt diese Regierung verklagen. Im Ernst, nicht ohne Grund konnte sich die NSDAP in Deutschland auf eine so große Gefolgschaft verlassen.

Es gibt aber auch ein gutes Argument, das Herr Friedrich am vergangenen Montag in seinem Artikel ‘Brutus Liefers’ in den NDS zitiert hat: “Aber diese Frage stellen hieße, den Staat in Frage stellen!”. Bei einem Blick auf die sogenannte Mittelschicht oder dem Bildungsbürgertum, das oftmals nicht schlecht von der derzeitigen deutschen Politik lebt, z.B. Home-Office mit gutem und gesicherten Gehalt, wird einem schnell klar, warum auch von Seiten derer ein Aufschrei kommt – Nestbeschmutzer! Da hat man sich gut eingerichtet und dann kommen da solche A…, von denen man hätte Besseres erwarten können.

Das Geschrei, den Schauspielern Berufsverbot zu erteilen, oder wie es dem Vernehmen nach nun auch schon Morddrohungen gegenüber der Schauspielerin Merit Becker gegeben haben soll, erinnert eindeutig an die ‘braune Periode’ Deutschlands. Hängt das Schwein! Und denunziert wurde da auch nach Kräften. Das lässt doch fast den Umkehrschluss zu, wer hier wirklich ‘die Rechten’, oder eben damals die Braunen waren und sind.

Berufsverbote gab es bekanntlich auch in der DDR. Offiziell gab es die natürlich nicht, Schauspieler, Filmemacher, Schriftsteller etc. haben dann einfach keine Angebote mehr bekommen. Dort bildete sich das Ministerium für Staatssicherheit eine Meinung über die System-Kompatibilität seiner Mitmenschen. Aber in der DDR war es schon zum Volkssport geworden, Systemkritik so im Kontext zu verstecken, dass man ungeschoren davon kam. Und alle verstanden es! Nun haben wir eine Situation, in der man befürchten muss, das nicht das MfS der zu umschiffende Gegner ist, sondern das Volk selbst. Wenn man die Reaktionen auf diese Satire sieht, hat man das Gefühl, die Stasi hätte in solch einem Klima keine Nachwuchssorgen an Mitarbeitern gehabt, und auch bei IMs (informelle Mitarbeiter) mutmaße ich, dass man hätte auf Heerscharen Freiwilliger zurückgreifen können.

Abschließend möchte ist noch eine von mir sehr verehrte Künstlerin in Erinnerung rufen, die Ende der siebziger Jahre noch in der DDR einen Liedtext schrieb, der mit folgender Strophe endete:
Grade, klare Menschen wär’n ein schönes Ziel,
Leute ohne Rückgrat hab’n wir schon zu viel.
Dem ist aktuell wohl aber auch gar nichts hinzuzufügen. Wen wundert es, dass Frau Wegner permanent im Fadenkreuz von ‘Horch und Guck’ stand, und irgendwann in den 80ern dann auch ‘ausgebürgert’ wurde. Es gibt übrigens eine Anekdote von Ihr, dass die Staatssicherheit ihren Liedtext selbst umschrieb, damit einem ihrer Auftritte nichts mehr im Wege stehen konnte. Aus ‘Leute ohne Rückgrat hab’n wir schon zu viel’ wurde ‘Leute ohne Rückgrat, einer wäre schon zu viel’. Aber wie das mit dem Rückgrat so ist, das Konzert kam dann trotz der profilierten Dichtkünste des MfS-Mitarbeiters doch nicht zustande…

Und um meinen Leserbrief ganz im Sinne der an der Aktion beteiligten Schauspieler mit noch einer Priese Zynismus abzuschließen: Schade, dass es keine DDR mehr gibt, wohin man heute in Ungnade gefallene Künstler abschieben könnte.

Mit besten Grüßen und tiefster Verbundenheit mit allen Künstlern und sonstigen Menschen mit Rückgrat,
Ihr J.S.

PS: Und wer noch mehr Realsatire braucht, kann die bei einem gewissen Herrn Scholz bekommen (hier nachzulesen):
“Wir können jetzt nicht Doktorarbeiten und Habilitationen schreiben. Wir müssen die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger schützen.”
Da sich die Doktorarbeiten so manchen Politikers ohnehin als Plagiat entpuppen, kann ich sein tiefes Misstrauen gegenüber Promotionen verstehen.
Aber den regierungs-beratenden Ärzten wird zum Glück noch vertraut…


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