Archiv: Monat: Mai 2010

Grenzenlose Manipulation bei „Hart aber Fair“

In mehreren Mails sind wir auf die Manipulationen in der letzten „Hart aber fair“-Sendung hingewiesen worden. Wir dokumentieren die ausführlichen Beobachtungen eines unserer Nutzer mit dessen Originalmail. Die Redaktion bekam Gegenwind von vielen Zuschauern. Wir möchten Sie ermuntern, mit Beiträgen in den Foren der verschiedenen Sendungen zu intervenieren, auch wenn ständig zensiert wird. Wir werden, soweit wir können, auch auf diese Zensuren hinweisen. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Ackermann setzt sich in Szene; Kampagne gegen Rot-Rot-Grün; Lafontaine: „Ich habe recht behalten“; Deutschland lebt unter seinen Verhältnissen; die Schwäche der Gewerkschaften; Hartz-Sanktionen sind zu hart; Luxus-Jobs bei der Arbeitsagentur; Klinik verkommt zum Marktplatz; Krebs-Heilmittelkosten sind obszön; schmutzige Schulen; Bahn fährt nach Großbritannien; Amerikas Geschichte wird neu geschrieben; Zapatero verteilt um. (KR/WL)

»Studiengebühren sind sozial gerecht«?

Schwarz-Gelb in NRW ist abgewählt, und es gibt eine Mehrheit für die Abschaffung der Studiengebühren. Sowohl SPD und Grüne als auch die Linkspartei hatten erklärt, diese abschaffen zu wollen. Pünktlich nach der Wahl beginnen sich nun die GebührenbefürworterInnen mit alten Argumenten zu positionieren. Gerade dieser Tage haben neun ProfessorInnen der Ruhr Universität Bochum wieder einmal die These vertreten dass der „Verzicht auf Studiengebühren sozial ungerecht“ sei. Wer die Gerechtigkeit von Studiengebühren behauptet löst die Betrachtung jedoch aus dem gesellschaftlichen Kontext. Wir veröffentlichen dazu einen Beitrag von Sonja Staack aus dem Jahr 2009 aus dem Sammelband herausgegeben von Klemens Himpele und Torsten Bultmann: Studiengebühren in der gesellschaftlichen Auseinandersetzung.

Kampagnenjournalismus – das Gespinst von Verschwörungstheoretikern?

Am 30. April war ich mit einem Kurzreferat zu Gast bei einem Kongress von Medienwissenschaftlern und Medienjournalisten in Leipzig. Text des Vortrags siehe hier. Thema war: Was Medienjournalismus leisten sollte. Er müsste, so mein fünfter und wichtigster Punkt, über die Kampagnen aufklären, mit denen mittels Medien versucht wird, gefällige politische Entscheidungen herbeizuführen. Beim etablierten Teil der anwesenden Wissenschaftler und Journalisten löste der Hinweis und die Beschreibung mehrerer Kampagnen das übliche Kopfschütteln und den Vorwurf „Verschwörungstheoretiker“ aus. Das ist immer wieder erstaunlich, werden wir doch täglich mit clever geplanten Kampagnen und ihrer Umsetzung über die Medien konfrontiert. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Festnahmen und Milliarden-Klagen nach Bankenkollaps; Finanzkrise hier und dort; Banken danken; nach der Landtagswahl in NRW; Milliarden-Sparpläne in Großbritannien; Rösler will Kopfpauschale gegen jeden Widerstand; Ölpest (RS & MB)

Hinweise des Tages (2)

Unter anderem zu folgenden Themen: Die Unterschrift der BaFIN würde reichen; Terrorismus an den Finanzmärkten; scharfe Sanktionsregeln bei jungen Hartz IV-Empfängern; sechs Jahre Ringen um das Existenzminimum; nach der NRW-Wahl; neue Rundfunkgebühr; Hessen droht den Hochschulen; Proteste in Irland; freies Verhör; Neues aus der Anstalt. (WL)

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Ende der deutschen Schulweisheit; Schutzschirm kauft nur Zeit; alle reden von Regulierung; fast 100 Milliarden Schulden durch Bankenrettung; Deutschland schröpft Geringverdiener; soziale Dienstleistungen als Beschäftigungsmotor; NRW-Wahlen; Computer nichts für Hartz-IV; Ölplattform ohne Notfallplan; Roland Kochs Bildungskürzungen; im Politikjournalismus wächst der Druck; Ärzte kritisieren Obamas Gesundheitsreform; der Markt hat immer Recht. (WL)

FDP lockt die SPD ins Schachmatt

Die FDP in NRW macht ein vergiftetes Lockangebot: Die FDP ist unter bestimmten Bedingungen zu Sondierungsgesprächen mit SPD und Grünen über die Bildung einer Ampel-Koalition in Nordrhein-Westfalen bereit. Solange sich SPD und Grüne eine Koalition mit der Linken offenhielten, sei Rot-Grün für die Liberalen kein Gesprächspartner. “Sollten sie das klären, ist das natürlich möglich”, sagte Pinkwart. Dazu müssten die zuständigen Gremien von SPD und Grünen beschließen, keine Gespräche mit der Linkspartei über die Bildung einer Koalition zu führen. Sobald SPD und Grüne mit der Linken geredet hätten, werde es keine Gespräche mit der FDP geben. Um vom eigenen Wortbruch abzulenken, lockt die FDP nun die SPD in die „Wortbruch“-Falle. Wenn die SPD darauf einginge, hätte sie sich politisch der FDP oder der CDU ausgeliefert. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: SPD und Grüne bezirzen FDP in NRW; Wahlanalysen NRW; Arsenal der Demokratie; Alt-AKWs plagen besonders viele Technikprobleme; Studiengebühren sozial gerecht; zur Amerikanisierung der Universitäten; liberale Bildung; Niebel entwickelt Metro; Zu guter Letzt: Guidos Wahlanalyse. (WL)

EU endlich auf dem richtigen Weg – jetzt sollte noch die Subventionierung der Täter beendet werden (Finanzkrise XL)

Die Beschlüsse vom Wochenende können dazu beitragen, die Spekulation gegen einzelne Länder und gegen den Euro zu beenden. Da teile ich die Meinung von Gustav Horn vom IKM (siehe Anlage 1). Allerdings halte ich es für sinnvoll und notwendig, die Strategie und Beschlüsse demnächst so zu verändern, dass die Spekulanten nicht auch noch für ihr mieses Verhalten belohnt werden. Dazu unten zwei Vorschläge. Albrecht Müller

NRW: Schwarz-Gelb abgestraft – linke Mehrheit – Regierung offen

Rüttgers und seine Partei sind um über 10 % mit 34,6 % auf das schlechteste Ergebnis abgestürzt. Die FDP hat sich gegenüber 2005 minimal verbessert (6,7%); gemessen an der Bundestagswahl vom September ist sie allerdings um über 8% abgesackt. Die SPD ist gemessen an ihrer epochalen Niederlage vor 5 Jahren (Peer Steinbrück erzielte 37,1%) noch einmal um über 2% zurückgegangen, aber gegenüber der Europawahl (25,6%) oder der Bundestagswahl (28,5%) hat sie sich mit 34,5% etwas erholt. Die Grünen haben mit 12,1% ihr bestes Ergebnis erzielt und ihren Stimmenanteil seit der letzten Landtagswahl fast verdoppelt. Die Linke ist sicher in den NRW-Landtag gekommen (5,6%) und sitzt nun nach NRW in 13 Landtagen. Die Wahlbeteiligung ist auf 59,3% und damit auf den zweitschlechtesten Wert zurückgegangen. Der Wahlverdruss nimmt weiter zu.
Welche Regierungskoalition es geben wird, ist offen.
Da die FDP (bisher) sowohl die „Ampel“ als auch „Jamaika“ ausgeschlossen hat, ergibt sich folgende Konstellationen: Rot-Grün und Schwarz-Grün sind gleichauf, haben aber mit jeweils zusammen 90 Sitzen jeweils keine Mehrheit [PDF – 70 KB]. Die SPD muss sich also entscheiden: Entweder Große Koalition oder einen Politikwechsel mit den Grünen und der Linken – sei es als Duldung oder als Koalition. Wolfgang Lieb

Nachtrag zu: Silvanas Torten – Quatsch mit Sahne

Der FDP-Politikerin und Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, Dr. Silvana Koch-Mehrin, ist in der Sendung “hart aber fair” eine peinliche Panne passiert: “… Kopfrechnen ist einfach nicht ihre Stärke. Den Anstieg der deutschen Staatsverschuldung veranschlagt sie mit 6000 Euro – in 75 Minuten Sendezeit.” (Die NachDenkSeiten haben auf einen Bericht darüber in der SZ hingewiesen)
Auf ihrer Homepage versucht Koch-Mehrin nun, den entstandenen Image-Schaden zu begrenzen. Kai Ruhsert

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Europäische Haushaltskrise, Regierung Merkel abgestraft, Brüderle torpediert Mindestlohn, liberale Bildung, Förderung der Erneuerbaren Energien, Kommentar zur US-Gesundheitsreform (KR/WL)

Hätte Frau Kraft mal so Klartext geredet wie Herr Lafontaine, dann könnte man sie wählen.

Hier ein Redeausschnitt von Oskar Lafontaine in Nürnberg vom 17.09.09: „Akermann ist Bundeskanzler“. Das ist in jedem Detail aktuell und entspricht dem, was wir in den NDS seit Monaten schreiben. CDU, CSU, SPD, FDP und Grüne sind in den Fängen der Finanzwirtschaft. Siehe hier und hier.
Ich scheue deshalb eine Wahlempfehlung für NRW nicht: Nur mit einer starken Linken wird es wenigstens ein bisschen Erwachen geben. Lassen Sie sich von gezielt gestreuten angeblichen Umfragen nicht beeindrucken. 4,9% oder 5,1% für die Linke soll Ihnen suggerieren, dass Ihre Stimme möglicherweise verloren ist. Wenn Sie sich davon beeindrucken lassen, dann tritt der Albtraum ein: Schwarz-Gelb oder Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot hat die Mehrheit. Albrecht Müller

PS: Eine weitere Klartext-Rede gab es gestern im Bundestag von Sahra Wagenknecht:
Quelle 1: YouTube – Video
Quelle 2: www.sahra-wagenknecht.de – Text

Hinweise des Tages (2)

Unter anderem zu folgenden Themen: Wahlen in Großbritannien; Rettung des Euros; Griechenland-Krise; Rating-Agentur warnt vor Banken-Crash; Einbruch an der Wall Street; Intransparenz der Kredite; Hypo Real Estate; Zahlenmagierin FDP; Arvato gescheitert; Urteil im Schreiber-Prozess; Kunden-Abzocke abgelehnt; magere Stipendien; Regierungssprecher wird Intendant; das Risiko im Golf von Mexiko. (WL)