Wolfgang Lieb

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ZDF: „Aufstand der Jungen“ – genauer betrachtet, eine Kritik am herrschenden Kurs

Man nehme die eindimensionalen Fortschreibungen der Untergangspropheten des Sozialstaats, wie etwa die von Meinhard Miegel, schreibe deren apokalyptischen Vorhersagen in ein Drehbuch und konstruiere darum eine abstruse Geschichte eines „Millenniumkindes“, das im Jahre 2030 gleich zweimal untertauchen musste und dann von einer auf der Sonnenseite des Systems lebenden gleichaltrigen Freundin gesucht wird. Und man nenne dann diesen abstrusen Film „Doku-Fiction“. Abschließend erklärt man noch bedeutungsschwer den ganzen Unsinn als die „Geschichte einer Generation“, die so verlaufen könne, aber nicht müsse, „wenn jetzt die richtigen Entscheidungen getroffen werden“. Von Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Alle 17 Minuten eine Hartz-Klage; Peking ist flüssig; Wirtschaftsweiser wendet sich gegen Steuersenkungen; Banker rechnen mit Staatspleite in Europa; Scheitern als Chance?; Resistente Keime – Kliniken sparen Patienten krank; Grünen-Verkehrsexperte erhebt schwere Vorwürfe gegen die Bahn: „Die Haltung muss sich ändern“; Verbraucherschützer fordern Riester-Boykott; McCarthy in Deutschland; Prostitution – “Sexarbeit wird anderen Berufen schrittweise ähnlicher”; Am Bahnhof trillert’s wieder; Angriff auf Sarrazins Kernkompetenz; Vorratsdatenspeicherung – Innenminister wollen den Datenkraken; Algerien – Nichts zu verlieren; SPD-Programm – „Wo bleibt Ihre Empörung?“; Steinmeier verteidigt Agenda 2010; Ypsilanti warnt SPD vor Selbstmord; SPD wird Afghanistan-Mandat mittragen; ARD & Co.: Die vorhersehbare Talkshow; NDR: Film über Maschmeyer wird ausgestrahlt; Der Kongress bloggt! (JB)

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute unter anderem zu folgenden Themen: XXL-Propaganda als Dauerschleife; mehr als eine Million neue Stellen in den USA?; Bonuszahlungen können Teamleistungen verschlechtern; am Kundenwohl vorbei beraten; Lohnerhöhungen unter Ökonomen umstritten; Zeit für Schikane; Euro-Krise: Ein „Ansteckungstest“ steht bevor; eine Generation Spanier vor dem Nichts; Anschlagserie auf Moscheen gibt Rätsel auf;
»Die FDP war in NRW von Nazis unterwandert«; Frankfurter Rundschau – der ewige Patient; Nachtrag zum ZDF-Film „2030 – Aufstand der Jungen“; Amerikas verirrte Debatte; völkischer Komplettumbaus des ungarischen Staates; Wikileaks zu Dänemark: Antwort unerwünscht; Tote und Verletzte bei sozialen Protesten in Algerien und Tunesien; Sudan: Satelliten sollen Gewalt verhindern. (KR/WL)

Das K-Wort als politisches Totschlagargument

Wer in Deutschland das Wort „Kommunismus“ gebraucht, muss damit rechnen, dass ihm reflexartig das Etikett eines Befürworters des „Sowjetkommunismus“ russischer Prägung bzw. eines unbelehrbaren Sympathisanten des „Realsozialismus“ der SED-Diktatur angeheftet wird. Und damit bloß kein Widerspruch mehr gewagt werden kann, setzt die vor allem in Deutschland im konservativen Lager verbreitete „Totalitarismus“-Ideologie meist dann noch den Stalinismus mit dem NS-Regime gleich, um so die Ungeheuerlichkeit der Verbrechen des Nationalsozialismus mit dem Archipel Gulag aufzurechnen, um damit zugleich den Holocaust als historischen Ausrutscher zu verharmlosen, der eben auch anderswo seine Parallelen fände.
Das hätte Gesine Lötzsch auch als gebürtige Ostdeutsche und jetzige Vorsitzende einer gesamtdeutschen Partei wissen müssen, als sie ihren Beitrag „Wege zum Kommunismus“ veröffentlichte.
Man muss ihr vorwerfen, dass sie den gleichen dummen Fehler machte, den zwar auch ihre politischen Gegner machen, den diese aber jetzt gegen sie selbst und gegen die gesamte Linke wenden können. Von Wolfgang Lieb