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Titel: Aktivisten auf der Straße zeigen den Einsatz für Julian Assange, der von Seiten der Presse und der Machthaber fast ganz fehlt

Datum: 16. Februar 2023 um 15:52 Uhr
Rubrik: Aufbau Gegenöffentlichkeit, einzelne Politiker/Personen der Zeitgeschichte, Erosion der Demokratie
Verantwortlich:

Mittlerweile ist der von der Auslieferung an die USA bedrohte WikiLeaks-Gründer Julian Assange seit 4.455 Tagen seiner Freiheit beraubt. Die USA sind die Nation, deren Korruption und Kriegsverbrechen er aufzudecken half. Viele ihrer Kriegsverbrecher sind entweder nie vor Gericht gestellt worden oder mittlerweile begnadigt, während dem Enthüller Assange von Seiten dieser Nation 175 Jahre Haft angedroht werden. Nur wenige Politiker oder Journalisten äußern sich sporadisch zu diesem Unrecht. Einige sind sehr engagiert, aber viele andere scheinen sich in Fürsprache zu üben, wahrscheinlich weil sie wissen, dass es Unrecht ist und sie am Ende nicht ganz nackt dastehen wollen. Andererseits sind Grassroots-Aktivisten seit dem ersten Tag seiner Verfolgung für Julian Assange auf die Straße gegangen. Auch die Berliner FreeAssange-Gruppe ist wie viele andere in Deutschland seit Jahren aktiv und nachfolgend geben wir hier deren aktuellen Newsletter wieder. Freiheit für Julian Assange! Moritz Müller.

Der Newsletter von FreeAssange Berlin

mit bestem Dank an Almut und Thilo!

Liebe Mitstreiterinnen und Mitstreiter für die Freiheit von Julian Assange,

für Pressefreiheit und freie Rede,

wir laden wieder herzlich ein zur Mahnwache für Julian Assange, am Do., d.16.02.23 von 18-20 Uhr vor der US Botschaft am Brandenburger Tor. twitter.com/Berlin4Assange/status/1624821567707312128

Lasst uns Gesicht zeigen für ihn und für die Pressefreiheit als vierte Gewalt nicht nur in unserem Lande und den Druck auf die die britische und die amerikanische Regierung verstärken, wie Stella Assange (s.u.) kürzlich beim „Nacht Karneval” gefordert hat, sie müssen sich endlich bewegen und Assange freilassen!

Neuigkeiten:

Am letzten Wochenende hat es endlich geklappt, dass der (2te) Julian Assange LKW der Spedition Barth aus Ulm am Brandenburger Tor in Berlin ankam, auf Twitter hier ein eindrucksvolles Foto des Trucks: twitter.com/Berlin4Assange/status/1621960468528091149

Freitag und Samstag, den 03. und 04.02. 23 gab es Aktionen vor Ort samt Assange-LKW, in diesem längeren Video wurde die Aktion festgehalten: vk.com/video/@bewusstkritisch?z=video-206274260_456239231%2Fclub206274260%2Fpl_-206274260_-2

Der Freiheits-LKW aus Ulm unterwegs in Berlin:

Aktionen in anderen Städten:

Ein Video der regelmäßigen Sonntagsmahnwache für Julian Assange in München am 05.02.23: youtube.com/watch?v=-04-zXBISS4

Leipzig, vor 2 Jahren, Ausstellung „WE ARE MILLIONS”, Courage Foundation zusammen mit DiEM25: youtube.com/watch?v=iDpjkvR9ju0

Friedensforum Bremen, Aktionstag für Julian Assange: weser-kurier.de/bremen/politik/bremer-friedensforum-internationaler-aktionstag-fuer-julian-assange-doc7ovfijkk9xgrgtahe5k

Konzert in Frankfurt a.M.: Samstag, den 4.3. im Kulturhaus Frankfurt ist ein Benefizkonzert für Julian Assange geplant. m.facebook.com

Interessantes aus diversen Medien:

ilfattoquotidiano.it/in-edicola/articoli/2023/02/01/revealed-sweden-destroyed-a-substantial-part-of-its-documents-on-julian-assange/6981716/

Das Medium schreibt: „Fast sechs Jahre nachdem wir aufgedeckt haben, dass die britischen Behörden des Crown Prosecution Service wichtige E-Mails des WikiLeaks-Gründers vernichtet haben, können wir nun berichten, dass auch die schwedische Staatsanwaltschaft einen großen Teil der Unterlagen vernichtet hat. Werden Großbritannien und Schweden nun, da Assanges Leben auf dem Spiel steht, endlich eine Untersuchung über die Vernichtung von Dokumenten einleiten?“

Der Artikel wurde aus den NDS verlinkt. Dazu: „Anmerkung Moritz Müller: Obwohl die Zerstörung von Dokumenten zum Fall Assange durch schwedische Behörden nicht überrascht, wenn schon seit 8 Jahren bekannt ist, dass dies auch im Vereinigten Königreich der Fall war, so ist es doch nicht minder bestürzend. Da werden im Mai 2019 die Vergewaltigungsvorwürfe gegen Assange angeblich wieder aufgerollt, obwohl schon damals Dokumente, die im Zusammenhang mit ihm stehen, vernichtet waren. In einer funktionierenden Demokratie müsste man fragen: Wie ist das möglich?“

Siehe auch hier: thedissenter.org/swedish-prosecutors-destroyed-assange-documents/

Ein fundierter und ausgewogener Artikel zu den Aktivitäten (und nicht-Aktivitäten) von Amnesty International für Julian Assange auf den NDS vom 02.02.23: nachdenkseiten.de/?p=93333

Gute Nachricht aus Ecuador:

Ola Bini, dem Netzspionage vorgeworfen wurde, ist nach fast 4jährigem Gefängnisausenthalt freigesprochen worden: netzpolitik.org/2023/ecuador-ola-bini-freigesprochen-und-fuer-unschuldig-erklaert/

Antrag für Assanges Nominierung für den Friedensnobelpreis 2023 angenommen: twitter.com/ProfessorsBlogg/status/1620499816274083840

Am vergangenen Wochenende, d. 11.02.23 fand der „Night Carnival“ im Zentrum von London statt, um Assanges Freilassung aus dem Gefängnis zu fordern. Etwa 2000 Unterstützer und auch ein paar der Berliner Aktivistinnen waren vor Ort, wovon uns tolle Bilder und Videos erreichten.

Die farbenfrohe Veranstaltung sollte, laut Organisatoren, „Licht in einen dunklen Ort bringen“ , um sicherzustellen, dass die Notlage des WikiLeaks-Gründers „im Blick der Öffentlichkeit bleibt“.

Der Demozug, angeführt von einem riesigen, goldfarbenen Bildnis der Lady Justice, startete am Samstag von den Lincoln’s Inn Fields in der Nähe von Holborn und marschierte am Parliament Square vorbei.

Anhänger in Karnevalskostümen oder als Richter und Gefangene verkleidet skandierten „Free Assange“, trugen Laternen und trommelten laut. „Free, free Julian Assange“.

Zum Schluss sprachen viele Persönlichkeiten bei der Kundgebung im Emmanuel Centre in Westminster. Stella Assange forderte die Unterstützer auf, die Bewegung weiter aufzubauen.

„Wir müssen weitermachen, bis die Bewegung so groß ist, dass die Machthaber und die Gerichte erkennen, dass es keinen anderen Weg gibt, als Julian zu befreien“, sagte sie.

Zu den Rednern gehörten der ehemalige Labour-Chef Jeremy Corbyn, der WikiLeaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson und Ben Westwood, der Sohn der verstorbenen Modedesignerin Dame Vivienne Westwood.

Der nationale Koordinator der Kampagne „Don’t Extradite Assange“, John Rees, erinnerte daran, dass die Aktivisten die Verantwortung haben, dafür zu sorgen, dass dieser Fall nicht aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit verschwindet. „Die Zeitungen, die mit Assange zusammengearbeitet haben, haben einen gemeinsamen Brief geschrieben, in dem sie seine Freilassung befürworten, und er hat auch die Unterstützung der meisten großen Menschenrechtsorganisationen der Welt.“ Dies sei beispiellos, endete er „und würde in den meisten Fällen ausreichen, um seine Freilassung zu erwirken. Ich hoffe, dass unsere Aktion heute Abend dazu beitragen wird, Druck auf die britische und amerikanische Regierung auszuüben, Julian Assange freizulassen.“

Siehe hier: morningstaronline.co.uk/article/b/thousands-stage-night-carnival-to-call-for-release-of-assange

Schöne Fotos und kurze Videos vom Karneval hier: news.sky.com/story/julian-assange-hundreds-of-supporters-stage-night-carnival-calling-for-wikileaks-founders-freedom-12808976

euronews.com/video/2023/02/12/watch-london-carnival-in-support-of-wikileaks-founder-assange

Viele Videos hier bei DEA: twitter.com/DEAcampaign

„Erleuchte die Nacht bis zu Sieg“, das Motto der Aktion, stammt aus einem Brief von Julian Assange aus dem Gefängnis: twitter.com/freeassangewave/status/1621862962263736320?s=43&t=kJeYo5l2mjHg0Iipkx56lQ

Interessantes aus englischsprachigen Medien:

Interview mit Stella im James Kennedy Podcast: https://www.youtube.com/watch?v=YNy_Qm3MSts

Das „Polis Project“: Ein Gespräch (ca 60Min.) mit Stella Assange und Suchitra Vijayan ist auf Twitter anzuhören, über die Anklagen gegen Julian Assange: twitter.com

Ein Gespräch mit Chris Hedges und Stefania Maurizi, Autorin des Buches „Secret Power: WikiLeaks ans Its Enemies“: therealnews.com/wikileaks-exposed-the-extent-of-us-meddling-abroad-and-corruption-at-home-why-have-we-forgotten-it

Podcast: chrishedges.substack.com/p/the-chris-hedges-report-podcast-with-31e#details

Nicht so erfreulich – „Der Weg des Rechts“ laut Penny Wong, der australischen Außenministerin: smh.com.au/world/europe/wong-s-comments-dampen-expectation-of-assange-s-release-20230201-p5cgzw.html

Wer etwas tun möchte zum Thema:

Man kann bei den Abgeordneten nachfragen, was sie zum Fall Julian Assange zu tun gedenken und/ oder, falls sie nicht informiert sind, auf dem Gebiet Abhilfe schaffen.

Kontaktaufnahme z.B. über „abgeordnetenwatch“, beispielhaft unsere jetzige Außenministerin: abgeordnetenwatch.de/profile/annalena-baerbock/fragen-antworten/sehr-geehrte-frau-baerbock-warum-aeussern-sie-sich-nicht-zum-fall-julian-assange

Soweit für heute und bis Donnerstag,

mit solidarischen Grüßen
Almut und Thilo
FreeAssange Berlin

Mahnwache jeden 1. und 3. Donnerstag 18-20 Uhr Pariser Platz vor der US-Botschaft
Dok.: free-whistleblower.jimdofree.com/free-assange-berlin-1/
Web: freeassange.eu
twitter.com/Berlin4Assange/status/1621253916418605056


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