Wolfgang Lieb

Beiträge von Wolfgang Lieb

„Klassiker der Ökonomie“: Der Steuerzahler finanziert die Botschaften der INSM

Am 19.2.07 haben wir in einem Beitrag die Buchveröffentlichung der Bundeszentrale für politische Bildung „Klassiker der Ökonomie“ kritisiert, weil in dieser Neuerscheinung die weit überwiegende Zahl der Autoren miltitante Anhänger der neoliberalen Glaubenslehre sind. Wir hatten es damals nicht gewagt, auszusprechen, dass dieses Werk auch aus der Propagandazentrale der Arbeitgeberverbände, der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM) stammen könnte.
Offenbar sind wir mit unseren Vermutungen über die neoliberalen Netzwerke zu vorsichtig. Ein Leser der NachDenkSeiten macht uns darauf aufmerksam, dass die INSM sich ganz offen dazu bekennt, dass die „Grundlegung des Projektes“ in einer Kooperation der INSM und der zunehmend zu ihrem medialen Sprachrohr mutierenden Financial Times Deutschland stattfand.
So subventioniert der Steuerzahler nun auch noch die Werbebotschaften der INSM, denn als Bereitstellungspauschale für dieses ideologische Schulungsbuch werden nur 2 Euro verlangt. Wolfgang Lieb.

„Unicheck“, ein als studentisches Projekt getarnte Studiengebühren-Kampagne der INSM

Die mit 8,8 Millionen im Jahr vom Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie finanzierte, sich selbst als „neoliberal“ bekennende Gehirnwaschagentur „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ hat sich für ihre Kampagne für die Studiengebühren mal wieder ein neues Täuschungsmanöver ausgedacht: Unter der Deckadresse „Unicheck.de von Studenten für Studenten“ sollten Studierendenvertretungen bewerten, wie gut oder wie schlecht die eingenommenen Studiengebühren von den Hochschulen verwendet werden. Die Ergebnisse sollen offenbar heute auf einer Pressekonferenz vorgestellt werden und von der Financial Times Deutschland und von der als Werbebroschüre verpackten und meistverteilten Studentenzeitung „Unicum“ medial vermarktet werden: „Wer Anfang April ahnungslos auf die Mail von Thorsten Schröder geantwortet hat, könnte sich dann plötzlich als Statist einer gut geplanten Pro-Gebühren-Kampagne wiederfinden“ schreibt der ausnahmsweise einmal INSM-kritische UniSpiegel. Wolfgang Lieb.

“Happiness Economics” bei der Deutschen Bank

Die Deutsche Bank ist unter die Glücksforscher gegangen. In einer gerade veröffentlichten Studie vergleicht das Institut 22 reiche Industrienationen und vier Varianten des Kapitalismus. Ergebnis: Die Deutschen sind eher traurig und leben, so der Autor Stefan Bergheim, “in einer unglücklichen Variante des Kapitalismus”. Die meisten anderen jedenfalls sind besser drauf, das meldete die FTD. Wolfgang Lieb.