Jens Berger ist freier Journalist und politischer Blogger der ersten Stunde und Chefredakteur der NachDenkSeiten. Er befasst sich mit und kommentiert sozial-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen. Berger ist Autor mehrerer Sachbücher, etwa „Der Kick des Geldes“ (2015) und des Spiegel-Bestsellers „Wem gehört Deutschland?“ (2014).
Beiträge von Jens Berger
C´est la guerre – Willkommen im Krieg
Deutschland ist geschockt. Bei einem Selbstmordanschlag in Istanbul kamen gestern zehn Menschen, darunter acht Deutsche, ums Leben. Der Täter gehört offenbar dem IS an, der sich sowohl mit der Türkei als auch mit Deutschland im Krieg befindet. Auch wenn viele Schreibtischgeneräle dies nicht gerne hören wollen: Im 21. Jahrhundert wird der Krieg nicht nur nach militärischen Regeln von regulären Verbänden geführt. Selbstmordanschläge und Terrorismus gehören – ob wir das nun wollen oder nicht – zum Krieg dazu. Und wenn wir völkerrechtswidrige Kriege auf der ganzen Welt führen wollen, dann müssen wir leider auch dafür Opfer bringen. Diese bittere Wahrheit muss endlich verstanden werden. Nur dann kann man die richtigen Schlüsse ziehen. Von Jens Berger.
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Fünf Euro pro Stunde für Lehrer – so wichtig ist uns die Integration von Zuwanderern
Gestern hatten wir in unseren Hinweisen des Tages auf einen Artikel in der Frankfurter Rundschau hingewiesen, in dem die geringen Gehälter für Integrationslehrkräfte an der VHS Wiesbaden thematisiert werden. Zu diesem Hinweis haben wir zahlreiche Leserzuschriften bekommen. Wiesbaden ist kein Einzelfall und die Bezahlung der Lehrkräfte beträgt mit spitzer Feder gerechnet gerade einmal fünf Euro pro Unterrichtsstunde, wie uns unsere Leserin C.E. in ihrem Leserbrief vorrechnet.
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50 Jahre Protest gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens
Wenn ich bei Veranstaltungen meine politische Herkunft beschreibe, sage ich u.a., dass ich durch die Startbahnbewegung geprägt wurde, fast so etwas wie eine zweite Sozialisation. Oft schaue ich dabei in fragende Gesichter und muss dann gegebenenfalls ein wenig ausholen. Tatsache ist wohl, dass das, was in den 80er Jahren zu den politischen Kristallationspunkte zählte (Häuserkampf, Anti-AKW-Bewegung, internationalistische Bewegungen etc.), heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist. Das trifft auch auf die Startbahnbewegung zu, die in den 80er Jahren mehr als ein regionales Phänomen war. Ins Gedächtnis haben sich oft nur die Schüsse auf Polizeibeamte während einer nächtlichen Demonstration am 2.11.1987 eingebrannt. Von Wolf Wetzel[*].
Sprache in der Flüchtlingsdebatte: Worte können auch Taten sein
Tagtäglich lesen und hören wir derzeit Worte wie „Flüchtlingsstrom“, „Flüchtlingsflut“ oder „Flüchtlingswelle“. Welche Bilder entstehen in unseren Köpfen dadurch? Die, des gleichmäßig dahinfließenden Flusses, die, der erfrischenden Welle bei einem Meeresbad in den Fluten der Nordsee? Oder eher die von unbeherrschbaren, zumindest aber gefährlichen Naturereignissen, die Angst und Schrecken verursachen? Ströme treten über die Ufer und setzen Städte unter Wasser und Schlamm. Fluten zerstören hierzulande Deiche und führen zu Land-unter auf den Halligen, auf den Marshallinseln sind sie lebensgefährdend. Von einer Welle überrollt zu werden, tut zumindest weh, manchmal endet es auch tödlich. Warum also diese Bilder im Zusammenhang mit Flüchtlingen? Von Klaus Peter Lohest [*]
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Satire ist nur ein Affe im Hirn

Satiriker haben, wie die Geschichte zeigt, immer schon gefährlich gelebt: Weil der römische »Soldatenkaiser« Caracalla vermutete, dass die Bewohner von Alexandria Witze über ihn machten, veranstaltete er ein Gemetzel unter der Bevölkerung: Tausende wurden abgeschlachtet. Und als Caracalla glaubte, die Zuschauer im Zirkus in Rom würden sich über ihn lustig machen, befahl er auch dort ein Massaker. Von Henning Venske.