Albrecht Müller (* 16. Mai 1938 in Heidelberg) ist ein deutscher Volkswirt, Publizist und ehemaliger Politiker (SPD).
Müller war Planungschef im Bundeskanzleramt unter den Bundeskanzlern Willy Brandt und Helmut Schmidt. Weiter war er von 1987 bis 1994 für die SPD Mitglied des Deutschen Bundestages und ist seit 2003 als Autor und Mitherausgeber der NachDenkSeiten tätig.
Beiträge von Albrecht Müller
‚Attacs und Merkels Ziele sind identisch.’ Ja, Sie haben richtig gelesen.
In meiner Tagebuchnotiz vom 5.6. zur Kommunikationsstrategie von Angela Merkel bin ich bewusst freundlich mit Heiner Geißlers Rolle umgegangen. Sein neues Interview, diesmal mit FAZ.NET vom 6.6., irritiert jedoch gehörig. Da wird allen Ernstes behauptet, die Ziele von Attac „sind identisch mit denen der Bundeskanzlerin“. Hier wird das Bild der inhaltlichen Orientierung von Bundeskanzlerin Merkel auf nicht mehr nachvollziehbare Weise beschönigt. Und Attac muss dafür herhalten. Dieser aktuelle Versuch einer Gehirnwäsche zwingt mich dazu, an einige markante Positionen und Einlassungen, Taten und Unterlassungen von Angela Merkel zu erinnern.
Deutsche Spitzenpolitiker und -Manager schon einige Zeit in Diensten der internationalen Finanzwirtschaft.
In den Hinweisen vom 5.6. wiesen wir auf einen Beitrag der FTD mit dem Titel „Hedge-Fonds heuert frühere Spitzenpolitiker an“. Dort stand zu lesen: „Aznar und Clarke sind die ersten früheren Spitzenpolitiker in Europa, die für einen Hedge-Fonds arbeiten.“ Das ist leider falsch. Auch ehemalige deutsche Spitzenpolitiker und Manager sind in diesem Milieu tätig. Zum Beispiel Friedrich Merz, der ehemalige Kanzleramtsminister Burry, Wolfgang Clement, Otmar Issing, Ron Sommer. Sie alle arbeiten für ausländische Finanzunternehmen und verdienen so am Ausverkauf der so genannten Deutschland AG. In einer Rede beim Lions Club Pforzheim habe ich am 12.5.2007 diesen auffälligen Vorgang in den dazugehörigen Kontext gestellt. Der entsprechende Rede-Auszug folgt.
Merkels clevere Kommunikationsstrategien zur Imageerweiterung
Seit einiger Zeit schon beobachte ich Angela Merkels teils sehr erfolgreichen Versuche zur Imageerweiterung. Sie gibt sich ein fortschrittliches Image vor allem über die Klima- und Entwicklungsthematik, nimmt bewusst Kontakt auf zur progressiven Pop-Szene und kritisiert gelegentlich den US-Präsidenten Bush. Und sie versucht, sich und ihrer Partei ein sozialeres Image zu geben. Das zielt auf eine strategische Erweiterung des Wählerpotenzials und der Koalitionsmöglichkeit mit den Grünen. Jetzt sind diese Vermutungen durch ein öffentlich gewordenes so genanntes geheimes Protokoll aus dem Bundeskanzleramt bestätigt worden. Außerdem sprechen verschiedene Äußerungen von Dr. Heiner Geißler für die Planung und den Erfolg dieser Strategie. Albrecht Müller.
„Willy wählen ’72“ – Eine Dokumentation und Analyse des bisher erfolgreichsten Wahlkampfes der SPD. Signierte Exemplare für NachDenkSeiten-Leser.
Wenn man Vertreter der heute herrschenden SPD-Gruppe auf die 45,8% anspricht, die die SPD als vergleichsweise linke Partei mit einem offensiven Wahlkampf 1972 erreicht hatte, dann verweisen sie auf die angeblich total veränderten Umstände. Die Umstände haben sich jedoch nicht prinzipiell verändert, die SPD hat sich verändert. Sie hätte auch damals die Wahl nicht gewonnen, wenn sie sich der Wirtschaft und den Rechtskonservativen so angepasst hätte, wie sie das heute tut.
Ich war damals für den Wahlkampf der SPD verantwortlich und habe ihn dann 1997 in einem Buch dokumentiert. Dieses ist auch heute noch sehr aktuell – politisch und im übrigen anregend für alle, die mit Öffentlichkeitsarbeit tun haben. Und dann ein Geschenk für jene, die sich 1972 politisch engagiert haben, oder nur wissen wollen, wie das damals war. Ziemlich anders, als es in einschlägigen historischen Werken steht. In „Willy wählen ’72. Siege kann man machen“ werden eine Reihe von Vorurteilen der bisherigen Geschichts-(en)schreiber widerlegt.
Die Hälfte des Erlöses geht an den Förderverein der NachDenkSeiten für den Ausbau derselben. Albrecht Müller.
„Dummbabbler“ nennt man in meiner Heimat Heidelberg jemanden, der so spricht wie der Bahnchef
Mehdorn attackiert seine Kritiker. Siehe unten. Wer kritisch fragt und analysiert wie Attac oder bahn-für-alle oder wir in den NachDenkSeiten, erhält das Etikett „Rezepte der Vergangenheit“. Die Etiketten ersetzen das Denken. Übrigens kennt Mehdorn die Sprach-Gebräuche meiner Heimat. Er war Chef der Heidelberger Druckmaschinen AG. Dort war man durchweg heilfroh, als man ihn wieder los war. Albrecht Müller.