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Aufbau Gegenöffentlichkeit

Rüttgers schafft Arbeitsplätze. Bisher allerdings nur in der Landesregierung.

Die neue nordrhein-westfälische Landesregierung hat versprochen, 4000 zusätzliche Lehrer einzustellen. Im Koalitionsvertrag wird erläutert, wie diese Stellen erwirtschaftet werden sollen:

Sie werden aus dem jährlichen Abbau von 1,5 Prozent der Stellen in der inneren Landesverwaltung sowie über eine konsequente Umsetzung alter und neuer kw-Vermerke finanziert.


NachDenkSeiten vom 21.7.2005

Am Jahresende werden in den Ministerien aber nicht 1,5 Prozent weniger, sondern im Gegenteil, es dürften 2,5 Prozent mehr Beschäftigte an Bord sein, weil die neue Landesregierung großzügig Stellen an eigene Parteigänger vergibt.

Quelle: DER TAGESSPIEGEL

Die gekaufte Republik. Der Union fließen seit 2002 mit 6,5 Millionen Euro doppelt so viele Zuwendungen zu wie allen anderen im Bundestag vertretenen Parteien zusammen.

Die Bosse kehren dem Genossen der Bosse den Rücken. Es ist schon immer so gewesen, die SPD kann sich noch so sehr an die Wirtschaft ranschmeißen, im Zweifel wählen die Wirtschaftsvertreter das Original und werfen die Kopie in den Papierkorb:

BDI-Chef wünscht sich Regierungswechsel (Quelle: FR)

Wer sich dafür interessiert, von wem und wie viel Geld an welche Partei fließt: In Wikipedia wurden die Parteispenden der Großspender auf der Basis der Angaben des Deutschen Bundestages einmal aufgelistet. Glauben Sie wirklich, dass das viele Geld ohne Gegenleistung bezahlt würde?

Berliner Landgericht verurteilt „BILD am SONNTAG“ zu Gegendarstellung: „Lafontaine lügt nicht!“

Wie eine ausgelagerte Wahlkampagentur der CDU trommeln BILD und BILD am SONNTAG seit Monaten für den Wechsel, nahezu täglich erscheinen redaktionell verpackte unbezahlte Werbeanzeigen für Angela Merkel. Weil paradoxerweise gerade die Linkspartei eine schwarz-gelbe Mehrheit verhindern könnte, wird vor allem deren Spitzenkandidaten Oskar Lafontaine seine persönliche und politische Glaubwürdigkeit abgesprochen, bis hin zum Vorwurf der Lüge. Jetzt wurde der BamS gerichtlich auferlegt, auf ihrer ersten Seite abzudrucken: „Lafontaine lügt nicht!“

Die NachDenkSeiten sind wichtig für einen anderen Blickwinkel und für den Blick hinter die Kulissen, sagen uns viele. Sagen Sie es weiter!

Eine Anmerkung in eigener Sache: Eine unserer Nutzerinnen hat uns ermuntert, Sie, unsere Leserinnen und Leser, zu bitten, weiter zu sagen, welche Hilfe unsere Website bieten kann, wenn man nicht in Resignation verfallen und wenn man sich noch seine eigene Meinung bilden möchte, über das , was hierzulande gespielt wird. Ein anderer Nutzer unserer Website hat in seinen Worten plastisch beschrieben, um was es geht. Wir möchten Sie gerade in den von PR-Kampagnen und Propagandaschlachten bestimmten Wahlkampfzeiten bitten, Ihre Freunde, Bekannten, Kollegen und Nachbarn auf die NachDenkSeiten aufmerksam zu machen. Nutzen Sie Ihre E-Mail-Adressbuch zum Weitersagen. Drucken Sie unsere Internetadresse aus und geben sie diese weiter. Wir müssen alles tun, um eine noch wirkungsvollere Gegenöffentlichkeit zu einer antiquierten und ideologische einseitigen Wirtschafts-, Gesellschafts- und Sozialpolitik und einer eindimensionalen veröffentlichten Meinung aufzubauen. Wir brauchen eine vernünftige Alternative zu einer gescheiterten Politik. Hier sind die Texte der beiden Freunde unserer Arbeit: (AM/WL)

Attac: Der nachgeschobene Korrekturversuch der Steuerberechnungen Kirchhofs im SPIEGEL ist unseriös und falsch

Der SPIEGEL hat zwar sein ursprüngliches Rechenbeispiel, wonach ein Manager mit 300.000 Euro Bruttoeinkommen nach dem Kirchhof-Steuermodell mehr Steuern bezahlen soll als nach geltendem Recht, nun auch in der Printausgabe nachträglich korrigiert – allerdings nicht im redaktionellen Teil, sondern versteckt als „Redaktionsschwanz“ in der Leserbriefspalte. Die korrigierten Angaben aus dem Kirchhof-Institut sind nach Attac-Berechnungen unseriös und falsch. Die in der Rechentabelle eingesetzten Werte erwecken eher den Eindruck, dass hier fiktive Annahmen so angepasst wurden, dass – wie im SPIEGEL jetzt sinnigerweise formuliert wurde – die Rechnung auf geht.

Fazit: Der SPIEGEL erweist sich als Wasserträger für Merkels Wahlkampfaushängeschild Paul Kirchhof.

Quelle: Attac [PDF – 56 KB]
Quelle: FAZ
Quelle: ver.di

Der SPIEGEL – ein Sprachrohr von Kirchhofs “Institut für Finanz- und Steuerrecht“?

Der SPIEGEL hat seinen Artikel über das Steuermodell Kirchhofs „Pauschal sozial?“ in SpiegelOnline korrigiert. Was allerdings nicht mehr zu korrigieren ist, das ist ein schwerer Verstoß gegen journalistische Grundtugenden, nämlich die Quelle anzugeben, wenn man über etwas berichtet. In der nachgeschobenen Korrektur musste der SPIEGEL nämlich eingestehen: Die von ihm veröffentlichten „Berechnungen“ wurden von Kirchhofs “Institut für Finanz- und Steuerrecht” vorgelegt. Wäre das journalistisch fair und sauber dem Leser mitgeteilt worden, hätte er gewusst, woher „der Wind“ in diesem Beitrag „weht“.

„Die Reformlüge“ jetzt neu und aktualisiert als Taschenbuch. 416 Seiten für 8.95 Euro.

Am 19.8. ist mein Buch aktualisiert als Taschenbuch bei Knaur erschienen. Als Autor habe ich darauf gedrängt, die Herausgabe der Taschenbuchausgabe vom Dezember auf den August 2005 vorzuziehen. Denn dieses Buch hilft bei der Auseinandersetzung um die so genannte Reformpolitik. Die gängigen Denkfehler und Vorurteile werden darin sachlich und mit Fakten beschrieben und widerlegt.

Nachtrag zu Possenspiel mit Umfragen

Aufgrund unserer Notiz vom 19.8. schreibt uns einer unserer Nutzer: Falls Ihnen noch nicht bekannt, sende ich Ihnen den (interessanten) Link zum Thema Umfragen.

In der Tat interessant. Danke vielmals.

Mitbestimmung ein deutscher Sonderweg?

Eine Studie belegt: In anderen europäischen Länder haben die Arbeitnehmer teilweise sogar noch mehr Mitspracherechte als hierzulande.
Die Mitbestimmung in Deutschland sei ein „Investitionshindernis in einer globalisierten Welt“. Deswegen, so meint die Lobby der Wirtschaft, müsse eine „Reform“ her und deshalb setzte der Kanzler eine durch die Arbeitgeberseite dominierte „Mitbestimmungskommission“ ein.
Deren Auftrag soll es wohl sein, diesen „Fremdkörper“ (Peter Glotz) aus den deutschen Betrieben zu entfernen. In einer Studie für die Hans-Böckler-Stiftung schaut Hellmuth Gohde über den Tellerrand hinaus und belegt, dass unsere Nachbarn, etwa das wirtschaftlich erfolgreichere Schweden, weitergehende Beteiligungsmöglichkeiten für Arbeitnehmer bieten als das angeblich so reformbedürftige deutsche Mitbestimmungsgesetz.

Die FDP leistet sich einen armen Staat. Weitere 19 Milliarden Steuerentlastung für Unternehmen und Besserverdienende.

Einfach, ungerecht und unseriös ist das Steuerkonzept der FDP in ihrem Wahlprogramm. In einem Drei-Stufenmodell mit Sätzen von 15, 25 und einer weiteren Senkung des Spitzensteuersatzes auf 35 % sollen obere Einkommensschichten noch stärker als schon bisher entlastet werden und bei Unternehmen soll die Spitzenbelastung 25 % nicht übersteigen. Sie will die Wähler mit einem auch in linken Kreisen populären „Bürgergeld“ locken, schweigt sich aber darüber aus, wie viel der Staat in Not geratenen Bürgern für ein menschwürdiges Dasein noch bezahlen könnte.

Antworten auf grüne Fragen zum Wachstum.

Bei folgendem Link finden Sie einen früheren Beitrag von Heiner Flassbeck mit dem Titel “Nicht-kursive Antworten auf kursive grüne Fragen“. Zum Teil ist dieser Text auch eine Antwort auf die vielen Diskussionsbeiträge zu meinem Text vom 20.7. über Produktivität, Wachstum und Grundeinkommen. Ich selbst werde in den nächsten Tagen auf die Diskussionsbeiträge eingehen.

Quelle: www.flassbeck.de [PDF – 100 KB]