Beiträge von Redaktion
Der Westen, die BRICS, Donald Trump und das Elend der deutschen Berichterstattung
Ende Oktober fand in Kazan/Russland der 16. BRICSplus-Gipfel statt. 36 Staaten aus dem „Nichtwesten“ nahmen an dem Gipfel teil, darunter eine Vielzahl von Staaten, die eine Mitgliedschaft anstreben. In den deutschen Medien wurde erstmals intensiver über den Gipfel in Russland berichtet. Die Berichterstattung war in großen Teilen, wie leider mittlerweile Standard, alles andere als neutral. Allein die Tatsache, dass der Gipfel in Russland unter der Schirmherrschaft des russischen Präsidenten stattfand und Putin den Gipfel nutzte, um dem Westen seine angebliche „Isolation“ vorzuführen, war Grund genug, die BRICS erneut als Truppe von Autokraten zu diffamieren. Als dann auch noch der UN-Generalsekretär António Guterres an dem Gipfel teilnahm, war zumindest in der deutschen Medienlandschaft buchstäblich die Hölle los. Von Alexander Neu.
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Hinweise des Tages
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Stimmen aus Lateinamerika: Das millionenschwere Geschäft des „Glücklichseins”
In den letzten Jahrzehnten hat sich der Selbsthilfe-Motivationsdiskurs in der Arbeits- und Geschäftswelt etabliert. Das hat dazu geführt, dass in mehreren Unternehmen die professionelle Ausbildung durch Motivationstraining ersetzt wurde. Nach Angaben der International Coaching Federation (ICF) gab es im Jahr 2023 mehr als 109.000 professionelle Coaches, die Workshops und Vorträge für 1,3 Millionen Kunden anboten. In Lateinamerika und der Karibik wurden fast 17.000 Beschäftigte in diesem Sektor gezählt. Das absolute Einkommen dieser multinationalen Branche wurde für 2023 auf 4,5 Milliarden US-Dollar geschätzt, was sie zu einer der profitabelsten Aktivitäten in der sogenannten Mindfulness Economy macht. Von Silvana Solano Rodríguez.
Leserbriefe zu „Farce um Udo Lindenbergs ‚Oberindianer‘“
Tobias Riegel kommentiert hier den „absurden“ Umgang mit Udo Lindenbergs Lied „Sonderzug nach Pankow“ aus dem Jahr 1983. Der Begriff „Oberindianer“ solle nun vermieden und durch das inhaltlich und künstlerisch abwegige Wort „Ober-I“ ersetzt werden. Hinterfragt wird auch, warum sich über diesen Vorgang vor allem Konservative empören. „Kritische Wortmeldungen von (klassisch) linker Seite“ seien auch bei solchen Themen wichtig. Wir haben dazu zahlreiche und interessante Zuschriften bekommen und danken dafür. Die folgende Auswahl der Leserbriefe hat Christian Reimann für Sie zusammengestellt.
Ukraine-Krieg: Die Gefahr einer nuklearen Katastrophe
Eine Eskalation bis zu einem Atomkrieg ist möglich – und was das für uns bedeuten kann. Die NachDenkSeiten präsentieren die leicht erweiterte Fassung eines Vortrags, den der Autor auf der Friedenskonferenz in der Burg Liebstedt, Thüringen, vom 25. bis 27. Oktober 2024 [1] gehalten hat. Im Sinne des bereits in den 1950er-Jahren geprägten Gedankens „Die Liebe zum Frieden basiert auf dem Wissen über den Terror des Krieges“ [2] warnt der Mediziner eindringlich vor einer weiteren Eskalation im Ukraine-Krieg und den unvorstellbar katastrophalen Auswirkungen des Einsatzes von Atomwaffen. Von Klaus-Dieter Kolenda.