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Titel: Leserbriefe zu Risiken und Nebenwirkungen. Von Arno Luik.

Datum: 20. April 2020 um 12:36 Uhr
Rubrik: Erosion der Demokratie, Gesundheitspolitik, Innen- und Gesellschaftspolitik, Leserbriefe, Wertedebatte
Verantwortlich:

Auf den Beitrag “Risiken und Nebenwirkungen. Von Arno Luik.” hat es schnell viele Antwort-Emails seitens unserer Leserinnen und Leser gegeben. Generell ist die Resonanz auf den Inhalt positiv. Einige Formulierungen stoßen jedoch auf Widerspruch. Herzlichen Dank für die gesendeten Leserbriefe. Es folgt eine Auswahl. Zusammengestellt von Christian Reimann. – Am Ende ist eine Stellungnahme der Wochenzeitung „Kontext“ und eine Antwort des Autors Luik angefügt. Albrecht Müller.

1. Leserbrief

Liebes NDS Team, verehrter Herr Müller,

vielen Dank dafür, daß Sie den o.a. Beitrag auf Ihren Seiten online gestellt haben. Er spricht Themen an, die auch mich und sicher viele andere Menschen in diesem Land beschäftigen. Was bleibt von unseren Grundrechten noch übrig. Und die Diskussion darüber ist meiner Meinung nach notwendig und sollte weiterhin erlaubt sein.

Da leider ja schon viele kritische Beiträge im Internet nicht mehr vorhanden sind hoffe ich für Sie, daß Sie auch weiterhin von solchen restriktiven Maßnahmen verschont bleiben.

Im diesem Sinne, bleiben Sie wachsam.

Viele Grüße aus Whv
Reinhard Rödenbeck


2. Leserbrief

Ich muss Herrn Luik in alle Punkten zustimmen. Die Art und Weise wie Leute mit den Einschränkungen bzw. Aufkündigungen des GG umgehen erstaunt sehr. Ansonsten kommen genau vom selben Publikum Phrasen “Wir sind eine Demokratie”. Speziell die selbsternannten Linken ergeben ein Bild, welches gruselig ist.

Und ich pflichte bei, dass die verhängten Maßnahmen in keinem Verhältnis stehen.

Was genau ist geplant wenn mal ein Virus “ums Eck” kommt, welcher wirklich gefährlich ist? Z.B. vergleichbar mit den Pocken?

Belustigend ist es dagegen zu lesen, dass nach Corona alles anders wird. Da sind sich die meisten Befürworter der Einschränkungen seltsamerweise einig.

Natürlich wird nichts anders, wenn man wie bisher den ShutDown weiter praktiziert (nun angeblich bis 03.05). Eins steht fest. Der “kleine” Mann überlebt im Gegensatz zum Konzern genau nicht. Und der “kleine” Mann erhält im Gegenzug zum Konzern auch keine staatlichen Hilfen wie permanent von allen möglichen Medien und Politiker behauptet. Hier sei auf die Seite stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/Themen/Foerderprogramme/Dokumente/Soforthilfe_Corona/2020-04_BayVV_7071_W_11038.pdf verwiesen. Unter Punkt 2 ist der entsprechende Passus. Die Voraussetzung zu erfüllen, ist für Freiberufler oder Selbständige quasi unmöglich. Sobald Sparguthaben vorhanden sind, so sind diese zu verwenden. Sollten Schulden vorhanden sein, bringen einem die 5.000€ ebenfalls nichts. Zum Leben zu wenig und zum sterben zu viel. Schuldtitel können noch nicht “legal” gestundet werden.

Konzerne dagegen erhalten Milliardenhilfen (Adidas, Lufthansa etc.), obwohl sich genau diese Konzerne am Kapitalmarkt mit Niedrig- oder Nullzinsen refinanzieren könnten (bisher erwirtschaftete Gewinne nicht eingerechnet).  Aktuell hat der Amazon-Aktienwert die 2.000€ überschritten.

Nachdem der Markt von vielen KMUs bereinigt worden ist, werden Konzerne weiter zulegen.

Als nächstes werden neue “Abwrackprämien” aufgelegt. Die ersten Politiker rufen schon danach.

Was bleibt? Ich persönlich werde in Zukunft zumindest anders handeln. Das Versuchen andere Leute aufzuklären, wie Sie es immer wieder auf den Nachdenkseiten anmerken, werde ich lassen (ich habe es versucht). Denken Sie nicht, dass CumEx oder damit zusammenhängende Verfassungsrichter irgendjemand interessieren. Nur um ein Beispiel zu machen. Wer ist Blackrock, Vanguard oder StateStreet? Interessiert niemanden. Die Liste ließe sich beliebig lange fortsetzen. 

Es gilt in Zukunft den persönlichen Profit zu maximieren (z.B. Aktien) und die gewonnene Zeit in Familie, Freunde und Geldanlagen zu investieren.

Die Leute sind in der Masse derartig ungebildet und wissensresistent, dass jede Minute zur Aufklärung vertarne Zeit ist.

Wer nicht mitmacht, den beißen die Hunde. Und wer nicht in der Lage ist mitzumachen, der hat halt Pech. Erst wenn die Leute etwas intelligenter werden und das Kreuz nicht bei den Altbekannten machen, kann sich etwas ändern. Nur davon sind wir weiter entfernt als je zuvor.

Bleiben Sie gesund.

Mit freundlichen Grüßen
Sebastian Schlott


3. Leserbrief

Zu diesem (lesenswerten) Beitrag möchte ich noch etwas anmerken:

Im Zusammenhang mit der Bewältigung der Corona-Krise sickert “autoritär-totalitäres Denken in unser Staats- und Rechtssystem ein. Ein Virus, auf Dauer gefährlicher als das Corona-Virus”(Stichwort Schäuble).

Mein Meinung: Das ist das Ergebnis einer zwanzigjährigen, gnadenlosen, neoliberalen Politik, gestaltet von Politikern, die heute noch das Sagen haben. Die für Niedriglöhne, Privatisierungen, Vermögensanhäufung auf der einen Seite und schamlosen Sozialkürzungen auf der anderen Seite gesorgt haben. Eigentlich wissen das alle. Auch die, die von den negativen Auswirkungen betroffen sind. Und das sind viele. Nur: Wie ist es zu erklären, das genau diese Politiker heute bei den Meinungsumfragen immer wieder die besten Ergebnisse erzielen? “Wir” haben doch (noch) die Wahl. Oder wählen auch wir sehenden Auges unser parlamentarisches Rechtssystem freiwillig ab? Ungarn, Polen (und nicht zuletzt die USA) sollten uns doch eine Lehre sein.

Lothar Cromberg


4. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Luik,

ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihren Artikel, zielgenau haben Sie alle wunden und so problematischen Punkte der  gegenwärtigen Situation benannt und analysiert. Und diese gefährliche und unbewusste Ambivalenz, die sich gleichzeitig wegduckt, ängstigt und diejenigen entwertet, gar hasst, die klar bleiben und die Widersprüche benennen. Besonders wertvoll erlebe ich Ihren mitmenschlichen, empathischen Blick auf  die Not derjenigen, die angeblich geschützt werden sollen. Und Ihren scharfen Blick auf diejenigen, die unter vorgeblich verantwortungsvollen Entscheidungen eine andere Agenda  vefolgen …

Und: Es macht mich bitter und ohnmächtig, dass gerade Kontext, das mit meinem Soli-Beitrag mitfinanziert wird, diesen so überzeugenden und sicher auch kritischen,  profunden   Artikel abgelehnt  hat. Es ist unsäglich, dass selbst  Zeitungen, die aus der Bürgerbewegung selbst hervorgegangen sind, offene Debatte und Zivilcourage im Bedarfsfall an den Nagel hängen.

Lieber Herr Luik, bitte lassen Sie sich nicht entmutigen.

Zusammen mit vielen anderen sind  und bleiben wir wachsam.

Herzliche Grüße von
Rosemarie Kirschmann


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Luik,

es gibt manche Punkte in ihrem Artikel, die ich teile wie z.B. die Kritik an unserem Gesundheitssystem. Was Sie meines Erachtens vollkommen unterschätzen und gar nicht diskutieren, sind die von den Epidemiologen angenommenen Todesfälle im Falle einer ungehinderten Ausbreitung des Virus Sars-Cov-2. Egal, welcher Schätzung der Virologen Sie sich für die Letalität anschliessen, eine ungehinderte Ausbreitung bis zur Herdenimmunität von 60-70 % würde jedes Gesundheitssystem überfordern und in Monaten Millionen Covid-19-Tote weltweit fordern. Haben Sie darüber mehr und bessere Kenntnisse als die weltweit publizierten wissenschaftlichen Auffassungen der Epidemiologen, dann teilen sie uns bitte Ihre Untersuchungen darüber mit.

Desweitern sollte man berücksichtigen, dass vor den Grundrechtseinschränkungen und der Anwendung des Infektionsschutzgesetzes die Fallzahlen exponentiell anstiegen, während sie sich danach wegen der Infektionsvermeidungsmassnahmen verlangsamen, d.h. sie verwenden Zahlen in ihren Vergleichen, die durch die Grundrechtseinschränkungen und Schliessung von Schulen und Kita´s mit ´beeinflusst sind., ohne das aber zu erwähnen, was ich als keinen seriösen Umgang mit Daten empfinde.

Mit freundlichen Grüssen,
Jürg Huber


6. Leserbrief

Guten Tag liebes NachDenkSeiten-Team,

Der Artikel hat mir sehr zugesagt.

Was mich störte war die Erwähnung der aktuellen Studie zur Korrelation von Feinstaubbelastung und Corona-Verstorbenen ohne weiterer Information (Link oder zumindest wer sie durchführt).

Ich konnte zu diesem Themenkomplex dieses Paper von zwei (dem Namen nach) italienischen Wissenschaftlern, die in China und der Schweiz arbeiten. Als Laie, der zudem nur den Diskussionsteil ernsthaft gelesen hat, kann ich die Vertrauenswürdigkeit dieser Quelle allerdings nicht beurteilen.

Die beiden argumentieren, dass sie aus den analysierten Daten ableiten können, dass eine erhöhte Feinstaubbelastung ein Risikofaktor bezüglich der Übertragung als auch der Mortalität ist.

Mit freundlichen Grüßen
Christopher Lackerschmid

Nachtrag von Arno Luik: Hier sind entsprechende Links:

Eine hochinteressante Ergänzung zur Covid-19- und zur Feinstaubbekämpfung. Besser als Atemmasken.


7. Leserbrief

Vielen Dank der Redaktion,

dass dieser Artikel bei Ihnen erscheinen durfte. Bin taz Leserin und am WE jedesmal von der beiliegenden Kontext Druckausgabe sehr angetan.

Hätte ich mir nicht vorstellen können, dass die kontextler so eine Arbeit ablehnen …

Sie werden es nicht glauben: habe die Nachdenkseite in mein Gartenforum verlinkt und überraschend positive Antworten bekommen. Da beherrschten bisher glühende  RKI und Drosten Anhänger die Dikussion.

Die halten jetzt eher die Gosch …

Dankbare Grüße

Gudrun Harms


8. Leserbrief

Liebe Nachdenkseiten,

viele Menschen haben Angst, dass sie oder Angehörige an einer Covid-19-Erkrankung sterben könnten. Diese Angst ist das Resultat eines medialen Trommelfeuers, das keine Fakten, aber täglich Horrorbilder und -zahlen liefert, deren Wahrheitsgehalt und Aussagekraft kaum jemand hinterfragt.

Statt präzise, verhältnismäßige Maßnahmen zum Schutz der tatsächlich gefährdeten Bevölkerungsgruppen, nämlich der Alten und gesundheitlich Schwachen, zu ergreifen, ist die Angst Grundlage für staatliche Einschnitte, durch die Millionen Menschen in Deutschland ihre Grundrechte und ihr Wohlstand genommen werden.

Ohne Zweifel leben wir in einem politischen Ausnahmezustand. Diesen Ausnahmezustand haben keine politischen Extremisten und keine fremden Mächte herbeigeführt, sondern die Regierungen in Deutschland und die ihr folgende Bevölkerungsmehrheit.  Der größte Feind von Freiheit und Wohlstand sind wir selbst geworden!

Gerhard Militzer


9. Leserbrief

Lieber Herr Müller,

ich bin seit vielen Jahren eine eifrige und dankbare NDS-Leserin, die unglaublich viel von Ihnen und Ihren Autoren lernen durfte.

Eine kleine Mini-Kritik möchte ich heute einmal machen. Im Artikel „Risiken und Nebenwirkungen“ bezeichnet der Autor Arno Luik den chinesischen Staat als „faschistisch“. Das finde ich sehr daneben. Nachdem Sie, lieber Herr Müller, immer wieder auch andere Artikel kommentieren und sich nicht scheuen zu betonen, dass diese oder jene Ansicht nicht Ihre Auffassung und/oder die Auffassung der NDS widerspiegeln, hätte ich mir gewünscht, Sie hätten Luiks Auffassung von einem „faschistischen China“ kurz widersprochen.

China als gegenwärtige geopolitische Zielscheibe des Westens sollte doch hoffentlich in den NDS kein zusätzliches Bashing dieser unterirdischen Qualität erfahren.

Danke Ihnen allen für Ihre tolle Arbeit!
Gute Gesundheit wünscht

Susanne Mai


10. Leserbrief

Hallo, liebe Nachdenkseiten-Macher.
Hallo, Herr Luik.
 
Der Text „Risiken und Nebenwirkungen“ tat mir sehr gut. Er linderte etwas meinen Selbstzweifel, ob denn mit meiner Sichtweise auf das Covid-19-Geschehen im Widerstreit mit den abstrakten Ideen zivilisatorischer Nebenläufigkeiten wie eben einer offenen Gesellschaft mit zahlreichen Freiheitsrechten alles in Ordnung sei.
 
Ich störe mich sehr an den Infizierten-Charts, die meiner Meinung nach falsche Prioritäten setzen. Man sieht das daran, dass beispielsweise die Süddeutsche mit dramatischen Beiklängen ihre Charts nach (schlecht belegten) Infizierten sortiert und nicht nach Toten. Dabei ist, so lange noch keine Impfung existiert, die Infektion Gesunder der Königsweg zur alle schützenden Herdenimmunität.
 
Covid-19-Tests sind noch immer knapp. Sie könnten Verwandten sagen, wann sie ihre gebrechlichen Verwandten, die auf den Kontakt mit der Familie emotional angewiesen sind, nicht besuchen sollten. Ebenso Antikörper-Tests, die „grünes Licht” geben könnten.
 
Gestern ritt Herr Lanz vom ZDF in seiner unvergleichlichen Art auf der vorveröffentlichten Heinsberg-Studie herum und versuchte von allen Seiten und sich auf den Kopf stellend sowie sich um die eigene Achse drehend eines Skandals habhaft zu werden, weil die Studienmacher nun einen Zwischenstand der wissenschaftlichen Untersuchung bekannt gaben, der in Richtung einer Sterblichkeitsrate von 0,37 Prozent der Infizierten hindeutet. Nur ein Fünftel dessen, was sonst vermutet wird. Offenbar nicht zufriedenstellend für Herrn Lanz.
 
Rechnet man diese Rate grob den bisher in Deutschland Covid-19 assoziierten Toten zu, kommt man auf eine Infiziertenzahl (jetzt oder bald Immunisierte) von rund 1 Mio. Menschen. Das sind 1,2 Prozent der Bevölkerung. Bis die herbeigesehnte Herdenimmunität zulässt, dass die Kontaktsperremaßnahmen wesentlich zurückgenommen werden können, kann es also noch ein paar Monate dauern. Das wird jene Regierungspolitiker besonders freuen, die ganz und gar im Covid-19-Kontaktsperren-Management aufzugehen bereit sind.
 
Zusammen mit der erschütternden Nachricht, dass nur drei Prozent der intensivmedizinisch beatmeten Covid-19-Kranken überleben (Matthias Thöns, Interview DLF), die dabei aber häufig zusätzliche Behinderungen (Lunge, PTBS) davon tragen und beibehalten, sind die heftigen Maßnahmen (mit Nebenwirkungen), die möglichst viele stark erkrankte Covid-19-Infizierte mit einem freien Beatmungsgerät beglücken wollen, nur schwerlich zu rechtfertigen, denke ich.
 
Viele Grüße
T. B


11. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,
Ihre Nachbemerkung zu dem Artikel „Risiken und Nebenwirkungen“ hat mich betroffen gemacht. Gilt die Meinungsfreiheit zu Corona Zeiten auch nicht mehr? Ist Grundgesetz Artikel  5 nun auch suspendiert? Ich habe mir Kontext im Internet angesehen. Eigentlich ganz passabel. Ich habe dort z.B. die aus meiner Sicht einzige gute Kritik zu dem TV-Machwerk „Der Überläufer“ gefunden (kontextwochenzeitung.de/kultur/472/die-russen-sind-die-schuldigsten-6663.html). Und dann eine solche Entscheidung. Wahnsinn!

Herr Luik schreibt gegen diesen Wahnsinn an und möchte wieder zu eigenem Denken motivieren. Bei den NDS schwimmt er da natürlich in einer Blase von vielen ähnlich Denkenden. Solche Beiträge sollen ja zur kontroversen Diskussion anregen. Ich könnte viele seiner Beispiele mit ähnlichen Erlebnissen ergänzen. Andererseits sind Zahlen wie diese: „Wegen der Luftverschmutzung sterben in Europa jährlich 400 000 Menschen, in China über eine Million“ mit dieser Aussage nicht richtig. Aber darum geht es ja nicht, sondern um die Glaubwürdigkeit der Motivation, die angeblich hinter den Regierungsmaßnahmen steckt. Und die ist nicht glaubwürdig. Allein das Beispiel der verhungernden Kinder reicht mir für starke Zweifel.
 
Die Frage, wer oder was steckt dahinter, wem nützt das, ist für mich nicht beantwortet. Einige Milliarden Gewinn für die Pharmaindustrie und einige Leerverkaufsspekulanten? Vor dem im Artikel angerissenen Hintergrund: „Was momentan global abläuft, sprengt die Vorstellungskraft – auch deswegen, weil das Heiligste des Kapitalismus so gefährdet scheint: Profit.“ Gefährdung von Profit für fast alle, mit nur wenigen Ausnahmen. Die wenigen Ausnahmen sind als Begründung sehr unwahrscheinlich. Dann warum? Etwa die Getriebenen, weil China damit angefangen hat? Weil all die mächtigen Konzerne diese Reaktion ihrer Regierungsvertreter nicht auf dem Zettel hatten und es jetzt zu spät ist? Sich selbst beschleunigende panische Eigendynamik? Der schwarze Schwan? Ich weiß es nicht, werde aber weiter daran arbeiten.

Mit freundlichen Grüßen
Heinz Rudnick


12. Leserbrief

Hallo liebe NDSler,

vielen Dank für den guten Artikel von Arno Luik, definitiv ein lesenswerter Artikel der zum Nachdenken anregt. Besonders wichtig erscheint mir dieser Absatz :

“Nicht um Leben und Tod geht es bei der Corona-Krise. Es geht ganz konkret darum, dass das kaputtgesparte Gesundheitssystem jetzt nicht überfordert wird. Es rächt sich nun bitterlich, dass im neoliberalen Privatisierungswahn (der wie ein unbezähmbares Virus weltweit wütete und noch immer wütet) kommunale oder staatliche Fürsorgeeinrichtungen an Privatkonzerne verscherbelt worden sind, Reserven, die man nun so dringend bräuchte, entsorgt wurden, so dass die Kliniken zu Profitzentren wurden, oft zum Nutzen von global agierenden Heuschrecken – zu Lasten von fast allen Bürgern.“

Das ist etwas was man immer und immer wieder erzählen sollte, die Ausgangssperren wurden nicht verhängt weil Corona so gefährlich ist, sondern weil unsere Politiker versagt haben wie in diesem Absatz deutlich beschrieben wird, und in den Mainstream Medien immer verschwiegen wird. Der Bürger wird damit gezwungen die Fehler der Politiker auszubaden, ein weiterer Fall vom bekannten neoliberalen Thema „Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren“. Ganz besonders deutlich wird dieser Missstand in unseren Alten(abstell)heimen wo die Senioren dem Virus nachwievor schutzlos ausgeliefert sind.

Nur wann wachen wir Menschen endlich auf, wann sehen wir endlich ein das eine gesunde Gesellschaft mit einem intakten Immunsystem Corona oder ähnliche Krankheiten nicht fürchten muss, wie es im Artikel beim Feinstaub auch angesprochen wird. Für uns Menschen darf es nicht heißen #wir bleiben zu Hause sondern es muss heißen #wir gehen hinaus an die frische Luft und ernähren uns gesund und denken selbstständig nach. Und warum findet es niemand seltsam das der sicherste Ort sich einen Coronavirus einzufangen ausgerechnet das Krankenhaus ist ?

Mit nachdenklichen Grüßen

ingo erik


13. Leserbrief

Sehr geehrtes NachDenkSeiten-Team,

Eines vorweg: Herrn Luiks Artikel birgt für mein Dafürhalten eine Menge Sprengstoff!
Doch bei aller Toleranz, die man den Ausführungen des Autors entgegenbringen sollte: Im Zusammenhang mit den drastischen Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronavirus-Epidemie, wie sie in Wuhan als einzig gangbarer Weg verhängt wurden, von einem “faschistoiden China” zu sprechen, ist eine unverzeihliche Entgleisung, die sich nach meinem Empfinden leider auch in anderer Hinsicht durch den gesamten Artikel zieht.

Denn das Coronavirus einerseits als gefährlich einzustufen und andererseits keinen substantiellen Vorschlag zu unterbreiten, wie man bei Wahrung der demokratischen Grundrechte, d.h. ohne vorübergehende Einschränkung bestimmter individueller Freiheiten, zu einer wirksamen Eindämmung der exponentiellen Ausbreitung von COVID-19 kommen könnte, ist halbherzig und hat nichts mit sachlicher Kritik an den staatlicherseits verhängten Maßnahmen zu tun, die ich als 69-Jähriger und damit Angehöriger einer Risikogruppe begrüße und vollauf unterstütze, da sie m.E. alternativlos sind. Ich kann nicht nachvollziehen, dass sich ältere Menschen, zu deren Schutz all dies geschieht, teilweise paternalistisch reglementiert fühlen.

Hinsichtlich der in Deutschland glücklicherweise relativ niedrigen Sterberate, die wir einzig und allein den (zwar viel zu spät verhängten) vom Autor scharf kritisierten Maßnahmen zu verdanken haben, empfinde ich den Hinweis auf im Mittelmeer ertrinkende Flüchtlinge oder die täglich verhungernden Kinder in diesem Kontext als unangemessen, wenn diese bedauerlichen Opfer vom Autor gegen die erschütternden Todeszahlen in Italien oder Spanien aufgewogen werden. Eine solche Verfahrensweise ist unredlich, da unabhängig davon, dass selbstverständlich alle Menschen gleich sind, jedem Europäer die Schicksale von Menschen aus befreundeten Ländern natürlich näher gehen. Wäre diese emotionale Ebene und innere Verbundenheit nicht vorhanden, könnten wir gut und gerne auf die Europäische Union verzichten!

Für mich ist das ständige Gefasel von einer angeblich totalitären Beschneidung von Freiheitsrechten angesichts einer Faktenlage, die für eine große Gruppe vorwiegend älterer Menschen lebensbedrohlich sein kann, nichts als hohles Geschwätz, und das inzwischen weitestgehend korrigierte schwedische Experiment ein aus virologischer Sicht unkalkulierbares Risiko für Leib und Leben, das sich nicht mit der angeblichen Nowendigkeit der Aufrechterhaltung individueller Freiheitsrechte rechtfertigen lässt.

Reinhard Sichert


14. Leserbrief

Lieber NDS, lieber Herr Müller,

danke, dass Sie den Artikel von Arno Luik veröffentlicht haben.

Man muss ja nicht jedem Satz zustimmen und jeden Vergleich passend finden. Viele Beobachtungen und Aussagen halte ich aber für treffend oder zumindest bedenkenswert. Dass Kontext sich nicht zur Veröffentlichung durchringen konnte, spricht Bände über die aktuelle Situation; dort hat man ja sonst keine Angst vor abweichenden Meinungen …

Zum Ende des Artikels hin kommt Arno Luik auf seine Berfürchtungen zu sprechen: eine Tracking-App für die künftig freiwillige Selbstüberwachung oder die Ablösung des Bargeldes. Ich möchte dem ein paar eigene Überlegungen anfügen:

Seit Wochen frage ich mich, warum es keine wiederholten Tests auf Coronainfektion mit repräsentativen Stichproben der Bevölkerung gibt, wie sie z.B. Herr Bosbach in zwei Interviews auf den Nachdenkseiten angemahnt hat.
Die Ergebnisse solcher Tests würden es erlauben, die Verbreitung der Infektion und ihre Dynamik zu bestimmen. Die (ansteigende Zahl) der positiv getesten Menschen, die uns täglich präsentiert werden, sind hier wenig hilfreich, wenn sich Anzahl und Kriterien der Tests ändern. Aussagekräftiger ist da schon die Entwicklung der Relation von positiven Tests zum Testumfang, wie ihn der Biophysiker Felix Scholkmann auf seinem Twitteraccount veröffentlicht. Aber Änderungen an den Testkriterien werden damit nicht erfasst und noch so lobenswerte private Initiativen ersetzten nicht das fehlende strategische Handeln der zuständigen Institutionen.

Das Robert-Koch-Institut (oder nur sein Präsident?) hält hingegen regelmäßige Untersuchungen eines repräsentativen Querschnitts der Bevölkerung für “nicht zielführend” (siehe diesen Artikel auf multipolar). Das löst bei mir als Naturwissenschaftler eine gewisse Fassungslosigkeit aus.

Die getroffenen Maßnahmen können weniger durch die aktuellen Zahlen als durch die große Unsicherheit der weiteren Entwicklung gerechtfertigt werden. Wiederholte repräsentative Tests würden die Verlässlichkeit der Prognosen verbessern und damit diese Unsicherheit mindern. Kann es sein, dass gerade das nicht gewollt ist? Neben Dummheit und Inkompetenz ist das die einzige Antwort, die mir einfällt: Unsicherheit und Angst machen uns gefügig.

Ich befürchte wie Luik einen Ausbau des Überwachungskapitalismus, und frage mich wie viele andere auch, ob, wann und wie die Einschränkungen der Grundrechte rückgängig gemacht werden. Aber ich befürchte ebenso, dass uns ein weiterer Angriff auf soziale Rechte bevorsteht. Dazu zwei Zitate aus Frankreich: der Wirtschaftsminister sagt “Am Ende der Krise müssen wir Anstrengungen zur Reduzierung der Schulden unternehmen”, kündigt also jetzt schon die gleiche Reaktion wie nach der Finanzkrise 2007/2008 an: noch mehr Austerität. Und der Präsident des Arbeitgeberverbandes: “Früher oder später müssen wir uns die Frage nach Arbeitszeiten, Feiertagen und bezahltem Urlaub stellen” – also nach der Krise durch Abbau von Arbeitnehmerrechten die Verluste (entgagenen Profite?) wieder reinholen.

In Quarantäne, Isolation kann man keinen wirksamen Protest formulieren. Die “sozialen Medien” mögen die Koordination von Aktivitäten erleichtern; wenn man sich nicht in kleinen oder größeren Gruppen treffen kann, bleibt das wirkungslos. Das Kollektive wird zerstört, übrig bleiben isolierte Individuen, die sich per Videokonferenz “treffen”. Wird damit nicht der Mensch selbst – als soziales Wesen par excellence –  in Frage gestellt? Die derzeitigen Maßnahmen werden nach meiner Wahrnehmung regelmäßig mit Blick auf die wirtschaftlichen Einbußen oder die Einschränkungen der (persönlichen) Freiheiten diskutiert. Die Debatte über soziale Auswirkungen, kollektive Rechte und unser “Zusammen-Leben” scheint dagegen unterbelichtet.

Viele Grüße
Heiner Biewer


15. Leserbrief

Sehr geschätzter Arno Luik, sehr geschätzte NachDenkSeiten-Redaktion,
 
vielen, vielen Dank für diesen Artikel nachdenkseiten.de/?p=60207 – er ist wie Balsam für meine (geschundene) Seele!
 
Er beschreibt diese komplexen Vorgänge/die vielen Aspekte rund um die (m.E.) sogenannte Corona-Krise auf eine Art und Weise, wie ich es als “Amateur-Schreiberling” ;) in meinen Leserbriefen nicht zu leisten vermag (danke aber den NachDenkSeiten für jede Veröffentlichung von mir).
 
Diesen Artikel von Arno Luik – insbesondere mit dem informativen Blick über den “Corona-Tellerrand” hinaus (m.E. eine moralisch aufgebaute, nur schwer zu überwindende “Hürde”) – halte ich für sehr, sehr wichtig.! Ich wünsche mir und kann nur hoffen das sehr viele Menschen Diesen Beitrag lesen und zumindest ins grübeln kommen – ein Erkenntnisgewinn ist meine Hoffnung und die stirbt bei mir zuletzt! Nochmals vielen Dank an Arno Luik für diesen m.E. aufklärenden Artikel!
 
Zur Nachbemerkung von Albrecht Müller:

Mich persönlich wundert es in keinster Weise das die “Kontext-Wochenzeitung” diesen Artikel, wenn auch nach eingehender Diskussion, nicht veröffentlicht. Dennoch macht es mich traurig und betroffen.

Mit einem kleinen monatlichen Beitrag war ich ca. 1-2 Jahre anfangs finanzieller Unterstützer dieser Zeitung und sehr aktiv im schreiben von Kommentaren/Leserbriefen. Leider musste ich feststellen – und das ist mein persönlicher Eindruck – das diese Zeitung, mit Ausnahme von Artikeln zu Stuttgart21 überwiegend dem Mainstream folgt (Kontext wurde m.E. nach dem “Schwarzen Donnerstag” am 30.09.2010, im Zuge der Bürgerbewegung für den Erhalt des Kopfbahnhofes und der damit einhergehenden einseitigen “Hofberichterstattung” des Mainstreams in 2011 gegründet). Oft weniger deutlich wie z.B. die Preseorgane der Südwestdeutschen Medienholding (Stuttgarter Zeitung, Süddeutsche, etc.), dem Grunde nach jedoch m.E. schon – und das ist das Entscheidende.
 
Herzliche Grüße
Andreas Rommel


16. Leserbrief

Liebe Redaktion,

ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich Ihnen für die Veröffentlichung dieses Artikels danke.

Ich habe von Arno Luik sein Buch über die DB (Schaden in der Oberleitung) gelesen und ihn auch live im Hamburger Rathaus erlebt, wo er sein Buch vorgestellt hat.

Es ist geradezu eine Wohltat, inmitten dieser ganzen Krisen-Inszenierung mal etwas “Unaufgeregtes” zu lesen. Kritische Gedanken zum Geschehen, die ja in dieser Zeit einen Seltenheitswert haben. Statt dessen überall Blogwartmentalität, Vernunft von irrationaler Angst verdrängt und alles staatlich gefördert. Da kommt einem die Frage nach dem “Cui Bono” schon recht zügig. Darüber mag ich gar nicht so nachdenken …

Ich muß gestehen, ganz am Anfang hat auch bei mir die Angst überwogen. Ich weiß ja, daß unser privatisiertes Gesundheitssystem kaputtgespart ist, da kann Jens Spahn viel beteuern … und da hatte ich schon Sorge, womöglich auf ein funktionierendes Krankenhaus angewiesen zu sein, das es dann nicht mehr gibt. Auch die verstörenden Bilder aus Italien haben nicht gerade Mut gemacht. Und dann die Verlesung der Zahlen, wie Arno Luik ja sehr gut beschreibt. Aber irgendwann ist bei mir die Meinung total umgeschlagen. Damit hatten z.B. auch die Artikel von Gerd Bosbach u.a. zu tun. Und bis jetzt liegt ja noch kein belastbares Zahlenmaterial vor.

Statt dessen ist unser ganzes Leben und das aller Freunde und der Familie zum Stillstand gekommen, mit allen Nebenwirkungen, die es da so gibt. Und die niemand “abfedert”. Grundrechte sind ausgesetzt … und es interessiert niemanden. Da habe ich dieselben Erfahrungen wie Herr Luik gemacht.

Und um allen besonderen Mut zu machen, weist Herr Scholz schon mal auf die 20 Jahre “nach Corona” hin, in der der “Schuldenberg” dann zügig abgebaut werden muß. Da können wir uns ja schon auf eine herrliche Austeritätszeit freuen, ich höre schon, wie das “Gürtel-enger-schnallen”-Mantra dann wieder durch die Republik schallt.

Manchmal bin ich richtig froh, nicht mehr jung zu sein. Was auf die junge Generation so wartet, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Aber wenn sich jetzt die meisten für diese Tracking-Apps entscheiden, kann ja nun überhaupt nichts mehr schiefgehen!

Wie gesagt, vielen Dank für diesen Artikel. Es würde mich auch sehr freuen, wenn Sie Herrn Luik meine Mail weiterleiten könnten. Ich erwarte keine Antwort, aber vielleicht freut es ihn doch auch, wenn er eine positive Rückmeldung bekommt. Ist ja sicher nicht so häufig in diesen Zeiten.

Und natürlich auch an die NDS vielen vielen Dank. Ohne Sie könnte ich gar nicht überleben! Das ist ganz ernst gemeint! Man lechzt geradezu nach kritischer Berichterstattung und braucht sie für die gedankliche Hygiene!

In diesem Sinn: viele Grüße an die ganze Redaktion!
Petra Schubert


17. Leserbrief

Sehr geehrtes Team der Nachdenkseiten,

so sehr ich die auf Ihren Seiten veröffentlichten und in der Regel sehr fundierten Meinungen begrüße, so unzufrieden hinterlässt mich nun dieser undifferenzierte Artikel von Herrn Luik.

Es ist natürlich vollkommen angebracht und richtig, wenn er die definitiv bestehende Gefahren bzgl. der politischen Einschränkungen der Freiheit im Zuge der Coronakrise thematisiert. Und auch, dass er zur gedanklichen Illustration die eine oder andere Kleinigkeit des jetzigen Lebens fokussiert, erscheint mir durchaus als angemessen, denn eben auch hierin entfaltet sich unsere Freiheit.

Kritisch wird es jedoch, wenn er praktisch nur auf die Unannehmlichkeiten abhebt, die wir derzeit erfahren, denn damit gleitet er in eben den Betroffenheitsjournalismus ab, mit dem die systemnahen Medien ihre Propaganda untermauern: Überall nur noch Bilder von leidenden Kindern, die Stimmung machen, ohne unsere eigene systemische Verwickeltheit zu offenbaren.

Und auch in Bezug auf Corona sind es halt nicht nur die unangenehmen Kleinigkeiten: Viel bedrohlicher ist z.B., dass sich eine Corona-Kontakt-App auch leicht als Oppositions-Kontakt-App missbrauchen lässt. Das Ding gehört also, wie Herr Luik es auf Grund seiner nörgeligen Betroffenheit leider nur sehr mittelbar erahnen lässt, definitiv unter eine parlamentarische Kontrolle:

“Vernunft, Nachdenken? Dafür ist im Angesicht der lebensbedrohlichen Gefahr (Guck nach Italien! Guck nach New York!! Willst Du, dass es so bei uns auch zugeht?) keine Zeit.”

Auf der anderen Seite hat dieser Mann offenbar überhaupt keine Ahnung von Exponentialfunktionen, Statistik, der Wirkungsweise von Viren oder einem einfachen Dreisatz:

Als es zum Beginn der Epidemie hierzulande noch um die Frage ging, ob wir die Infektionswelle einfach laufen lassen könnten oder eine Politik der Minderung (epidemiologisch: Mitigation) angemessen wäre, hat Herr Drosten durchaus begründet aber noch optimistisch geschätzt, dass für eine Herdenimmunität 2/3 aller Personen infiziert werden müssten und dass die Letalität angesichts der Dunkelziffer bei 0,3% läge. Bei 83 Mio Menschen in Deutschland kommen wir damit auf einen “zu durchseuchenden” Anteil von 53.3 Mio Menschen, und selbst unter besten medizinischen Bedingungen auf 166.000 Tote. Das sind etwa 5,5 mal so viele Tote wie bei der schlimmsten Grippewelle und allein in Deutschland bereits deutlich mehr, als Herr Luik auf die ganze Welt bezogen für noch angemessen hält, um noch ohne Lockdown auszukommen:

“Die Opferzahlen rechtfertigen nicht, was derzeit geschieht. Während ich das schreibe, sind weltweit seit dem Ausbruch der Pandemie, im Dezember 2019, 119.686 Menschen an Corona gestorben.”

Inzwischen liegt die Letalität in Deutschland laut RKI aber bereits 2,1% – und zwar immer noch bei bester medizinischer Versorgung, da die rund 30.000 hierzulande bereitstehenden Intensivbetten noch nicht ausgenutzt sind.

n-tv.de/panorama/Was-die-steigende-Sterberate-bedeutet-article21706115.html

Herrn Luik ist vermutlich auch entgangen, dass unsere Regierung inzwischen nicht mehr zwischen Laufenlassen und Minderung abwägt, sondern glücklicher Weise wie fast alle europäischen Staaten den Weg der Unterdrückung der Infektionswelle (epidemiologisch: Suppression) beschritten hat. Die Mitigation hätte nämlich immer noch die bekannten “italienischen Zuständen” mit einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems (53.3 Mio Menschen versus 30.000 Intensivbetten) und buchstäblich Millionen Toten in Deutschland verursacht! Genau das bedeutet nämlich der Lockdown, für den unsere Regierung sogar einen massiven Einbruch der ansonsten stets immer im Vordergrund stehenden Wirtschaft in Kauf nimmt.

Noch einmal zu Herrn Luik:

“Dieses Virus, nochmals, ist gefährlich. Aber ist es so gefährlich, dass die Grundwerte der Gesellschaft in die Tonne getreten werden müssen?”

Wie bereits gesagt müssen wir sehr darauf achten, dass die wahren Grundwerte wie die freie Meinungsäußerung nicht verloren gehen, und dass wir nicht vollends der Massenüberwachung und der Volksverhetzung zugunsten der (amerikanischen) Rüstungsindustrie anheimfallen.

Aber ja, dieses Virus ist durchaus so gefährlich, dass die zu erwartenden Opferzahlen rechtfertigen, was derzeit geschieht! Wir müssen schlicht einige Grundrechte etwas einschränken und bis zur Bereitstellung eines Impfstoffes z.B. im Gespräch mit dem Nachbarn zwei Meter Abstand halten! Alles andere ist reine Dummheit oder Zynismus!

Mit freundlichen Grüßen
A. Schmidke-Lehbach


18. Leserbrief

Sehr geehrte Nachdenkseiten,
 
der Artikel “Risiken und Nebenwirkungen” von Arno Luik spricht mir aus der Seele. Ich mache ähnliche Erfahrungen wie er. Kontroverse Meinungen können nicht sachlich und ehrlich ausgetauscht werden. Es ist wie beim 11. September oder bei S 21. Das Online-Magazin “Kontext” unterstütze ich seit einigen Jahren nicht mehr. Die Gründe stehen hier nicht zur Debatte.

Ich möchte Herrn Luik für seinen Artikel ganz herzlich danken. Von den Nachdenkseiten habe ich nichts anderes erwartet, als dass sie diesen ausgezeichneten Beitrag von Herrn Luik veröffentlichen. Trotzdem” Danke”.
 
Mit freundlichen Grüßen
Monika Klasen


19. Leserbrief

Hallo Macher der Nachdenkseiten,
 
neben vielen anderen kritischen Artikeln auf Eurer Plattform zu Covid 19 kann ich den Inhalten und der Meinung im Artikel von Arno Luik nur voll und ganz  zustimmen. Das demokratische Mitspracherecht wird immer mehr ausgehebelt, besser gesagt, gibt es nicht mehr. Kritischen Stimmen gibt man keine Plattform in den öffentlich-rechtlichen Medien. Nein im Gegenteil, kritische Stimmen auf verschiedenen Plattformen werden sogar gelöscht. Wenn das keine Zensur sein soll!!! Leider lebe ich dazu noch im Freistaat Sachsen, der die restriktivsten Ausgangsbeschränkungen erlassen hat. Wo u.a. bisher nur Sport im Umfeld des Wohnbereichs erlaubt war – nach Innenminister Wöller eine bewusst (schwammig) gewählte Formulierung. Diese musste erst durch das sächsische Oberverwaltungsgericht konkret auf 15 km Umkreis ausgestaltet werden. Und jetzt führt Sachsen als erstes Bundesland die Maskenpflicht für den Einzelhandel und den Nahverkehr ein. Auch hier werden wieder die kritischen auch wissenschaftlich fundierten Stimmen zum Nutzen bzw. auch Schaden einer Maske einfach übergangen. Leider werden sich die meisten Menschen auch dieser weiteren Verschärfung ohne Widerstand beugen. Die Manipulation durch die gleich geschalteten öffentlich-rechtlichen Medien hat leider schon viel zu viel erreicht.und die Menschen erkennen einfach die nicht die wirkliche Gefahr.
Viele Grüße und macht weiter so kritische NachDenkseiten
 
Detlef Unger
Aue-Bad-Schlema


20. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
für den Beitrag von Arno Luik „Risiken und Nebenwirkungen“ bin ich ihm sehr dankbar. Inhaltlich stimme ich da voll überein. Außer Covid-19 scheint es keine anderen Probleme mehr zu geben. Es mag zynisch erscheinen, aber wie viele sterben jeden Tag an Unfällen, Krebs, anderen schweren Erkrankungen, Krieg, Hunger oder Gewaltverbrechen? Wir haben zurzeit ca. 135000 Infizierte, das sind 0,0016 % der Gesamtbevölkerung, wobei ich denke, dass die Dunkelziffer der Infizierten wesentlich höher ist, und somit die Letalität deutlich geringer ausfallen würde. Auch sterben jährlich ca. 650.000 Menschen an Influenza, Noro- oder Rotaviren. Alles vergessen seit Corona.
 
In einer liberalen Demokratie konnte ich mir nicht vorstellen, dass derart diktatorische Maßnahmen fast stillschweigend hingenommen werden. Aber ich habe mich auch schon beim Brexit und der Wahl von Trump getäuscht. Als Orakel bin ich eine Niete.
 
Schade, dass dieser Beitrag keine öffentliche Plattform gefunden hat. Ich bin sehr enttäuscht über Kontext. Wo bleibt da der viel gepriesene Mut? Angst war noch nie ein guter Berater und Hysterie verhindert das Denken. Haben wir jetzt global den Verstand verloren?
 
Bitte weiter so, ich verbreite diesen Artikel in meinem Bekanntenkreis.
 
Viele Grüße
Barbara Maisch


21. Leserbrief

Liebes Nachdenkseitenteam!

Danke für diesen wunderbaren Artikel. Kann die Erfahrungen, Gedanken und Ansichten von Arno Luik nur unterstreichen.

Es ist schön zu wissen, dass es nicht nur mir so geht. Die Nachdenkseiten und andere “Alternative Medien”, haben im Moment das Potenzial Leben zu retten wenn man sich nicht der Corona Hirnwäsche unterziehen will.

Liebe Grüße
S.Laux

Nachtrag Albrecht Müller:

Die Redaktion der Wochenzeitung „Kontext“ hat uns eine Stellungnahme zum Artikel von Arno Luik geschickt. Auf meinen Rat, diese Stellungnahme nicht zu veröffentlichen, ist man nicht eingegangen. Ich hatte dazu geraten, weil der Autor glaubhaft vermittelte, dass einiges in der Stellungnahme von „Kontext“ so nicht stimmt und außerdem ich unseren Leserinnen und Lesern einen kleinkarierten Hickhack nicht zumuten wollte. Aber ein Streit unter Schwaben hat offensichtlich seine eigene Dynamik. Deshalb folgt hier die Kontext-Stellungnahme (A) und dann noch Anmerkungen des Autors Luik (B):

  1. Stellungnahme der Kontext-Redaktion
    Stuttgart, 16.4.2020

    Es stimmt: Kontext hat einen Debattenbeitrag von Arno Luik zur Corona-Pandemie nicht veröffentlicht. Das ist in der Redaktion in einem langwierigen, strittigen Prozess mehrheitlich so entschieden worden. Eine von der gesamten Redaktion redigierte und gekürzte Fassung, die Kontext veröffentlichen wollte, lehnte der Autor ab. Um eine Sinnentstellung des Textes ging es dabei nie.

    Die Kürzungen betrafen im Wesentlichen jene Passagen, in denen sich der Autor angreifbar macht bzw. die Kraft seiner Argumente schwächt, weil hier die Fakten- bzw. Quellenlage zumindest problematisch ist. Ein Beispiel: Es ist falsch, wenn der Autor behauptet, Oma und Opa dürften nicht selbst darüber entscheiden, ob sie „in ihrem Haus oder ihrer Wohnung“ ihre Enkelkinder sehen wollen. Verboten sind die Besuche in Alters- und Pflegeheimen. Aber der Kollege Luik bestand darauf.

    Das ist sein gutes Recht, genau so wie es das gute Recht einer Redaktion ist, Artikel zu verbessern oder „Nein“ zu sagen. Arno Luik weiß das, er hat dieses Recht in seiner Funktion als Chefredakteur (taz) oder stellvertretender Chefredakteur (Münchner Abendzeitung) anderen Autoren gegenüber stets ganz selbstverständlich in Anspruch genommen.

    Schnell steht in solchen Fällen das große Wort ZENSUR im Raum. Jedoch gehören das Redigieren, Diskutieren und Kürzen zum Alltag guter Redaktionen. Wer das abstreitet, sieht auch in jeder roten Ampel einen massiven Eingriff in seine bürgerlichen Freiheiten.

    Und um auch noch das festzuhalten: Das war kein Votum „gegen Luiks kritischen Journalismus“, wie Albrecht Müller, der Herausgeber der Nachdenkseiten, meint. Hätte unsere Redaktion sonst so viele Luiksche Artikel in den vergangenen Jahren veröffentlicht? Das war auch keine Verabschiedung vom Kontext-Gründungsanspruch, kritischen Journalismus zu betreiben. Nein. Wir hätten unseren Leserinnen und Lesern nur gerne einen qualitativ überzeugenderen Text geboten. Und uns gefreut, wenn sich Kollege Müller vor dem Schreiben, wie journalistisch üblich, bei Kontext erkundigt hätte, mit dem Marxschen Satz vor Augen: „Die Waffe der Kritik kann allerdings die Kritik der Waffen nicht ersetzen“.

    Susanne Stiefel
    Kontext:Wochenzeitung
    Chefredaktion

  2. Anmerkungen des Autors Arno Luik:

    Kontext-Stellungnahme, erster Absatz: Richtig ist: Eine von der Redaktion gekürzte Fassung lehnte ich ab, da inhaltlich-politisch Wichtiges entfernt worden war. Dies teilte ich Kontext schriftlich mit: „Mein Text ist nun druckbar? Nein. Er ist nun banal.“

    Die Reaktion der Kontext-Redaktion? Sie bot mir – mich überraschend – kurz danach per Mail an, Zitat Kontext: „Folgender Vorschlag:  Du packst deine genannten Punkte (Autofahrer, WHO/Masken, deformiertes Grundgesetz) wieder rein.“ Das tat ich.

    Kontext-Stellungnahme, 2. Absatz: Nachdem ich „die genannten Punkte“ wieder aufgenommen und den nun von mir freigegebenen Text an die Redaktion gemailt hatte, kam einige Stunden später die Ablehnung meines Essays – begründunglos. Mir gegenüber war vor der endgültigen Ablehnung mit keinem Wort  je die Rede von einer angeblich „problematischen Fakten- bzw. Quellenlage“.

    Nach dieser mich zutiefst überraschenden Ablehnung (sie verträgt sich schlecht mit dem Gründungsgrund und Selbstverständnis von Kontext), fragte ich  Kontext-Gründer Freudenreich (der diesen Essay bestellt hatte) nach den Rückzugs-Motiven: „Die Jungen waren dagegen“.

    Ich wurde auch nicht mit „Oma und Opa“ konfrontiert. Der „Kollege Luik“ konnte in dieser Sache also auf gar nichts bestehen. Außerdem habe ich nicht von Verboten bei den Besuchen von Enkelkindern geschrieben, ich bezog mich auf einen gesamtgesellschaftlichen Druck, der dazu führt, dass derzeit Enkelkinder ihre Großeltern nicht besuchen.  Mir wird also eine Behauptung zum Vorwurf gemacht, die ich gar nicht aufgestellt habe. Und hätte ich sie aufgestellt – sie wäre nicht falsch, wie dieses Zitat von Ministerpräsident Winfried Kretschmann in einem Interview mit der Südwest Presse vom 18. April zeigt: „Aber natürlich gehe ich jetzt nicht mit Schutzmasken zu meinen Enkeln. Erstens würde ich dagegen mein eigenes Verbot verstoßen.“

    Noch etwas: Die unterschiedlichen Bundesländer agieren in dieser „Verbots“-Frage unterschiedlich einschränkend: Im Bundesland Sachsen etwa dürfen Enkelkinder ihre Großeltern nur besuchen, wenn sie unter demselben Dach wohnen.

    „Wir hätten unseren Leser und Leserinnen nur gerne einen qualitativ überzeugenderen Text geboten“, heißt es in der Kontext-Stellungnahme. Warum die Kontext-Redaktion in diesen historischen Zeiten in so wichtigen Fragen, die nach Diskussion und Debatte rufen, ihren Lesern und Leserinnen einer eher banalen Text zumuten wollte? Rätselhaft.

A.M.: Zum Schluss noch eine Anmerkung zu den Vorwürfen an die NachDenkSeiten, wir hätten bei „Kontext“ nachfragen sollen, bevor wir den Text von Luik einstellen. Ich fand den Text gut und die Ablehnung durch „Kontext“ nicht erklärbar. Was hätte eine Rückfrage gebracht?


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Artikel-Adresse: http://www.nachdenkseiten.de/?p=60337