Jens Berger

Jens Berger

Jens Berger ist freier Journalist und politischer Blogger der ersten Stunde und Chefredakteur der NachDenkSeiten. Er befasst sich mit und kommentiert sozial-, wirtschafts- und finanzpolitischen Themen. Berger ist Autor mehrerer Sachbücher, etwa „Der Kick des Geldes“ (2015) und des Spiegel-Bestsellers „Wem gehört Deutschland?“ (2014).

Beiträge von Jens Berger

+++ Trumps Corona-Infektion +++ Willkommen im medialen Gagaland

+++ Trumps Corona-Infektion +++ Willkommen im medialen Gagaland

Friedrich Merz, Boris Johnson, Jair Bolsonaro, Silvio Berlusconi und nun auch Donald Trump – wäre man zynisch, könnte man sagen, es gab schon Viren mit besserem Geschmack. Dass die Corona-Infektion des mächtigsten Mannes der Welt auch und vor allem die deutschen Medien in einen hysterischen Rausch versetzt, war ja leider zu erwarten. Trump plus Corona, die beiden Lieblingsthemen deutscher Medien in einer Story? Das lässt die Herzen der Qualitätsjournalisten schneller schlagen. Der SPIEGEL war derart begeistert, dass er (Stand 6. Oktober 10:00) bislang ganze 67 redaktionelle Artikel, unzählige Agenturmeldungen, zahlreiche Eilmeldungen und einen Ticker mit dem Namen „+++ Trumps Corona-Infektion +++“ zur präsidialen Infektion veröffentlichte, nur um sich heute auch noch ernsthaft über das „PR-Spektakel“ zu echauffieren. Doch dies ist nicht die einzige skurrile Randnotiz. Eine Polemik von Jens Berger.

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Gerd Müllers politisches Vermächtnis

Gerd Müllers politisches Vermächtnis

Inmitten von politischen Versagern wie Heiko Maas, Jens Spahn oder Andreas Scheuer gibt es im Kabinett Merkel einen Bundesminister, der nur selten in den Schlagzeilen steht und seine Arbeit seit nunmehr sieben Jahren so ordentlich macht, dass er bei der Opposition beliebter ist als in seiner eigenen Partei. Die Rede ist von Gerd Müller, seines Zeichens Entwicklungshilfeminister und Mitglied der CSU. Nun hat Müller angekündigt, seine politische Karriere zu beenden. Bei den nächsten Bundestagswahlen wird er nicht mehr antreten. Bleibt zu hoffen, dass er mit dem „Lieferkettengesetz“ sein politisches Vermächtnis hinterlassen kann. Von Jens Berger.

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In Texas ist ein Sack Mais umgefallen – We’re all living in Amerika!

In Texas ist ein Sack Mais umgefallen – We’re all living in Amerika!

Wer sich vorwiegend über Medien wie den SPIEGEL informiert, könnte glatt auf die Idee kommen, Deutschland sei der 51. Staat der USA. Alleine an diesem Wochenende wurde der Leser dort mit gleich elf Artikeln zur Neubesetzung eines Richteramts am obersten US-Gerichtshof bombardiert. Während der aufmerksame Leser mittlerweile wohl fast alle Mitarbeiter von Donald Trump namentlich aufzählen kann, wissen sicher nur die allerwenigsten, wer der Regierungschef von Frankreich und Russland ist oder wie der Ministerpräsident von Brandenburg oder der Oberbürgermeister[*] von Bremen heißt – von den notwendigen Hintergründen, um Vorgänge auch bewerten zu können, ganz zu schweigen. Die Methode hat System – solange wir uns als „kleine Amerikaner“ fühlen, fällt es uns schwer, uns von diesem Land loszusagen. „We’re all living in Amerika, Amerika ist wunderbar“, wie es die deutsche Band Rammstein ironisch textete. Von Jens Berger.

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Bestrafe Einen, erziehe Hundert. Die Wikipedia-Kampagne gegen den Biologen Clemens Arvay

Bestrafe Einen, erziehe Hundert. Die Wikipedia-Kampagne gegen den Biologen Clemens Arvay

Vielen Menschen gilt die Wikipedia immer noch als seriöses, neutrales Nachschlagewerk. Dass dies vor allem auf den geistes- und politikwissenschaftlichen Bereich der deutschsprachigen Wikipedia schon lange nicht mehr zutrifft, sollte aufmerksamen Lesern der NachDenkSeiten bereits bekannt sein. Zur Verteidigung der Wikipedia wurde bislang stets angeführt, dass die Qualität auf den naturwissenschaftlichen Themenfeldern immer noch akzeptabel sei; doch dieses Urteil muss nun auch revidiert werden. Ein erschreckendes Beispiel für den Missbrauch der Online-Enzyklopädie als ein Werkzeug für Rufmord und interessengeleitete Meinungsmache liefert die aktuelle Kampagne gegen den österreichischen Biologen Clemens Arvay. Der hatte sich in jüngster Vergangenheit mehrfach kritisch zu den verkürzten Zulassungsverfahren bei der Entwicklung der Corona-Impfstoffe geäußert. Das gefiel einigen Wiki-Aktivisten offenbar gar nicht. Von Jens Berger

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Medien und Corona – Taktgeber mit ersten Selbstzweifeln?

Medien und Corona – Taktgeber mit ersten Selbstzweifeln?

Das Thema Corona dominiert auch im Spätsommer die mediale Berichterstattung. Trotz der mittlerweile deutlich entspannten Lage ist die Berichterstattung nach wie vor vor allem von Alarmismus geprägt. Langsam muss man gar die Frage stellen, ob die vielfach von Kritikern zu recht gescholtene Politik hier noch der Treiber oder längst der Getriebene ist. Es gibt jedoch auch eine zarte Hoffnung am Horizont. Mit Stefan Aust, Stephan Hebel und Jakob Augstein haben sich in den letzten Wochen bereits drei namhafte Journalisten zu ihren Selbstzweifeln bekannt. Doch auch drei Schwalben machen noch keinen Sommer und von einem branchenweiten Umdenken kann leider überhaupt nicht die Rede sein. Von Jens Berger

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