Jens Berger ist freier Journalist und politischer Blogger der ersten Stunde und Chefredakteur der NachDenkSeiten. Er befasst sich mit und kommentiert sozial-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen. Berger ist Autor mehrerer Sachbücher, etwa „Der Kick des Geldes“ (2015) und des Spiegel-Bestsellers „Wem gehört Deutschland?“ (2014).
Beiträge von Jens Berger
Leserbrief von F. L.
Liebe Nachdenkseiten Redaktion,
ich bin 59 Jahre alt und seit langer Zeit regelmäßiger Leser und Fan. Die Jahrbücher, wie auch alle Bücher von AM, gehören für mich zu regelmäßigem Lesestoff und Nachschlagwerken. In meinem politischen Leben gibt es klar eine Zeit vor und eine Zeit nach den Nachdenkseiten. Meine politische Ausrichtung hat sich um 180° gedreht. Je mehr ich lese und je tiefer ich grabe, desto erschreckender wirkt die derzeitige Situation auf mich. Soviel zu meiner Person.
Zwei Themen sind es jetzt, die mir wirklich „unter den Nägeln“ brennen und die ich hier gern ansprechen möchte.
- Angela Merkel. Wirklich fast jeden Tag lese ich, wie sich die sog. „Politische Elite“ penetrant weigert die derzeitige Situation richtig einzuordnen. Entweder kann oder will sie nicht verstehen. Eines ist sicherlich genauso verheerend wie das andere.
Aber bisher habe ich noch keine Analyse bei Ihnen gesehen, was Frau Merkel in der Hand hat, um Europa dermaßen zu beherrschen.
Womit erpresst Frau Merkel Europa, dass sie in der Lage ist, ganze Volkswirtschaften ruinieren und Europa an den Rand des Abgrunds zu bringen?
Was verschafft ihr die Möglichkeit, gewählte Regierungen gegen nicht durch Wahlen legitimierte Apparatschiks auszutauschen?
Was macht Frau Merkel zur „mächtigsten Frau“ der Welt, wie es von den Mietmäulern der Mainstream-Presse zu oft begeisternd geschrieben wird? - US Präsident Obama – „NDAA“. Es werden von Ihnen immer wieder US-Themen vor allem unter ökonomischen Gesichtspunkten angesprochen. Aber die Ökonomie ist nur ein Teil – zugegeben ein sehr wichtiger Teil – eines Zusammenlebens und -wirkens von Demokratien. Es ist zu erwähnen, dass das Stichwort „Guantanamo“ immerhin 33 Treffer ergab, was nicht so schlecht ist und zeigt, dass auch dieses Thema behandelt wird, zuletzt am 26.01.2012. Was aber bei Ihnen überhaupt nicht zur Sprache kommt, ja nicht einmal erwähnt wird, ist die Tatsache, dass Obama am 31.12.2011 den „National Defense Authorization Act“ (NDAA) unterschrieben hat.
War der „“Patriot Act“ nach 9/11 schon ein massiver Angriff auf Verfassung und Grundrechte,führt der NDAA das weiter, was mit dem Patriot Act begonnen wurde. Damit erübrigt sich jedwede Diskussion über das Demokratieverständnis oder die Glaubwürdigkeit des amerikanischen Präsidenten oder der amerikanischen „Eliten“.
Nach dem Gedanken des NDAA war nie und ist nie geplant, Guantanamo zu schließen. Ein thematisches Herausstellen von Guantanamo ist wirklich nicht mehr angebracht und muss nur im Zusammenhang mit dem NDAA gesehen werden.
Übrigens die Buchstabenfolge „NDAA“ ergab bei Google News 7 (sieben) deutschsprachige Treffer die fast alle zum linken Spektrum zu zählen sind. Der vollständige Mainstream der Nachrichtenmedien hat diese Meldung nicht gebracht.
Es lohnt sich, oben genannten Link auch über die Nachdenkseiten zu verbreiten.
Ich wünschte mir, Sie würden diese beiden Punkte etwas intensiver beleuchten und so glänzend analysieren wie Ihre vielen, vielen
anderen Themen.
Hochachtungsvoll
F.L.
Rezension unseres Jahrbuchs von Stefan Hebel
Das Europrojekt als spannender Episodenfilm
Das Jahrbuch 2012/13 ist, wenig überraschend, fast ausschließlich der Finanzkrise gewidmet – einschließlich der fatalen Folgen, die sie für die soziale und demokratische Stabilität in Europa hat.
Manchmal fällt das Schweigen erst auf, wenn wieder Stimmen zu hören sind. Ein bisschen ähnlich ist es mit dem „kritischen Jahrbuch“ der Nachdenkseiten, das jetzt zum sechsten Mal erschienen ist. Die Stimmen, die dieses Jahrbuch sammelt, gehören allesamt dezidierten Kritikern der derzeit herrschenden Politik. Wenn man es liest, fällt einem erst auf, wie sehr diese Töne oft fehlen im täglichen Allerlei aus Schuldenkrisen und Rettungspaketen. Wie wenig Alternatives der Merkel’schen (und nicht selten von fast allen Parteien getragenen) Politik gegenübersteht – jedenfalls im Mainstream der öffentlichen Diskussion.
…
Die komplette Rezension können Sie hier nachlesen.
Ein neues Layout für die NachDenkSeiten
Als der SPIEGEL die NachDenkSeiten vor vier Jahren einmal wenig schmeichelhaft seinen Lesern vorstellte, schrieb der zuständige Redakteur, die NachDenkSeiten wirkten so, als stammten sie „aus der Web-Steinzeit“. Wenn ein Layout, das die Funktionalität in den Mittelpunkt stellt und auf technische Gimmicks, nutzerunfreundlicher Klickstrecken und blinkende Werbebotschaften verzichtet, denn steinzeitlich ist, dann waren und sind wir gerne steinzeitlich. Auch bei den NachDenkSeiten ist die Zeit jedoch nicht stehen geblieben. Das alte Layout stammte im Kern aus dem Jahre 2003. Damals waren kleine 15-Zoll-Bildschirme die Regel und soziale Netzwerke steckten ebenso wie das inhaltliche Angebot der NachDenkSeiten noch in den Kinderschuhen. Da wir nach wie vor die Funktionalität und Bedienbarkeit in den Mittelpunkt stellen wollen, war es auch an der Zeit, unser Layout mit derselben gehen zu lassen. Von Jens Berger
Hinweise des Tages II
Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “Mehr” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JB)
Hinweise des Tages
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