Thomas Trares ist Diplom-Volkswirt. Er hat an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz studiert. Danach war er Redakteur bei der Nachrichtenagentur vwd. Seit über zehn Jahren arbeitet er als freier Wirtschaftsjournalist in Berlin.
Gastbeiträge von Thomas Trares
Christian Riecks neues Buch „Fürstengeld, Fiatgeld, Bitcoin“ – ein spannender Beitrag zur polarisierten Geldsystem-Debatte
In den alternativen Medien ist wohl kaum ein Thema ideologisch so vermint wie die Diskussion um das Geldsystem. Auf der einen Seite stehen Libertäre wie Markus Krall (Gold) und Marc Friedrich (Bitcoin), auf der anderen Seite Anhänger der Modern Monetary Theory (MMT) wie Maurice Höfgen. Dazwischen gibt es aber auch noch jemanden, der sich dem Thema relativ unaufgeregt nähert. Es ist der Frankfurter Finanzprofessor und Spieltheoretiker Christian Rieck, der vor allem durch seinen YouTube-Kanal mit über 500.000 Abonnenten bekannt ist. Rieck hat nun das Buch „Fürstengeld, Fiatgeld, Bitcoin – Wie Geld entsteht, einen Wert bekommt und wieder untergeht“ geschrieben und im hauseigenen Rieck-Verlag veröffentlicht. Eine Rezension von Thomas Trares.
„Deutsche Wirtschaft im dritten Quartal überraschend gewachsen“: Das Statistische Bundesamt und die BIP-Zahlen – kreative Buchführung und Schönfärberei?
Hat das Statistische Bundesamt (destatis) die Wachstumszahlen in den vergangenen Jahren bewusst geschönt? Diese Frage drängt sich unweigerlich auf, wenn man sich die jüngsten Pressemitteilungen der Behörde zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) einmal etwas genauer anschaut – also ausgerechnet zu jener Kennziffer, die die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft messen soll und in politischen Debatten eine entscheidende Rolle spielt. Von Thomas Trares.
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Volks- und Raiffeisenbanken – Finanzkrise im Miniaturformat
Volks- und Raiffeisenbanken gelten gemeinhin als konservativ, seriös und bieder. Eigenschaften, die im Alltagsleben vielleicht etwas altbacken daherkommen mögen, sind bei Banken dagegen ein Ausweis von Qualität, Vertrauen und Stärke. Doch mit der heimeligen Idylle ist es bei den Genossenschaftsbanken nun vorbei, denn binnen eines Jahres sind gleich vier Institute in Schieflage geraten: Die Volksbank Düsseldorf Neuss, die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden („Effenberg-Bank“), die Volksbank Dortmund-Nordwest und die Raiffeisenbank im Hochtaunus („Meine Bank“). In allen Fällen sind Immobilien in irgendeiner Form Bestandteil des Problems. Stand heute stehen mehr als 1,2 Milliarden Euro im Feuer. Von Thomas Trares.
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Von grün zu olivgrün – auch die Fondsbranche gibt sich einen neuen Anstrich
Grün war einmal, nun ist Olivgrün die Devise. Was für die Partei Die Grünen schon lange gilt, lässt sich nun auch in der Fondsbranche beobachten. Lange Zeit waren dort Investitionen in Waffen, Kohle, Atomkraft, Tabak, Pornografie oder Glücksspiel verpönt – doch zumindest Waffen, so scheint es, sind inzwischen wieder salonfähig. Zum Jahresanfang nämlich haben sowohl die DekaBank als auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) zwei Investmentfonds mit dem Schwerpunkt „Sicherheit und Verteidigung“ aufgelegt. Beide Fonds sind aktiv gemanagt, richten sich an Privatanleger und investieren in Kriegsgerät. Von Thomas Trares.
Flassbecks „Grundlagen einer relevanten Ökonomik“ – mehr als nur ein Buch, ein „Lebenswerk“!
Wer gleich im ersten Satz seines neuen Buches erklärt, dass das vorliegende Werk sein „Lebenswerk“ ist, der hat entweder ein gesundes Selbstbewusstsein oder doch Großes im Sinn. Auf den Ökonomen Heiner Flassbeck könnte sogar beides zutreffen. Klar ist auf jeden Fall, dass Flassbeck mit „Grundlagen einer relevanten Ökonomik“ nicht einfach ein weiteres Sachbuch geschrieben hat, denn es geht hier nicht wie in seinen früheren Werken um den Euro, die Umwelt oder gar das bedingungslose Grundeinkommen. Nein, hier geht es um das Große und Ganze, ja, man kann sogar sagen, „Grundlagen einer relevanten Ökonomik“ ist das Destillat eines inzwischen mehr als 50 Jahre währenden Berufslebens, in dem Flassbeck unter anderem wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Sachverständigenrat zur Begutachtung der wirtschaftlichen Entwicklung, Staatssekretär im Bundesfinanzministerium und zuletzt Chefvolkswirt der UN-Handelsorganisation UNCTAD war. Eine Rezension von Thomas Trares.
Insolvenzen – ist die Lage schon so „dramatisch“ wie zu Zeiten der Finanzkrise?
Der Niedergang der deutschen Wirtschaft hat viele Facetten. Besonders hervor sticht jedoch das Thema Insolvenzen, und das nicht nur wegen des in dieser Frage dilettierenden Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck. Vielmehr hatte während der Coronakrise die damals noch schwarz-rote Bundesregierung die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt, was zu der paradoxen Situation führte, dass trotz Wirtschaftseinbruch die Zahl der Insolvenzen 2021 einen historischen Tiefststand erreichte. Dies ist zwar schon gut drei Jahre her, doch nach wie vor herrscht in der Öffentlichkeit bei dem Thema heillose Verwirrung. Von Thomas Trares.
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„Im Wirtschaftskrieg“ – ein neues Buch über die Sanktionspolitik des Westens gegen Russland und den Rest der Welt
Insgesamt 14 Sanktionspakete hat die Europäische Union (EU) seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängt. Wir wollen „Russland ruinieren“, sagte Außenministerin Annalena Baerbock seinerzeit. Heute zeigt sich jedoch, die Sanktionen schaden den sanktionierenden Ländern mehr als dem sanktionierten. Denn während die russische Wirtschaft weiter wächst, befindet sich die deutsche im freien Fall. Vor allem das Ende der billigen Energieversorgung aus Russland setzt den hiesigen Unternehmen zu. All dies hätte man in Brüssel und Berlin wissen können, hätte man die Erfahrungen bisheriger „Wirtschaftskriege“ ausgewertet. Eine Rezension von Thomas Trares.
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Immobilienkrise, EZB und SPD – oh weh, oh weh!
Der Europäischen Zentralbank (EZB) wird gerne vorgeworfen, mit ihren Zinserhöhungen mehr Schaden anzurichten als Nutzen zu stiften. Insbesondere die Bau- und Immobilienwirtschaft kann ein Lied davon singen, die Branche befindet sich gerade im freien Fall. Die neuesten Schlagzeilen kommen von dem Gewerbeimmobilienkonzern Demire, dem offenen Immobilienfonds „UniImmo Wohnen ZBI“ und der Volksbank Dortmund-Nordwest. Zudem finden sich unter den Insolvenzfällen derzeit besonders viele Immobilienunternehmen. Äußerungen von Regierungsmitgliedern offenbaren jedoch eine bemerkenswerte Kenntnislosigkeit der Zusammenhänge. Von Thomas Trares.
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Auf der Suche nach neuen Ideen – Vom „Ego-Kapitalismus“ zur katholischen Soziallehre
„Die herrschenden Ideen einer Zeit waren stets nur die Ideen der herrschenden Klasse“, schrieb Karl Marx im „Kommunistischen Manifest“. Und auch der britische Starökonom John Maynard Keynes wusste um die Macht der Ideen. Im Schlusswort seines Hauptwerks „General Theory“ erklärte er: „Die Gedanken der Ökonomen und Staatsphilosophen sind, sowohl wenn sie im Recht als auch wenn sie im Unrecht sind, einflussreicher als gemeinhin angenommen wird. Die Welt wird in der Tat nicht durch viel anderes regiert.“ Ganz in der Tradition der Geistesgrößen seines Fachs stehend, beschäftigt sich auch der Ökonom Patrick Kaczmarczyk in seinem neuen Buch „Raus aus dem Ego-Kapitalismus“ mit den Ideen, die die Welt beherrschen. Eine Rezension von Thomas Trares.
Der Versorger Thames Water – Vorzeigeprojekt der Thatcher-Ära und Sinnbild einer gescheiterten Privatisierung
Der britische Wasserversorger Thames Water ist finanziell schon länger angeschlagen. Nun aber wird es ernst, denn Ende April wird ein Kredit von 190 Millionen Pfund (umgerechnet 222 Millionen Euro) fällig. Wie die Zahlungen geleistet werden sollen, ist bislang noch unklar. Derzeit ist die Beratungsfirma Alvarez & Marsal damit betraut, mit den Gläubigern eine Lösung zu finden. Sollte es kurzfristig keinen Ausweg geben, droht gar die Verstaatlichung. Von Thomas Trares.