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Titel: Leserbriefe zu: Die Infokrieger im Dienste ihrer Majestät, und zu den Fälschungen beim „Spiegel“

Datum: 23. Dezember 2018 um 11:45 Uhr
Rubrik: Leserbriefe, Medienkritik, Strategien der Meinungsmache
Verantwortlich:

Die beiden Artikel “Die Infokrieger im Dienste ihrer Majestät” und “Im Licht der aufgedeckten Fälschungen steht der „Spiegel“ ansonsten super sauber da. Zu Unrecht.” wurden von zahlreichen Lesern kommentiert und mit ergänzenden Informationen versehen. Die Leserbriefe sind im Folgenden veröffentlicht. Zusammengestellt von Moritz Müller.

Leserbriefe zu: Die Infokrieger im Dienste ihrer Majestät

1. Leserbrief

Liebe NDS-Redaktion,

Bestechung, Lug und Trug – sauber geplant und gewissenhaft angewandt – gehören zum schicklichen Repertoire von Herrschaftsmethoden. Und sieh mal an, die Bürger zahlen Steuern dafür, dass ihre Regierungen sie mit “halboffiziellen” Organisationen beobachten, belauschen und mit verdeckten Methoden politisch beeinflussen lassen. Manchmal allerdings allzu amateurhaft, daher auch immer wieder diese “dilettantischen Fehlleistungen”. Wo stand noch mal geschrieben: Die Würde des Menschen ist unantastbar?

LG Michael Wrazidlo


2. Leserbrief

Das ist doch etwas seltsam, wie kann Großbritannien, das keine Großmacht ist, einen solchen Einfluss ausüben?
Beruht er auf der City of London?  Steht wohl zu vermuten.
Das britische Empire wurde, anders als etwa das spanische, nie wirklich besiegt. Und es hat eine Menge Dreck am Stecken, der noch unter Verschluss gehalten wird. Irgendwie zählt Britannien interessanterweise assoziativ nicht automatisch zu den ”bösen Ländern” mit schweren historischen Verbrechen, wie etwa Deutschland, und Spanien, die beide von den Briten besiegt wurden und natürlich Russland, das auch soz. dem Westen unterlag. Auch Frankreich hat es irgendwie geschafft sich trotz durchaus  blutiger Kolonialgeschichte ein sympathisches Image zu bewahren. Britannien und Frankreich verstecken heute ihre eigene kriegerische  Einstellung zumeist hinter den USA, die sich als Weltmacht weniger verstecken können. Hier tritt nun mal etwas davon zutage.

Hella-M. Schier, Köln


3 . Leserbrief

Hier noch 2 Links zum Thema des oben genannten Artikels “Die Infokrieger im Dienste ihrer Majestät”.
Diese Links sind Artikel von Craig Murray, dem ehemaligen Britischen Botschafter in Usbekistan.

In der Hoffnung, dass diese Links hilfreich sind, werde ich auch weiterhin ihr täglicher Leser bleiben.

MfG.
Gerd Fricke
Saitama / Japan


Leserbriefe zu: Im Licht der aufgedeckten Fälschungen steht der „Spiegel“ ansonsten sauber da. Zu Unrecht.

4. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

was Sie dazu geschrieben haben, mag ja alles richtig sein. Jedoch: Die größte Manipulation des Spiegel ist die exponierte Rolle, die dieser nach dem 11.9.2001 dabei gespielt hat, all diejenigen, welche die offizielle Verschwörungstheorie infrage gestellt haben, als Spinner, bzw. neudeutsch “Verschwörungstheoretiker” darzustellen. Der Spiegel mit seinem vermeintlich seriösen Anstrich hat es damit geschafft, bei allen Journalisten der Mainstream-Medien die “Schere im Kopf” zu bewerkstelligen und investigative Recherchen zu den Hintergründen über die Urheber der Terroranschläge zu tabuisieren.  Allein das Spiegel-Titelcover zum 2. Jahrestag der Anschläge ist eine manipulative Meisterleistung. (siehe hier)

Herzliche Grüße
Karl-Heinz Peil


5. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,
 
ja, ja, der „Spiegel“ … Als junger Mensch verschlang ich wöchentlich dessen Artikel. Der „Spiegel“ war eine mediale Institution, eine journalistische Autorität. So empfand ich jedenfalls damals, in den 80er und 90er Jahren. – Heute fasse ich das Magazin, wenn überhaupt, nur noch mit spitzen Fingern an. Mir ist längst klar geworden: Der „Spiegel“ berichtet nicht über Politik, sondern macht Politik!

Jüngstes Beispiel: Der französische Präsident Macron. Der „Spiegel“ feierte, überhöhte Macron. Noch in der Ausgabe vom 17.11.2018 (S.17) bezeichnete das Magazin Macron als „charismatischen Volkstribun“, zu einer Zeit also, als er nach den Umfragen in Frankreich schon längst der unbeliebteste Präsident gewesen ist und die „Gelbwesten“ ihre Proteste begonnen haben. Macron sollte nach dem Willen des „Spiegel“ also den Deutschen (!) als liberaler Heilsbringer erscheinen, der mit seiner Politik die Franzosen beglückt. Mit der Realität hatte das nichts mehr zu tun. Kurze Zeit später ging Macron allerdings (teilweise) auf die Forderungen der „Gelbwesten“ ein und investierte in den Sozialstaat, zeigte sich also als Demokrat. Kaum kündigte er entsprechende Maßnahmen, zeigte „Spiegel online“ eine Animation über den Präsidenten als politischen Kasper, der mit vollen Händen Geld aus dem Fenster wirft, siehe hier (Spitzfindige mögen nun einwenden, dass „Spiegel online“ vom „Spiegel“ redaktionell unabhängig ist. Freilich sieht’s in der Printausgabe bzgl. Macron inzwischen nicht viel anders aus). Vom „charismatischen Volkstribun“ ist nun, innerhalb weniger Wochen, also nichts mehr im „Spiegel“ zu lesen – weil die sozialpolitischen Maßnahmen dem liberalen Credo des „Spiegel“ widersprechen! Wie gesagt, der „Spiegel“ berichtet nicht über Politik, sondern macht Politik!

Da passt allerdings das Debakel um frei erfundene Artikel im „Spiegel“ „wie die Faust aufs Auge“! Das Magazin besitzt allerdings noch die Chuzpe, aus diesem selbst verschuldeten Skandal eine seriöse Story machen zu wollen, vgl. hier zu machen. Da soll der Konsument den „Spiegel“ wohl noch kaufen und lesen, um die Wahrheit über dessen eigene Lügen zu erfahren …? Viel absurder geht’s nicht mehr. Und dann relativiert der „Spiegel“ auch noch, der betreffende Journalist habe „schön gemachte Märchen erzählt“. Aber der „Spiegel“ ist nach dessen eigenem Selbstverständnis ja kein Märchenbuch oder eine Sammlung von Kurzgeschichten, sondern ein Politmagazin. Wenn und weil das so ist, sind aber die erfundenen Geschichten keine „Märchen“, sondern – Propaganda!
 
Mit freundlichen Grüßen
Gerhard Militzer, Köln


6. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller,
haben Sie Dank für diesen wichtigen Artikel! Nirgendwo konnte ich bisher etwas derart Substanzielles lesen. Sie haben vollkommen recht und es trifft auch meine Einschätzung zu 100%, dass die Märchen des Relotius als Propagandastücke der Mainstream-Meinung zwar ebenso zur Manipulation der Leser und zur gewünschten Verblödung beigetragen haben, aber dass diese nicht nur veröffentlicht, sondern sogar noch von einer „hochkarätig“ besetzten Jury bepreist wurden, zeigt, dass generell Fakten in der Berichterstattung keine Rolle spielen. Peinlich ist das, weil jeder einigermaßen Interessierte längst über die aktuellen Krisen, deren Entstehen und die maßgeblichen Akteure Bescheid wissen kann. Das hier vor kurzem veröffentlichte Interview von Wesley Clark, dass lange schon im Internet zu finden war, die Bücher von Brzezinski und Barnett offenbaren doch die Strategien, die präzise und perfide seit Jahren vom großen Hegemon verfolgt werden.

ich habe keine Hoffnung, dass die wichtigen öffentlichen Medien wie Spiegel usw. zu einer Berichterstattung zurückfinden, die mit dem Pressekodex in Übereinstimmung steht. Wahrscheinlich ist der dort sowieso unbekannt.

Ihnen und den Mitarbeitern ein stressfreies Weihnachtsfest und ein friedliches Jahr 2019, für das ich Ihnen weiterhin unerschöpfliche Kraft und Mut wünsche. Wir brauchen die Nachdenkseiten! (deshalb bin ich Förderer)

Beste Grüße
Winfried Wolk


7. Leserbrief

Werte Redaktion,

Dank für diesen Artikel zu “Spiegel”. Ich möchte aber Folgendes hinzufügen. Man mag es dem “Spiegel” gestatten, kein Freund “Putins” zu sein. Das Beispiel des in Ihrem Artikel zu sehenden Titelbildes der unmittelbar nach Abschuss der malaysischen Verkehrsmaschine über der Ukraine erschienenen Ausgabe weist aber auf ein weiteres Problem hin. Selbst wenn es so wäre – und es ist keineswegs so – dass inzwischen bewiesen wäre, dass der “Spiegel” Putin zu Recht für den Abschuss verantwortlich gemacht hat: zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Ausgabe konnte er keine Fakten haben, die das bewiesen hätten. Der “Spiegel” “wusste” nur das, was er ohnehin “wissen” wollte. Angesichts der politischen Bedeutung dieser Art von Brunnenvergiftung, kann man den akrtuellen Skandal nur als “Petitesse” bezeichnen, die aufgebauscht wird, um von den wirklichen Problemen mit dieser dort arbeitenden Art von Schmocks abzulenken.

Dr. A.Holberg
Bonn


8. Leserbrief

Lieber Herr Müller,
 
Ihr Artikel über den Spiegel hat mich sehr berührt. Seit Jahren verfolge ich mehr oder weniger ohnmächtig die Meinungsmanipulation und Kriegshetze beim Spiegel. Es ist enorm beruhigend, und es gibt Kraft, wenn man mit diesen Gedanken nicht allein ist.
 
Gegen die Meinung dieses Blattes anzukämpfen ist hart, da viele dem Produkt noch immer vertrauen. Und auch, wenn sich der Spiegel in der Tat zum Oberschichtmedium entwickelt hat, so halten sich viele in der bröselnden Mittelschicht daran fest, in ihrer tiefen Angst da hin zu fallen, wo sie her kamen, was für einige schlimmer zu sein scheint als alles.
 
Das gibt dem Blatt die Macht und hier muss man ansetzten. Der Verlag ist nun angezählt. Versuchen wir ihn unschädlich zu machen, dann haben wir sehr viel gewonnen.
 
Freundliche und solidarische Grüße
Martin


9. Leserbrief

sehr geehrter herr müller,

sie schreiben:

Der aufgeflogene Fall ist harmlos verglichen mit der Tatsache, dass sich der Spiegel als Instanz der Aufklärung und der kritischen Begleitung des politischen Geschehens in Deutschland verabschiedet hat.

Und zwar im Januar 1947.

mit freundlichen grüßen
dieter kessler


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