Jens Berger

Jens Berger

Jens Berger ist freier Journalist und politischer Blogger der ersten Stunde und Chefredakteur der NachDenkSeiten. Er befasst sich mit und kommentiert sozial-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen. Berger ist Autor mehrerer Sachbücher, etwa „Der Kick des Geldes“ (2015) und des Spiegel-Bestsellers „Wem gehört Deutschland?“ (2014).

Beiträge von Jens Berger

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Stuttgart 21-Studie; FDP-Krise; Kernkraft-Debatte; IWF-Chef: “Liberales Denken ist antiquiert”; Bankerboni erreichen Vorkrisenniveau; Global Wage Report; Ursula Engelen-Kefer: Sozialdumping als Rezept; Prekärer Altersübergang; Ökonomie ist Gehirnwäsche; Krankenhauspersonal: Druck muß weg; Dinner im Kanzleramt: Rechnung nach der Sause; Junge Deutsche wollen mehr Ausländer!; Abschiebesaison hat begonnen; Ganzheitliche Migrationssteuerung; Bürgerkrieg an der Elfenbeinküste; Urteil gegen; Hans-Peter Friedrich will nicht mehr über Vorratsdatenspeicherung sprechen; Schwarz-Gelb drängt erneut in EnBW-Aufsichtsrat; Absturz eines US-Kampfjets mit Uranmunition; Fachtagung zur Entwicklung Bremischer Hochschulen; Ein Signal für die Kultusbürokratie; Zu guter Letzt: WDR-Kabarett zu den Liberalen (MB/JB/WL )

Der talentierte Mr. Rösler

In der FDP herrscht Endzeitstimmung. Mit der reinen Lehre freier Märkte lässt sich nach der Finanz- und Wirtschaftskrise kaum noch ein Wähler hinter dem Ofen hervorlocken. Da sich die FDP in ihrer Führungsebene jedoch auf Gedeih und Verderb an marktradikale und marktgesellschaftliche Dogmen gekettet hat, findet sich naturgemäß auch in der erweiterten Parteispitze kaum jemand, der eine inhaltliche Alternative zum scheidenden Vorsitzenden Westerwelle bieten könnte. Als Konrad Adenauer 1958 auf die Wehrmachtsvergangenheit der hohen Offiziere der neugegründeten Bundeswehr angesprochen wurde, sagte er sinngemäß, die NATO nähme ihm nun einmal keine 18-jährigen Generäle ab. Da der Wähler der FDP nun einmal auch keinen 18-jährigen Parteivorsitzenden abnehmen würde, schrauben die Liberalen die Altersgrenze der potentiellen Westerwelle-Nachfolger marginal nach oben. Der engere Favoritenkreis besteht aus Christian Lindner (32, Spitzname „Bambi“), Daniel Bahr (34) und dem immerhin schon 38 Jahre alten Philipp Rösler. Gerade so, als sei ein junges Alter bereits ein politisches Qualitätsmerkmal, verfallen die Medien in einen Jugendrausch, der eher an die Diskussion über Jogi Löws EM-Kader, als an die Frage, wer eine Partei führen soll, erinnert. Vor allem Rösler wird medial über den grünen Klee gelobt und bereits in das Amt des Westerwelle-Nachfolgers hineingeschrieben. Dabei gibt es selbst bei der FPD kaum einen Politiker, bei dem Anspruch und Wirklichkeit derart auseinanderklaffen. Aber vielleicht qualifiziert ihn ja gerade das für den Parteivorsitz. Von Jens Berger

Hinweise des Tages II

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Nach den Landtagswahlen; Finanzbranche – Bundespräsident warnt vor neuer Krise; Wertschöpfungsrekorde der Finanzbranche Wall-Street-Lobbyismus; Deutsche Arbeitskosten und Lohnstückkosten im europäischen Vergleich; Arbeitsmarktaufschwung am Einzelhandel vorbei; Pimco-Chef – Unterschätzt die japanische Tragödie nicht; Kernkraft-Debatte; Immer noch 4,2 Millionen Arbeitslose; Expertin kritisiert Neuregelung; Adexa: Ab Januar 2 Prozent mehr Gehalt; FDP-Krise; Syrien: Die letzte Bastion; Revolutionen in Nordafrika; Elfenbeinküste: Gbagbos Regime zerfällt; Starke Einschnitte bei Frankfurter Rundschau; Nachrichtenjournalismus: Die Online-Katastrophe; zu guter Letzt: April, April; Das Allerletzte: Kabarettist Urban Priol – Kassandra im Hobbykeller (MB/KR/JB)

Da findet zusammen, was zusammen gehört: Guttenberg wird BILD-Chef

Interne Dokumente, die den NachDenkSeiten vorliegen, bestätigen, was die Spatzen bereits seit längerem von den Dächern pfiffen: Der ehemalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg wird in den Vorstand der Axel Springer AG wechseln. Er wird dort Nachfolger von Andreas Wiele, der seinerseits in den Vorstand der RTL-Group wechselt. Zum Verantwortungsbereich Guttenbergs wird dabei neben der BILD-Gruppe auch das neugeschaffene Ressort Social-Media-Relations gehören. Der Axel Springer Verlag sieht hier vor allem auf Facebook ein großes PR-Potential, das bislang noch weitestgehend brachliegt.

Verbraucherschutz in Zeiten des atomaren Ausnahmezustands

Wie passt es eigentlich zusammen, wenn das Bundesministerium für Verbraucherschutz der Bevölkerung versichert, dass es alle nur denkbaren Maßnahmen ergreift, um den deutschen Verbraucher vor den Folgen des GAUs in Fukushima zu schützen und gleichzeitig eine EU-Richtlinie durchsetzt, in der die Strahlenschutzgrenzwerte für Lebensmittelimporte aus Japan dramatisch erhöht wurden? Einmal mehr zeigt sich, dass die Interessen der Wirtschaft die EU-Politik bestimmen und der Verbraucherschutz gar keinen Stellenwert hat, wenn er Wirtschaftsinteressen im Wege steht. Von Jens Berger