Künftig mehr Videos in den NachDenkSeiten. Heute zum Denkfehler „Exportüberschüsse sind prima“.

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Der Bedarf unserer Leserinnen und Leser ist verschieden. Viele sind mit Texten und Zahlen einverstanden, andere bevorzugen Podcasts oder Videos. Diesem unterschiedlichen Bedarf wollen wir damit gerecht werden, dass wir mehr Videos und Audios anbieten. Ein Erstes, das Gespräch zwischen Sahra Wagenknecht und Albrecht Müller, wurde am 28. Juli eingestellt. Jetzt folgt eine Serie von Interviews zwischen Anette Sorg und dem Herausgeber; Anette kennt die NachDenkSeiten seit langem und unterstützt jetzt das Video-Projekt in der Rolle der Gesprächspartnerin. Albrecht Müller.

Bei den Interviews geht es meist um Fragen, die dem Grundanliegen der NachDenkSeiten gerecht werden: Wir besprechen beispielsweise Methoden der Manipulation, Strategien der Meinungsmache, Denkfehler in der wirtschaftspolitischen Debatte und Alternativen zum herrschenden neoliberalen Gesellschaftsmodell. Darum ging es auch schon im Gespräch mit Sahra Wagenknecht.

In den Videos wollen wir uns nicht einer von der Wissenschaft geprägten Sprache bedienen. Wir wollen verständlich bleiben und so auch die Mehrheit der Menschen erreichen, die heute oft hilflos der herrschenden Indoktrination ausgesetzt sind.


(Alternativ ist das Video auch via YouTube erreichbar.)

Denkfehler: Exportüberschüsse sind prima

Die Qualität der politischen Entscheidungen leidet heute darunter, dass die öffentliche Debatte voll von Vorurteilen und Denkfehlern ist. Ein Denkfehler mit gravierenden Folgen für unseren Wohlstand wie auch für die Entwicklung Europas ist die Vorstellung, Exportüberschüsse bzw. Leistungsbilanzüberschüsse seien unabhängig von der Situation als gut und vorteilhaft zu betrachten.

Die führenden Politikerinnen und Politiker schwärmen von der Exportweltmeisterschaft. Tatsächlich sind Leistungsbilanzüberschüsse bzw. Exportüberschüsse Belege dafür, dass wir Güter und Dienstleistungen verschenken. Wir leben unter unseren Verhältnissen. Und wir bringen mit diesem unsinnigen Ehrgeiz obendrein andere Völker in große Schwierigkeiten. Das Spiegelbild unserer Überschüsse sind nämlich deren Defizite.

Auf Dauer kann eine Währungsunion nur dann unbeschadet überleben, wenn sich Überschüsse und Defizite auf mittlere Sicht die Waage halten. Im Video wird darauf hingewiesen, dass die Wissenschaft von der Ökonomie wie auch die entscheidenden Politiker/Innen schon einmal viel klüger waren. Mit der neoliberalen Ideologie kam auch der Rückschritt. Regression nennt man das. Zurückfallen auf frühere Stufen der geistigen Entwicklung, wird das im Duden genannt.

In einer Serie weiterer Videos werden weitere Denkfehler aufgespießt.

Zu den Gesprächspartnern:

Da wir unseren Leserinnen und Lesern keine langen Monologe zumuten wollen, haben wir uns für die Variante Gespräch entschieden. Eine gute Freundin und langjährige Leserin der NachDenkSeiten, Anette Sorg, unterstützt uns dabei.

Hören Sie alternativ auch das Video als Audiopodcast

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