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Wahlen

324 Millionen US-Amerikaner haben die Wahl zwischen zwei erstaunlichen Persönlichkeiten, zwischen Pest und Cholera

Albrecht Müller

Das könnte uns ja ziemlich egal sein, und wir haben im übrigen angesichts alternativloser Wahlen bei uns auch keinen Grund, über andere zu meckern, aber entscheidend ist bei der morgigen Wahl in den USA, dass wir als weitgehend abhängiges Land und Europa direkt davon betroffen sind und dass es dabei auch um Leben oder Tod geht. Albrecht Müller

Arbeitsverweigerung – Hillary Clinton und das Versagen der Medien

Echter Qualitätsjournalismus sollte Distanz halten und sich nicht gemein machen mit einer Sache; auch nicht mit einer guten. So formulierte es einst der Tagesthemen-Moderator Hans Joachim Friedrichs . Gemessen an diesem Standard sind die Stars des US-Journalismus die schwarzen Schafe in einer Branche, in der man offenbar die weißen Schafe mit der Lupe suchen muss. Die Medienkonzerne finanzieren Clinton, Clinton bedient ausgesuchte Journalisten mit „Informationen“ aus erster Hand und gemeinsam arbeitet man an einer Strategie, das Weiße Haus zu erobern. So nah waren sich Politik und Medien in einem als demokratisch geltenden Staat noch nie. Von Jens Berger.

Der doppelte Selbstmord der Sozialdemokratie: JA zu CETA und NEIN zu ihrer eigenen erfolgreichen Ostpolitik

Das Ergebnis der Landtagswahl in Berlin ist eine Katastrophe: weniger als 22 %. Noch weniger als Steinmeier im Bund 2009, damals 23 %. Die Skala ist nach unten offen. Das ist zum einen das Ergebnis dessen, dass die SPD ihre Gestaltungsaufgabe aufgegeben hat. Mit ihrer heute in Wolfsburg zu erwartenden Zustimmung zum „Freihandelsabkommen“ CETA und in der Folge auch von TTIP wird die gesellschaftspolitische Gestaltungsmacht den internationalen Großkonzernen übereignet. Parallel dazu hat die SPD-Führung zum anderen das große Werk ihrer Ostpolitik, das Ende der Konfrontation zwischen West und Ost, aufgegeben. Beides zusammen geht ans Mark. Die SPD hat bundesweit schon mehr als die Hälfte ihrer Wählerschaft verloren. Und es gibt kein Halten mehr, wenn sich die SPD-Führung in letzter Minute nicht eines Besseren besinnt. Albrecht Müller.

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Das beste Mittel gegen die rechte Gefahr: Endlich eine wirkliche Alternative bieten, damit die Menschen sich wieder für Politik interessieren. Sahra Wagenknecht gegen Angela Merkel – das wäre eine solche Konstellation

Albrecht Müller

Seit dem Auftreten und den Erfolgen der AfD wird auf unseren Bildschirmen immer das gleiche Theater gespielt: in der Abgrenzung zu dieser rechten Partei beschönigen Medien und Parteienvertreter der anderen Parteien ihre eigene Politik. Schuld ist das falsch wählende Volk, so wird unterstellt. Tatsächlich ist der angepasste Einheitsbrei und die auch bei Konkurrenten der CDU spürbare und nicht zu begreifende Verehrung für Merkel und insbesondere für ihre Flüchtlingspolitik verantwortlich für die Verzweiflung vieler Wählerinnen und Wähler. – Es gäbe eine Strategie, die die Wählerbasis der AfD dezimieren würde: eine programmatische, personelle und emotional angereicherte und vermittelte Alternative. Albrecht Müller.

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Trump und die Wirtschaftspolitik – Geschenke für die Reichen, Luftschlösser für den Rest

„Pie-in-the-sky nonsense“, also frei übersetzt „unrealistische Flausen“ – so bezeichnete der Wirtschaftswissenschaftler William Gale das steuerpolitische Konzept Donald Trumps. Und das zu Recht: Seit Reagan hat es kein derart unseriös neoliberales Konzept mehr in der US-Politik geben. Trump inszeniert sich zwar gerne als Kandidat der hart arbeitenden amerikanischen Arbeiter und bezeichnet seine Konkurrentin Clinton als Kandidatin der Wall Street und des großen Geldes; wenn man sich die wirtschafts- und steuerpolitischen Konzepte der beiden Kandidaten anschaut, kommt man jedoch zum umgekehrten Ergebnis. Sollten die Amerikaner Trump wählen, werden sie zumindest finanziell noch ihr blaues Wunder erleben. Von Jens Berger.

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Die Chaos-Königin

Auf dem Parteitag der Demokraten wurde Hillary Clinton vergangene Woche offiziell zur Präsidentschaftskandidatin gekürt. Währenddessen dominiert weiterhin der Irrglaube, Clinton sei eine liberale und progressive Politikerin und damit auch per se die beste Alternative zu Donald Trump. Dies ist jedoch nicht der Fall. Hillary Clinton ist ein militaristischer Falke mit neokonservativen Ansichten. Durch ihre außenpolitischen Entscheidungen hat sie mehrere Staaten ins Chaos gestürzt – und wird dies als mögliche Präsidentin wohl auch weiterhin tun. Von Emran Feroz.

Aus aktuellem Anlass und weil der Vorgang uns alle betrifft: Ein paar Unterlagen für Ihre Meinungsbildung zu Clinton, Sanders und Trump.

Es tagt der Nominierungskongress der US-Demokraten. Bernie Sanders hielt eine viel beachtete Rede (1), für Clinton mit „Bedingungen“ und gegen Trump. Michael Moore erklärt (2), dass Trump gegen Clinton gewinnt und findet das schlimm. Andere (3) finden das nicht schlimm. Und der Wahlkampfmanager von Clinton weiß (4), dass die Russen hinter den Leaks der E-Mails der Demokratischen Partei zulasten von Sanders stecken. Dazu jeweils Dokumente. Zu Ihrer gefälligen Bedienung. Albrecht Müller.

Zwei wichtige Dokumente: 1. Schreiben von Sanders an die Unterstützer. 2. LSE über die manipulative Berichterstattung zu Ungunsten von Corbyn

Beide Dokumente bringen wir hier zunächst auf Englisch. Eine NachDenkSeiten-Übersetzung des Schreibens von Bernie Sanders wird morgen nachgereicht. Die Analyse der London School of Economics (LSE) können wir nicht übersetzen. Hier ist der Link auf das Original „Wenn man diese Untersuchung liest, wird einem Angst und Bange“, schreibt die übermittelnde NachDenkSeiten-Leserin. So ist es. Die Medien machen nieder, was fortschrittlicher als der neoliberale Mainstream sein könnte. Oder sie verschweigen. Albrecht Müller

„Clinton ist nicht das kleinere Übel. Sanders hätte selbst kandidieren müssen, jedenfalls keine Wahlempfehlung aussprechen dürfen.“

Albrecht Müller

So einige NDS-Leser in Mails. Mein Beitrag vom 13.7. Was hätte Sanders anders machen können, als sich für Clinton auszusprechen? hatte einige kritische Mails zur Folge. Zwei dieser Mails werden unten wiedergegeben. Der zweite Leserbriefschreiber merkt am Ende seiner Mail an: „Vielleicht erklären Sie ausführlich, wie Sie zu Ihrer Einschätzung kommen, die ich (noch) nicht nachvollziehen kann.“ Das will ich hiermit tun. Albrecht Müller.

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Was hätte Sanders anders machen können, als sich für Clinton auszusprechen?

Albrecht Müller

Es ist zu verstehen, dass Menschen, die die bisherigen Äußerungen von Sanders, sein Engagement für die soziale Frage und seine Fähigkeit, Menschen für Politik zu interessieren, mit Sympathie begleiteten, jetzt enttäuscht sind. Dennoch wundere ich mich über manches harsche Urteil, das in den Kommentaren im Netz auftaucht. Albrecht Müller.

„Was ist denn bei Ihnen im Land eigentlich los?“

Letzte Woche war ich einer von über 700.000 Österreichern, die ihre Stimme zur Wahl des Bundespräsidenten per Wahlkarte abgaben. Ich wählte Alexander Van der Bellen – allerdings weniger aus Überzeugung, sondern einfach um den rechtsradikalen Norbert Hofer zu verhindern. Van der Bellen konnte die Wahl gewinnen und ist nun der designierte Bundespräsident Österreichs. Ob damit allerdings tatsächlich das Übel verhindert wurde, ist eine andere Frage. Von Emran Feroz.

Was sollten bei uns die Konsequenzen aus fast 50 % für einen Politiker wie Hofer und die FPÖ in Österreich sein?

Das ist ganz einfach: Erstens sollten jene politischen Kräfte, die berufen – genauer gesagt in der Pflicht – sind, eine fortschrittliche Alternative zu Frau Merkels Politik zu entwickeln, diese Alternative auch bieten – programmatisch und personell und attraktiv, „mit Musik“ sozusagen. Zweitens sollten die Politiker und die Medien aufhören, die ernst zu nehmenden Gewinne von Rechten und Rechtsradikalen bei uns, in Österreich, in Polen, in Frankreich und anderswo mit dummen Sprüchen zu begleiten und damit deren Wähler direkt und indirekt zu beschimpfen bzw. zu bestätigen. Albrecht Müller.

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Ein Bericht zur Lage in Österreich, insbesondere der SPÖ, nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Faymann

Frank Hoffmann

Frank Hoffmann, Schauspieler, Regisseur und Festspielleiter aus Wien und Güssing im Burgenland berichtet über die Lage in Österreich, insbesondere über die der SPÖ, nach dem Rücktritt des Parteivorsitzenden (Obmann) und Bundeskanzlers Faymann.
Ich habe ihn um seine Einschätzung gebeten, weil er Österreich und die SPÖ gut kennt. Obwohl kein Parteienforscher ließ er sich darauf ein, weil wir beide vor nunmehr 65 Jahren im Helmholtz in der Heidelberger Kettengasse gemeinsam die Schulbank drückten und weil er die NachDenkSeiten schätzt. Danke vielmals. Albrecht Müller