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Titel: Prof. H.-W. Sinn zu Kinderlosen und Rente. Ein “mieser Möpp”, und obendrein ein schlechter Ökonom

Datum: 28. April 2015 um 15:39 Uhr
Rubrik: Audio-Podcast, Kampagnen/Tarnworte/Neusprech, Rente
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Entschuldigen Sie bitte die harte Kennzeichnung des Münchner Volkswirts. Aber wie würden Sie jemanden sehen, der kinderlose Menschen grund- und haltlos beleidigt? Was ist geschehen: Albrecht Müller.

Dieser Beitrag ist auch als Audio-Podcast verfügbar.

Wie wir in den Hinweisen (Nummer 9.) von gestern schon berichtet haben, hat Professor Sinn die Staffelung der Altersrente nach der Kinderzahl und eine Rentenkürzung für Kinderlose auf die Hälfte der “normalen” Höhe gefordert. Wörtlich: “Wer keine Kinder hat und insofern zu wenig tut, um seine eigene Rente im Umlagesystem zu sichern, muss die Konsequenzen tragen und selbst auf dem Weg der Ersparnis für Ersatz sorgen.”

Dazu schrieb ein NachDenkSeiten-Leser auf dem Hintergrund seiner persönlichen Erfahrung:

“Was glaubt der Mann eigentlich, wie viele Familien gerne Kinder haben würden, dieses aber leider nicht möglich ist? Weiß der Schreiber solcher Zeilen eigentlich, welche Belastung das für diese Ehepaare ist, seelisch aber auch finanziell, da die künstliche Befruchtung nur bedingt von den Kassen übernommen wird und auch nicht garantiert zum Erfolg führt? Es scheint Herrn Sinn auch nicht in den Sinn zu kommen, dass sich auch diese Ehepaare Gedanken über das Alter machen und dass sie ohne Kinder, die sie unterstützen, pflegen, betreuen… , diese Phase des Lebens meistern müssen.
Und dann müssen kinderlose Ehepaare sich so einen Mist anhören. Das macht mich nicht nur fassungslos, das macht mich auch wütend.”

Professor Sinns Äußerungen sind nicht nur charakterlos und mies gegenüber den kinderlosen Paaren, sie sind auch ökonomisch haltlos. Sie gründen auf einem Denkfehler:

Denn kinderlose Menschen zahlen wie alle anderen arbeitenden Menschen auch mit ihrer Sozialversicherung die eigene Altersvorsorge. So ist das Umlageverfahren gedacht: die arbeitenden Menschen zahlen Beiträge und aus diesen Beiträgen werden die Rentner finanziert. Und sie tun das in der Erwartung, dass die nachfolgende Generation dann mit ihren Beiträgen die Renten der älteren Generation selbstverständlich einschließlich der kinderlosen Menschen bezahlt.
Die Logik dieses Vorgangs ist noch leichter zu verstehen, wenn man dann zusätzlich noch fragt, für wen die Kinder von Eltern Beiträge bezahlen: nicht für ihre Eltern, sondern für alle Rentner in der Erwartung, dass dann, wenn sie Rentner werden, die nachfolgende Generation die Beiträge bezahlt.

Diese Logik hat der Professor aus München nicht begriffen. Dies disqualifiziert ihn wie auch seine sonstigen makro-ökonomischen Vorstellungen.


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