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Titel: Leserbriefe zu „„Gegneranalyse“ – Das Bundesfamilienministerium finanziert ein Überwachungs- und Diffamierungsportal gegen kritische Medien“ und „Nachtrag zur Gegneranalyse: Wes Geistes Kind Fücks und Beck sind“

Datum: 8. Juli 2022 um 14:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Auf diesen Artikel über das antidemokratische Treiben des Bundesfamilienministeriums und seiner grünen Vorfeldorganisation Zentrum Liberale Moderne haben zahlreiche Leserinnen und Leser reagiert. Einen ersten Teil der Leserbriefe haben wir bereits hier veröffentlicht. In einem Nachtrag zur Gegneranalyse ist der Hinweis eines Lesers veröffentlicht worden, der auf die „schlimme Tradition in Deutschland“ aufmerksam gemacht hat. Hier nun eine Auswahl der weiteren Leserbriefe. Zusammengestellt von Christian Reimann.


Zu: „Gegneranalyse“ – Das Bundesfamilienministerium finanziert ein Überwachungs- und Diffamierungsportal gegen kritische Medien

1. Leserbrief

Liebes NDS Team,

Vorab ein großes Dankeschön, dass ihr das tut, was schon in eurem Namen steht. Zum Nachdenken anregen. Dazu gehört durchaus, sich kontrovers auseinanderzusetzen. Ihr bildet an vielen Stellen den Gegenpol zur geläufigen Medienlandschaft. Ich persönlich halte das für wichtig und richtig, um überhaupt eine Auseinandersetzung zu erreichen. Ich gebe dabei gerne zu, dass ich nicht immer eurer Meinung bin und manchmal durchaus auch das Gefühl habe, dass aus einer bestimmten Haltung heraus berichtet wird und Fakten entsprechend eingeordnet werden. Bloß, wenn die anderen dies auch tun, ist es vielleicht manchmal wichtig, sich dem nicht zu verschließen. Vermutlich passiert dies uns allen auch unbewusst und automatisch, wenn ich eine Meinung vertrete. Erst die Diskussion macht es dann zu einer gemeinsamen Wahrheit. Leider wird genau diese Diskussion durch Projekte wie die „Gegneranalyse“ im Keim erstickt. Am Ende wird die Pressefreiheit zu Gunsten der Regierungsagenda verbogen, gekrümmt, gedreht und gebrochen und gleichzeitig anderen unterstellt, demokratiefeindlich zu sein. Eigentlich klassisches Gaslighting. Deshalb wünsche ich mir, dass ihr weiter macht, dass ihr so mutig und eine Bereicherung für die Medienlandschaft bleibt. Vielleicht könntet ihr deutlicher zwischen Fakten und Meinung unterscheiden. Das würde Euch gut zu Gesicht stehen. In vielen Fällen reicht die Beschreibung der Fakten bereits aus, um ein Nachdenken zu erreichen. Und es würde euch weniger angreifbar machen.

Herzliche Grüße
Till Hartmann


2. Leserbrief

Liebes NachDenkSeiten-Team,

auch Ihre Web-Seite sind für uns, meine Frau und mich, seit einigen Jahren zu einer unserer regelmäßigen Informationsquellen geworden, da wir seit über 25 Jahren selbst merken, wie in dieser Republik Anspruch und Wirklichkeit auseinanderdriften. Im Rahmen unserer Möglichkeiten unterstützen wir daher auch Sie, denn wir finden fundierten und gut recherchierten Journalismus wichtig.

Über “abgeordnetenwatch” wollte ich den einzigen, hiesigen Gütersloher Bundestagsabgeordneten und ehemaligen CDU/CSU-Fraktionsvorsitzenden, Herrn Brinkhaus, zu der von Ihnen geschilderten “Gegneranalyse” des Bundesfamilienministeriums befragen. Doch wer bei “abgeordnetenwatch” Fragen an Herrn Brinkhaus richtet, der liest, dass es als Antwort einen Textbaustein gibt – was nicht als Antwort gewertet wird – oder liest die Aussage von Herrn Brinkhaus: “Für diese Legislaturperiode habe ich mich entschieden, dies nicht mehr fortzuführen.” Das sagt eigentlich schon alles für einen Volksvertreter!!!

Deshalb kann man das Fazit, zu dem der inzwischen verstorbene Richter Dr. Egon Schneider bereits 2006 in seiner Festschrift “Der Niedergang des Rechtsstaates” gekommen war, nicht häufig genug betonen. Es lautet: “Ein Rechtsstaat, wie er den Verfassern des Grundgesetzes vorgeschwebt hat, den haben wir nicht, und wir entfernen uns ständig weiter von diesem Ideal.” Viele Jahre bei der Humanistischen Union Hessen in Marburg einsehbar, doch seit ca. 4 Jahren nicht mehr. Auch das sagt wohl alles.

Wir werden auch weiterhin auf die “NachDenkSeiten” als alternative und um guten Journalismus bemühte Informationsquelle aufmerksam machen.

Mit besten Grüßen
Hans Dietrich


3. Leserbrief

Wohl kein Zufall, dass mich die “Gegneranalyse” des sogenannten “Zentrums Liberale Moderne”, offenbar eine Stiftung überwiegend von Teilen der von mir inzwischen nur noch sogenannten “Grünen”, spontan an das “Lehrermeldeportal” der von mir auch nur sogenannten “Alternative für Deutschland” (AfD) erinnert.

Hatten wir in diesem Land nicht schon einmal eine “Gleichschaltung” auch der Presse? Muss diese “Gegneranalyse” – insbesondere wegen der (Mit-)Finanzierung durch die Regierung – da nicht als Beginn eines neuerlichen Versuchs einer Gleichschaltung gewertet werden?

Dass nun von den sogenannten “Grünen” die Regierungsbeteiligung zur Bekämpfung von Meinungsfreiheit mittels Finanzierung aus Steuermitteln regelrecht missbraucht wird, sollte dringend juristisch – auch verfassungsrechtlich – auf Legalität hin überprüft werden.

Bleiben Sie unbedingt unbequem!
KK


4. Leserbrief

Hallo, liebes NDS-Team,

die Korken knallen zu lassen, ist sicherlich nicht Ihre Art mit einer gewissen Befriedigung feststellen zu dürfen, dass der Stachel, der Widerhaken NACHDENKSEITEN erhebliche Wunden verursachen muss.

Tatsächlich ist dieses Pamphlet eines tendenziös argumentierenden  ” Politikwissenschaftlers ” gar nicht so schwer zu lesen.

Im Gegenteil, die Intention ist leicht zu erkennen und dass sich der Faschismus uns in einem neuen Gewand präsentieren würde, wurde ja schon zumindest von einer DDR-Bürgerrechtlerin ( Name ist mir entfallen ) prognostiziert.

Auffällig ist der Versuch des Schreibers ( Name schon vergessen) Deutungshoheit über vermeintlich ” klassische ” politische Verortungen konservieren zu wollen. 

Alles in allem wird in dieser Argumentation selbstverständlich die Tatsache der argumentativen Konsequenz ignoriert.

Selten habe ich so ein offensichtlich tendenziöses und manipulatives Papier gelesen.

Wir alle sollten allerdings gemeinsam dafür werben und kämpfen, dass die Manipulation, die Stigmatisierung und Diffamierung aufgrund einer vermeintlichen Deutungshoheit mit längst nicht mehr zeitgemäß relevanten Mitteln ( klassische politische Verortung von bis) ihr Ende im öffentlichen Diskurs finden kann.

Auch für die jüngeren potenziellen Leser, die nicht wissen, dass die ” Rechten ” im Parlament die Konservativen repräsentiert haben. Und Konservativ nichts anderes bedeutet als : 

Den Wert erhalten!

Was viele Menschen seit 2 1/2 Jahren im Sinn haben.

Viva Nachdenkseiten !

Freundliche Grüße
Michael Krater


5. Leserbrief

Wertes Nachdenkseiten-Team,

ich würde eigentlich am liebsten nur noch mit der Faust auf den Tisch hauen und sagen „ja wo samma denn ??! Sind jetzt alle verrückt geworden?“
 
Nicht erst seit der CO2 Debatte ist klar, eine freie Diskussion, ein freier Gedankenaustausch, sogar ein harmloser Brief einer Leserin können gefährlich sein.
 
Ich versteh nur nicht, dass die Menschen um uns herum das nicht wahrnehmen. Ich VERSTEHE es nicht. Ich VERSTEHE es nicht.
 
Diese Gesellschaft ist außer Rand und Band geraten, ohne jegliche Moral, und wird nur noch „dank“ staatlicher Gewalt und Strafandrohungen sowie gegenseitiger Denunziation zwangs-zusammengehalten.
 
Mein Schwiegervater pflegte zu sagen: „Kurz vor seinem Ende wurde er noch wahnsinnig.“
 
Ich war mal gerne Deutsche, gerne eine aus Bayern. Das hat sich geändert.
 
PS: zu Überfischung der Weltmeere nimmt zu – WWF warnt vor “Katastrophe”
Sind Sie sicher, dass eine Organisation wie der WWF zitiert werden sollte?

Mit solidarischen Grüßen
Gisela Lässig


6. Leserbrief

Liebes NDS Team,

nachdem ich die von euch erwähnte Fallstudie gelesen habe, sehe ich diese doch eher als Ritterschlag eurer Arbeit an. Was diese Fallstudie wirklich gut darstellt ist die Wichtigkeit und Richtigkeit eurer Arbeit. Ich habe mir erlaubt meine spontanen Gedanken an die Gegneranalyse zu senden und den Text unten angeheftet. Sollte der was für eure Lesermeinungen sein, könnt ihr diesen gerne abdrucken.

Bitte macht weiter so.

Gruß
A.Hellinger

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit großem Interesse habe ich ihre Fallstudie

„Vom Aufklärungs zum Querfront-Medium?
Die Nachdenkseiten als Träger von Ideologie, Scharnier für Verschwörungstheorien und Agenda-Setzer der radikalen Systemopposition“,

gelesen.

Besonders gut hat mir dabei gefallen, wie sie ihre Ausführungen mit jeweiligen anzuklickenden Links versehen haben. Leider muss ich aber darauf hinweisen, dass schon bei ihrem ersten Link ein Fehler unterlaufen ist.

Sie schreiben wie folgt:

“Im August 2015 sorgte eine Studie der Otto-Brenner-Stiftung mit dem provozierenden Titel „Querfront – Karriere eines politisch-publizistischen Netzwerks“ für Aufsehen. (1) ”

Zitat Ende

Nach öffnen des Inhaltes unter (1) konnte ich allerdings nur über ein sogenanntes Arbeitspapier lesen. Das Wort Studie wird überhaupt nicht erwähnt. Meine Fragen an sie, gibt es keine Unterscheidung zwischen einer Studie und einem Arbeitspapier? Haben sie den Link nicht gelesen oder glauben sie, ihre Leser öffnen diesen überhaupt nicht? Eine Antwort ihrerseits wäre für mich sehr interessant. Es würde mir tatsächlich helfen, ihre Bemühungen durch ihre Fallstudie richtig und vor allem gerecht, einzuschätzen. Schade eigentlich, sie haben sich so viel Mühe gemacht und dann so etwas gleich am Anfang.

Doch nicht nur Kritik will ich hier äußern. So erwähnen sie weiter unten (43) den Herrn Prof. Mausfeld. Sie weisen unter anderen auf sein „Warum Schweigen die Lämmer?“ hin. Leider verlinken sie nicht zu diesem Werk. Aber ich habe es tatsächlich durch eigene Recherche gefunden und kann wirklich jedem empfehlen, dieses zu lesen. Hoch interessant was dieser Prof. da zu schreiben weiß.

Für ihren dazu führenden Hinweis möchte ich mich sehr bedanken. Im Übrigen gilt das auch für weitere Beiträge, die sie freundlicherweise aufzählen. Ich kam schon auf die Idee, dass sie eigentlich ein Gütesiegel für die von ihnen aufgeführten Medien verteilen wollen.

Da ich sie nicht weiter von ihrer so wichtigen und System-relevanten Arbeit abhalten möchte, beende ich mein Schreiben hiermit. Ich hätte noch so viel anzumerken. Also, mit einem herzlichen das Nächste Mal mehr und einem solidarischen Weiter so grüßt sie

A. Hellinger

PS. über die Beantwortung meiner Fragen bezüglich Studie oder Arbeitspapier freue ich mich schon im Voraus.


7. Leserbrief

Liebes Nachdenkseiten-Team,
 
mit Fassungslosigkeit haben wir von dem durch  ein Bundesministerium geförderten Projekt der Gegneranalyse gelesen.

Dass die Angriffe mit Unterstützung eines grün geführten Ministeriums kommt, wundert uns nicht. Wir fürchten, dass damit ein weiterer kleiner Mosaikstein hin zu einem totalitären Staat gesetzt wird.

Da die Nachdenkseiten nicht zuletzt deshalb um so wichtiger sind, haben wir heute einen außerplanmäßigen Spendenbeitrag auf Ihr Konto überwiesen.
 
Mit herzlichen Grüßen
Willi Knoop
Marilies Estel-Knoop

Anmerkung Albrecht Müller: Danke vielmals – für die Spende und noch mehr für die erkennbare Solidarität.

Die Kampagne gegen die NachDenkSeiten geht weiter, heute auch in der taz, siehe hier.

Umso mehr danken wir für Ihre Unterstützung.

Ihr Albrecht Müller


8. Leserbrief

Liebe Redaktion,

es bedarf nicht vieler Worte, der Vorgang ist ungeheuerlich und ich meine, Ihre Einschätzung als Skandal bringt es einigermaßen deutlich zum Ausdruck. Man sollte dabei allerdings hervorheben, daß mittlerweile ganz unverblümt eine neue Qualität der Diffamierung kritischer Stimmen erreicht wurde, diese werden ohne inhaltlich Auseinandersetzung als “gegnerisch” eingeordnet. Dies scheint mir das Bemerkenswerte zu sein, man erreicht damit einen Zustand, in welchem man ohne Weiteres zur direkten Konfrontation übergehen kann, die “Zwischenstufe” der inhaltlichen Auseinanderetzung wird dadurch ohne jede Verzögerung ausgeklammert. WIr sind damit einen Schritt weiter auf dem Weg in eine dystopische Gesellschaft und, so meine persönliche Auffassung, nichts und  niemand wird in der Lage sein, diese Entwicklung aufzuhalten.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Keller


9. Leserbrief

Liebe Redaktion,

danke für den Hinweis. Ein weiterer Beleg für die Ent-Demokratisierung. Für so was gibt es doch Begrifflichkeiten? Vor unseren Augen zeichnet sich eine absolute Verdrehung, Pervertierung vormaliger hehrer Werte und Prinzipien ab. Das ist schon jenseits von Orwell, da: nicht mehr nur perfide und arbeitsintensiv, sondern offensichtlich, plump, dreist. Inwiefern sich in dieser Form Hybris widerspiegelt, mag ich gar nicht thematisieren… Aber: wer glaubt das? Wer ist die Zielgruppe?
Ich habe damals in meinem Rhetorikkurs den klugen Erinnerungssatz gehört, das man sich die Information sucht, welche die eigene Meinung bestätigt. Quasi: zeig mir, was Du konsumierst, und ich weiß, wie Du tickst. Institutionalisiert, gefördert, im Namen der Demokratie. Es ist so unfassbar demaskierend. Wenigstens ein weiterer Fingerzeig, wo wir uns befinden. Und die Abwendung vom System wird natürlich ganz genau dadurch gespeist – natürlich aber nur die Ablösung Jener, die kritisch hinterfragen und sich nicht gehorsam ins betreute Denken (und Schlimmeres) verabschiedet haben. Da kann man nur noch zusammenhalten und staunen. Ich glaube leider (?) nicht, dass eine Beschwerde bei den mehr oder minder direkt involvierten “Partnern im Geiste (oder in der Abhängigkeit) da etwas bringt, und setze meine Energie da dann lieber in das den eigenen Werten entsprechende Leben im Jetzt ein (also ein DAFÜR statt ein DAGEGEN, trotzdem bewusst und achtsam).

Euch vielen Dank, ein stabiles Rückgrat, viel Kraft und Vertrauen.

Ist ja auch was, sich noch im Spiegel selber anschauen zu können!

Andrea Wolf-Schuler

P.S.: Ob nicht das eigentliche, multipel geförderte “Gift” das der Trennung / Spaltung (und Hetze) ist? Dann wären wir aber auch gefordert, noch “offen” und prinzipiell wertschätzend zu bleiben…?!


10. Leserbrief

Liebes NDS Team,

als der russische Einmarsch begonnen hatte, wurde auf allen Kanälen der harte Gegenschlag gefordert. Ich erinnere mich noch an eine Szene, in der ein Phoenixmoderator in seiner Abmoderation sagte: “Noch eine gute Nachricht zum Schluss, die Sanktionen kommen” (oder so ähnlich). Ich habe dann den Medienkonsum für Wochen komplett eingestellt. Wie kann ein öffentlich rechtlicher Rundfunk so einseitig für einen Krieg mobilisieren? Das habe ich bei den immerwährenden Kriegen dieser Erde noch nicht erlebt. Diese Doppelmoral (die kein Whataboutism ist), ist antizivilisatorisch.

Ich habe mir vorgestellt, wie die Berichterstattung wäre, wenn Russland mit Hilfe von 5 Mrd. Dollar die AfD an die Macht bringen würde und nachdem diese 8 Jahre lang Bayern bombardiert hat, die Amis einmarschieren; aber das nur am Rande.

Da ich die “Mainstream- oder Qualitätsmedien” aus gesundheitlichen Gründen nun weitgehend meide, bin ich mehr denn je froh über Alternativen wie die Nachdenkseiten. Mit jedem Tag, an dem sich insbesondere der ÖRR einem offenen Dialog nahezu verweigert (auch bei Corona), schwindet meine Bereitschaft ihn zu finanzieren. Wer versucht, Pressefreiheit mit vagen Anschuldigungen und fadenscheinigen Gutachten einzuschränken, handelt verwerflich. Den Leuten die Kompetenz abzusprechen, sich selbst einen Überblick verschaffen zu können, ist auch nicht vertrauensbildend.

Gruß, J.F.


11. Leserbrief

Liebe NDS Redaktion,
den Artikel  zum Thema “Gegneranalyse” habe ich mit wenig  Verwunderung  gelesen, Die Aktivitäten der Liberalen Modernen sind seit der Gründung 2017  im Blick. Der Etikettenschwindel mit Liberal oder Modern ist ein  Werk der  PR Technik, ähnlich dem neuen Passepartout “wertebasiert”. Das Ziel der Stiftung schon bei Gründung sehr freimütig  bekannt gegeben. Damals schon  war im Fokus Osteuropa, insbesondere die Ukraine, die gerade  nach den Maidan-Interventionen politisch und wirtschaftlich beträchtlich schwächelte. Wie es der Zufall will wird auch dieser Think-Tank  durch  einen Zweig der in Osteuropa aktiven Soros-Stiftung  gefördert, ich denke  Die NDS Redaktion kennt den  folgenden Artikel aber zur Erinnerung sei er hier angehängt ostexperte.de/konkurrenz-fuer-russland-versteher

Die Begrifflichkeiten wechseln, aber laufen immer auf das gleiche Ziel hinaus: Russland zu diskreditieren und  den NATO Block weiter ostwärts zu verlagern, genaugenommen US-Interessen  zu vertreten. Die Auswirkung derartiger Aktivitäten sind aber auch dazu ausgelegt, das  Debattenklima im Lande  drastisch zu beschränken. Das Instrumentarium dazu  ist mittlerweile im deutschen Wortschatz verankert. Das Duo Fücks/Beck haben ihr Pendant in der Politik in dem Duo Habeck/Baerbock. Habecks Eloquenz vermag es offenbar den Mangel am Rohstoff Gas, mit all seinen Folgen für Wirtschaft und Privatverbrauch, Russland anzuhängen. Das Embargo von Rohstoffen ist allerdings ein Kind der “wertebasierten” Politik der aktuellen Regierung. Die Agitation gegen Nordstream 2 war lange eherner Bestandteil GRÜNER Politik und keineswegs  etwa  klimapolitischer Überlegungen, sondern eher geopolitischer. Die aktuelle Situation um den Ukrainekrieg ist nun ein weiterer  Baustein ,um  die Debattenkultur zu   verengen und vor allen Dingen zu gängeln. Das Opfer ist neben der Beschneidung der freien Debatte hier im Land, die ukrainische Bevölkerung. Dass öffentliche Gelder zu diesem Zwecke durch gewogene Parteifreunde umgeleitet  werden, um  die  aktuellen Ziele  vermeintlich neutral (Denkfabrik) zu untermauern, legt interessierten Menschen zumindest die Netzwerke solche Einflussnamen offen.

beatrix isensee


12. Leserbrief

Sehr geehrte NDS-Redaktion,

Die Attacke von LibMod auf die NachDenkSeiten ist insofern perfide Strategie und nicht unintelligent, als sie eine verbliebene gesamtideelle kritische Medienlandschaft gerade an ihrer klug-bürgerlichen, ausgewogenen, pluralistischen, breitstrukturierten Flanke, nämlich NDS, angreift und inkriminiert. Wäre dies erfolgreich, umfaßt das jenes vergleichsweise “verschärfte” Zentrum der kritischen Medienlandschaft wie junge welt, konkret, RT etc. gleich mit und bedarf keiner weitergehenden Vernichtungsstrategie. Das bedeutet, wenn schon die konsens- und pluralistischbedachten NDS als inkriminiert und indexreif gelten dürfen, braucht’s gegen jene strikt richtungsanalytisch orientierten Publikationen erst recht keine weiteren Diffamierungsstrategien mehr, deren Inquisitionsreife erklärt sich dann somit von selbst.

Jüngst schrieb ein hiesiger Provinzblattredakteur unter dem Titel “Hahn abgedreht” zum RT-Verbot: “Es soll ja Leute geben, die auch RT DE für eine seriöse Quelle halten. Gut dass die Köpfe hinter youtube schlauer sind, statt fake-news und Halbwahrheiten eine Bühne zu bieten.”
Hinter sowas steht die totalitäre Forderung bzw. Verpflichtung, “Nachricht” als (Glaubens) Bekenntnis entgegenzunehmen und nicht etwa als Imperativ an die Fähigkeit zur Relevanzeinordnung, und diese im Gesamtzusammenhang zu werten.

Ein Medium wie NDS trainiert und fordert diese Fähigkeit täglich auf’s Neue durch die verläßliche Zurverfügungstellung der Vielfalt von Fakt, Meinung und Analyse, mit Autoren von erheblicher fachlicher und gesellschaftlicher Reputation und stets zum Zwecke der Erkenntnisbildung. Dies ist fürwahr nicht nur liebenswert formuliert, sondern ein Fakt, gegen den mainstream-Medien als Rating-Agenturen und ratiophobe Verkünder des rechten Glaubens sich zu Inquisitoren aufpumpen, die die Aufklärung hassen und bekämpfen.

Demnach steht auf dem Zettel frommer Wünsche für eine Zivilgesellschaft ganz oben z.B ein Rechtsorgan für den Verfassungsschutz (Hoppla, Räusper!), das solche Hetz- und Rating-Agenturen wie LibMod der Strafbewehrtheit anempfiehlt und überstellt und durch den Schutz unverzichtbarer Publikationen wie NDS et al den Bürgern den affektfreien, wenngleich anstrengenden Blick auf den stets komplexen Zusammenhang gewährleistet.

Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Lohs


13. Leserbrief

Hallo! 

Der Artikel über das Sponsoring des fragwürdigen “Zentrums Liberale Moderne” war notwendig und informativ, überraschend ist er jedoch nicht.

Dieser Beck-Fücks-Club hatte von Anfang an allerbeste Kontakte zu den nötigen Personen und Institutionen. Es war ein Projekt mit einer “von oben” gewollten Stoßrichtung. Wobei da wohl vor allem die mediale Darstellung des Ukrainekonfliktes seit 2014 im Blick stand, sind die Akteure von LibMod doch da die in Deutschland führenden Desinformanten und betreiben beispielsweise das “Infoportal” ukraineverstehen.de, das komplett aus anrirussischer und pro-ukrainischer Propaganda besteht, und auf dem auch die übelsten ukrainischen Aktionen wie das Sprachengesetz und das “Gesetz über die einheimischen Völker” verteidigt und die Kritik daran diffamiert wird. 

Und so hielt denn auch 2017 niemand geringeres als der gerade aus dem Amt ausgeschiedene Bundespräsident Gauck die Festrede zur Gründung von LibMod: youtu.be/gxjBiN8CyFs

Und sogar die Wikipedia, die sonst gern mal etwas unter den Tisch fallen läßt, weiß über LibMod zu sagen:

“Seit 2019 wird das Zentrum im Rahmen der institutionellen Förderung finanziell aus dem Bundeshaushalt unterstützt.”

de.wikipedia.org/wiki/Zentrum_Liberale_Moderne

Also nichts Ungewöhnliches. Leider! 
Gruß, Ole. 


Zu: Nachtrag zur Gegneranalyse: Wes Geistes Kind Fücks und Beck sind

15. Leserbrief

Liebe NDS, ergänzend zum Beitrag vom 02.07.2022 soll auch auf das nachfolgende Zitat von LibMod hingewiesen werden. Beachtlich an dieser Stelle ist das Datum vom 15.11.2017, an welchem der Text von LibMod veröffentlicht wurde. Verglichen mit den aktuellen  Geschehnissen darf man sich auch hier fragen, wessen Geistes Kind Fücks und Beck sind…

“… Der Kreml ist heute das Hauptquartier einer antiliberalen Internationale, deren Netzwerke sich durch ganz Europa ziehen. Die Trennung der USA von Europa ist ein Langzeitprojekt russischer Hegemonialpolitik, das mit antiamerikanischen Ressentiments in den europäischen Gesellschaften zusammenspielt. Zugleich stellt Moskau die Grundlagen der europäischen Friedensordnung in Frage. Ob es uns gefällt oder nicht: die Ukraine ist heute ein Prüfstein für die Zukunft Europas…    LibMod ist eine unabhängige Denkwerkstatt, ein Debattenforum und ein Projektbüro. Unser Themenfeld reicht von internationalen Fragen bis zu gesellschaftspolitischen Herausforderungen. Wir wollen ein Sammelpunkt für freiheitliche Geister aus allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen sein… ” 

libmod.de/zentrum-liberale-moderne-wer-wir-sind-was-wir-wollen/ (Stand 15.11.2017)

LG an das wundervolle NDS-Team sendet G.Ackermann


16. Leserbrief

Ich möchte da auf folgenden Artikel des Deutschlandfunks aus dem Jahr 1998 hinweisen.

deutschlandfunk.de/der-gegnerforscher-100.html

Recht interessante Stellen:

Exemplarisch wie Eichmann bei solchen Aufgaben: Horst Mahnke, Doktorand bei Six in Königsberg, seit 1936 beim SD, akademischer Zuarbeiter für den Professor in Fragen des marxistischen Gegners. Er bereitete unter Six‘ Leitung das sogenannte Unternehmen Seelöwe, also den Überfall auf Großbritannien, „gegneranalytisch“ mit vor, wickelte die SD-Geschäfte bei der Einverleibung des Memellandes ab und war auch bei Six’ „Vorauskommando Moskau“ mit dabei. Nach dem Krieg dann Ressortleiter beim „Spiegel“.

Nicht nur er. Es hat in den 50er Jahren in der bundesdeutschen Gesellschaft ganz offensichtlich Netzwerke gegeben, in denen sich die noch gar nicht so alten – SSIer gegenseitig weiterhalfen: die Publizistik der jungen Bundesrepublik war ein Feld, auf dem sie wichtige Positionen besetzten: der „Spiegel“ leistete sich zwei ehemalige SS-Führer als Ressortleiter und insgesamt 12-14 Mitarbeiter aus diesem Spektrum. Ein noch größeres Tätigkeitsfeld, noch dazu unberührt von demokratischen Strukturen, bot die aufstrebende bundesdeutsche Wirtschaft. Lutz Hachmeister erläutert: „Einer dieser Knotenpunkte ist sicher die Bad Harzburger Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft, die von Reinhard Höhn über lange Zeit geleitet wurde, dem Chefideologen des SD und dem Ziehvater eigentlich auch von Six. Das war erst in zweiter Linie eine Management-Schule im Sinne einer Vermittlung von Theorie, es war in erster Linie ein Netzwerk für Stellenvermittlung: Abteilungsleiter, Hauptabteilungsleiterposten in der deutschen Industrie. Da wurden Leute gesucht, die zuverlässig waren in dem Sinne, daß sie Parteimitglieder waren, SS-,SD-Mitglieder, die Führungsqualitäten schon im Dritten Reich gezeigt hatten in schrecklichster Form.“

Die Vertreter der ach so liberalen Demokratie aus dem Umfeld der Grünen (+ Spiegel) greifen auf die Erfahrungen und die Arbeit der Nationalsozialisten.

BGE


17. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

zu obigem Artikel habe ich etwas dunkel in Erinnerung, wonach bei einer der letzten Landtagswahlen in Thüringen eine ominöse Wahlkampfzeitung zur Unterstützung der AfD aufgetaucht war, deren Spuren zu Finanzierung/Sponsoring zu Marielouise Beck führte. Leider konnte ich den entsprechenden Presseartikel nicht mehr finden. Wenn meine Erinnerung stimmt, würde sich der Kreis schließen.

Es ist unbeschreiblich, mit welcher Unverfrorenheit unsere Regierung und hier insbesondere die Grünen handeln. Lassen Sie sich nicht entmutigen!

An dieser Stelle meinen herzlichen Dank für Ihre Arbeit.

Mit freundlichen Grüßen
von unserem Leser E.K.


18. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

Ihnen und  dem Team der  Nachdekseiten  möchte ich zunächst meinen besten Dank für den Bericht über das “Zentrum Liberale Moderne ” übermitteln. Obwohl ich meine, gut informiert zu sein, war mir dieses Zentrum bisher unbekannt. Ich habe mich daher auch bei Wikipädia weiter informiert. Dort heißt es unter anderem, dass es eine Deutsche Denkfabrik ist, die 2017 von den grünen Politiker-Ehepaar Marieluise Beck und Ralf Fücks gegründet wurde. An der Eröffnung habe auch der ehemalige Bundespräsident Gauck teilgenommen. Seit 2019 wird diese Stiftung als instituíonelle Förderung aus dem Bundeshaushalt unterstützt. Dies wirft die Frage auf, warum wird diese Stiftung, obwohl es eigentlich ein Projekt der Grünen  ist, von unseren Steuern finanziert? Denkfabriken so habe ich gelesen, sollten in erster Linie die Politk beraten. Aber was versteht LibMod unter “beraten”?  Unter “Projektseiten” auf der Homepage  sind Themen aufgelistet, mit denen dieses Zentrum sich im Rahmen ihrer “Beratertätigkeiten” beschäftigt. Als erstes  mit dem Thema “Gegneanalysen”. Auf diesen Begriff muss man erst einmal kommen. Warum Gegner und Analyse? Damit soll wahrscheinlich zum Ausdruck gebracht werden, das man sich nicht lange mit Vermutungen beschäftigt, sondern gleich zur Sache kommt. Das heißt, man erklärt bestimmte  Medien, die bei LibMod bereits durch publizitische Beiträge (negativ) aufgefallen sind zu Gegnern.  “Analysen” dienen dann nur noch dazu, bestätigen zu wollen, was man bereits vermutet hat. Im Grunde ein ungeheuerlicher Vorgang, weil es das Recht der freien  Meinungsäußerungen  erheblich  einschränkt, obwohl LibMod sich als Debattenplattforum für Freigeister aus allen demokratischen Richtungen versteht. Könnte es sein, dass es demnach solche oder solche Freigeister gibt?  Wie lässt sich das feststellen?

Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Edelmann


19. Leserbrief

Sehr geehrte NachDenkSeiten,

Wie eingangs erwähnt geht es um den Angriff der LibMod gegen Sie. Für mich persönlich kam dieser Angriff leider nicht unerwartet. Und das aus folgenden Gründen:

  • Ihr Interview mit Ulrike Guérot
  • das Interview von Focus mit Pia Lamberty über Corona-Demos. (1)

Letzteres aus dem Grund, weil Lamberty Sahra Wagenknecht als “Türöffner” zu neurechtem und  verschwörungstheoretischem Gedankengut bezeichnete. Mir ist klar geworden, dass ein Angriff aus dem Umfeld von Lamberty gegen das Umfeld von Wagenknecht stattfinden wird.

Warum die NachDenkSeiten?

Sie, Die NDS, stehen auf Grund Ihrer Blattlinie Wagenknecht nahe und haben gleichzeitig die größte Reichweite.  Folgerichtig, dass das Umfeld von LibMod, Lamberty und Co. sich die NDS als Zielscheibe aussuchten. Es geht darum, das Umfeld von Sahra Wagenknecht zu desavouieren.

Warum Sahra Wagenknecht?

Weil sie die Einzige Politikerin aus dem linken Spektrum ist, die sowohl der Regierung als auch der AfD gefährlich werden konnte und immer noch kann. Sie stellt die große Lesart des “Kampf gegen Rechts” infrage in dem sie versucht den neuen Rechten mit einer – wie ich es nenne – “antizyklischen Eindämmungsstrategie” den Wind aus den Segeln zu nehmen. Sie nimmt als einzige Linken-Politikerin die Oppositionsarbeit ernst, mutmaßlich weil sie nicht möchte, dass die AfD als “letzte Oppositionspartei” wahrgenommen wird. Ihr einziger Fehler war es, in all den Jahren es nie logisch begründet zu haben.

Warum das Interview mit Ulrike Guérot?

Weil Guérot es geschafft hat sich mit ihrer Position Feinde zu machen und auch die NDS unter (verzeihen Sie bitte den Ausdruck) “Feindbeobachtung” stehen. Es ist kein Zufall, dass Herr Linden die “Gegneranalyse” durchgeführt hat – er war es auch der Frau Guérot in der FAZ verrissen hatte. 

Was zu tun ist…

… bezugnehmend auf den konkreten Fall: So sehr ich ein Verfechter der Redefreiheit bin, so sehr verachte ich Lügen und Unwahrheiten. Mit der Aussage der LibMod die NDS seien “selbsterklärte Gegner der liberalen Demokratie” sehe ich den Tatbestand der Verleumdung erfüllt und rate zu einer einstweiligen Verfügung bzw. Klage.(2)

… bezugnehmend auf Ihre publizistische Tätigkeit: Beziehen Sie offen Stellung zu Ihren „brandt‘schen Werten“.  Und am wichtigsten: lassen Sie sich bitte nicht unterkriegen! Dies war nicht der erste Angriff und wird auch nicht der letzte sein. Ihre Arbeit ist zu wichtig um aufzugeben! Sie sind auf dem richtigen Weg!

Mit freundlichen Grüßen,
Daniel Jacob

(1) focus.de/politik/ausland/ukraine-krise/sozialpsychologin-pia-lamberty-im-interview-pandemie-leugner-jetzt-putin-versteher-es-ging-bei-den-protesten-nie-um-corona_id_107415956.html
(2) ht-strafrecht.de/strafrecht/beleidigung/


20. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren der Nachdenkseiten,
 
gelegentlich und mit Interesse schaue ich in die Nachdenkseiten. Jetzt kam ich auf dem Umweg über das von Frau Marieluise Beck in einer Talkshow nebenbei erwähnte “Zentrum für liberale Moderne” wieder auf den Artikel in den NDS.

Ich konnte nicht anders, ich musste Frau Marieluise Beck ein E-mail schreiben, das sich mit der Fallstudie Medien und speziell mit den Nachdenkseiten befasst.
 
Diese E-mail an Frau Marieluise Beck will ich Ihnen zur Kenntnis überlassen.
 
Mit freundlichen Grüßen
Klaus Lachetta
 
Nun folgt meine E-Mail an Frau Beck:
 
Sehr geehrte Frau Beck,
 
in einer Talkshow erwähnten Sie Ihre Mitarbeit im “Zentrum Liberale Moderne”.
 
Da mir dieses Zentrum noch völlig unbekannt war, habe ich im Internet nach Informationen gesucht.
 
Ich fand dann zufällig, dass das Zentrum Fallstudien erstellt und wollte mich einlesen.
Medien interessieren mich sehr (ich lese die ZEIT, Spiegel, Welt, NZZ und u.a. auch die Nachdenkseiten und ich sehe mir auch gerne die politischen Talkshows zu meiner Unterhaltung an. Richtige Informationen gibt es da ja eher weniger.). Deshalb habe ich auf ZLM den Bereich Medien angeklickt und fand unter Fallstudien nur die folgende Darstellung und schwerwiegende Behauptung:
 
Fallstudie 1: Nachdenkseiten

Fallstudie 
Markus Linden
April 2022

Die „Nachdenkseiten“ als
Träger von Ideologie, Scharnier für Verschwörungstheorien und Agenda-Setzer der radikalen Systemopposition.
 
Ich war entsetzt !!!
 
Diese Wortwahl erinnert mich an die Sprache, die Karl-Eduard von Schnitzler in seiner unsäglichen DDR-Propagandasendung “Der schwarze Kanal” zu gebrauchen pflegte und die man aus Gründen der geistigen Reinlichkeit (Nietzsche) bereits nach den ersten Sätzen nur noch abschalten konnte.
 
Sind wir jetzt inzwischen wieder so weit, dass wir so mit politischen Gegnern umgehen, dass wir sie behandeln wie Feinde? Kommt als nächste Maßnahme die Einführung eines Wahrheitsministeriums, das uns genau eintrichtert, was und wie wir zu denken haben?

Die inzwischen weit verbreitete Gepflogenheit, Autoren zu ächten, die in bestimmten Medien schreiben, ist der erste Schritt, dem der zweite folgt: Es werden auch die Leser geächtet werden, die in solchen Medien wie in den Nachdenkseiten lesen – also könnte  auch ich nach dieser Logik geächtet und – entgegen jeder Wahrheit – zum Systemgegner erklärt werden. Nächster Schritt: ein Punktesystem wie in China. Würden Sie  mir dann etwa “den guten Rat geben”, auf die Lektüre der Nachdenkseiten zu verzichten, weil dies Punkteabzug zur Folge hätte und weil ich mich damit der Gegnerschaft zu unserem Grundgesetz verdächtig machen würde?

Dieses erwähnte Grundgesetz, dessen Exemplar, das ich vor 60 Jahren anerkennend erhielt und das ich stets in Ehren gehalten habe und das ich trotz vieler Umzüge nie vergessen oder verloren habe, dieses Grundgesetz sagt das Gegenteil dessen aus, was in der o.g. Beschreibung der Fallstudie so erschreckend diskriminierend zum Ausdruck gebracht wird? Aber so naiv wie ich, der ich das Grundgesetz als unseren wertvollsten politischen Schatz in Ehren halte, so naiv sind unsere Politiker nicht, wenn es darauf ankommt. Sie ändern das Grundgesetz, wenn es ihnen nicht mehr ins Konzept passt. Entsprechend ist auch oft ihr tägliches Verhalten wenn ihre populistische Tagespolitik mit Ethik und Moral kollidiert. Unser Grundgesetz halten sie am liebsten nur den politischen Gegnern scheinheilig unter die Nase, wenn es sich dazu gerade mal missbrauchen lässt. Für sich selbst nehmen sie es da nicht so genau.

Ich kann nicht glauben, dass Sie Einrichtungen unterstützen, die in eine solche Richtung denken und handeln und formulieren und die nicht davor zurückschrecken, Diskriminierung an die Stelle einer ehrlichen und fairen Diskussion zu setzen. Oder finden Sie den o.g. Text aus der Fallstudie etwa anständig und wahrhaftig?

Ich hatte Sie als sensibel und aufrichtig in Erinnerung. Wie können gerade Sie solche Formulierungen mit Ihrem Gewissen vereinbaren???

Ich erlebe eine Zeit, in der sich anscheinend viele Politiker und Medien hemmungslos von ihren langjährig stolz gepflegten, friedlichen Standpunkten entfernen und sogar Vorbilder wie den Friedensnobelpreisträger Willy Brandt verleugnen und zu einem Irrenden erklären. Menschen, die ihm nicht im Entferntesten das Wasser reichen könnten, erdreisten sich, dies zu tun. Und gerade die GRÜNEN häuten sich vor meinen Augen immer häufiger und anscheinend schamlos. Ich mag meinen Augen nicht mehr trauen.

Das ist für einen ernsthaften Menschen, der Anstand und Wahrhaftigkeit als höchste Güter ansieht, schwer erträglich. Aber mich tröstet, dass ich bereits deutlich über 70 Jahre alt bin und dass ich deshalb wahrscheinlich nicht mehr betroffen sein werde, wenn die Gesellschaft den ethisch-moralischen Abgrund erreicht. Leider werden meine Kinder diesem Niedergang nicht entgehen können. In deren Interesse hoffe ich inständig, dass ich mich gründlich irre.

Wie konnten gerade Sie nur so etwas tun?

Ihr Zentrum benutzt die abgenutzte verbale Keule und warnt fast einfallslos vor Verschwörungstheoretikern. Ich habe da viel mehr Angst vor den Verschwörungspraktikern. Vielleicht denken Sie da gelegentlich ohne Vorurteile und mit aller Fairness, die Sie aufbringen können, darüber nach.

Mit freundlichen Grüßen
Klaus Lachetta


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