Beiträge von Wolfgang Lieb
Bundesregierung beschönigt die Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt
Vom 30.9. datiert die Antwort der Bundesregierung zur „Lage auf dem ostdeutschen Arbeitsmarkt 20 Jahre nach der Einheit“ [PDF – 182 KB] auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mit insgesamt ernüchternden Angaben und den zu erwartenden Beschönigungen. (Drucksache 17/3093). Hierzu ein kurzer Kommentar von Karl Mai
Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2010 – Ökonomie in einer Phantomwelt
Deutschland ist wirtschaftlich der Klassenprimus nicht nur in Europa sondern auch unter den entwickelten Ländern, weil wir weiterhin über unsere Leistungsbilanzüberschüsse erfolgreich unser Wachstum von anderen Volkswirtschaften abziehen. Wir brauchen keine Konjunkturpolitik, wir haben ja den Export und die Binnennachfrage wird irgendwann schon kommen. Wirtschaftspolitik heißt sparen und Lohnzurückhaltung. Die anderen Länder sollen am deutschen Wesen genesen und, wenn sie es nicht freiwillig tun, dann sollen sie halt bankrott gehen. So könnte man die Empfehlungen [PDF – 4.7 MB] der „fünf führenden Wirtschaftsinstitute“ in die Alltagssprache übersetzen. Wolfgang Lieb
Hinweise des Tages
Heute unter anderem zu folgenden Themen: Herbstgutachten zur Konjunktur; Strategische Rohstoffe: Deutschland beschwört Gefahr aus China; Der Weltbankenverband schafft sich ab; Reinhard Bispinck: Niedriglöhne und der Flickenteppich von (unzureichenden) Mindestlöhnen in Deutschland; Niedriglohnsektor und strukturelle Arbeitslosigkeit; Zeitarbeit wird zum Massenphänomen; Ende des Lohndumpings; Diagnose: Salamitaktik; EC-Kartenfirma durchleuchtet 14 Millionen Deutsche; Rechnungshof Baden-Würtenberg; Von Horst Seehofer bis Samuel Huntington; Rechtsextremismus-Studie: Fanatismus auf dem Vormarsch; An der Pforte zum Terror; Volker Bouffier: „Ich möchte keine Massenzuwanderung“; Studie zu Rechtsextremismus “Westerwelle hat Sarrazin den Weg bereitet”; Drei Suizide in NRW-Gefängnissen; Schlichtung Geißler; Der Wundermann; Stuttgart21 – Ist das Ende der Gespräche gekommen? Friedenspflicht nur für die Gegner!; Das Dilemma der unternehmerischen Universität; Stefan Kühl: Wie der Bologna-Prozess ein Bürokratie-Monster produzieren konnte; Negativpreis: Lobby-Wächter küren Europas dreisteste Strippenzieher; Bergung der Kumpel in Chile: Der Haken an der Inszenierung; Frank-Markus Barwasser: Kantig, fränkisch, gut.
(MB/WL)
Wenn sich Anbieter und Nachfrager suchen: Nobelpreis an ein Arbeitsmarktforscher-Trio
In diesem Jahr ist das Komitee zur Vergabe des durch die Schwedische Reichsbank 1968 gestifteten Preises für Ökonomik im Gedächtnis an Alfred Nobel seiner Linie in den letzten Jahren treu geblieben: Geehrt und damit gefördert wird die Grundlagenforschung zur Funktionsweise von Märkten unter allerdings realistischen Verhaltensannahmen und bei Berücksichtigung institutioneller Beziehungen. Die reine Marktlehre, die modellhaft auf die Preisbildung aus dem Zusammenspiel der von einander unabhängigen Nachfrage gegenüber dem Angebot setzt, ist nicht in der Lage, die Prozesse auf den heutigen Märkten zu erklären. Sind noch vor Jahren die Forschungsarbeiten zu ungleich verteilten Informationen (J.A. Stieglitz / George A. Ackerlof, geehrte 2001) belohnt worden, so geht es in diesem Jahr um Forscher mit dem Schwerpunkt: Akteure auf den Märkten befinden sich auf Suche nach der angemessenen Entscheidung und bringen dafür Kosten und Zeit auf. Wegen dieser Kritik der reinen Marktlehre lassen sich diese Theorien auch nicht als neoliberal abtun. Allerdings steht bei der Suche nach der Arbeitslosigkeit das Verhalten der Arbeitslosen bei der Suche nach einem Job im Vordergrund. Fehlverhalten der Arbeitgeber beispielsweise wegen zu geringer Ausbildungsangebote wird zu wenig thematisiert. Ausgeblendet wird vor allem der Einfluss der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage, die eine aktive Finanzpolitik und expansive Lohnpolitik fordert. Dafür hatte Paul Krugman den Nobelpreis 2009 erhalten. Von Rudolf Hickel
Hinweise des Tages
Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Amerika wird das eigene Erfolgsmodell zum Ärgernis, auf Zusammenbruch spekuliert, Wall-Street-Boni, Konjunktur-Prognose, Mindestlöhne, Hartz-IV, Stutgart 21, SPD als Juniorpartner der Grünen, Rechtsextremismus, Deutschpflicht auf dem Pausenhof, Hass auf Homosexuelle, härtere Strafen bei Widerstand gegen Polizisten, Bayern-LB, Sozialversicherungspflicht dual Studierender, Sarkozy, Tatort Internet, Ölbohrungen wieder erlaubt, Worst EU Lobbying Awards 2010, Deutschland in den UN-Sicherheitsrat, zu guter Letzt. (RS/WL)
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