Wolfgang Lieb

Beiträge von Wolfgang Lieb

Die Umverteilung von unten nach oben durch die Steuerpolitik

Im Rahmen des Projekts „Für einen produktiven und solide finanzierten Staat” hat die Friedrich-Ebert-Stiftung in drei Studien die Entwicklung der Einnahmen, der Ausgaben und der Effizienz des Staates untersuchen lassen.
Ich fand die Ergebnisse interessant für unsere Leserinnen Leser, deshalb erlaube ich mir die Studien in einer kleinen Fortsetzungsserie zusammen zu fassen.
In einem ersten Teil referiere ich einen Teil der Studie von Margit Schratzenstaller [PDF – 492 KB], in der sie sich der Frage angenommen hat, wie sich die Steuern und Abgaben vor allem im Verlauf des zurückliegenden Jahrzehnts des „Steuersenkungswahns“ (R. Hickel) entwickelt haben. Die Studie zeigt, wie Umverteilung von unten nach oben gerade auch durch die Steuerpolitik stattgefunden hat. Von Wolfgang Lieb.

Hinweise des Tages

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Altmaiers neuer Versuch

Aufgeschreckt durch die Höhe der EEG Umlage, gedrängt von den Verbraucherverbänden und möglicherweise aus wahltaktischen Motiven hat Umweltminister Altmaier einen neuen Vorschlag zur Neu-Verteilung der Ausgaben für die Strom-Einspeise Vergütung vorgelegt.
Der Vorschlag kommt ein wenig überraschend, da man nach der Senkung der Vergütungs- Sätze, seinen eher lauen Vorschlägen (siehe NDS „Alle reden von der sozialen Gestaltung der Energiewende, doch keiner tut was dafür“) zur sozialen Abfederung und seinem Papier zum Vorgehen für eine grundsätzliche Reform – alles im zweiten Halbjahr 2012 – jetzt nicht mehr mit einem neuen Vorschlag rechnete.
Was sind die Ziele dieser neuen Vorschläge? Welche direkten und welche Nebenwirkungen haben sie? Welche denkbaren Maßnahmen kommen nicht vor? Von [*]

Rezension: Joke und Petra Frerichs, Literarische Entdeckungen. Vergessene und neu gelesene Texte

In ihrem Buch Literarische Entdeckungen. Vergessene und neu gelesene Texte stellen Joke und Petra Frerichs eine Reihe von Schriftstellern vor, die der Literaturbetrieb weitgehend ignoriert oder schlichtweg vergessen hat (Schreyer; Mickel; Hilbig; Némirovsky; Reimann; Steffens; Wilms). Sie wieder stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit zu rücken, ist eines der Anliegen des Buches.
Andere Werke haben die Autoren nach erneuter Lektüre neu interpretiert; das gilt für Die Wellen von Virginia Woolf; Rot und Schwarz von Stendhal und die Lyrik Rolf Dieter Brinkmanns. Und schließlich wurde die Erzählung Die Augen von Dieter Wellershoff analysiert, deren subtile Konstruktion sie zur Auseinandersetzung mit dem Text reizte.

Wozu Spitzenkandidaten?

Nach dem Grundgesetz werden bei der Bundestagswahl keine Spitzenkandidaten gewählt, sondern die Abgeordneten des Deutschen Bundestags (Art. 38 Abs. 1 GG). Und die Kandidaten werden in der Regel von den Parteien ausgewählt. Warum ziehen aber die meisten Parteien mit Spitzenkandidaten in den Wahlkampf?
Darin spiegelt sich die zunehmende Personalisierung von Politik wider, die seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts, vor allem mit dem Aufkommen des Fernsehens zu beobachten ist. Von Wolfgang Lieb