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Titel: Ein Disput zu einer Kampagne von SPON – und anderen Medien – mit Hilfe eines sich selbst als schwul geouteten Fussballspielers

Datum: 9. Januar 2014 um 15:43 Uhr
Rubrik: Innen- und Gesellschaftspolitik, Leserbriefe, Medien und Medienanalyse, Wertedebatte
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Am 8.1. erschien eine Meldung bei SPON zum Fall des Fußballers Hitzlsperger und der Schwulenfeindlichkeit in Russland. Dazu habe ich mich mit einer Anmerkung in den Hinweisen geäußert, weil mir SPONs massive Aufmerksamkeit auffiel und weil damit der Eindruck entstand, dass der schwule Fussballspieler für die Eskalation der Konflikte mit Russland benutzt wird. Daraufhin protestierte ein Unterstützer der NDS, ich antwortete und er auch. Leser der NDS könnte der Disput interessieren. Deshalb wird er hier wiedergegeben.

  1. Zunächst der Hinweis Nr. 19 von heute:

    Schwulenfeindlichkeit in Russland
    Hitzlsperger outete sich bewusst kurz vor Sotschi
    “Es braucht kritische Stimmen”: Thomas Hitzlsperger hat gezielt kurz vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi über seine Homosexualität gesprochen. Er versteht sein Coming-out auch als Engagement gegen die “Kampagnen mehrerer Regierungen”.
    Quelle: Spiegel-Online

    Anmerkung AM: Diesen Artikel habe ich am 9.1.14 um 5:26 h herunter geladen. Er stammt vom 8.1. um 18:01 h. Über 11 Stunden und möglicherweise noch länger bringt SpiegelOnline keine andere Spitzenmeldung. Wenn das keine Kampagne ist!

  2. Mail von Harald Janko an NDS zur Anmerkung AM in den Hinweisen:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    als Unterstützer der NDS ärgere ich mich sehr über den Kommentar von Hr . Müller von heute zum Outing von Hr. Hitzlsperger bzw. der medialen Aufbereitung bei SPON. Was soll das bitte schön? Wo ist hier eine Kampagne gegen Russland? Es ist doch sehr deutlich gemacht, dass es gegen mehrere Länder geht. Dass es Russland als Ausrichter eines Sportgrossevents im besonderen trifft ist doch kein Wunder. Der Protest wäre aus meiner Sicht auch ohne Sotschi sehr angemessen. Ich hoffe nicht, dass sich hier homophobe Tendenzen bei den NDS auftun, sonst müsste ich meine Unterstützung entziehen. Bitte nehmen Sie hier deutlich Stellung!

    Vielen Dank und
    Mit freundlichen Grüßen

    Harald Janko, Düsseldorf

  3. Mail von AM an Herrn Janko:

    Sehr geehrter Herr Janko,
    homophobe Tendenzen vermuten Sie, wenn man auf den Irrsinn hinweist, dass das Outing eines ehemaligen Fußballprofis 10 Stunden die Spitzenmeldung von SPON darstellt? Am Ende war es  noch länger, und dann folgte wieder eine Meldung zu diesem grandiosen Fußballer. Halten Sie das für angemessen? Das ist Teil einer Kampgne, und um solche aufzudecken, haben wir die NDS gegründet.
    Der Protest gegen die Haltung der russischen und anderer Regierungen ist richtig. Aber in dieser Dimension hat das auch die Funktion der Ablenkung. Hat SPON ähnlich lange die Meldungen über die Haltung Seehofers und der CSU zur Armutswanderung gebracht? Gab es auf SPON Proteste gegen die damit betriebene Volksverhetzung – wer lügt der fliegt?

    Mit freundlichen Grüßen

    Albrecht Müller

  4. Abschließende Antwort von Herrn Janko:

    Sehr geehrter Herr Müller, 
    vielen Dank für die prompte Antwort. Ich hätte mir gewünscht, dass Sie die u.g. Ausführung (vor allem den Absatz “Der Protest gegen die Haltung der russischen und anderer Regierungen ist richtig.”) so ausführlich auch in den Hinweisen des Tages als Kommentar gebracht hätten; im Moment lese ich Ihren Kommentar vor allem in Beziehung auf die Überschrift “Schwulenfeindlichkeit in Russland”.
     
    Mit freundlichen Grüßen,
     
    Harald Janko


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