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Titel: „Alles ist neu“ – darum geht es beim neuen Video in der Serie Denkfehler

Datum: 18. November 2016 um 12:03 Uhr
Rubrik: Aktuelles, Audio-Podcast, Demografische Entwicklung, Globalisierung, Strategien der Meinungsmache, Video-Podcast
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Große politische Veränderungen der letzten 20 Jahre sind vorbereitet und begleitet worden von der Behauptung, wir hätten sozusagen Brüche in der Weltgeschichte, Alles sei neu. Der demographische Wandel sei so groß wie nie zuvor und die Globalisierung auch. In einem weiteren Video-Gespräch beschäftigen sich Anette Sorg und Albrecht Müller mit diesem Denkfehler. Immer noch aktuell ist das Video zum Thema „Exportüberschüsse sind prima“. Die Reihen „Denkfehler“ und „Methoden der Manipulation“ werden fortgesetzt. Hintergrund und Motivation: Wir möchten dabei helfen, die öffentlichen Debatten kritisch zu verfolgen. Das ist das Grundanliegen der NachDenkSeiten und leider keineswegs veraltet.


(Alternativ ist das Video auch via YouTube erreichbar.)

Denkfehler: Alles ist neu

Um die letzte Jahrhundertwende herum, also insbesondere zwischen dem Jahr 2000 und 2005 ist es den großen Strategen zur Durchsetzung ökonomischer Interessen gelungen, bei einer großen Zahl von Menschen die Vorstellung einzupflanzen, es sei alles neu in der Welt, der demographische Wandel sei neu, die Globalisierung sei neu und wir müssten uns auf diese gänzlich neuen Entwicklungen mit entsprechenden Strukturreformen einstellen. Wir müssten Reformen machen, der Sozialstaat sei nicht mehr tragbar – so wurde uns auf vielfältige Weise erzählt.

Anette Sorg und Albrecht Müller erläutern im Gespräch, wie wirksam die Parole und die Behauptung waren, heute würden wir in sehr veränderten Verhältnissen leben. Die Agenda 2010 und auch die Privatisierung von öffentlichen Unternehmen und auch die Privatisierung von bisher öffentlich bereitgestellten Dienstleistungen wurden weitgehend mit solchen Behauptungen begründet.

Auch die verschiedenen Freihandelsabkommen halten unsere politischen Führungskräfte für dringlich, weil die Globalisierung dies erfordere.

Es gab und es gibt immer wieder Veränderungen in der Weltgeschichte. Aber das sind quantitative Veränderungen. Ein qualitativer Sprung war weder der demographische Wandel noch der Ausbau des Welthandels.

Hören Sie alternativ auch das Video als Audiopodcast


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