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Hinweise des Tages

Hinweis: Über diese “Rote Laternen” liest man in den Medien nichts

Die Reallöhne sind in Deutschland von 1995 bis 2004 um 0,9 Prozent gesunken. Die deutschen Arbeitnehmer bilden im internationalen Vergleich das Schlusslicht.

Quelle: Hans Böckler Stiftung [PDF – 33 KB]

Entsprechend sind die Lohnstückkosten – die ja für die internationale Wettbewerbsfähigkeit ein viel wichtigerer Maßstab sind – allein von 2000 bis 2004 um 2,9 Prozent gesunken, gleichfalls mehr als in den meisten Konkurrenzländern insbesondere im Euro-Raum.

Siehe die Grafik von Joachim Jahnke:

Hinweis: Konjunkturbericht des DGB

  • Überschuss in der Handelsbilanz 9,4%. Das Wachstum im ersten Quartal ist ausschließlich außenwirtschaftlich induziert.
  • Inländische Verwendung rückläufig, die Binnenwirtschaft liegt am Boden.
  • Gewinne der Dax-30-Unternehmen kletterten im letzten Jahr um 70%, dennoch keine Zunahme der Investitionen.
  • Reale Brutto- und Nettolöhne gehen seit 1995 zurück, entsprechend geht auch der private Konsum zurück.
  • Auf dem Arbeitsmarkt keine Besserung in Sicht. Zwar ist die Anzahl der Erwerbstätigen um 168.000 gestiegen, das ist jedoch lediglich das Ergebnis der Zunahme der geringfügigen Beschäftigung. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse ging um 151.000 zurück. Wachstums- und beschäftigungspolitisch war Hartz IV ein Rohrkrepierer.
  • Unter Hans Eichel wurde der Anstieg der Staatsausgaben so stark begrenzt, wie unter keinem Finanzminister vor ihm. Das Ergebnis dieser Sparpolitik ist, dass die Schuldenquote seit 1998 von 60% auf heute 68% anstieg.

Quelle: DGB [PDF – 92 KB]

Hinweis: Im fünften Jahr der Stagnation entdeckt nun auch die Politik die Nachfrageseite des Lohnes

Bei Interviews mit Politikern von CDU, CSU und FDP kann einem angst und bange werden. Danach gefragt, was sie nach einer Regierungsübernahme anders machen wollen, versichern sie unisono, sie würden noch mehr sparen, deregulieren, privatisieren und Steuern senken. In anderen Worten: Sie sind entschlossen, das erfolglose Konzept der rot-grünen Regierung mit noch mehr Entschiedenheit und Konsequenz fortzusetzen.
Dierk Hirschel, Chefökonom des DGB, gibt in der Frankfurter Rundschau lesenswerte Hinweise, was eine Regierung (egal welche) tun müsste, um die Volkswirtschaft wieder voran zu bringen.

Quelle: FR (Link tot – 19. Mai 2006)

Anmerkung:
Für regelmäßige Leser der NachDenkSeiten enthält der Artikel im Grunde keine Neuigkeiten. Die aktuellen Ereignisse begründen unserer Meinung nach dennoch einen Hinweis.

Hinweis: Der verheerende Einsatz von Beslan

“Wieder mal ist eine “Verschwörungstheorie” als Tatsache bestätigt. Was ich – und später auch andere – in der Liste bereits kurz nach dem Massaker von Beslan aufgrund verschiedener Fakten vermuteten, ist jetzt als wahr belegt: Bis auf 22 sind alle Geiseln in Beslan Opfer des russischen Einsatzes von Putin-Sondertruppen gewesen“, schreibt ein Nutzer der NachDenkSeiten nach Lektüre des Berichts der FR vom 17.6. Danke FR.

Hinweis: Der SPIEGEL – dümmer geht’s nimmer

Die jahrelange, neoliberale Propaganda hat ein wichtiges Ziel bisher verfehlt: Es ist nicht gelungen, die Mehrheit der Bevölkerung vom Sinn der sogenannten Reformpolitik zu überzeugen. Bei Umfragen wird versucht, diese Wahrheit durch suggestive Fragestellungen und kreative Interpretationen zu verbergen (siehe die entsprechenden Hinweise in NachDenkSeiten).
Da das Volk störrisch bleibt und nicht glauben mag, dass die Verarmung der unteren Einkommensgruppen die Wachstumsprobleme der Wirtschaft lösen kann, geht der SPIEGEL zur offenen Beschimpfung der „Heulenden Hunnen“, der „Weltmeister im Mosern und Muffeln“ über. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu einem neoliberalen Kampfblatt.

Quelle: Der SPIEGEL

Hinweis: Dichtung und Wahrheit – Die Jobverlagerung

CDU-Generalsekretär Volker Kauder mutete den Zuschauern am 12. Juni in der Talk-Runde “Sabine Christiansen“ einiges zu. Auf konkrete Probleme angesprochen, repetierte er mechanisch die immer gleichen und sattsam bekannten Phrasen vom Zwang zu sparen und länger zu arbeiten. Eine der Dummheiten, die zu verbreiten er nicht müde wird, ist die Behauptung, täglich würden 1000 Jobs ins Ausland verlagert werden. Dass das nicht stimmt, hätte er aus vielen Quellen lernen können, z.B. aus dem Buch „Die Reformlüge“ oder den NachDenkSeiten:

Quelle 1: NachDenkSeiten

Diesmal platzte einem Redakteur der Financial Times Deutschland der Kragen:

Quelle 2: FTD

Hinweis: Standortvorteil Ost

AMD kann von Dresden offenbar gar nicht genug bekommen. Die Chancen stehen gut, dass der US-Chip-Hersteller dort bis 2008 ein drittes Werk realisieren wird.

Quelle: SZ

Hinweis: Prantl (SZ) interviewt Lafontaine

Ein recht interessantes Interview, vor allem deshalb, weil ein beachtlicher Teil der Zeit im Aufarbeiten der Vorurteile drauf geht, die auch der verehrte Heribert Prantl wiedergibt oder selbst drauf hat. Eines davon berührt mich persönlich: der Vorwurf an Lafontaine, er habe 1999 hingeschmissen.

Hinweis: Ronald Schettkat in der ZEIT wider den Aberglauben deutscher Ökonomen zum Mindestlohn

Noch 1990 meinten 63 Prozent der amerikanischen Ökonomieprofessoren, jede Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohnes erhöhe die Arbeitslosigkeit. Zehn Jahre später waren es nur noch 43 Prozent. Denn die Princeton-Professoren Alan Krueger und David Card hatten nachweisen können, dass selbst Erhöhungen des Mindestlohnes um 20 Prozent keinen Beschäftigungsverlust zur Folge hatte.

Quelle: DIE ZEIT