Archiv: Monat: August 2011

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Der Staat als Schuldner – Quadratur des Bösen?; Transaktionssteuer: Finanzindustrie droht der EU; Die Welt ist aus den Fugen; Eine Verteilungsfrage – Die nächste Stufe der Finanzkrise; Kirchhof beklagt „Feudalismus“ im deutschen Steuerrecht; Exfondsmanagerin über Aktienkurse: “Das ist wie Achterbahn fahren”; Ratingagentur Moody´s Leichen im Keller werden sichtbar; Offener Brief zum Thema Fachkräftemangel; Stuttgart 21: Gleise statt Büroviertel; Norweger trauern, Rechtspopulisten hetzen; Ehrenmorde: Sich unterwerfen oder sterben; Aufbruch in Arabien?; Jungendproteste; Glückwunschschreiben der Bundeskanzlerin an den Premierminister der Sozialistischen Republik Vietnam; Steinbrück allein – muss nicht sein. (WL)

Hinweise des Tages II

Unter anderem zu folgenden Themen: Euro ohne Bonds; Oskar Lafontaine über Schulden, fiese Banken und die gefährlichste Frau Europas; “Der Euro – Identität und Krise der Europäischen Union”; Heiner Flassbeck: Ein offener Brief an Marc Beise, Ressortleiter Wirtschaft der SZ; Economist Argues Deficit Helps Economic Crisis Mend; Unkritische Börsenberichterstattung verunsichert Gesellschaft; Schuldenbremse quietscht; Debatte über Solidaritätszuschlag: Und am Ende profitieren die Gutverdiener; US-Justiz soll gegen Standard & Poor’s ermitteln; Deutsche Bank engagiert Spitzendiplomaten als Lobbyisten; Die Dauerpleite – Hartzer, Minijobber und Leiharbeiter; Sachverständige kritisieren Minijobs und fordern Mindestlohn; Norbert Blüm und die Standhaftigkeit der Ja-Sager; “Verlage hatten die Schraube überdreht”; 66 Menschen im Juni infolge politisch rechts motivierter Straftaten verletzt; Deutschlandtrend: FDP erobert Fünfprozentmarke zurück; Wie Spaniens Jugend den Glauben verliert; Afghanistan – ein notwendiger Krieg?; IPPNW fordert Beendigung der heimlichen Kriegsbeteiligung in Libyen; Das Letzte: Abfackeln. (JB/WL)

Appellieren Sie an Ihre Medien, vor allem an die Intendanten von ARD und ZDF, endlich mit dem Börsen-Zirkus aufzuhören

Die Schwankungen an den Börsen sagen nahezu nichts über das Wohlergehen unserer Volkswirtschaften und sehr viel über das Verhalten großer Spekulanten. Etwa ab Mai haben diese ans Aussteigen gedacht, ab der zweiten Hälfte des Juli steigen sie aus, die Kurse sinken, seit einigen Tagen rasant. Volkswirtschaftlich betrachtet ist dieser Vorgang ziemlich unbedeutend. Die Aktienbörsen sind ein Teilmarkt des Kapitalmarktes. Sie sind ein Markt für Vermögenswerte und um vieles unbedeutender als z.B. der Markt für die Produkte der Chemie oder des Maschinenbaus oder der „Markt“ für Kranken- und Alterspflege. Albrecht Müller.

„Freu mich so über Nachdenkseiten !!“ schreibt gerade eine Nutzerin. Bitte lassen Sie Ihre Freunde und Bekannten am Informationsgewinn teilhaben.

Jede Stunde bekommen wir zur Zeit in den Nachrichten der Rundfunksender und in den gedruckten Medien Belege dafür geliefert, in welchem jämmerlichen Zustand der Wirtschaftsjournalismus ist. Die Top-Meldungen drehen sich nun seit Tagen um die Aktienkurse, so als wären die Börsen von irgendwelcher übergeordneten Bedeutung für die große Mehrheit von uns – und immer wieder die übliche Kaffeesatzleserei. In den NachDenkSeiten halten wir mit aufklärenden Beiträgen dagegen, z.B. hier und hier und hier. Das erkennen und würdigen unsere Leserinnen und Leser, und bedanken sich. Unsere einzige Bitte: Informieren Sie Ihre Bekannten. Albrecht Müller.

Es ist die Rezession, Dummkopf

Nach all dem Unsinn, der über das Auf und Ab des Aktienmarktes an der Börse erzählt wurde, allmählich geht offenbar manchen ein Licht auf: Nicht irgendwelches Gerede etwa über Arbeitslosenzahlen in den USA, über eine in den Sternen stehende Einführung einer Transaktionssteuer, über irgendwelche Gipfeltreffen oder Erklärungen von Zentralbankchefs, nicht einmal – so die am meisten gebrauchte Floskel – die Krise der „Staatsverschuldung“ treibt den aktuellen Herdentrieb der Börsenmakler an. Es ist schlicht die Angst vor einer weltweiten Rezession. Von Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Systemkritik; Sebastian Dullien – Warum Sparorgien den Schuldenschlamassel verschlimmern; Luftnummer Leerverkaufsverbote; US-Aufseher bangen um Europas Banken; Schuldenerlass für Privatversicherte mit Hartz IV; Prekäre Jobs, prekäre Renten; Kassen halten jede zweite Klinikrechnung für falsch; »Zustände kaum noch zu verantworten«; Info-Grafik: Erwerbsminderungsrenten im Sinkflug; „Es gibt keine Waffengleichheit mehr“; SEC gerät wegen Aktenvernichtung unter Beschuss; Ex-Polizeichef jetzt bei Rüstungskonzern; Sicherheit statt Freiheit: Hintergründe zum Anti-Terror-Gesetz; Profite in Armutsregionen; Attac verurteilt Pläne zum Einsatz von Söldnerfirmen; Berlin, du kannst so hässlich sein; Jakob Augstein – Moralische Kernschmelze; Troika der Verlierer; Im düsteren Netz der Eurabia-Blogger; Die Mauer, eine Satire und ihre Opfer (MB/WL/JB)

6,5 Millionen fehlende Fachkräfte? Wie eine zweifelhafte Zahl das Licht der Welt erblickte

Unter dieser Überschrift verschickte der Mathematiker und Statistiker Gerd Bosbach das interessante Ergebnis seiner und seines Kollegen Korff Recherchen zu einer im Mai publizierten Warnung des Chefs der Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, im Jahre 2025 würden 6-7 Millionen Fachkräfte in Deutschland fehlen. Wir weisen auf den Artikel von Bosbach/Korff hin, weil er in vieler Hinsicht interessant ist. In den deutschen Medien wurde Bosbachs Bericht nahezu nicht wahrgenommen. Er wundert sich darüber, ich nicht. Denn so ist die Medienlage. Was nicht in die Linie des üblichen Kampagnenjournalismus passt, wird einfach ignoriert. Was passt, wird vielfältig und in Variationen publiziert und propagiert. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute u. a. zu folgenden Themen: Euro-Krise, Englands Staatskrise, Steuerabkommen mit der Schweiz, Rot-Grüne macht Kasse, Schirrmacher, Überwachung der Linken, Miniwachstum, hohe Wechselkurs des Schweizer Franken, Fitch widerspricht S&P, Börsensturz wirft Pensionskassen in Unterdeckung zurück, Hungersnot am Horn von Afrika, Europa fischt unser Meer leer, Söldner sollen deutsche Schiffe schützen, Umgang mit Ausländern in Bayreuth, Studium kann von der Steuer abgesetzt werden, INSM-Bildungsmonitor, wenn Pflege zum Risiko wird, Fukushima, Ude als Spitzenkandidat, das Letzte. (RS/WL)

Schock-Strategie für Europa

Was Angela Merkel und Nicolas Sarkozy gestern im Élysée-Palast der Öffentlichkeit präsentierten, ist kaum mehr als alter Wein in neuen Schläuchen. Anstatt die Spekulation gegen einzelne Eurostaaten mit der Einführung von Eurobonds zu beenden, wollen Merkel und Sarkozy die deutsche Schuldenbremse in der gesamten Eurozone verfassungsrechtlich verankern und die gemeinsame Wirtschafts- und Finanzpolitik mit der vielzitierten Wirtschaftsregierung harmonisieren. Was sich Merkel unter einer Wirtschaftsregierung vorstellt, ist jedoch bereits hinlänglich bekannt – die neoliberale Schock-Strategie für Europa. Von Jens Berger

Hurra, wir sparen uns kaputt

Wie überall in Europa und den westlichen Industriestaaten bricht das Wachstum auch in Deutschland ein. Nur noch um 0,1 Prozentpunkte ist das BIP im Sommer gegenüber dem ersten Quartal 2011 gestiegen. Von wegen „Aufschwung XL“. Da in ganz Europa und in den westlichen Industrienationen nur noch massiv gespart wird, bricht nahezu überall das Wachstum ein. Das bringt logischerweise den deutschen Wachstumsmotor „Export“ ins Stottern. Trotz eines angeblich „robusten Arbeitsmarktes“ bremst eine schwache Binnennachfrage den „Aufschwung“. Da es in einer Art von Gehirnwäsche gelungen ist, die Banken- und Finanzkrise in eine „Staatsschuldenkrise“ umzudeuten, ist in den Regierungen eine Spar-Pandemie ausgebrochen. Während der letzte Wirtschaftseinbruch im Gefolge der Finanzkrise noch mit staatlichen Konjunkturprogrammen abgemildert werden konnte, werden jetzt, wo angeblich alles der „Staatsverschuldung“ geschuldet ist, mit einer knallharten Austeritätspolitik die Fehler der ersten Weltwirtschaftskrise wiederholt. Wenn kein Umdenken erfolgt, landen wir erneut in einer europa- oder gar weltweiten wirtschaftlichen Depression – mit kaum vorhersehbaren schlimmen Folgen. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Finanzkrise – Gerechtigkeit auf der langen Bank; Merkel und Sarkozy planen Wirtschaftsregierung für Europa; Warren Buffett – Stop Coddling the Super-Rich; Erst trunken, jetzt ernüchtert; Das Gesicht der Krise; Wer ein Steuerschlupfloch sucht, findet auch eines; Star-Investoren stoßen Goldbestände ab; H&M ohne Hosen; Unsere Türken; Riesenfrust bei Beschäftigten der Bahn; Nicht ohne meinen Meiler ? Wie die Energiekonzerne den Wandel verschlafen; Corporate Governance – Rechtsverdreher in Top-Etagen; Ergo köderte Personalchefs mit Barzahlungen; Autoritäre Reaktion; Empörung über die Razzia beim Pastor; Black Box Bildungsmonitor? Ein Blick hinter den Reiz des Rankings; Das “Raumschiff Berlin” lockt Journalisten; Das Letzte: Deutsche Krabbenfischer machen Ramadan-Pause (KR/JB)

Schröder, Fischer und Co. – Verrat der eigenen Werte ohne schlechtes Gewissen

Was wir von der Union und der FDP an Verknüpfung mit den Lobbyisten der Wirtschaft zu erwarten haben, das wussten wir schon immer, spätestens nach 16 Jahren Kanzlerschaft von Helmut Kohl. Millionen, wirklich Millionen, hatten dann ihre Hoffnung auf den Kanzlerwechsel im Jahre 1998 gesetzt. Sie wurden bitter enttäuscht. Wie schon in den Hinweisen erwähnt, bringt die ARD in der Reihe ARD-exclusiv am 17.8. um 21.45h unter dem Titel: „Rot-Grün macht Kasse – Schröder, Fischer und die Lobbyisten“ einen Film von Sabine Puls, Christoph Lütgert, Johannes Edelhoff, Kristopher Sell und Britta von der Heide. Dazu vorweg ein Interview mit Christoph Lütgert. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Die Logik des Krawalls; Mit CO2-Zertifikaten Millionen von Steuern hinterzogen; Schuldenstand ist durch Bad Banks gestiegen; DIW: Die Banken drehen wieder am großen Rad; In 80 Jahren nichts gelernt; Fachkräftemangel?; Jobcenter Bonn streicht Hochschwangeren alle Leistungen; Bayer droht mit Produktionsverlagerung; Rentenversicherung: Wirtschaft verlangt massive Beitragsentlastung; Tatort Krankenhaus – Wie das Sparen Patientenleben gefährdet; Die Reichen und die Steuer; „Niemand traut sich an heikle Zukunftsfragen“; Die teure Trennung von Staat und Kirche; Der Fall von Boetticher – Unter Tränen; Bombardement in Kundus: Offensiv liquidiert; Amerika, wohin?; Der Sarkostaat: Ein “eingebetteter” Reporter hinter französischen Gardinen; Israel protestiert – Alle für alle, jeder für sich; Zypern weniger kreditwürdig: Regierung setzt Rotstift an; Chinas Wirtschaft kann die Welt nicht retten; TV-Tipp: ARD-exclusiv: Rot-Grün macht Kasse; Das Letzte: „Bürgerarbeit“; Das Allerletzte: Bei Pflege Gas geben. (WL)

Wer das Volk finanziell bluten lässt, wird es auch real bluten lassen

Die Erkenntnis, dass die Politik in den Fängen der Finanzwirtschaft ist, verbreitet sich. Ich verweise auf den Aufsehen erregenden Beitrag von Frank Schirrmacher in der Frankfurter Allgemeinen und das dortige Forum, auf den Basisartikel des konservativen Publizisten Moore im britischen Telegraf und auf einen Kommentar von Michael Spreng, früher einmal Berater von Stoiber. Offenbar setzt sich die Erkenntnis durch, dass die Finanzwirtschaft die Politik bestimmt und auf diese Weise weltweit uns Steuerzahler für ihre Abenteuer bezahlen lässt. In den NachDenkSeiten konnten Sie das, wie Frank Schirrmacher freundlicherweise vermerkt, schon lange lesen. Siehe unsere Rubrik Finanzkrise und viele andere Beiträge. Albrecht Müller.