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Titel: Skandal um Kulturstaatsminister und „Weimer Group“: Angeblich kein Thema für Merz und sein Kabinett

Datum: 21. November 2025 um 11:00 Uhr
Rubrik: Das kritische Tagebuch
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Der Skandal um Kulturstaatsminister und Merz-Duzfreund Wolfram Weimer weitet sich mit jedem Tag weiter aus. Das von ihm und seiner Frau gegründete Medienunternehmen „Weimer Media Group“ verkauft nicht nur Netzwerk-Pakete für den „Ludwig-Erhard-Gipfel 2026“ zu je 80.000 Euro, die mit „Einfluss auf politische Entscheidungsträger“ in Form von Treffen und Gesprächen mit Bundesministern werben – sondern wirbt auch mit Medienpartnern und Ministern, die gar nicht zugesagt haben. Für Bundeskanzler Merz und sein Kabinett angeblich kein Thema, das sich zu besprechen lohnt. Ob diese Kopf-in-den Sand-stecken-Taktik aufgehen wird? Von Florian Warweg

Hintergrund (teilweise auf Basis eines NDS-Artikels von Ralf Wurzbacher)

Bis zu seinem Wechsel in die Politik war Wolfram Weimer Geschäftsführer der Weimer Media Group GmbH (WMG), die er gemeinsam mit seiner Frau Christiane Goetz-Weimer 2012 gegründet hatte. Das Unternehmen publiziert rund ein Dutzend Zeitschriften überwiegend im Bereich Wirtschaftsjournalismus und richtet Wirtschaftsevents aus, darunter das „Frankfurt Finance & Future Summit“, den „SignsAward“, die „Marken Gala“ sowie den nun in die Schlagzeilen geratenen „Ludwig-Erhard-Gipfel“. Dessen zwölfte Auflage steigt vom 28. bis 30. April 2026 wie stets seit 2014 im Gut Kaltenbrunn (Bild oben) in Gmund am Tegernsee.

Bis dato hatte „Deutschlands Meinungsführertreffen“, wie es der Gastgeber auf der begleitenden Webseite unbescheiden annonciert, keine größere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Diesmal ist alles anders. Das rechtslibertäre Onlinemagazin Apollo News berichtete am Montag exklusiv über eine mögliche Interessenvermengung in Person Weimers in seiner Doppelrolle als hochgestellter Politiker und mutmaßlich monetärer Profiteur der Veranstaltung. Unter dem Titel „Korruption im Kanzleramt“ erhebt Autor Daniel Gräber den Vorwurf, der 61-Jährige verkaufe „Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger“. Gestützt wird dieser Vorwurf von PR-Proschüren zum „Ludwig-Erhard-Gipfel“:

Quelle: Apollo News

„Mont Blanc“ für 80.000 Euro 

Weimer fungiert seit dem Machtwechsel im Mai als Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien, ist „als Staatsminister direkt dem Bundeskanzler zugeordnet und nimmt an den Sitzungen des Bundeskabinetts teil“. Er gilt, wie es heißt, als enger Vertrauter von Bundeskanzler Friedrich Merz, sei mit diesem per Du und ist ihm auch räumlich nahe. Der CDU-Chef hat einen Wohnsitz in Gmund, nicht weit vom WMG-Sitz in Tegernsee Stadt. Ihre Enge umschrieb die Süddeutsche Zeitung (SZ) Ende April mit „Tegernsee-Connection“ (hinter Bezahlschranke). Mit seiner Berufung nach Berlin hatte Weimer bekanntgegeben, dass er die Verlagsgruppe „mit sofortiger Wirkung“ verlasse. Tatsächlich firmiert er seither nicht mehr als Geschäftsführer, die Leitung ging komplett auf seine Gattin über. Allerdings hält er weiterhin die Hälfte der Firmenanteile, wie ein aktueller Handelsregisterauszug belegt. Gewinne, die die WMG mit dem Ludwig-Erhard-Gipfel mache, „fließen damit direkt in die Taschen des Staatsministers“, hält Apollo News fest, die die Recherchen zu dem Fall maßgeblich mit angestoßen hatten.

Dabei geht es um recht dubiose Einnahmequellen. In Verkaufsunterlagen, die dem Magazin vorliegen, würden interessierten Unternehmen „exklusive Zugänge“ zu Spitzenpolitikern offeriert, als sogenannte Top-Assets „Premiumvernetzung in entspannter Atmosphäre am Tegernsee“ und „Einfluss auf die politischen Entscheidungsträger“ beworben. Dabei ließen sich unterschiedliche Pakete buchen. Das namens „Zugspitze“ koste 40.000 Euro plus Mehrwertsteuer, enthalte „zehn Eintrittskarten zur Konferenz für Geschäftspartner, Kunden und Unternehmensmanager“, Werbeleistungen in den WMG-Wirtschaftsmedien sowie eine „Rednerpräsenz auf der Konferenz (Panelteilnahme)“. Beim Paket „Matterhorn“ zu 60.000 Euro netto und „Mont Blanc“ zu 80.000 Euro netto komme die „Teilnahme eines Vorstands/Geschäftsführers an der exklusiven Executive Night“ hinzu.

Quelle: Apollo News

Stammgast Lars Klingbeil 

Zitiert wird aus der Antwort einer WMG-Mitarbeiterin per E-Mail auf die Frage nach direkten Kontaktmöglichkeiten zur Bundesregierung. Sie sei „der Meinung, dass wir hier auf eines der höheren Pakete zurückgreifen sollten, nämlich das Matterhorn-Paket, das Rednerpräsenz auf der Konferenz einschließt, eine große Standpräsenz im Konferenzzentrum und die Teilnahme an der exklusiven Executive Night, wo auch die Minister teilnehmen werden“. Das Spitzenpaket „Mont Blanc“ soll zudem eine „Besprechungs-Lounge für vertrauliche Gespräche“ beinhalten. „Nicht unüblich“ seien bei derlei Veranstaltungen, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) am Dienstag schrieb, „Side-Meetings, in deren Rahmen das gezielte wie diskrete Miteinander-ins-Gespräch-Kommen zumindest erleichtert wird“.

Laut Apollo News soll Cheforganisator Matthias Nieswandt einen Besuch des Bundeskanzlers in Aussicht gestellt haben. Entschieden sei das zwar noch nicht, aber „ich denke, dass wir die halbe Bundesregierung vor Ort haben werden“. Nimmt man die aktuelle Liste der „Speaker“, haben sich für kommendes Frühjahr mit Katherina Reiche und Thorsten Frei (beide CDU) sowie Dorothee Bär (CSU) und Alois Rainer (beide CSU) immerhin vier Bundesminister angekündigt. Beim letzten Termin im Mai dieses Jahres war auch Merz mit dabei, neben Ricarda Lang (Grüne) und SPD-Chef Lars Klingbeil (SPD), den Gastgeberin Goetz-Weimer im Vorfeld in einem Interview mit dem Münchner Merkur einen „Stammgast“ nannte.

Kein Platz für Extremisten 

Seinerzeit hatte Schwarz-Rot einen Tag vor dem Treffen in Gmund die Amtsgeschäfte übernommen. Damit sei der Gipfel „quasi die Keimzelle der neuen Bundesregierung“, so Goetz-Weimer. Überhaupt mag es die Frau exklusiv. „Wir verstehen uns als Gipfel der bürgerlichen Mitte“, und es gehe darum, „Brücken zu bauen“. Allerdings nicht über alle Gräben hinweg. AfD, BSW und Die Linke lade man grundsätzlich nicht ein, denn: „Extremisten bleiben bei uns außen vor.“ Das Format beschrieb sie so: „Bei uns treffen sich seit Jahren die Top-Entscheider. Sie diskutieren bei uns die wichtigsten Fragen der Zeit auf offener Bühne und tauschen sich daneben auch vertraulich aus.“ Was ihr auch sehr gut gefalle: „Sie kommen nicht nur, um zu senden, sondern auch, um zu empfangen“, und „treffen sich auch zu vielen bilateralen Gesprächen“. Dass der Austausch gegen allerhand Geld vonstatten geht, sagte sie nicht.

Ihr Gatte sieht sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. In einem Gespräch mit Die Welt (hinter Bezahlschranke) bekräftigte er: „Natürlich sind Minister nicht käuflich.“ Ferner wies er den Vorwurf zurück, von der Veranstaltung finanziell zu profitieren, ohne allerdings in Abrede zu stellen, weiter an der WMG beteiligt zu sein. Nur so viel: „Ich habe dort keine Funktionen, auch kein Beratermandat“, es gebe „eine glasklare Trennung zwischen meiner Tätigkeit als Minister und der meiner Frau als Geschäftsführerin und Verlegerin“. Ob es nicht sinnvoller gewesen wäre, den Gipfel auszusetzen, solange er Regierungsmitglied sei, wollte der Interviewer wissen. Nein, so Weimer, „das käme einem Berufsverbot für meine Frau nahe“.

Kanzler muss handeln 

Aufschlussreich ist, wie er die Vorgänge um seine Person einordnet. Demnach begreift er sich als Opfer einer Kampagne „rechter Netzwerke“ in Gestalt von Apollo NewsNius und der AfD. „Die Rechten setzen gezielte Diffamierung als Waffe der politischen Auseinandersetzung ein.“ Das ist gewiss zutreffend, geht aber am Thema vorbei. Denn fraglos stört es auch Bürger, die sich als konservativ, politisch in der Mitte oder links davon verorten, wenn bei Politikern der Anschein entsteht, sie könnten ihr Amt mit geschäftlichen Interessen verquicken. Die meisten dürften es bereits als anstößig empfinden, dass bei Events wie dem am Tegernsee politische und ökonomische Macher auf Tuchfühlung gehen, um die Geschicke des Landes unter sich auszumachen. Das ist an sich schon problematisch genug, wenn dabei sogar Geld fließt, noch schlimmer.

„Wir sehen es schon an sich kritisch, wenn ein privilegierter Zugang zu hochrangigen Politikerinnen und Politikern gegen Geld angeboten wird“, äußerte sich in einer Stellungnahme der Verein LobbyControl.

„Wenn das Geld dann aber indirekt an einen amtierenden Minister fließt, erschüttert dies das Vertrauen in die Integrität der Bundesregierung und fügt dem Bild der Politik insgesamt Schaden zu.“ Der Kanzler müsse „Verantwortung übernehmen und dafür sorgen, dass die unverantwortliche Vermischung von politischem Amt und privaten Geschäftsinteressen in seinem Kabinett beendet wird“.

Den Verdacht der Käuflichkeit gilt es offenbar tunlichst auszuräumen. Jedenfalls lassen die Reaktionen in der Politik erkennen, dass man die Angelegenheit sehr ernst nimmt. Jede Beteiligung am Gipfel werde derzeit überprüft, teilte die Bayerische Staatsregierung mit. Man habe zudem eine interne Compliance-Prüfung veranlasst, um zu ermitteln, „ob eine Fortsetzung der staatlichen Unterstützung weiterhin möglich ist“. Die Veranstaltung wurde in den vergangenen Jahren vom Freistaat insgesamt mit einem mittleren sechsstelligen Betrag bezuschusst.

Plötzlich ganz distanziert 

Heikel ist im Besonderen die Rolle von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Der war an der Seite seiner Kabinettskollegen mehrfach als Schirmherr des Gipfeltreffens aufgetreten und bemerkte einmal: „Es könnte so auf Dauer ein bayerisches Davos werden“, angelehnt an das Weltwirtschaftsforum (WEF) in den Schweizer Alpen. Vielleicht hat sich das alsbald erledigt. Das Magazin Cicero raunte am Dienstag (hinter Bezahlschranke): „Markus Söder ist ein mächtiger Mann. (…) Es ist kaum vorstellbar, dass er seinen eigenen Ruf ohne Not dem amtierenden Kulturstaatsminister opfert.“ Erste Rücktrittsforderungen an Weimers Adresse kamen gestern von Seiten der FDP (ausgerechnet). Nach Informationen von Apollo News sollen mit Bär, Rainer und Frei schon drei Minister ihre Teilnahme an besagter „Executive Night“ abgesagt haben: Sie wollen nun lediglich als Redner im Hauptprogramm auftreten.

Aus dem Haus Reiche verlautete: „Es liegt keine Zusage für den Ludwig-Erhard-Gipfel vor.“ Dies, obwohl sie schon länger als „Speakerin“ auf der Webseite angekündigt ist. Zu den Förderern des Events gehört auch die E.on-Tochter Westenergie, als „Member“ Teil der obersten Sponsorenkategorie. Die heutige Wirtschaftsministerin war dort bis zu ihrem Wechsel in die Politik Vorstandschefin. Seit der Auftaktkonferenz 2014 machte sie jedes Jahr ihre Aufwartung. Ähnlich oft ließ sich auch der Kanzler blicken. Von ihrer Rede beim Treffen im letzten Mai ist folgender Satz überliefert:

„Sie können sich schon mal merken, wenn Sie elf Mal durchhalten, werden Sie Bundeswirtschaftsminister.“

Mutmaßlich erfundene Medienpartnerschaften

Neben dem bereits erwähnten Ludwig-Erhard-Gipfel am Tegernsee  veranstaltet die Weimer Media Group zudem den sogenannten „Frankfurt Finance & Future Summit“. In diesem Zusammenhang wirbt sie mit diversen renommierten Medienpartnern. Darunter die Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), die englische Wirtschaftszeitung The Economist sowie das Wochenmagazin Focus.

Doch in einer Stellungnahme erklärte die FAZ:

„Auch wenn die Website der Veranstaltung ‚Frankfurt Future & Finance Summit‘ den Anschein erweckt: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung war weder 2024 noch 2025 Medienpartner dieser Veranstaltung. Wir haben weder eine entsprechende Vereinbarung über eine Medienpartnerschaft abgeschlossen noch der Weimer Media Group die Verwendung des F.A.Z.-Logos gestattet.“

Am Donnerstagvormittag waren dann die Verweise auf die angebliche Medienpartnerschaft mit der FAZ sowie den beiden anderen Medien still und heimlich von der Website entfernt worden:

Honi soit…

Auszug aus dem Wortprotokoll der Regierungspressekonferenz vom 20. November

Frage Warweg
Zu dem legendären TOP „Möglicherweise besprochene, aber hier nicht aufgeführte Themen“: Angesichts der Involvierung von drei Bundesministern in der sich zuspitzenden Causa Weimer Media Group interessiert mich, ob die Involvierung dieser drei Minister im Rahmen des Ludwig-Erhard-Gipfels 2026 auch Thema am Kabinettstisch war.

Regierungssprecher Kornelius
Nein.

(Anmerkung FW: Wegen des Besuches des schwedischen Ministerpräsidenten musste Regierungssprecher Steffen Kornelius die BPK vorzeitig verlassen, stand im weiteren Rahmen also nicht mehr zur Beantwortung der Fragen in der Causa Weimer Media Group zur Verfügung)

Frage Güler (taz)
An das Wirtschaftsministerium: Überdenkt die Ministerin angesichts der Diskussionen um den Ludwig-Erhard-Gipfel ihre Teilnahme an diesem Format, und überlegt sie, eventuell nicht hinzureisen?

Daran anschließend: Sieht das Justizministerium ‑ ich frage jetzt Sie, weil Herr Kornelius nicht mehr da ist ‑ angesichts dieser Diskussion einen möglichen Compliancefall, der damit in Verbindung stehen könnte?

Dr. Queck (BMWE)
Ich fange gerne an. ‑ Von unserer Seite kann ich sagen, dass es gar keine Zusage gibt.

Kirschner (BMJV)
Ich fühle mich sehr geehrt, dass Sie mich fragen, muss aber darauf verweisen, dass für das Gesetz bzw. insgesamt für das Rechtsverhältnis der Mitglieder der Bundesregierung, also das sogenannte Ministergesetz, das Bundesinnenministerium zuständig ist und wir da insofern keine Zuständigkeit haben.

Zusatzfrage Güler
Dann kann uns vielleicht Herr Bowinkelmann helfen?

Bowinkelmann (BMI)
Ich kann da leider nichts ergänzen.

Zusatzfrage Güler
Sie sehen keinen Compliancefall?

Bowinkelmann (BMI)
Ich kann das von hier aus nicht beurteilen.

Frage Packroff (The Pioneer)
Ich hätte auch gerne Herrn Kornelius dazu gefragt, aber möchte dann vielleicht noch das Forschungsministerium fragen, weil auf der Webseite auch Frau Bär als Teilnehmerin für nächstes Jahr gelistet wird. Wie sieht es da mit einer möglichen Teilnahme aus? Ändert sich daran noch etwas?

Dr. Schneidewindt (BMFTR)
Auch ich kann Ihnen nur sagen, dass zum jetzigen Zeitpunkt geplant ist, dass die Ministerin eine Rede zu den Themen des BMFTR auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel halten wird.

Zusatzfrage Packroff
Dann noch eine Frage an Sie beide: Haben Sie irgendwelche Signale innerhalb der Bundesregierung bekommen, dass eine Teilnahme unerwünscht ist oder ähnliches?

Dr. Schneidewindt (BMFTR)
Die Ministerin ist eingeladen worden und plant, daran teilzunehmen und eine Rede zu den Themen des BMFTR zu halten.

Dr. Queck (BMWE)
Ich kann nur sagen: Es lag und liegt keine Zusage vor. Insofern erübrigt sich die Frage.

Zusatz Packroff
Frau Reiche steht auf der Website.

Dr. Queck (BMWE)
Dazu müssten Sie sich bitte an den Veranstalter wenden.

Frage Jung (jung & naiv)
Erwartet die Ministerin, finanziell beteiligt zu werden, wenn diese Pakete für zum Beispiel 80.000 Euro verkauft werden? Frau Bär ist ja dabei. Hält sie da die Hand auf?

Dr. Schneidewindt (BMFTR)
Diese Formulierung möchte ich sehr deutlich zurückweisen.

Wir hatten auch einige Presseanfragen dazu. Grundsätzlich gilt: Mitglieder der Bundesregierung nehmen regelmäßig an wirtschaftspolitischen Veranstaltungen unterschiedlicher Medienhäuser teil. Die Mitglieder der Bundesregierung erhalten dafür keine Leistungen oder Zahlungen. Die Ministerin wird für die noch geplante Rede selbstverständlich keine Vergütung erhalten.

Zusatzfrage Jung
Es geht ja um die Treffen danach, die von der Weimer Media Group verkauft werden. Erwartet die Ministerin da eine Gegenleistung?

Dr. Schneidewindt (BMFTR)
Ich kann es gerne noch einmal vortragen: Die Ministerin plant eine Rede zu halten, und sie erhält dafür keine Vergütung. Wie ich gerade beschrieben habe, erhalten Mitglieder der Bundesregierung für die Teilnahme an solchen Veranstaltungen keine Vergütung.

Frage Warweg
Es gibt ja noch einen dritten Minister im Bund, nämlich den Landwirtschaftsminister. Da stellt sich natürlich dieselbe Frage: Können Sie bestätigen, dass er teilnimmt?

Ich würde die Frage des Kollegen Jung auch noch einmal übernehmen: Gibt es da irgendeine Form von Honorarzahlung oder nicht?

Hauck (BMLEH)
Ich schließe mich dem an, was die Kollegin aus dem BFTR gesagt hat. Ich will es auch noch einmal unterstreichen: Die Mitglieder der Bundesregierung nehmen regelmäßig an wirtschaftspolitischen Veranstaltungen diverser Medienhäuser teil. Die Mitglieder der Bundesregierung erhalten dafür keine Leistungen und keine Zahlungen.

Unser Minister wurde von der Weimer Media Group eingeladen zu sprechen. Nach jetzigem Stand nimmt er an der Veranstaltung als Redner teil. Es gibt auch noch die im Anschluss stattfindende Executive Night, die hier in Rede steht. Daran wird er nicht teilnehmen. Ich glaube, ansonsten ist dazu alles gesagt.

Frage Steiner (freier Journalist)
An die beteiligten drei Häuser: Kamen die Anfragen dazu von der Weimer Media Group oder kamen die von Wolfram Weimer?

Hauck (BMLEH)
Der Bundeslandwirtschaftsminister wurde direkt von der Weimer Media Group eingeladen. Weil das schon angesprochen wurde, kann ich vielleicht auch noch sagen: Bei der Einladung waren Informationen über Bezahlungen bzw. Honorare anderer Teilnehmer kein Thema.

Zusatzfrage Steiner
Wie schaut das bei den anderen beiden Häusern aus?

Dr. Schneidewindt (BMFTR)
Auch bei uns war es so, dass die Einladung durch die Weimer Media Group stattgefunden hat. Das gibt mir die Gelegenheit zu sagen, dass die Ministerin auch nicht an der Executive Night teilnehmen wird.

Dr. Queck (BMWE)
Nach meinem Kenntnisstand ist die Einladung bei uns gleichermaßen erfolgt.

Titelbild: Florian Warweg


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