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Titel: Video der Podiumsdiskussion mit Gabriele Krone-Schmalz, Albrecht Müller, Willy Wimmer. Einführung Adelheid Bahr

Datum: 11. Dezember 2018 um 13:43 Uhr
Rubrik: Außen- und Sicherheitspolitik, Friedenspolitik, Medienkritik, Strategien der Meinungsmache, Veranstaltungshinweise/Veranstaltungen
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Bei dieser vom Westend-Verlag arrangierten Diskussion wurden eine Reihe von brisanten Themen angesprochen: Die Abkehr vom versprochenen Konzept der gemeinsamen Sicherheit in Europa, einschließlich Russlands, der Bruch des Versprechens, die NATO nicht nach Osten auszudehnen, die Kriegsgefahr, das vergleichsweise geringe Interesse an friedenspolitischen Themen, der aktuelle Streit zwischen Ukraine und Russland, die unselige Rolle unserer Medien. Hier ist das Video. Albrecht Müller.

Adelheid Bahr, die Witwe von Egon Bahr, führte mit einem einfühlsamen Vortrag über das besondere Vermächtnis von Egon Bahr ins Thema ein. Ab Minute 13:50 beginnt die Podiumsdiskussion zum Thema „Chancen und Perspektiven einer neuen Entspannungspolitik in der Tradition von Willy Brandt und Egon Bahr“.

Die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz war in der spannenden Zeit der Wende, von August 1987 bis 1991 Korrespondentin der ARD in Moskau. Sie ist eine Kennerin der Beziehungen zwischen West und Ost und der Lage in Russland.

Willy Wimmer hat als Bundestagsabgeordneter, als Parlamentarischer Staatssekretär im Verteidigungsministerium und dann als „Aktivist“ der OSZE die Wende mitgestaltet und dann das Umschalten auf Konfrontation früh erkannt und beschrieben. Willy Wimmer hat übrigens an einem Beispiel gezeigt, wie man selbst als Parlamentarischer Staatssekretär des Verteidigungsministeriums belogen wird, wenn es um die besonderen Rechte der USA in Deutschland geht. Albrecht Müller von den NachDenkSeiten hat als Berater und als Wahlkampfchef von Willy Brandt ab 1968 den Beginn und die Umsetzung der Ostpolitik begleitet, später dann als MdB die Wendezeit. Moderiert wurde die Diskussion vom Verleger des Westend Verlages, Markus Karsten.

In der Diskussion kam Interessantes zur Sprache. So zum Beispiel Belege dafür, dass schon eingetreten ist, was zu befürchten steht: Die neue Konfrontation führt zur inneren Verhärtung, auch in Russland. Wo Vertrauen gewachsen war, wächst jetzt Misstrauen. Wo Freundschaften begannen zu blühen, schaukeln sich jetzt neue Feindschaften hoch. Die Kriegsgefahr ist real, keine Stimmungsmache. Eine bittere, aber notwendige Erkenntnis.

Literaturhinweise:

Gabriele Krone-Schmalz hat gerade ein einschlägiges Buch veröffentlicht: „Eiszeit: Wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist“. Alle drei Podiumsteilnehmer sind Autoren im Westend-Buch „Warum wir Frieden und Freundschaft mit Russland brauchen“. Siehe hier.


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