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Titel: Leserbriefe zu „NRW wählt den Kriegskurs“

Datum: 25. Mai 2022 um 11:00 Uhr
Rubrik: Leserbriefe
Verantwortlich:

Hier hat Tobias Riegel die Ergebnisse der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen kommentiert. Es sei „ein schlimmes Signal“, wenn die besonders radikalen Kriegstreiber bei Grünen und CDU gestärkt würden. Ein anderes Signal hätte gesetzt werden können. Nun könne der Eindruck einer „kriegsbegeisterten Bevölkerung“ entstehen. Zwei Zahlen würden ihn aber einschränken: Erstens „nur 55 Prozent der Bürger haben sich überhaupt an der Wahl beteiligt“, was zeige, „dass fast die Hälfte der Bürger kaum noch Hoffnung auf Veränderung durch den Wahlvorgang setzt“. Zweitens hätten sechs Prozent für „sonstige“ Parteien gestimmt. Abschließend wird festgestellt, dass das Wahlergebnis „als Erfolg der aktuellen und überwältigenden Kriegspropaganda gewertet werden“ müsse. Danke für die interessanten Leserbriefe. Es folgt nun eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann.


1. Leserbrief

Die Wahlen haben gezeigt,was  die Koalition in Berlin   auslöst. Einerseits die kriegsbegeisterung in Medien und Leserzuschriften, andererseit die offensichtliche  Lese und Zuhör-Schwäche des Wählervolkes.  Die präferierten Parteien sind  lautstarke Vertreter eines kriegskurses  ,dessen Finazierung offenbar  dem Wahlvolk völlig egal ist.  Dass es letzlich um  Defizite bei den Finanzierungen  von Infrastruktur oder Bildungpolitik geben wird ,scheint  keinThema zu sein.Der  derzeitige MP und aktuelle Wahlsieger   betont den Industriestandort NRW. Das sind  sowohl Schwerindustrie als auch Chemische Industrie( Bayer/Monsanto) abhängig von Gas als Rohstoff,dass gerade  unter Boykottandrohung gestellt wird. NRW ist Standort  der grossen Lebensmitteldiscounter, die  derzeit mit der Weitergabe von Preissteigerungen an ihre Kundschaft befasst sind. In der Berliner Presse hat der Wahlkampf am Rande stattgefunden,da der KRIEG  ja Hauptthema ist.Die Strukturdefizite des Landes nun jahrelang CDU/FDP Domäne  kommt in den  Berichten überhaupt nicht mehr vor. Die Ahrflut war nicht gottgewollt sonder eklatantes Versagen der Landespolitik. Insgesamt jedenfalls  darf man annehmen,dass Wahlen nicht durch Themensetzung gewonnen werden sondern durch die Beschäftigung der routiniertesten   Werbeagentur, Das Modell kann man in Bund  mit unsere Aussenvertretung betrachten.Keine schöne Prognose für die nächsten Jahre.

Mit  besorgten Grüssen
Beatrix Isensee


2. Leserbrief

Lieber Herr Riegel,

mit Fassungslosigkeit habe ich hier aus dem fernen Sachsen das Wahlergebnis in NRW zur Kenntnis genommen, mit ein wenig Fassungslosigkeit aber auch Ihre Bewertung des Wahlergebnisses, insbesondere Ihre Feststellung „Eine reale Opposition zum Kriegskurs stand bei den Landtagswahlen in NRW nicht zur Wahl“.

Opposition allein ist ja m.E. nicht nur von der zu erwartenden Quote abhängig, sondern von der Tatsache, dass sich andere politische Kräfte überhaupt noch trauen, gegen die Allmacht der >5%- Parteien in den Ring zu steigen. Das sich nun auch noch die LINKE nach allen Regeln der Kunst selbst abschafft, frustriert nicht nur mich, aber dass Sie nun ausgerechnet bei der SPD noch einen Rest Vernunft vermuten, verwundert mich doch sehr.

Ich habe mich längst damit abgefunden, dass die bewährten politischen Koordinatensysteme zerstört wurden und nicht mehr zur Orientierung taugen. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür gab jüngst Jens Berger mit seinem Beitrag „Diese Rede hätten wir gerne vom Bundeskanzler gehört – doch sie kam von Alexander Gauland“.

Um aber auf Ihren Artikel zurückzukommen, so möchte ich Sie fragen, ob es nicht beispielsweise an der Zeit wäre, ein wenig die politischen Kräfte zu unterstützen, die mit einem völlig neuen Politikverständnis angetreten sind, um den Karren wieder in die Spur zu bringen? Es ist unglaublich, dass zum Beispiel dieBasis in NRW ein Wahlergebnis von 0,8% eingefahren hat, und das trotz eines engagierten Wahlkampfs. Diese Partei scheint so gefährlich zu sein, dass mit allen Mitteln versucht wird, sie von der öffentlichen Wahrnehmung auszuschließen. Die Ignoranz geht nach meinen Beobachtungen bis hin zu den Nachdenkseiten. Und dabei liegt, wie man gerade gesehen hat, in NRW ein Wählerpotential von ca. 45% brach.

Vielleicht sollte man doch einmal beginnen, in der großen Verzweiflung über die politischen Verhältnisse in diesem Lande auf die neuen gesellschaftlichen Kräfte zu achten. Hilfreich wäre dabei zum Beispiel ein Blick auf die Programmatik der Partei dieBasis. Welche Positionen könnten Sie zum Beispiel nicht unterstützen, wenn Sie sich im Internetauftritt derBasis zum Thema „Wahlen“ die Punkte Programm und Themen&Anliegen ansehen? Ich denke, es wäre an der Zeit, sich einmal um ehrliche Alternativen zu kümmern.

diebasis-partei.de

Übrigens, gleich auf der Startseite lese ich: “Du bist für Frieden? Du hast die Wahl”. Es stimmt also nicht, dass es keine reale Opposition zur Kriegspolitik gegeben hat.

Ich möchte ausdrücklich betonen, dass ich kein Mitglied irgendeiner Partei bin, doch mein Herz schlägt immer noch irgendwo links.

Mit freundlichen Grüßen
Björn Ehrlich


3. Leserbrief

Sehr geschätzter Tobias Riegel,

ich teile Ihre Einschätzung das die Bevölkerung in NRW bzw. die Mehrheit der 55,5 % der Wahlberechtigten den Kriegskurs gewählt haben – obwohl ich davon überzeugt bin das jede/r Einzelne von diesen WähelerInnen, würde man sie direkt fragen ob sie für Krieg sind, dies verneinen würden! Diesen Widerspruch können nur die WählerInnen selbst auflösen!

Weiter teile ich Ihre Einschätzung das die Kriegspropaganda wirkt – zumindest bei dem Teil der WählerInnen die Krieg wählen (Grüne, SPD, CDU, FDP – DiePartei u. die Tierschutzpartei kann ich diesbezüglich nicht einschätzen, gehe aber mal von deren Friedfertigkeit aus).

Ich teile nicht Ihre Einschätzung hinsichtlich der SPD in der Sie eine (Friedens)Hoffnung sehen, würden sich die WählerInnen durch das geben ihrer Stimme dafür bedanken bzw. Anerkennung zeigen für das m.E. nicht mehr als harmlos zu bezeichnende zögern bei der Lieferung von schweren Waffen!

Eine Wahl ist heutzutage m.E. nach wie vor (schließt man Wahlmanipulation aus) eine Möglichkeit (von vielen anderen) um politisch verkrustete/festgefahrene Strukturen aufzubrechen – doch dazu braucht es (nahezu) alle Wahlberechtigten (insb. die NichtwählerInnen)! Dies möchte ich anhand eines Gedankenmodells an der aktuellen NRW-Wahl aufzeigen!

Hätten zusätzlich zu den 55,5 % Wahlbetiligung (gültige Stimmen) alle NichtwählerInnen (45,5 %) eine Splitter-/Kleinpartei gewählt (wobei keine über 5 % kommen würde), hätten wir die alles verändernden/entscheidenden 100 % Wahlbeteiligung und die aktuellen, prozentualen Wahlergebnisse der bisherigen Parteien würden sich in etwa folgendermaßen ändern:

CDU von 35,7 % auf 19,8 %, SPD von 26,7 % auf 14,8 %, Grüne von 18,2 % auf 10,1 %, FDP von 5,9 % auf 3,3 %, AfD von 5,4 % auf 3,0 %, Linke von 2,1 % auf 1,2 %, Partei von 1,1 % auf 0,6 %, Tierschutzpartei von 1,1 % auf 0,6 % und “Sonstige” (Splitterparteien) von 3,9 auf 46,6 %

Dies hätte bedeutet, dass die FDP (3,3 %) und die AfD (3,0 %) nicht im Landtag vertreten wären und das CDU (19,8%) und Grüne (10,1 %) zusammen keine Mehrheit hätten – noch nicht einmal gemeinsam mit der SPD (14,8 %) als dritte Koalitionspartei! CDU, Grüne und SPD hätten zusammen lediglich 44,7 % der abgegebenen Stimmen (100 % Wahlbeteiligung)!

Meines Erachtens besteht so die Möglichkeit bei Wahlen Bewegung in die deutsche Politik zu bringen – es müssen halt nur alle Wahlberechtigten, insb. die NichtwählerInnen, mitmachen! Also mein persönlicher Appell: Bei der nächsten anstehenden Landes-/Bundestagswahl eine Splitterpartei/Kleinpartei wählen!!!!

Herzliche Grüße
Andreas Rommel


4. Leserbrief

Liebe MitarbeiterInnen der Nachdenkseiten, lieber Herr Riegel,

Ihr Artikel ist leider nur zu wahr. Wir müssen erschrocken zur Kenntnis nehmen, dass Förderung von Krieg keineswegs mehr als anstößig gilt, sondern dass im Gegenteil jede(r), der/die zu Mäßigung und Reflexion mahnt, regelrecht als Kriegstreiber dargestellt wird.

In zwei Punkten möchte ich Ihnen allerdings widersprechen.

  1. Der “Rest Vernunft”, den Sie der SPD zusprechen, ist mikroskopisch klein bzw. auch schon nicht mehr vorhanden, wie ich im Gespräch mit jungen SPDlern am Samstag vor der Wahl feststellen konnte. Ihre Thesen: Wir müssen uns durch Sanktionen selber schaden und Waffen an die Ukraine liefern, da wir sonst noch viel größeren Schaden zu tragen hätten, denn die Russen würden bei in Deutschland einfallen. Die Erinnerung an Olaf Scholz´Eid, Schaden vom deutschen Volk abzuwenden, schien den jungen Leuten eher Wortklauberei zu sein. Man wagte tatsächlich auch die Formulierung, in der Ukraine werde unsere Freiheit verteidigt. Hingewiesen auf die Steilvorlage, die man mir damit mache (Stichwort “Verteidigung unserer Freiheit am Hindukusch”), kam die Antwort, das sei ja etwas ganz anderes, die Ukraine liege ja einige tausend Kilometer näher an Deutschland. Meine Hinweise auf die großen Kriegslügen des Westens, die NATO – Osterweiterung, die Missachtung von Gorbatschows großem Bemühen um Frieden umd Wandel, die Überlegungen der SPD um 1990 zur Abschaffung der  NATO und die leider verlorengegangene Friedenshaltung der SPD  usw. wurden als “oberlehrerhaft” bezeichnet.
  2. Ich bin seit einiger Zeit Nichtwähler, da ich das Parteienwesen inzwischen für rundum destruktiv halte, und würde ganz sicher, wenn ich noch Wähler wäre, niemals die AfD wählen. Aber sie ist neben der Linken eine zweite politische Kraft, die sich gegen den Kriegskurs des Bundestages stellt.

Mit freundlichen Grüßen
Bernd Brackmann


5. Leserbrief

Dem am 16.05.2022 in den Nachdenkseiten erschienenen Kommentar “NRW wählt Kriegskurs” von Tobias Riegel, der anscheinend eine gewisse Frustration und Verzweiflung zum Ausdruck bringt, kann ich nicht zustimmen. NRW-Ministerpräsident Wüst beteibt (im Gegensatz zu Friedrich Merz und Annalena Baerbock und Frau Agnes-Strack Zimmermann) keine Politik einer militärischen Eskalation, und er hat auch öffentlich gesagt, daß er gegen ein Ölembargo und Gasembargo ist, da insbesondere in Nordrhein-Westfalen (mit seiner Schwerindustrie und seiner chemischen Industrie) die Wirtschaft und sehr viele Arbeitsplätze von einer sicheren Engergieversorgung zu bezahlbaren Preisen abhängen. Kriegstreiberei entspricht auch weder der rheinischen Mentalität (welche unter anderem durch Armin Laschet verkörpert wurde), noch der münsterländischen Mentalität. In der Düsseldorfer Heimat der Frau Agnes-Strack Zimmermann hat die FDP viel schlechter abgeschnitten als bei der vorigen Landtagswahl. Die SPD hat bei der Wahl in NRW schlecht abgeschnitten, weil die großen deutschen Leitmedien sich seit Ende Februar gegen sie gewandt haben, und die großen Leitmedien seit Ende Februar die SPD als wankelmütig und schwach oder sogar als dumm darstellen (das war vor der Saarland-Wahl noch anders). Die Grünen haben gut abgeschnitten, weil sie in den Leutmedien immer noch Welpenschutz genießen, und als sauber und lieb und nett und ehrlich dargestellt werden, und weil die Leitmedien die Grünen-Leitfigur Frau Annalena Baerbock zur Sympathieträgerin aufgebaut haben, und weil viele Menschen glauben nur die Grünen könnten die CO2-Mengen senken und einen Klima-Hitze-Tod der Erde verhindern. Zudem haben die Grünen sehr viele engagierte und eifrige und noch motivierte und regelmäßig die Wahlurnen aufsuchende Wähler unter Studentinnen (z.B. in Aachen und Münster) sowie in der LBGT-Community (z.B. in Köln). Die Linkspartei hat zuviel interne Streitigkeiten, so daß kaum ein Wähler noch ausmachen kann wo sie wirklich steht, und zudem hat die Linkspartei interessante und prominente Köpfe (z. B. Herrn Lafontaine und Frau Wagenknecht) verloren bzw. isoliert oder abgesägt. Daß die AFD verloren hat ist begrüßenswert, und liegt unter anderem auch daran, daß es zunehmend unklarer wird wofür die Partei steht, und daß die Partei allmählich immer weiter nach rechts rückt, was nun beinahe schon unheimlich wird bzw. inzwischen schon wirklich erschreckend ist. Im Übrigen haben an dem Wahlsonntag bei trocken sonnig-warmen Mai-Wetter viele Bürger lieber Wanderungen und Spaziergänge und Fahrradtouren und Badeseenbesuche gemacht, als sich vor dem Wahllokal in die Warteschlangen in die sengende Sonne zu stellen. Und wem auf dem Schulhof in der Warteschlange vor dem Wahllokal die Sonne auf den Kopf brannte und die Hitze den Körper schwitzen ließ, der war wohl auch eher geneigt die Sorge um die Erderwärmung ernst zu nehmen und Grüne zu wählen. Im Winter haben es die Grünen schwerer, während es an sonnig-heißen Tagen für die Grünen leichter wird, hohe Stimmenanteile zu erzielen. Kriegsgeil sind die Menschen in NRW jedoch ganz überwiegend nicht. Im Rheinland hält man überwiegend vielmehr viel von dem Motto “leben und leben lassen”. Wer in Berlin oder Hamburg lebt und die Menschen hier im Rheinland nicht kennt, der sollte sich mit der Bildung eines Urteils über die Menschen hier bitte zurückhalten.

Ich lebe seit über 50 Jahren hier in NRW, und zwar gerne, und ich mag die Menschen hier, jedenfalls die Meisten.

Freundliche Grüße
Alejandro Garcia


6. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Riegel,
 
vielen Dank für Ihren Kommentar zur Wahl in NRW, dem ich weitgehend zustimme.
 
Wir sollten allerdings nicht nur auf die Kriegstreiberei der Medien blicken, die sich hier durchgesetzt hat. Die Verrücktheit der gegenwärtigen Politik, deren Nutznießer die Grünen sind, zeigt sich auf mehreren Gebieten: die sinnlose Migrationspolitik seit mindestens 2015, die Klimahysterie, der Genderwahn und vor dem Ukraine-Krieg die verlogene Corona-Politik. Es gehört alles zur selben Ideologie der Gutmenschen und es wird von denselben globalistischen Eliten gesteuert und von unseren Medien transportiert, denen dann die Menschen auf den Leim gehen wie eben gerade bei der Wahl in NRW.
 
Und bitte, in einem Punkt scheinen Sie trotz aller kritischen Einstellung der Medien-Propaganda einen Tribut zu zollen: Warum erwähnen Sie bei denkbaren Alternativen der Wahl nicht einmal mehr die AfD? Sie war in NRW nie sehr groß und sie hat sicher auch interne Probleme. Aber sie ist immer noch die einzige Partei in den Parlamenten, die alle oben genannten Problempunkte ungefähr im Sinne von Rechtsstaatlichkeit und gesundem Menschenverstand zu lösen verspricht.
 
Es ist in unserem Land Mode geworden, alles Konservative von vornherein als “rechtslastig” zu verdächtigen. Das sollten die Nachdenkseiten nicht mitmachen!
 
Beste Grüße
Rolf Freitag


7. Leserbrief

Hallo geschätzter Tobias Riegel,
 
nur eine Frage zu ihrem Artikel: Gibt es in der BRD denn noch einen anderen als  „den Kriegskurs“?
 
Bitte lassen Sie es mich wissen! Denn weil ich kaum noch Deutsche Massenpresse und Fernsehen lese bzw. schaue, könnte es mir entgangen sein.
 
Gruss
Rolf Schmid


8. Leserbrief

Hallo Herr Riegel,

diesen Text habe ich gestern an einen Bekannten geschrieben, nachdem das Wahlergebnis bekannt war. Der Friedensfeind wohnt in der Nachbarschaft, das sollte man jetzt realisieren. Dafür gibt es keine Entschuldigung und kein Nichtwissen; die Leute, mit denen ich seit Wochen diskutiere, zeigen sich völlig resistent gegenüber Fakten. Einen erwachsenen Menschen kann und darf man deshalb nicht von der persönlichen Verantwortung freisprechen.

Guten Abend…,

die Deutschen in NRW haben gewählt bzw. nicht gewählt:

35% gar nicht gewählt, 35,4% die CDU , 27,2% SPD, 18,2% Grün, 5,5% je FDP und AfD, Linke ferner liefen.
Vor allem die Verdreifachung der Stimmen für die grünen Kriegstreiber und Wohlstandszerstörer läßt sehr am Verstand und der Urteilsfähigkeit des Wahlvolks zweifeln. Auf deutsch: Die haben nicht mehr alle Tassen im Schrank.

Ein Volk, das keinen Krieg will und das ein Eigeninteresse am Wohlstand des Landes und der zukünftigen Generationen hat  – das muß man ganz deutlich sagen – hätte anders gewählt bzw. hätte den faulen Hintern ins Wahllokal bequemt.
Nach diesem neuerlichen Desaster ist leider festzustellen, daß man mit der Masse von infantilen Naivlingen und Dummen auf der einen und Rassisten, Faschisten und Kriegstreibern auf der anderen Seite nicht ein Jota am Rad der Zukunft drehen wird, die gerade besonders düster über uns hereinbricht (akute Atomkriegsgefahr, akute Bedrohung individueller Souveränität durch WHO und WEF usw.)

Ein solches Desaster läßt sich auch nicht (mehr) damit entschuldigen, daß die armen Leut’ Opfer der Propaganda (geworden) sind, was sie natürlich hinterher  (falls es ein Hinterher überhaupt gibt) wieder für sich beanspruchen werden. Ja die Armen, mir kommen jetzt schon die Tränen! Die deutschen Lande nach 1945 waren schließlich auch voller ‘verführter’ Opfer.

Dieses Desaster ist außerdem eine offene Klatsche für jeden von uns, der sich aufrichtig um Aufklärung bemüht bzw. darum bemüht, die größte aller Katastrophen zu verhindern. Wenn die ausbleibt, hat das mit sehr viel Glück und nichts mit unseren ‘aufgeklärten’, ‘intelligenten’ und ‘solidarischen’ Mitbürgern zu tun.

Deutschland ist verloren, und das Problem ist die (doofe und bequeme) Masse, die nicht denken will, alles stillschweigend mitmacht und abnickt (frei nach Sophie Scholl, die sich leider auf ebenso verlorenem Posten befand). Jeden von denen sehe ich in der persönlichen Verantwortung für alles, was kommt.

(Fast) meine Worte -> wochenblick.at/brisant/nach-nordrhein-westfalen-wahl-wir-koennen-das-buch-deutschland-zuklappen/

Ich stimme Herrn Matissek nicht in allen Punkten zu, aber in einem: Wir können das Buch Deutschland zumachen. Eine alte Weisheit der Dakota lautet: ‘Wenn du merkst, daß du ein totes Pferd reitest, steig ab!’. Ich – und sicher nicht nur ich – bin nach dem gestrigen Wahlausgang abgestiegen.

Bei soviel Naivität, Dummheit und offener Kriegsgeilheit kann man sich unter einen Apfelbaum stellen und warten, daß eine Birne herunterfällt, frei nach Tucholsky. Indes, es macht keinen Sinn und es ändert vor allem nichts am Resultat.

de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Tucholsky

von unserem Leser T.B.


9. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenkseiten Redaktion. Sehr geehrter Albrecht Müller. Sehr geehrter Tobias Riegel.

es kam wie es kommen musste. Die Bellizisten haben scheinbar gewonnen, kein Signal wurde gesetzt oder besser, ein Signal, dass die Bevölkerung eher mit einer Verschärfung des Verhaltens gegenüber Russland, als mit Mäßigung einverstanden sind. Was ebenfalls zu erwarten war: viele sind, nicht wissend, was sie denn eigentlich noch wählen soll, gar nicht erst zur Wahlurne gegangen, wie auch in Ihrem Kommentar sehr geehrter Herr Riegel vermutet.

Bei aller Wertschätzung der Nachdenkseiten, angesichts dieses vorhersehbaren Ereignisses, auch und insbesondere, dass die schlechte Wahlbeteiligung gar nicht erst erwähnt wurde (zumindest bei den Sendungen zur Wahl, die ich gesehen habe):

War denn unser Vorschlag vom 03.05.2022 so naiv, dass man ihn nicht wenigstens einmal zur Diskussion hätte stellen können?

Wäre ein wesentlicher Teil der Nichtwähler zu den “Sonstigen” gewechselt, hätte dieser Balken “Sonstige” als Signal verstanden werden können “we are not convinced” – wie auch immer das in Kommentierungen eingebettet worden wäre, aber dieser stille Widerstand hätte in jeder Sendung, in jedem Artikel kommentiert werden müssen. Und… was haben wir jetzt?  “Die Friedenspartei” SPD hat verloren, die Kriegstreiber haben gewonnen…. so scheint es. Wenn die 10%, die nicht zur Urne gegangen sind ein Signal setzen wollten – vielleicht sind es viel mehr, die aber schon vor längerer Zeit aufgegeben haben – diese 10% sind den Medien nicht einmal eine Erwähnung wert.

Auch wenn die NRW-Wahl dafür verloren ist – besser zu spät als nie: Stellen Sie doch diesen Vorschlag bitte zur Diskussion, Nichtstun ist doch keine Option.

Der Vorschlag lautet:

Angesichts der Einigkeit aller führenden Parteien den Kriegskurs der USA mitzutragen (mit Ausnahme der AfD, die nicht für jeden eine akzeptable Alternative ist), einigen sich all diejenigen, die damit nicht einverstanden sind darauf, bewusst eine der “kleinen Parteien” zu wählen. Das Ziel: In den Wahlsendungen, in den Nachrichten, in den Kommentierungen ein nicht mehr zu ignorierendes Zeichen zu setzen, in dem der Balken der “Sonstigen”, eine unübersehbare Größe wird.

Ja, so etwas ist ein Akt der Verzweiflung. Aber unserem Empfinden nach, ist dies eine Zeit, in der das Handeln der Verantwortlichen in Politik und Medien, in Deutschland und Europa all diejenigen, die auf Frieden hoffen, nur noch zur Verzweiflung treiben kann. Wie sagte John Mearsheimer bereits im März (sinngemäß)(*): “Einer atomaren Katastrophe sind wir heute viel näher als zu Zeiten der Kubakrise….definitely I am scared”.

Wenn das kein Grund ist auch verzweifelte Maßnahmen zu ergreifen…

Mit freundlichen Grüßen
Olaf Cremer

(*) youtu.be/T6mw9U62ZJU

Schreiben vom 03.05.2022

Sehr geehrte Nachdenkseiten Redaktion,

vom Entsetzen über die Verantwortungslosigkeit der politisch und medial Verantwortlichen getrieben, stehen wir als Familie ziemlich ratlos vor den Landtagswahlen in NRW. Bei diesem breiten Konsens zum Marsch in einen womöglich strahlenden  Untergang, kann man eigentlich nur “Nicht” zur Wahl gehen, denn wo man auch sein Kreuzchen macht, einen Friedenskurs wird man nicht unterstützen.

Andererseits… die Signalwirkung der Wahlverweigerung ist denkbar gering. Bestenfalls wird zwischendurch von Moderatoren und Politkern über eine geringe Wahlbeteiligung lamentiert, über die Gründe spekuliert und das war’s. Also keine wirkliche Option.

Nun hatte meine Frau eine mir erst etwas seltsam erscheinende Idee, die Nacht für Nacht, die ich darüber schlafe umso attraktiver wird:

Ich zäume das Pferd dieser Idee einmal von hinten, vom (erhofften) Ergebnis her auf:

Was wäre eigentlich, wenn bei der Präsentation der Hochrechnungen und den Wahlergebnissen auf allen Sendern,  den etablierten Parteien unerwartete Verluste bescheinigt werden müssten, dafür aber die “Sonstigen” ganz unerwartet hohe Gewinne aufweisen würden, dieser ansonsten so unbedeutende kleine graue Balken auf einmal eine bedeutende Höhe bekommen würde?

Eine solche Entwicklung kann dann ja nicht mehr in einem Nebensatz untergehen. Im Gegenteil, anders als bei der Wahlbeteiligung, prangen die Balken bei jeder Einblendung des Wahlergebnisses deutlich für jeden sichtbar  auf dem Bildschirm und müssten mit jeder Einblendung auch kommentiert werden. Sollte es tatsächlich eine Vielzahl von Leuten geben, die diese Kriegshetzerei ablehnen, dann könnte hier eine Botschaft an die Politik gesetzt werden, die nicht ignoriert werden kann und die da lautet: “Ihr handelt nicht in unserem Namen!”

Nun gehört dazu natürlich etwas mehr als nur eine Idee, es müsste eine Kampagne geben.. die heute ja auch schnell viral gehen können. Voraussetzung ist, man weiß, wie man solche Kampagnen startet UND das Projekt trifft tatsächlich den Nerv vieler Mitmenschen – Eine Voraussetzung, die wir leider nicht erfüllen.

Bitte verstehen Sie das nicht falsch, reines Protestwählen ist uns eigentlich zuwider, zumal das ja nun auch Landtagswahlen sind, mit geringer außenpolitischer Relevanz. Aber wenn man angesichts der existenziellen Bedrohung, in die uns die Politik gerade hineintreibt, nicht auch über den eigenen Schatten springen kann, wann dann?

Auch sind wir uns der Naivität, die hinter diesem Vorschlag steht, schmerzhaft bewusst:

  • Die Hoffnung auf Gelingen setzt voraus, dass es eine  große Anzahl von Menschen gibt, die in der gleichen Situation sind und sich weigern, schlafwandlernd Ihr Kreuzchen zu machen – unser Bekanntenkreis bietet da nur durchwachsenen Ansatz zur Hoffnung.
  • Auch ist klar, dass das geframet wird bis sich die Balken biegen, wie Impfgegner und Putinversteher halt geframet werden.. da muss man halt dann durch

Aber es gibt eben auch den Satz von Jean Claude Juncker: „Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter.“

Dieser Vorschlag in die Tat umgesetzt, wäre dann ein bisschen Geschrei in Balkenform… sagen wir, ein Balken mit Signalwirkung.

Wenn auch Sie ratlos davor stehen und sich fragen, was man denn noch machen kann, würde ich mich sehr freuen, wenn Sie diese Idee zur Diskussion stellen könnten. Es bleibt leider nicht mehr viel Zeit, aber… die Hoffnung stirbt zuletzt.
 
Mit freundlichen Grüßen
Olaf Cremer


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