Wolfgang Lieb

Beiträge von Wolfgang Lieb

Damen im Café und „ihre“ Griechen

Ich sitze dieser Tage in einem kleinen Café, trinke einen Cappuccino und sinniere so vor mich hin. Gegenüber ein Tisch mit älteren Damen – ein Damenkränzchen. Recht gut situiert scheinen sie zu sein. Sie sind viel gereist und reden über Alltagsdinge: über Kochrezepte, übers Abnehmen, über ihre Krankheiten und Wehwehchen und natürlich über ihre Reisen.
Plötzlich sind sie beim Thema Griechenland. Ich hatte es schon befürchtet. Eine von ihnen hat eine dieser Talkshows im Fernsehen gesehen, die seit Wochen nahezu allabendlich über den Bildschirm flimmern. Jetzt stimmen alle mit ein und eine übertrifft die andere mit abfälligen Kommentaren über die faulen Griechen, die an unser Geld wollen; die doch selbst schuld sind, dass es ihnen schlecht geht und die dazu noch undankbar sind, da doch unsere Regierung alles tut, um ihnen zu helfen usw. Mich wundert nicht die Schlichtheit ihrer „Argumente“ und der Grad an Dummheit. Sie sind der Widerhall dessen, was die Medien seit Monaten verbreiten: von der vornehmen FAZ bis zur primitiven, menschenverachtenden BILD. Was mich wundert, ist das Fehlen jeglicher Empathie für die Menschen in Griechenland. Von Joke Frerichs.

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Hinweise des Tages

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Hinweise des Tages II

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Hinweise des Tages

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Neuwahlen in der Türkei?

Die Option einer „Großen Koalition“ in der Türkei ist vom Tisch. Während der amtierende Ministerpräsident Davutoğlu hierfür inhaltliche Unterschiede in der Außen- und Bildungspolitik verantwortlich macht, heißt es aus der Opposition, dass sich Staatspräsident Erdoğan quergestellt habe: Er strebe weiterhin eine AKP-Alleinherrschaft und die Einführung eines Präsidialsystems mit ihm als starkem Mann an der Spitze an – koste es, was es wolle. Der mögliche Koalitionspartner, die sozialdemokratische CHP, gab bekannt, ihnen sei am Ende nur die Möglichkeit einer Übergangsregierung für drei Monaten angeboten worden. Auch die nationalistische MHP winkte am Montag ab. Alles spricht nun für Neuwahlen im November. Doch was sollen diese bringen? Eine Analyse von Ralf Hoffmann[*]