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Titel: Dank an die NachDenkSeiten und ihre Leser!

Datum: 19. Januar 2023 um 16:00 Uhr
Rubrik: Audio-Podcast, Länderberichte
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Die NachDenkSeiten haben wegen früher Verbundenheit mit Bernd Duschner aus Pfaffenhofen (ausnahmsweise) zur Hilfe für ein Projekt aufgerufen – im konkreten Fall zur Unterstützung des italienischen Krankenhauses in Damaskus. Jetzt erreicht uns ein Bericht über das Ergebnis der Hilfe im vergangenen Jahr. Der Dank gilt den NachDenkSeiten-Lesern, die sich in dieser Sache engagiert haben. Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Neues Intensivbeatmungsgerät bereits im Einsatz

Spendenaktion für syrisches Krankenhaus war erfolgreich!

Von Bernd Duschner.

Unser Appell zur Unterstützung des „Italienischen Krankenhauses“ in Damaskus hat ein großes Echo gefunden. Unser Verein „Freundschaft mit Valjevo“ e.V. hat viele großzügige Spenden erhalten. Zu diesem Erfolg haben im erheblichen Umfang die „NachDenkSeiten“ mit ihren Lesern sowie die „Aktionsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen (AfA) der evangelischen-lutherischen Kirche in Bayern“ beigetragen. Dafür auch im Namen der Mitarbeiter des syrischen Krankenhauses unser herzlicher Dank! Spender, die eine Bescheinigung für ihr Finanzamt benötigen, bitten wir, uns ihre Anschrift mitzuteilen: [email protected]

Die Situation der syrischen Bevölkerung nach einem Jahrzehnt Krieg und Sanktionen war bereits sehr bedrückend. Mit dem Inkrafttreten des „Caesar-Gesetzes“ und der Besetzung der syrischen Ölvorkommen im Osten des Landes 2019 hat sie sich erheblich weiter verschlechtert. Schwester Carol Tahhan, Leiterin des „Italienischen Krankenhauses“ in Damaskus, hatte darüber bei ihrem Besuch in unserer Stadt Pfaffenhofen im Oktober 2022 berichtet: Es herrscht eine hohe Inflation, es fehlt an Lebensmitteln und Medikamenten, Material und Ausrüstung für den Wiederaufbau, es gibt keinen Strom, Heizöl und Treibstoff. Höhnisch und menschenverachtend hatte James Jeffrey, unter Trump Sonderbeauftragter des US-Außenministeriums für Syrien, im Dezember 2020 in einem Interview mit Al-Monitor erklärt: „Wir haben den Isolations- und Sanktionsdruck auf Assad erhöht; wir haben an unserer Linie festgehalten, keine Wiederaufbauhilfe zu leisten – und das Land ist verzweifelt darauf angewiesen. Sie sehen, was mit dem syrischen Pfund passiert ist, Sie sehen, was mit der gesamten Wirtschaft passiert ist. Also, es war eine sehr effektive Strategie.“

Frau Tahhan hatte uns um ein neues Intensivbeatmungsgerät für das Krankenhaus gebeten. Mit den eingegangenen Spenden konnte es finanziert werden und ist bereits im Einsatz.

Wie in den Vorjahren konnten wir auch die Herstellung und Verteilung von Winterjacken an Kinder und Bewohner von Altenheimen in Auftrag geben.

Wie sieht die Zukunft für Syrien und seine Bevölkerung aus? 2012, wenige Monate nach Inkrafttreten der Sanktionen der EU war sich Heiko Wimmer vom regierungsnahen Thinktank „Wissenschaft und Politik“ ganz sicher, Syrien könne mit den Sanktionen in die Knie gezwungen werden: „Das Ende der Fahnenstange ist in Sicht.“ [2] Gleichzeitig warnte er, „dass in Zukunft eine zunehmend multipolare Ausrichtung der Welt und ein neues ökonomisches Machtgefüge die Durchsetzungskraft von Sanktionen aushöhlen könnte: Kriselt die Wirtschaft in der EU und den USA weiter, während einige Schwellenländer ihre ökonomische Blüte entfalten, könnte es für den Westen zunehmend schwierig werden, durch Sanktionen nicht nur an Werte wie Demokratie und Menschenrechte (! d.Verf.) zu appellieren, sondern ihre Ziele auch tatsächlich durchzusetzen.“ (2) Dieser Wandel ist inzwischen sichtbar. Immer mehr Staaten, vor allem in der arabischen Welt, sind nicht mehr bereit, sich unter dem Druck von USA und EU an den Sanktionen zu beteiligen, und möchten ihre Beziehungen zu Syrien normalisieren. Das gilt auch für die Türkei. Das gibt Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die syrische Bevölkerung. Prangern auch wir überall und bei allen Gelegenheiten („Ostermarsch“) die unmenschlichen Sanktionen an, damit Bundesregierung und EU endlich gezwungen werden, sie aufzuheben.

Für unsere humanitäre Hilfe bitten wir weiterhin um Unterstützung:

„Freundschaft mit Valjevo e.V.“, Sparkasse Pfaffenhofen, IBAN DE06 7215 1650 0008 0119 91, Stichwort Krankenhaus Damaskus.



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