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Titel: Leserbriefe zu „Wie sollen sich die NachDenkSeiten positionieren? Ausgewogen? Einseitig im Sinne der Regierung?“

Datum: 28. März 2020 um 11:45 Uhr
Rubrik: Aufbau Gegenöffentlichkeit, Gesundheitspolitik, Leserbriefe, Strategien der Meinungsmache
Verantwortlich:

Dieser Artikel rief zahlreiche Reaktionen hervor, vielen Dank dafür, wir haben tolle Leserinnen und Leser. Eine Sammlung der Zuschriften geben wir hier wieder. Viele Leserbriefe bestärken uns darin, weiterhin viele Facetten der Debatte darzustellen und die bisherige Arbeitsweise beizubehalten. Zusammengestellt von Christian Goldbrunner.

Ergänzung Albrecht Müller: Bleiben Sie miteinander im Gespräch, auch wenn Sie unterschiedliche Auffassungen, Wahrnehmungen, Ängste und Befürchtungen haben. Bitte keine Etiketten verteilen, zuhören, Ängste ernst nehmen. Es macht keinen Sinn, zwischen uns Gräben aufzureißen. Also verbal abrüsten. – Bitte weisen Sie in Ihrem Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis auf das Angebot der NachDenkSeiten hin. Wenn Sie einen Artikel oder eine Analyse besonders gut finden, dann leiten Sie diese bitte weiter. Wir müssen den Kreis jener, die in dieser kritischen Zeit vernünftig und menschlich miteinander umgehen, erweitern.

1. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

auch wenn ich ebenfalls nicht immer nur Zustimmung zu den Artikeln liefere, hat mich die aktuelle Situation davon überzeugt, dass sie sich bisher exakt richtig positionieren. Verschiedene Sichtweisen sind wichtig, auch wenn so manche Sichtweise einen auf die Palme bringt. Im Normalfall gibt so etwas die Möglichkeit zur „Auseinandersetzung“. Man kann Widerspruch leisten, beide Seiten können argumentieren und so evtl. zu neuen Einsichten kommen, die einem verwehrt bleiben, wenn die eigenen Ansichten nie in Frage gestellt werden.

Ich verstehe aber ihre Bestürzung über die teilweise sehr aggressiven Reaktionen. Habe diese selber erfahren, als ich meine Skepsis zur Epidemie äußerte, aufgrund der Todeszahlen der vergangenen Jahre oder gar Jahrzehnte. Traurigerweise kommt ein Diskurs hier gar nicht auf. Es fallen Begriffe wie Verschwörungstheoretiker. Kritik an den Maßnahmen ist „dummes Gemecker“.

Ich treffe im Moment auf eine Vielzahl von Menschen, die sich daran klammern möchten, dass die Regierung nur das Beste für uns im Sinn hat. Ein Brief, wie der, den sie veröffentlicht haben (was ich mutig von Ihnen finde, insbesondere, wenn man an Julian Assange denkt), würde wahrscheinlich als Fake betrachtet, weil man nicht wahrhaben will, dass der Mensch nicht zählt.

Ich kann das verstehen. Es ist fürchterlich sich derart ausgeliefert und hilflos zu fühlen. Ich fürchte mich selbst vor dem, was kommt. Es wäre ein Wunder, wenn es etwas Gutes wäre, wenn man bedenkt, dass das Einschläfern von Menschen plötzlich als human gelten soll. Hier stellt sich mir die Frage, ob es reiner Zufall ist, dass erst kürzlich die professionelle Sterbehilfe gestattet wurde. Auch erschließt sich mir nicht, warum wir nicht in der Lage sein sollten, ausreichend Beatmungsgeräte zu beschaffen, wo doch scheinbar nie ein Mangel an Waffen und Kriegsgerät herrscht.

Auch dem medizinischen Personal gilt mein Mitgefühl. Nicht jeder hat den Beruf, mit dem Hintergedanken „ohne Grenzen“ ergriffen und ist bereit das eigene Leben zu opfern, zumal der Brief nicht den Eindruck erweckt, als ob eine Wahl gelassen würde, was für Ärzte ohne Grenzen ja durchaus der Fall ist.

Was immer kommen mag bzw. bereits geschieht: So, wie wir selbst schon miteinander umgehen, wenn wir unterschiedlicher Ansichten sind, erwarte ich nicht, dass Politik und Wirtschaft Widerspruch wohlwollend aufnimmt.

Aktuell wünsche ich mir sehr mit meiner negativen Sichtweise falsch zu liegen! Ich wünsche allen da draußen, dass es ihnen jetzt und auch in Zukunft gut geht und die Welt sich nicht in einen noch grausameren Ort verwandelt!

Herzliche Grüße,
VW


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

das was momentan abläuft hat direkt mit dem zu tun was Sie über die Jahre an Arbeit geleistet haben.

Sie haben Warnungen über katastrophale Folgen, die sich in absehbarer Zukunft für die Menschen abzeichnen werden, wenn man (sind die die am Machtschalthebel gemeint) bestimmte Entscheidungen trifft, herausgegeben.

Warnungen über Privatisierung, Abbau des Sozialstaates, Agenda2010 etc.

Sie haben die Lebenserfahrung und Expertise in diesen Gebieten, also konnten Sie auch vorausschauend die Risiken, Gefahren und Katastrophe logisch erschließen.

So, wenn jetzt so einer herkommt und all diese genannten Aspekte in seiner Meinung/Geschmacksbekundung als harmlos und übertriebene Panikmache deklariert.

Wie fühlen Sie sich dann dabei? Ich meine just in diesem Moment, wo es faktisch nicht mehr zu leugnen ist , welche katastrophalen Folgen zum Vorschein getreten sind, weil man ihre Warnungen ignoriert hat. Ist es dann immer noch eine ausgewogene Meinungsabbildung oder ein Verbrechen die Katastrophe zu verleugnen?

Der einzige Unterschied in der Analogie der Vorwarnung mit der Pandemie und der Ihrer Arbeit, ist der zeitliche Ablauf. Bei Ihren Vorwarnungen sind die Folgen über Jahrzehnte bis jetzt erst faktisch zu sehen, aber diese Pandemie hat sich innerhalb von wenigen Monaten abgespielt.

Die Expertise und Erfahrung hatte es bis spätesten anfangs Februar mit dem Blick auf China gegeben. Und die Stimmen, die Vorwarnungen über die nahende Katastrophe hat man völlig ignoriert (entweder mit Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit, ich aber vermute Vorsatz, weil die Wirtschaft die Entscheidungen treffen und nicht die Regierung) bis es wie immer zu spät ist.

Daher wiederhole ich nochmal meine Frage: ist es noch Meinung, wenn man die Fakten und Realität verleugnet, oder justiziable?

Mit freundlichen Grüßen
Son


3. Leserbrief

Lieber Herr Müller, liebe Nachdenkseiten-Redakteure,

kein Zögern: Bleiben Sie genauso wie Sie sind – kritisch, skeptisch, mit unzähligen Meinungen, Expertisen jenseits des Mainstreams und vor allem: Blick auf ein Problem aus vielerlei Sichten, nicht nur aus einer wissenschaftlichen Disziplin. Das ist Gegenöffentlichkeit.

Einzelne Befindlichkeiten von Leuten, deren Hintergrund schwer einzuschätzen ist, sind da weniger hilfreich – für deren spezielle Anliegen gibt es darüber hinaus genug Öffentlichkeit, Mainstream, „soziale“ Medien etc.

Bezogen auf die coronabegründete Übergriffigkeit eines nicht mehr sehr vertrauenswürdigen Staatsapparates bedeutet dies: nicht nur aus der Sicht des Berliner Virologen oder eines bislang anerkannten Institutes zu berichten, wie der Mainstream es tut (aus welchen Gründen auch immer…), sondern das größtmögliche Spektrum an Wissen, Forschung, Erfahrung, Erkenntnis, Überlegung zugänglich machen. Greift leider offenbar nur bei denen, die dafür ohnehin offen sind.

Sie haben heute ein Interview mit Gerd Bosbach gebracht: Unschätzbar, eine echte Bereicherung. Wird das auf ARD oder ZDF gebracht? Eher nicht, oder zu Zeiten, wo Normalsterbliche schlafen.

Oder z.B. der angehängte Artikel von Gabriele Muthesius. Egal, welche Richtung verfolgt wird: Hier berichtet jemand, wie Testverfahren ablaufen (sollten) und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um die Ergebnisse ernstnehmen und extrapolieren zu können. Also keine mathematischen Hochrechnungen für Statistikfreaks, sondern praxiserfahrene Procedere für die Anwendung im Echtbetrieb. Hören wir davon etwas im Mainstream? Nö, eher nicht.

Solange man nur in wenigen Nischen Wissen und Schlüsse auf Basis des informierten, kritischen Menschenverstands finden kann, sollten Sie bitte nie aufhören! Es ist schon erschreckend genug, wie vorauseilend folgsam man in diesem Land mittlerweile Bürgerrechte aufgibt, ohne öffentliche Diskussion, ob das alles angemessen ist. Das war mal anders, auf jeden Fall in der alten BRD.

In diesem Sinne, herzliche Grüße, bleiben Sie gesund und guten Mutes
Petra Makowski


4. Leserbrief

Ich lese: “Wie sollen sich die NachDenkSeiten positionieren? Ausgewogen?”

Ich überlege:

Die NDS werden von Menschen gemacht. Die sind keine geschlechtsneutralen Maschinen. Die haben auch ihre Meinungen, in manchen Fragen eine sehr entschiedene, in neuen Fragen mehr suchend, aber irgendwann auch entschieden. Vor allem und hauptsächlich sind sie nicht “politisch korrekt”. Sonst hätten sie gar nicht erst mit den NDS angefangen. Der Mainstream ist natürlich “politisch korrekt”, sonst wäre er nicht der Mainstream. Es ist zwar durchaus Mainstream, dass man seine Ehefrau nicht prügelt, also ist Mainstream nicht von vornherein etwas Schlechtes. Aber es ist auch Mainstream, dass der Westen die Guten sind, Putin böse, die NATO den Frieden sichert usw. Gegen diesen Teil des Mainstreams kämpfen die NDS-Macher. So nehme ich sie jedenfalls wahr und deshalb bin ich Leser und Abonnent.

“Ausgewogen” müssen, nein: “MÜSSTEN” ARD und ZDF sein, denn so steht es im Rundfunkstaatsvertrag. Aber sie sind es nicht. Wenn die NDS hauptsächlich dagegen anschreiben, dann gleichen sie ein kleines bisschen die Unausgewogenheit im Mainstream aus. Würden sie anfangen, AUCH noch das gleiche Zeug wie die anderen zu schreiben, um INNERHALB der NDS “ausgewogen” zu erscheinen, würden sie die Gesamt-Unausgewogenheit verstärken. Nein, sie sollten bleiben, wie sie sind.

Wenn der Mainstream auf jemanden einprügelt, also als Person richtig fertigmacht, alarmiert das die NDS-Macher, sie schauen hin und haben die natürliche Neigung, diese Person in Schutz zu nehmen, zumindest ihr auch das Gehör zu verschaffen, das ihr der Mainstream verweigert. Das ist gut so, weil es den Horizont erweitern kann.

Dies ist das Bild, das ich mir von den NDS mache. Es ist ein Idealbild, aber ich finde, dass sie ihm weitgehend entsprechen.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Meyer


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

für mich stellt sich die Frage, was ausgewogen ist. Die „großen Risiken der Pandemie“ liegen nach meiner Meinung nicht in der Gefährlichkeit des Erregers. Ich halte es für einen Irrtum, zu glauben, die „großen Risiken der Pandemie“ seien ursächlich für deren Folgen.

Sie schreiben:

„Ein Linker aus München beklagt sich, weil wir uns zu wenig an Wodarg etc. orientieren. Ein Linker aus Berlin beklagt sich darüber, dass wir die fatale Situation in Italien zu wenig ernst und Wodarg zu ernst nähmen. Warum man in dieser Situation quasi mit dem Messer aufeinander losgehen muss, verstehe ich nicht. Die NachDenkSeiten werden weiter die großen Risiken der Pandemie beschreiben und wir werden weiter die Folgen beschreiben. Letztere sind aus meiner Sicht nicht ausreichend im Blick. Die maßgebliche veröffentlichte Meinung ist anders orientiert.“

Ich bin nicht der Meinung, dass Klagen über unausgewogene Positionierung gleichbedeutend ist mit : „quasi mit dem Messer aufeinander losgehen“ und vertrete die Meinung, dass es möglich sein muss, mit entsprechender Begründung auch „Unausgewogenheit“ bei den Nachdenkseiten zu kritisieren. Und ja, ich fand die Berichterstattung bis vor kurzem auch nicht ausgewogen. Es ist ja keineswegs nur Herr Wodarg, der der Panikmache mit m.E. überzeugenden Argumenten widerspricht. Das tun auch renommierte Virologen, die in den Medien keine Erwähnung finden.

Festzuhalten ist: Der neoliberale Staat hat alles unterlassen, um die, die man angeblich schützen will, zu schützen – wie das dankenswerterweise Jens Berger zutreffend thematisierte. Der neoliberale Staat hat auch alles unterlassen, um die „Welle“ frühzeitig einzudämmen, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern wurden keine Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um Reisende aus Corona-Gebieten zu testen, ihre Kontaktadressen festzuhalten, Fieber zu messen, keine Faschingsveranstaltungen abgesagt und kein Fußball usw. Es wurde alles getan, um die Infektionsrate zunächst kräftig anzuheizen. Es fehlt bis heute an Schutzmasken für das Personal, an Schutzmasken für die Bevölkerung, an allem, was geeignet ist, um die Verbreitung mit milden, nicht freiheitsentziehenden Maßnahmen einzudämmen.

Stattdessen wird Angst geschürt auf Basis unrichtiger Fallzahlen und Sterberaten – wie das der Gesundheitsstatistiker Gerd Bosbach im Interview mit den Nachdenkseiten zutreffend darlegt.

Es wurden keine vorbeugenden Maßnahmen für den Fall einer Pandemie ergriffen, obwohl völlig klar war, dass das Virus vor Grenzen nicht halt machen würde, rechtzeitige Maßnahmen zur Abflachung der Kurve vollständig unterlassen – stattdessen wird jetzt die gesamte Bevölkerung in Isolation geschickt und werden sämtliche Freiheitsgrundrechte außer Kraft gesetzt – rechtswidrig, wie die Rechtsexpertin Jessica Hamed zutreffend feststellt. Wer unbotmäßig einen Park aufsucht, wird mit drastischen Strafen bedroht und obwohl es zu früh ist, um festzustellen, ob die Repressionsmaßnahmen greifen, werden sie im Stundentakt verschärft, während man den Schutz der tatsächlich bedrohten alten Menschen in Pflegeheimen unterlässt. Das ist genau das, wovon die Regierenden seit vielen Jahren träumen und was sie jetzt umsetzen, indem sie Angst und Panik schüren. Nichts eignet sich dafür so gut, wie ein vermeintlich „neuer“ Erreger. Das war ähnlich bei der Schweinegrippe und bei Corona greift nun der Staat zum Instrumentarium der Repression bei fast allen Grundrechten.

Nebosja Katic bringt es auf den Punkt:

„Auch wenn es abwegig klingen mag, für die herrschenden politischen und wirtschaftlichen Strukturen im Westen ist Covid 19 ein Geschenk des Himmels.“

Dass die Neoliberalen nach dieser von Ihnen selbst und vorsätzlich verursachten Krise umdenken werden, ist m. E. reines Wunschdenken. Die sozial Schwachen werden die Opfer der geschürten Angst und der repressiven „Maßnahmen“ der Regierungen sein, die Arbeitslosenraten werden steigen, Millionen Menschen ihre Existenzgrundlage verlieren, es wird zu vielen Toten kommen, man wird neue neoliberale „Reformen“ beschließen. Das ist genau das, was die Neoliberalen wollen. Ein angststarres isoliertes Volk, das sich gegen keine „Maßnahme“ zum Entzug der Grundrechte zur Wehr setzt, sich „freiwillig“ seiner Grundrechte berauben lässt, ein Heer von Arbeitslosen, um weitere neoliberale „Reformen“ umzusetzen, Löhne zu drücken und als (angeblich krisenbedingt) alternativlos zu verkaufen.

„Die Opfer der Verarmung wird niemand zählen. Man wird auch nicht für diejenigen, die wegen der Armut erkranken [oder in den Freitod gehen] und versterben, täglich Newsletter veröffentlichen.“ Man wird Banken und Konzerne und reiche Anleger „retten“. Und nach der Pandemie wird die Welt „noch viel grausamer sein.“ Davon bin ich hundertprozentig überzeugt.

Würden die Neoliberalen Risikogruppen schützen wollen, würden sie Schutzausrüstung für Pflegepersonen zur Verfügung stellen u.a.m. und würden nicht Millionen Pflegebedürftige in privatisierten Heimen zur Profiterzielung der Investoren mit viel zu wenig mies bezahltem Personal, mangelhafter Pflege, um es vorsichtig auszudrücken, ruhig gestellt und ins Koma versetzt mit kontraindizierten Neuroleptika, mangelernährt, dehydriert usw. ihrem vorzeitigen Ende entgegen dämmern lassen. Die Zustände in deutschen Heimen sind katastrophal und ich weiß, wovon ich rede. Meine Mutter wurde in einem solchen Heuschreckenheim ins Neuroleptikakoma versetzt und nachdem sie daraus wie durch ein Wunder erwachte, so schwer misshandelt, dass sie wenig später verstorben ist.

Bei fast allen Besuchen stand der Leichenwagen vor der Tür, nachts riefen Bewohner verzweifelt aus den Fenstern um Hilfe. Ich habe bei einem meiner Besuche eine notdürftig abgedeckte Leiche auf dem Flur gesehen, mitten unter den herum irrenden Bewohnern, die nach dem meist abwesenden Pflegepersonal riefen – Pflegepersonal war nur selten anwesend. Es lagen Bewohner in ihren Exkrementen, weil es angeblich keine Windeln gab usw. Sämtliche Behörden, die ich eingeschaltet hatte, bis hin zum zuständigen Ministerium, blieben monatelang untätig bzw. zogen auf Druck der örtlichen Presse Show “Kontrollen“ ohne jede Besserung der Zustände ab und als sich die in den Medien, auch im TV, thematisierten Skandale immer mehr häuften, Anwohner auf die um Hilfe rufenden Bewohner aufmerksam machten und die Dauerpräsenz der Leichenwagen, wurde eine Heuschrecke durch eine andere ersetzt. Das Personal, das zu den Missständen nicht geschwiegen hatte, war entlassen worden. Und nein, das ist kein Einzelfall. Mir kann kein Politiker die Lüge auftischen, man wolle angebl. Risikogruppen schützen.

Um die Angstkampagne kräftig anzuheizen, werden von den Medien bis heute, wie Bosbach zutreffend feststellte, u. a. stark überhöhte Sterberaten und falsche Zahlen zu „Infizierten“ verbreitet. Je größer die Angst, um so besser für den Profit der kriminellen Pharmaindustrie, deren publizierte Skandale nur die Spitze eines riesigen Eisberges sind. Die Erforschung der Impfseren finanziert die Allgemeinheit, den Profit streifen die Pharmakonzerne ein. Ihre bezahlten Lobbyisten und „Experten“ sitzen in den staatlichen Gesundheitsbehörden, in den Forschungseinrichtungen und die WHO wird zu erheblichen Teilen von der Pharmaindustrie und ihren Interessenvertretern finanziert.

Nachdem ich lange die Positionierung der Nachdenkseiten als einseitig auf den von der Regierung zwecks Abschaffung der Freiheitsgrundrechte für alle vorgeschobenen “Schutz“ von Risikogruppen und die Gefahr durch den – vergleichsweise – keineswegs besonders gefährlichen Erreger fokussiert wahrgenommen habe, stelle ich neuerdings dankenswerterweise fest, dass die Positionierung mittlerweile ausgewogener ist. Dafür vielen Dank.

Freundliche Grüße
Agnes Ster


6. Leserbrief

Lieber Herr Müller

Besten Dank für die Arbeit, die Sie und die Redaktoren leisten.

Ich will nicht lange sein. Im ganzen Kontext “Corona” plädiere ich grundsätzlich dafür, das Wort “Krise” unbedingt zu vermeiden. “Krise” ist hier ein Kampagnenwort, Stattdessen von einem Versagen von Wirtschaft, Politik, Neoliberalismus etc. zu sprechen – sicher finden Sie noch bessere Begriffe -, betrachte ich als besser. Mit dem Begriff “Krise” bietet man unbewusst Hand, dass es etwas ist, das völlig “vom Himmel gefallen ist”, mit dem man “nicht rechnen musste, konnte, …”, etc. Also, es beinhaltet den Anspruch der Schuldlosigkeit der “Verantwortlichen”, die dann nachher hinstehen, breitbeinig, lächelnd, sich auf die Schultern klopfend, wie gut sie die “Krise” gemanagt haben, ausrufen. Und alles geht munter weiter. Eine “Krise” ist etwas vorübergehendes. Gemanagt kann man nachher weiter machen wie vorher: das “beste System” kann mit Krisen bestens umgehen….

Mein Ruf: Bitte, bitte, diesen Begriff vermeiden. Unterschwellig dokumentiert der Begriff “Krise”, dass es absolut, glasklar, nicht im geringsten ein Systemversagen sein könnte. *Krise” ist der Begriff voll im Sinne der Politik, Finanz, Wirtschaft. “Nach der Pandemie wird die Welt noch grausamer sein” (NDS, Nebojska Katic) – man wird das nicht merken, denn es war doch “nur” eine zeitlich befristete Krise … Kein Grund also, das System in Frage zu stellen

Herzliche Grüsse
Viktor Hegi


7. Leserbrief

Corona, was sollen wir, die NDS, tun?

Komische Frage.

Fakten natürlich!

Und Logik.

Beispiel:

Wer ist bis jetzt daran gestorben, die komplette Anamnese BITTE.

Beispiel:

Impfen, geht nur wenn das Virus stabil ist.

Dann ist es aber nicht neu. Warum hat es bisher nichts gemacht?

Grüße
Manfred Grabs


8. Leserbrief

Sehr geehrtes NDS-Team!

Da das Thema Corona-Virus/Corona-Krise zur Zeit omnipräsent ist: die Nachdenkseiten haben sich bei diesem Thema bislang einwandfrei verhalten.

  • Kein Sensationalismus.
  • Möglichst breite Abbildung des Meinungsspektrums. (Zu Wort kam ein Leserbrief von Dr. Wodarg und ein Interview mit Dr. Bosbach)
  • Möglichst breite Abbildung der verschiedenen Aspekte die die Coronakrise mit sich bringt. (z.B.: Gesundheitsaspekt, Wirtschaftsaspekt etc.)

Aus diesem Grund: großes Lob von meiner Seite! Bleiben Sie so ausgewogen!

Mit freundlichen Grüßen,
Daniel Jacob


9. Leserbrief

Liebe Macher der Nachdenkseiten,

Wie Sie sich positionieren sollen? Das fragen Sie noch? Ich lese Die Nachdenkseiten, weil ich Artikel von Albrecht Müller und Jens Berger lesen will (und inzwischen auch von anderen Autoren, deren Namen ich demnächst ebenfalls abrufbar im Gedächtnis haben werde). Und wie die sich positionieren, ist deren Sache. Ich bitte darum!

Mit freundlichen Grüßen,
Rolf Henze


10. Leserbrief

Liebes Nachdenkseiten-Team.

Eine explizite „Positionierung“ würde sich, meines Erachtens, nicht nur im derzeitigen Corona-Kuddelmuddel, reduzierend auswirken, sowohl was die Akzeptanz möglicher Nachfrager Eurer herausragenden, um nicht zu sagen im deutschsprachigen Raum wohl einzigartigen Arbeit des Zusammentragens und Vorsortierens von Presselandschaft und veröffentlichter Meinung angeht, sondern auch was die Breitenwirkung dieser Arbeit durch einen eben NICHT strikt „positionierten” Blickwinkel angeht.

Ich habe, vor den Nachdenkseiten, und auch vor der digitalen Meinungsmache im Steinzeitalter der gedruckten Zeitung, stets nicht nur die -damals noch von Qualitätsjournalisten gemachte- Süddeutsche gelesen, sondern immer auch in die „Welt“ oder den „Münchner Merkur“ geschaut, damals ebenso noch eher Qualitätsjournalismus, nur halt auf der „anderen Seite des Ganges“, um zu wissen wie breit das ganze Spektrum insgesamt ist, und um auch mit CSU-lern und Straussgutfindern zumindest auf sachlicher Ebene sprechen zu können, weil ich so wenigstens wusste welchen Schmarr’n die gelesen hatten.

Bitte verlasst nicht die Position der Informationsplattform.

Die Nachdenkseiten sind schon durch die Vorauswahl und dann durch die Kommentare und Weiterverweise („Links“ neudeutsch) nicht neutral, sondern positioniert. Das ist gut so, und jeder kann’s sehen und verstehen.

Dabei ist allerdings, in bestimmten Bereichen, wie die Corona-Panik einen solchen prototypisch darstellt, eine noch stärkere Positionierung schon dadurch kontraproduktiv, dass wir über Vieles viel zu wenig wissen und nur staunend zusehen oder bestenfalls so umfassend wie möglich beschreiben können, was derzeit an den verschiedenen Ecken der Republik und in den verschiedenen Hinterzimmern der Macht passiert.

Die anti-neoliberale Grundhaltung, die viele Nachdenkseitenleser verbindet, wird durch die nicht-zusätzlich-Positionierung des möglichst umfassend beschreibenden Mediums nicht beschädigt, sondern meines Erachtens eher bestärkt, ebenso wie die Fähigkeit zu eigenständigem Denken und Abwägen geübt wird.

Das Letztere allein ist etwas sehr sehr wertvolles, das bei vielen vielen anderen Medien bewusst verhindert werden soll, wenn ich da an den Chef-framer Kleber denke oder die Verlautbarungsschau, die früher mal Tagesschau war.

Als im Fascho-Bayern des Kaisers Franz-Josef in den siebzigern politisch Sozialisierter wünsche ich mir die offene Gesellschaft mit absoluter, einschränkungsloser Meinungsfreiheit bis hin zur noch stärker geschützten Freiheit der Kunst, und ich möchte mir meine Meinung selber bilden dürfen, wozu ich eine so umfassend wie möglich und so wenig tendenziös verzerrt wie nötig dargestellte Realität in Wort und Bild brauche.

Die persönliche Meinung ist das eine, die „positioniert veröffentlichte“ Meinung bei der Arbeit der Journalisten ist etwas völlig anderes.

Die persönliche Meinung bei Vorauswahl und Kommentierung durchschimmern zu lassen ist völlig in Ordnung, der halbwegs intelligente Zuschauer/Leser hat’s sowieso in drei Tagen kapiert, bei der Androhung einer „exakteren Positionierung“ allerdings denk’ ich automatisch an die schlichten schwarzweiss-Kategorisierungen eines Klaus Kleber.

Bitte nicht.

Das ist auf der linken Seite des Ganges ebenso verwerflich und kontraproduktiv wie auf der neoliberalen Seite desselben. Die Linkspartei hier anzuführen ist müssig, ich tu’s trotzdem, als abschreckendes Beispiel: Die Intelligenzija (Sahra) ins Bockshorn jagen weil sie der eigenen ideologischen Verblendung den Spiegel vorhält macht einen eben auch nur für die paar Prozent stalinistischer hardcore-Parteigänger sichtbar, der Rest der Angesprochenen (Wähler) lacht sich einen Ast, auch wenn er die Alternative von links in wirtschafts- und gesellschaftspolitischer Hinsicht suerbitter nötig hätte.

Also alles im Grossen und Ganzen lassen wie’s ist, bitte, liebe Nachdenkseiten, sehr geehrter Herr Müller, denn es ist nahezu perfekt.

Mit der gewohnt grossen Hochachtung und meinem ganzen Dank für Eure tägliche Kärrnerarbeit und den besten Wünschen für Gesundheit und Geisteskraft

Euer Michael Scheuer.


11. Leserbrief

Versuchen Sie auch weiterhin sich kritisch zur allgemeinen Corona-Hysterie zu melden! Die derzeitige “Kriegsberichterstattung” hat nichts mehr mit sachlicher Berichterstattung zu tun! Die ganzen Sondersendungen haben die Grenze zur Panikmache längst überschritten und die öffentlich-rechtliche Medien marschieren im Gleichschritt mit der Regierung wie es dem 3.Reich nicht mehr war und die täglichen Nachrichten würden mit der passenden Musik unterlegt wie die legendäre Deutsche Wochenschau klingen! Dazu kommt daß niemand weiß ob unsere Regierungen nach der Krise die bürgerlichen Einschränkungen überhaupt wieder vollständig zurücknehmen werden! Schließlich gilt letztlich nach der Krise ist vor der Krise!

Uwe Schwinn


12. Leserbrief

Lieber Herr Müller, liebe NDS-Redaktion,

ich lese gerade den Artikel zur Corona-Krise. Ich finde es gut, dass die Nachdenkseiten in dieser Frage verschiedene Positionen zu Wort kommen lassen.

Linke können manchmal sehr anstrengend sein, weil sie meinen, “die Weisheit mit Löffeln gefressen” zu haben. Das stört mich z. T. auch an den Leserkommentaren und an dem Ton, der in vielen Leserbriefen durchklingt.

Ich finde, dass es eher von Stärke zeugt, wenn man zugibt, auch mal nicht ganz so sicher zu sein, was nun richtig ist. Und es gehört meiner Meinung nach auch zur demokratischen Streitkultur, offen für andere Positionen und Perspektiven zu sein.

Ich lese die NDS seit vielen Jahren mit großem Interesse. Ich schätze besonders, dass hier Personen und Perspektiven zu Wort kommen, von denen ich bei Anne Will, Klaus Cleber etc. nichts oder zu wenig höre.

Also: Machen Sie weiter so und lassen Sie sich nicht durch Leserkommentare verunsichern.

Ich würde mir wünschen, dass wir alle etwas gelassener und toleranter sein könnten.

Vielen Dank für Ihre unermüdliche Aufklärungs- und Friedensarbeit, für die ich große Bewunderung habe.

Herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein!
Alexander Muschik


13. Leserbrief

Bleibt, wie Ihr seid! Das ist sehr gut so.

Herzliche Grüße und schön, dass es Euch gibt.

Marion Schneider


Anmerkung zur Korrespondenz mit den NachDenkSeiten

Die NachDenkSeiten freuen sich über Ihre Zuschriften, am besten in einer angemessenen Länge und mit einem eindeutigen Betreff.

Es gibt die folgenden Emailadressen:

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