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NachDenkSeiten – Die kritische Website
Titel: Hinweise der Woche
Datum: 20. Juli 2025 um 9:00 Uhr
Rubrik: Hinweise des Tages
Verantwortlich: Redaktion
Am Wochenende präsentieren wir Ihnen einen Überblick über die lesenswertesten Beiträge, die wir im Laufe der vergangenen Woche in unseren Hinweisen des Tages für Sie gesammelt haben. Nehmen Sie sich ruhig auch die Zeit, unsere werktägliche Auswahl der Hinweise des Tages anzuschauen. Wenn Sie auf “weiterlesen” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (AT)
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Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:
Vorbemerkung: Ursprünglich hatten wir geplant, in unserer Wochenübersicht auch auf die lohnenswertesten redaktionellen Beiträge der NachDenkSeiten zu verweisen. Wir haben jedoch schnell festgestellt, dass eine dafür nötige Vorauswahl immer damit verbunden ist, Ihnen wichtige Beiträge vorzuenthalten. Daher möchten wir Ihnen raten, am Wochenende doch einfach die Zeit zu nutzen, um sich unsere Beiträge der letzten Wochen (noch einmal) anzuschauen. Vielleicht finden Sie dabei ja noch den einen oder anderen Artikel, den es sich zu lesen lohnt. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.
dazu: Der YouTube-General: NATO-Fanboy Freuding übernimmt das deutsche Heer
Der neue Chef des deutschen Heeres, Generalmajor Christian Freuding, ist ein YouTube-Star, der dafür bekannt ist, verlorene Schlachten zu bejubeln. Seine Beliebtheit und sein jüngster Karrieresprung sind indes kein Versehen und keine Ausnahme, meint der in Deutschland aufgewachsene Historiker Tarik Cyril Amar.
Quelle: Tarik Cyril Amar auf RT DE
Anmerkung Christian Reimann: Ein SPD-Kriegstüchtigkeits-Minister und seine Generäle. Trotz aller Warnungen aus Moskau fordert dieser deutsche General aktuell: “Wir brauchen Waffensysteme, die tief in russisches Territorium eindringen”. Erinnert sei u.a. an diese Beiträge:
dazu auch: Bundeswehr-General will russische „Führungseinrichtungen“ angreifen – und die historische Ignoranz der Bundesregierung
Quelle: NachDenkSeiten
und: Kriegstüchtig – aber unvernünftig?
Unser Denken über Krieg und Aufrüstung ist verzerrt. Wie können wir entgegenwirken? Ein Plädoyer für mehr kollektive Vernunft.
Der Ukrainekrieg stellt unser klares Denken auf eine harte Probe. Gegen zunehmende Bedrohungen müssen wir uns mit immer mehr Waffen und Abschreckung schützen. Das klingt vernünftig – aber ist es das?
Was uns als rational erscheint, ist in Wahrheit oft von Denkfehlern und kognitiven Verzerrungen durchzogen. Was uns gestern noch als Tabubruch galt, ist heute längst politische Normalität. Zunächst wurden Helme an die Ukraine geliefert, dann Kanonen, dann Panzer – inzwischen wird über Marschflugkörper und Langstreckenraketen diskutiert. Und eine Abgeordnete der Grünen trug in der Sitzung des Bundestages, in der über die Lieferung von Leopard Panzern entschieden wurde, einen Pulli mit Leoparden-Muster. Wer hat eigentlich gemerkt, dass die Grünen schon lange keine linke und erst recht keine Friedens-Partei mehr sind?
Quelle: Makroskop
Anmerkung André Tautenhahn: Das dürfte der eigentliche Knackpunkt sein. Es gibt noch gar keine Einigung/Absprache über die Finanzierung der Waffeneinkäufe. Warum müssen alle ihre Portemonnaies öffnen? Mit der Frage dürfte der Außenkanzler wohl in den kommenden Wochen konfrontiert werden.
dazu: Ärger für Trump: EU will Waffen für die Ukraine nicht allein bezahlen
EU-Chef-Diplomatin Kaja Kallas fordert, dass auch die USA für neue Waffenlieferungen bezahlt. Frankreich will nicht zahlen. Italien sagt, es sei kein Geld da. […]
Auch die Tschechische Republik, die über eine eigene Produktion verfügt, signalisierte Ablehnung: […]
Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto sagte, Budapest beabsichtige nicht, sich am Kauf amerikanischer Waffen für die Ukraine zu beteiligen. Die Niederlande hielten sich bedeckt und sagten, man werde den Vorschlag prüfen.
Die italienische Tageszeitung La Stampa meldete am Dienstag unter Bezug auf Regierungskreise in Rom, Italien plane keine neuen Waffenankäufe in den USA zur Weitergabe an die Ukraine. Als Hauptgrund nannte die Zeitung die Tatsache, dass Italiens Etat für solche Operationen praktisch keinen Spielraum lasse.
Quelle: Berliner Zeitung
Anmerkung André Tautenhahn: q.e.d. Es war wohl nicht sonderlich schlau, in Washington mit dem offenen Portemonnaie zu wedeln, ohne vorher mit den europäischen Partnern gesprochen zu haben, die die Rechnung mitbezahlen sollen. Jetzt stehen Merz und Pistorius ziemlich belämmert da.
dazu auch: Big numbers! Really BIG NUMBERS!
Ungarn und Tschechien sind sowieso schon raus. Nun melden Politico und La Stampa, dass auch Frankreich und Italien in dieser neuesten von Deutschland ausbaldowerten „Rüstungsoffensive“ für die Ukraine nicht mitziehen – vielmehr nicht mitzahlen werden.
Frankreich und Italien hatten (vernünftigerweise) auf einem zumindest teilweisen Mitteleinsatz in Europa zum Aufbau einer europäischen Waffenindustrie bestanden, was Deutschland ablehnte.
Merz & Pistolius hatten (in klandestiner Kollaboration mit Rutte & paar Typen aus der Trump-Administration) nämlich schon extra einen zu ihrer Politik passenden & daher hochgradig unseriösen Finanzierungsmechanismus entwickelt:
Die NATO bestellt, Europa bezahlt, Amerika verdient. WELTNEUHEIT, das gab’s noch nie!
Quelle: Martin Sonneborn via Twitter/X
und: 2-Billionen-Euro-Haushaltsplan: EU-Abgeordnete schäumen wegen von der Leyens Intransparenz
Europäische Parlamentarier lassen kein gutes Haar am Haushaltsplan der EU-Kommission ab 2028. Die Finanzierung für das deutlich erhöhte Budget stehe auf wackligen Beinen, Bauern müssten um Mittel fürchten – und die Kommission wirke so, als wolle sie über das Geld “allein bestimmen”.
Wie sollen sie einen Haushaltsentwurf diskutieren, den sie vorher nie zu Gesicht bekommen haben? Diese Frage stellten sich die Mitglieder des Haushaltsausschusses im Europaparlament, als EU-Haushaltskommissar Piotr Serafin ihnen den Plan darlegte, wie die EU zwischen 2028 und 2034 ihre Finanzen regeln will.
Quelle: n-tv
dazu: 27 ehemalige EU-Botschafter fordern: EU muss Handelsabkommen mit Israel jetzt aussetzen
Sie waren als Diplomaten im Nahen Osten eingesetzt, jetzt fordern sie die EU zum Handeln auf: Ex-Botschafter der Europäischen Union rufen EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen dazu auf, das Assoziierungsabkommen mit Israel auszusetzen […]
Der Tod von Hunderten unschuldiger israelischer Zivilisten und die Geiselnahme durch die Hamas und andere sind niemals zu rechtfertigen, und wir verurteilen diese Verbrechen aufs Schärfste.
Die israelische Militärkampagne der letzten 21 Monate hat zum Tod oder zu schweren Verletzungen von Zehntausenden Palästinensern geführt, die weit überwiegende Mehrheit davon unschuldige Zivilisten, darunter eine alarmierende Zahl von Kindern. Darüber hinaus wurden Wohnhäuser, medizinische Einrichtungen, Schulen, Lebensmittelverteilungszentren und die Infrastruktur des Gazastreifens in erschreckendem Ausmaß zerstört.
Quelle: der Freitag
dazu: Selbsttäuschung der Mitte
Selbsttäuschung deshalb, weil immer noch in der Kategorie der Mitte gedacht wird. Das ist eine ominöse Umschreibung jener politischen Kräfte in diesem Land, die für sich in Anspruch nehmen, demokratisch legitimiert zu sein. Spätestens mit diesem Bundestag aber, in dem diese Mitte weiter geschrumpft ist und über keine Zweidrittelmehrheit mehr verfügt, fällt die Konstruktion dieser allein akzeptierten Wirklichkeit zunehmend schwer. Die alten Drohkulissen funktionieren mangels Alternativen nicht. Die Union hat sich durch Unvereinbarkeitsbeschlüsse nach rechts und links bewegungsunfähig gemacht, ist damit aber empfänglich für erfolgreiche Kampagnen und Steuerung von außen.
Quelle: TauBlog
dazu auch: Sommerinterview: Merz spielt gescheiterte Richterwahl herunter und spricht von „Verschwörungstheorien“
Friedrich Merz muss im ARD-Sommerinterview erklären, warum selbst die eigene Koalition ihm die Gefolgschaft verweigert. Doch der Kanzler will davon nichts wissen.
Quelle: Berliner Zeitung
dazu auch: Bürgergeld: “Es zeigt, wie die Gesellschaft mit den Schwächsten umgeht”
Seit Jahren kritisierten Politikerinnen und Politiker von CDU und CSU das Bürgergeld. Man müsse “an die Substanz” gehen, forderte CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann Anfang Juni und brachte vollständige Kürzungen für Bürgergeldempfänger, die nicht kooperieren, ins Gespräch. Gemeinsam mit der SPD will die Union nun das Bürgergeld-System umbauen. Das Ziel: Mehr Menschen sollen Arbeit annehmen, und so sollen mittelfristig mehrere Milliarden Euro eingespart werden. Dafür ist auch die Verschärfung von Sanktionen geplant.
Eine aktuelle Umfrage des Vereins Sanktionsfrei zeigt allerdings, dass es Bürgergeldempfängern bereits oft am Nötigsten fehlt: Nur die Hälfte der über 1.000 Teilnehmenden an der nicht repräsentativen Umfrage gibt an, dass im Haushalt alle satt werden. Viele Eltern verzichten demnach zugunsten ihrer Kinder auf Essen.
Quelle: Zeit Online
und: Wohnkosten von Bürgergeldempfängern: Bei der Wohnungsfrage ist der Kanzler blank
Friedrich Merz schlägt vor, die Unterkunftskosten für Bürgergeldempfänger zu deckeln. Das zeigt, wie wenig der Kanzler eine der größten sozialen Krisen verstanden hat. […]
Die Antwort des Bundeskanzlers ist auf mindestens zwei Ebenen bemerkenswert. Erstens: Es gibt natürlich längst ein Limit für die Wohnkosten, die der Staat für Bürgergeldempfänger übernimmt; ihre Wohnungen dürfen einen bestimmten Mietpreis nicht überschreiten. Dass dieses Limit vielerorts überschritten wird, liegt aber nicht daran, dass die Bürgergeldempfänger keine Lust hätten, in eine billigere Wohnung zu ziehen. Es liegt daran, dass es solche billigeren Wohnungen in vielen Städten schlicht nicht mehr gibt. Würden die Kommunen dem Vorschlag des Bundeskanzlers folgen, also das geltende Limit herabsetzen und mit aller Härte auf dessen Einhaltung pochen, hieße das nichts anderes, als dass jede Menge Bürgergeldempfänger ihre Wohnungen verlieren und auf der Straße landen würden. Will der Bundeskanzler das wirklich? Oder hat er sich über die Konsequenzen seiner Forderung bloß keine Gedanken gemacht?
Quelle: Zeit Online
Hauptadresse: http://www.nachdenkseiten.de/
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