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Titel: Leserbriefe zu Kampagne gegen Antisemitismus wird vermutlich Antisemitismus stärken

Datum: 7. März 2019 um 8:33 Uhr
Rubrik: Antisemitismus, Kampagnen/Tarnworte/Neusprech, Leserbriefe
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Das Thema „Antisemitismus“ und dessen missbräuchliche Instrumentalisierung zur Unterdrückung missliebiger Meinungen und Informationen zur israelischen Politik polarisiert. So ist es auch nicht überraschend, dass wir zu unserem Artikel „Kampagne gegen Antisemitismus wird vermutlich Antisemitismus stärken“ neben zahlreichen zustimmenden auch einige kritische Lesermails bekommen haben. Auch wenn die Redaktion einige Punkte vollkommen anders sieht als die Autoren dieser Briefe, wollen wir an dieser Stelle auch diese Schreiben veröffentlichen; auch um die Dynamik der Debatte ein wenig transparenter zu machen.

1. Leserbrief

Liebe Redaktion,

Danke für diesen Artikel. Aber ich habe ein paar kritische Anmerkungen:

I. man kann “die Juden” nicht nur als die gläubigen Anhänger der jüdischen Religion definieren. Es gibt unzählige ungläubige – gar atheistische – Juden, die sich deshalb als Juden definieren, weil sie wissen, dass sie von ihrer nicht-jüdischen Umwelt als solche definiert werden, oder dass zumindest ihre Vorfahren so definiert und allzu oft verfolgt wurden. “Jude” zu sein, heißt dann, sich der Tatsache zu stellen, einer historischen Schicksalsgemeinschaft zuzugehören. Der jüdische Marxist Abraham Leon hat die Juden deshalb als eine “Volksklasse” bezeichnet, weil sie – jedenfalls im “christlichen Abendland” – ihr fortdauernde Existenz der Kombination von sozialem Stand/sozialer Funktion (Handel, Bankierswesen, Wucher) und religiöser sowie (teilweise) ethnischer Zugehörigkeit verdankte.

II. Die auch von führenden imperialistischen Staaten gelenkte Kampagne der Gleichsetzung von “Antizionismus” und “Antisemitismus” ist einerseits in ihrer geopolitischen Zielrichtung (Unterstützung Israels als imperialistische Vormacht im erdölreichen Nahen Osten) allzu durchsichtig, andererseits aber strukturell selbst antisemitisch. Wieso ist sie “antisemitisch”? a) der Zionismus ist eine politische Richtung unter Juden. Die Gleichsetzung einer politischen Meinung mit der Zugehörigkeit zu einer “Ethnie” ist im Kern rassistisch, b) das auf die Dauer ohnehin nicht durchzusetzende Verbot, die mit dem Zionismus notwendigerweise einhergehende Unterdrückung der nicht-jüdischen Palästinenser zu beklagen und zu verurteilen, trägt dazu bei, diese nicht etwa nur den dem Zionismus anhängenden Juden vorzuwerfen, sondern durch die erwähnte Identifiezierung von “Antizionismus” und “Antisemitismus” “die” Juden für ein Unrecht verantwortlich zu machen. Sie dient also als Basis eines allgemeinen “Judenhasses”.

L.A.Heinrich


2. Leserbrief

… Guter Artikel mit wichtigen Aspekten… Ich sehe es noch etwas schlimmer: Der politische Missbrauch des Begriffs (nebenbei für seinerseits rassistische Aktivitäten; meine Mutter glaubt alle Palästinenser seien Terroristen; das ist es ja zumindest lange gewesen, was den Menschen in die Köpfe gehämmert wurde) ist eine in meinen Augen absolut verachtenswerte Verhöhnung der Opfer. Es ist Verachtung und Missbrauch der Opfer, insbesondere der NS-Diktatur, wenn man den Tod so vieler Menschen derart unterirdisch für politische Zwecke missbraucht.


3. Leserbrief

Hallo Nachdenkseiten,

anstatt in der Sache Gelbwesten/Finkelstein weniger offensiv zu titeln: “Unvorsichtiger rechter Philosoph riskiert Gesundheit auf linker Demo”, benutzten die Qualitätsmedien natürlich wieder ihre altbewährten Antisemitismus-Satzbausteine.

Ich finde dieses allgegenwärtige Vorgehen sehr durchschaubar, sehe mich als jemand, der sehr gut zwischen (zufälliger) Religionszugehörigkeit und faktischer Agitation auf dem Finanzmarkt durch alle Beteiligten unterscheiden kann (und dem es herzlich egal ist, wie der Agitator seinen Schöpfer nennt), und frage mich, bei wem die Keule eigentlich noch in der beabsichtigten Weise wirkt. Den echten Antisemiten dürfte sie jedenfalls relativ egal sein.

Die meisten Menschen, die ich kenne, ziehen bei der Bewertung der Worte und Taten ihres Gegenübers keine Linien zu Religionen. Ob es nun ein Christ, ein Moslem oder ein Jude ist, der sich daneben benimmt – daß er die Einflüsterungen zu seinen Handlungen von irgendeinem Pantheon bekommt, nehmen allenfalls noch einige wenige Fundamentalisten ernsthaft an.

Damit blieben sowohl rassistische als auch konfessionelle Motivationen vom Begriff Antisemitismus unberührt – einzig seine politisch motivierte Fehlbenutzung macht in den Augen derer noch Sinn, die ihn ständig und für alles verwenden, das ihnen nicht paßt. Daß sie sich dabei sehr schnell in Widersprüche verwickeln, scheint ihnen nicht weiter aufzufallen. Soweit ich weiß, sind auch Palästinenser Semiten, und die Rechnung Pälastineserfreund = Judenfeind = Antisemit aufzustellen zeugt dann schon von besonderer Wirrköpfigkeit.

Viel besser zu Gesicht stünde den Kampagnenbetreibern die Aufklärung darüber, was und wer Semiten sind, und wie rein menschliches Tun rein menschliche Probleme verursacht. Etwas mehr Nüchternheit, von vielen Multiplikatoren (wie den Mainstream-Medien) in die Welt getragen, könnte vielleicht schon dazu beitragen, diese unendlich fruchtlosen religionsbezogenen Zuweisungen unwirksam zu machen und den Fokus auf Realitäten zu richten – aber politischer Sprech möchte das ja bekanntlich nur selten erreichen.

Ich für meinen Teil gehöre wahrscheinlich mittlerweile zu der Gruppe von Menschen, die Sie in Ihrem Artikel umreißen: Alleine die Verwendung des Begriffes Antisemitismus weckt bei mir große Zweifel an den Intentionen und/oder am Geisteszustand desjenigen, der ihn verwendet. Liegt das vielleicht doch am inflationären, PR-mäßigen, rein politischen Gebrauch dieses Reizwortes? Ähnlich geht es mir schließlich auch z.B. mit den Begriffen “Leistung aus Leidenschaft”, “Der Letzte macht das Licht aus” und “Geiz ist geil”.

Ich kann es einfach nicht mehr hören.

Mit freundlichen Grüßen
Johannes Bichler


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,
sehr geehrter Herr Berger,

die Ansicht, die Sie in Ihrem Artikel beschreiben, vertrete ich schon seit Jahren. Die Ängstlichkeit, Tatsachen beim Namen zu nennen, ist in der deutschen Politik von unterster Ebene an zu beobachten. Wir hatten vor sieben Jahren in Mülheim an der Ruhr einen Arbeitskreis gebildet, der weitgehend unpolitische Kontakte zu Institutionen (Schulen, UN-Krankenhaus, Zoo, Kindergarten) der palästinensischen Stadt Qalqilia aufbauen wollte.

Nicht nur die Stadtverwaltung Mülheims, sonder auch alle politischen Fraktionen, außer Die Linke verweigerten jegliche Unterstützung. Man hatte Angst, die Politiker unserer israelischen Partnerstadt Klar Saba zu verärgern. Klar Saba und Qalqilia sind unmittelbare Nachbarstädte, nur durch eine Mauer getrennt.

Mit freundlichen Grüßen
Heiner Schmitz

Anlage: Brief an Herrn Schuster, Zentralrat der Juden, von gestern

Sehr geehrter Herr Dr. Schuster,

ja länger ich darüber nachdenke, um so schwerer fällt es mir zu glauben, dass Sie nicht ganz genau wissen, was Sie mit derartigen Briefen, wie z.B. an den Oberbürgermeister von Göttingen bezüglich der diesjährigen Friedenspreisverleihung bewirken. Und wenn Sie es tatsächlich bewirken wollten, muss Ihnen klar sein, dass Sie damit eine Spaltung unserer deutschen Gesellschaft vorantreiben.

Was ist in unserer Gesellschaft heute zu beobachten: Die Menschen, die die Vorkommnisse und die Politik in Israel kritisch verfolgen, nehmen auf der einen Seite deutlich zu und sind sehr schnell als vermeintliche Antisemiten gebrandmarkt. Auf der anderen Seite lässt sich ein stark ausgeführter Druck von offizieller jüdischer Seite oder auch von mit Israel uneingeschränkt sympathisierenden Gruppierungen, wie z.B. die sogenannten “Antideutschen“, feststellen. Auch wenn man die meisten unserer Politiker hört, muss man den Eindruck gewinnen, dass diese Damen und Herren unter einem Druck stehen, der aber nicht offen ausgetragen wird. Nicht anders ist für mich zu erklären, dass nicht sehr deutlich die täglichen Menschenrechtsverletzungen durch den Staat Israel benannt werden, denn genau das hat man uns von Kindheit an gesagt: Als Deutsche haben wir eine besondere Verantwortung dem Staate Israel gegenüber. Und das heißt nach meinem Verständnis auch, dass man genau beobachtet, was sich in diesem Staat tut, dem man in besonderer Weise verpflichtet ist.

Ich bin Jahrgang 40 und habe glücklicherweise den Krieg nicht als Schreckensvision erlebt. Erst in der Schule wurde uns deutlich vor Augen geführt, welches unendliche Leid nicht nur der Krieg sondern auch die Verbrechen des Nationalsozialismus über die Menschen gebracht hat. Die schreckliche Dimension des Holocaust war für mich als Kind nicht zu begreifen. Auch nicht, nachdem wir als zwölfjährige Kinder mit der gesamten Schule weder vorbereitet noch nachbehandelt gezwungen wurden, uns den Film über die Befreiung Auschwitz anzusehen und weinend das Kino verließen. Auch bei meinen Eltern bekam ich keine Antwort auf meine Fragen. Was wir aber beigebracht bekamen, ob wir es wollten oder nicht, war, dass die Juden, die dieser Todesmaschinerie glücklicherweise entkommen waren, einen Staat gegründet haben, dem wir aufgrund unserer schrecklichen Geschichte im besonderen Maße verpflichtet sind. Als junger Mensch, auch wenn mich selbst mit dieser schrecklichen Geschichte nichts verband, konnte ich das nur gut heißen. Bewundernd und völlig kritiklos habe ich die Entwicklung in den Medien verfolgt, ohne mich mit der Geschichte Israels intensiver zu befassen.

Das hat sich aber in den vergangenen 25 Jahren geändert und meine ca. 15 Aufenthalte in Israel und Palästina haben mir sehr deutlich vor Augen geführt, dass die immer wieder betonte besondere Verantwortung nicht so weit gehen darf, kritiklos das Geschehen in Israel hinzunehmen. Die jüngere Geschichte hat gezeigt, dass die Verantwortlichen in Israel mehrheitlich irgendwelcher Kritik gegenüber immun sind und hierzulande Bürger wie Sie sofort die “geschichtliche Karte“ ziehen. Derartiger Argumentation ist zugegebenermaßen nicht leicht zu begegnen, aber wir sollten nicht unseren gesunden Verstand verlieren und Dinge, die offensichtlich sind, auch bei ihrem Namen nennen dürfen. Mit Vehemenz wenden Sie sich gegen BDS. Bei BDS geht es um Produkte, die von israelischen Unternehmen im besetzten Palästina erwirtschaftet werden. BDS richtet sich nicht gegen Juden und das wissen Sie so gut wie ich. BDS richtet sich gegen eine Kolonial- und Besatzungspolitik Israels. BDS ist eine palästinensische Initiative, der sich Menschen in aller Welt anschließen, weil sie merken, dass die israelische Regierung die Rechte der Palästinenser nicht respektiert und dass jegliche verbale Kritik von außen ungehört bleibt. Nichts anderes treibt u.a. auch die “Jüdische Stimme“ an, die ich wegen ihres klaren Bekenntnisses zu Humanität und Frieden bewundere. Ich habe seitens des Zentralrats der Juden noch nie einen Aufruf zu einem gerechten und fairen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern gehört. Vielleicht ist es genau das, was viele Menschen so irritiert. Hierzu passt sicher sehr gut der Artikel in der F.A.Z. vom 27. 02. 2019. Ich bin froh, dass es hier und in Israel jüdische Menschen gibt, die für ein Rechtsempfinden und humanistisches Handeln eintreten, ohne dass ein friedliches Miteinander nicht möglich ist.

Mit freundlichen Grüßen
Prof. Heiner Schmitz


5. Leserbrief

Liebes Nachdenkseiten-Team,

Andreas Zumach hat in seinem Vortrag an der LMU München am 07.11.2018 darauf hingewiesen, wie problematisch die Gleichsetzung aktueller Konflikte mit den Nazi-Verbrechen sind. In Eurem ansonsten lesenswerten Beitrag von 01.03.2019 Kampagne gegen Antisemitismus wird vermutlich Antisemitismus stärken bedient auch Ihr Euch dieser Gleichsetzung, indem Ihr schreibt:  „Dieser Kampf gegen die angeblichen Antisemiten, die sich um das palästinensische Volk kümmern, ist ein Kampf der Starken gegen die Schwächeren. So wie die Nazis mit den Juden umgegangen sind.“ Das ist Schwachsinn, und bei genauerer Prüfung wird Euch das hoffentlich auch bewusst werden.

Mit besten Grüßen,
Bernd Fischer – Bildhauer und Keramiker

Anmerkung Jens Berger: Man sollte aber auch vorsichtig mit dem Begriff „Gleichsetzung“ sein. Wenn wir historische Metaphern bemühen, um einen aktuellen Vorgang zu kritisieren, setzen wir damit die beiden Dinge doch nicht gleich. Dass es ganz gewaltige qualitative Unterschiede zwischen der Unterdrückung der Palästinenser durch die Israelis in der Gegenwart und der Unterdrückung und Vernichtung der Juden durch die Deutschen in der Vergangenheit gibt, kann doch kein ernstzunehmender Mensch bestreiten. Und hier eine „Gleichsetzung“ zu unterstellen, ist boshaft und wohl auch eine weitere Methode, um Kritik an Israel zu unterdrücken.


6. Leserbrief

Liebe Redaktion,

Der Bericht zeigt sehr genau, was ich schon seit Jahren denke und beklage und mich verzweifeln lässt. Ähnlich verhält es sich mit den sogenannten Verschwörungstheorien. Wenn man wie ich tatsächlich mit der Aufklärung über Antisemitismus und Verschwörungstheorien befasst ist, kann die Geduld schon auf eine riesige Belastungsprobe gestellt werden und man muss mit seinen Nerven haushalten. Ich teile Ihre Einschätzung und bin für weitere Tipps und Infos sehr dankbar

Achim Maser


7. Leserbrief

Sehr geehrtes NDS-Team, 

wenn man sehr viel in eine bestimmte Ecke schiebt, wird man in dieser Ecke logischerweise bald viel vorfinden.
Die besonders beliebten und miteinander verwandten Ecken, in die das System missliebige, aber gerechtfertigte Kritik gern pauschal abschiebt heißen “rechtsoffene Querfront” und “Antisemismus”.

Wenn Kritik am System zunehmend als “rechts” und damit böse gilt, wenden sich viele Linke von ihr ab und betrachten das System als das kleinere Übel.

Das ist genau der gewollte Effekt. Er spaltet die Linken und lähmt wichtige Widerstandsbewegungen, wie die Friedensbewegung, er blockiert die demokratische Auseinandersetzung mit allen Themen, welche die Regierung unbedingt durchziehen will.

Die irrationale Panik, man könnte antisemitisch oder sonst irgendwie rechts sein bzw. derart in Verruf geraten, ist sehr neurotisch und hält die Menschen davon ab, überhaupt mit ihrem eigenen Denken zu prüfen, ob der Vorwurf stimmt.

Wenn dazu noch verbreitet wird, man dürfe mit “Rechten” nicht reden, wird die Angst vor Isolation bei kritischen Denkern noch stärker. Und parallel ihre Wut auf diejenigen, die ihnen dieses Etikett verpassen.

Die meisten Menschen  sind keine Einsiedler. Je mehr sie  von linken und überhaupt demokratischen Kräften geächtet und tabuisiert werden, desto mehr werden sie sich nach rechts wenden.

Man sollte sollte sich daher bewusst sein, dass im rechten und antisemitischen Eckchen, mit dem wir tunlichst nicht reden sollen,  also zwangsläufig nicht nur tatsächliche Rechte sitzen, sondern bald alle von der Mainstream-Politik abgeschobenen “Schmuddelkinder”.

Und wenn die dann irgendwann aufbegehren schreit der Mainstream umso lauter von der “rechten Gefahr”, die er selbst geschaffen hat. 

Es geht darum, dass  künftig  jeglicher Zweifel, jegliche Kritik am System und seinen Vorhaben als “rechts” gelten soll und so verboten werden kann.

Damit die Drohung optimal wirkt, muss natürlich das historische Schuldgefühl unbedingt gepflegt werden.
Noch bis in die zukünftigen Generationen hinein.
Aber wird das künftiges  Leid verhindern? 
Nein, ganz im Gegenteil.

mfG Hella-Maria Schier


8. Leserbrief

Hallo Herr Müller, hallo Herr Berger,
 
Sie schreiben, dass Menschen, die sich für die Palästinenser einsetzen, “bekämpft, behindert und beschimpft werden.” Dies sei “ein Kampf der Starken gegen die Schwächeren.” Es handelt sich aber bei der Antisemitismus-Debatte um eine politische Kampagne und nicht um einen Existenzkampf. Keine Seite der Kontrahenten hat um Leib und Leben zu fürchten.
 
Und dann behaupten Sie: “So wie die Nazis mit den Juden umgegangen sind.”
 
Menschen, die Palästinenser-Unterstützern Antisemitismus vorwerfen und sie deshalb “bekämpfen, behindern..”  sind die Stärkeren, also Nazis? Bereit zur pysischen Vernichtung ihrer Gegner?

Und die Schwächeren erleben diesen “Umgang” auf dieselbe Weise wie die Juden?

Wurden diese  “bekämpft, behindert und beschimpft”?  Oder ist man mit ihnen nicht anders “umgegangen”?

Wird man in Deutschland nie müde, die Ungeheuerlichkeit der Verbrechen dieses Volkes zu relativieren, zu verharmlosen und dadurch zu leugnen?

Die Nazis sind nicht “umgegangen” mit Juden, sie haben sie vernichtet! Sechs Millionen Menschen!

Ihre Gleichsetzung verbietet sich und ist empörend!
 
M. Luby


9. Leserbrief

Liebe Freunde,

Ich möchte Ihnen herzlich für den Beitrag « Kampagne gegen Antisemitismus wird vermutlich Antisemitismus stärken » danken. Nicht nur ist der Beitrag inhaltsreich und sachlich, sondern zeigt mit großer Klarheit wohin die Hetze gegen Israeliskritik führen wird.

Darüber hinaus muss ich gestehen, dass Zionisten, von Herzl aufwärts, den Antisemitismus eigentlich mochten. Zwischen A. und Zionismus besteht nämlich ein symbiotisches Verhältnis. Das habe ich in meinem 18ten Lebensjahr gelernt, und zwar als ich in der jüdischen Jugendbewegung Haschomer Hatzair Mitglied war. Damals kannt ich nicht die Tagesbücher von Dr. Th. Herzl, der diese Symbiotik erkannte. Damit möchte ich nicht behaupten die Zionisten hätten zum Holocaust geholfen. Es ist eher, dass die Zionisten eine leichte antisemitische Einstellung gerne mögen, weil damit die Juden sich nicht assiimilieren und eventuell nach Israel auswandern.

Auch aus diesen Gründen bin ich Ihnen sehr dankbar. Als Jude für die Palästinenser sich einzusetzen, sollte doch eine Selbstverständlichkeit sein.

Mit freundlichen Grüßen,

Elias Davidsson


10. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller, sehr geehrter Herr Berger,

Sie haben vollkommen Recht. Aus der Physik kennen wir die Gesetzmäßigkeit Aktion = Reaktion.

Und es wird noch schlimmer. Kennen Sie dieses Dokument?

Nach der Lektüre wundert man sich nicht mehr, dass so viele Menschen an Fakes, wie Protokolle der Weisen von Zion, immer noch glauben. Dieses Dokument scheint aber kein Fake zu sein. Seine Verfasser glauben offensichtlich (Seite 28) dass sie über genug Macht verfügen, um Recht, Finanzen und sogar VERFASSUNGEN unabhängigen(?) Staaten zu ändern!

Mit freundlichen Grüßen
Robert Waterski


11. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren
ich habe ihren aktuellen Artikel zu den neuerlichen Kampganen gelesen, in denen Kritik an der Regierung oder dem Staat Israel mit Antisemitismus gleichgesetzt werden.

Wir haben zu der Propaganda der sog. Antideutschen dazu vor kurzem eine Broschüre veröffentlicht, gerade zur Amadeu-Stifung der Link dazu ist hier.
 
Vielleicht bringt sie auch das weiter.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Peter Weispfenning


12. Leserbrief

Lieber Albrecht Müller, lieber Jens Berger,

vielen Dank für Ihren ausgezeichneten Artikel, den ich mit großem Interesse gelesen habe.

Leider habe ich selbst die Erfahrung gemacht, dass die seit einigen Jahren laufende Antisemitismuskampagne nicht nur vermutlich den Antisemitismus stärken wird, wie Sie schreiben, sondern auch schon in den letzten Jahren bis heute der Friedensbewegung erheblichen Schaden zufügt hat.

Besonders bedauerlich ist, dass auch die Partei “Die Linke” (PDL) hier mitmacht, wie ich es in Kiel selbst miterlebt habe.

Mit den besten Grüssen
Klaus-Dieter Kolenda


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