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Medien und Medienanalyse

„Gut bürgerlich“? Ein Kommentar zur versuchten Wiederbelebung eines Mythos

In den Hinweisen vom 21.1.2009 wird auch auf einen Kommentar von Stephan Hebel von der Frankfurter Rundschau aufmerksam gemacht. Ich ließ diesen Kommentar leider unkommentiert. Jedenfalls hat ein Freund der NachDenkSeiten, Patrick Sonnenberg, darauf aufmerksam gemacht, dass aus seiner Sicht Stefan Hebels Text der aufklärerischen Absicht der NachDenkSeiten nicht entspricht. Sonnenberg hat dies freundlicherweise begründet. Hier sein Text in der Rubrik Andere interessante Beiträge. Albrecht Müller.

Die herrschende Politik und die Finanzwirtschaft stecken unter einer Decke – auch deshalb zahlen wir als Steuerzahler für die Zocker. (Teil II)

Die Medien helfen meist mit, den Skandal unter der Decke zu halten. Von gelegentlichen Ausnahmen abgesehen. Eine aktuelle Ausnahme: Selbst der Vorstandsvorsitzende der Springer AG, Mathias Döpfner, wundert sich und kritisiert, dass wir Steuerzahler mit den Milliarden für die Commerzbank-Rettung die „Zockerschulden der Bank begleichen“. Die Linkspartei prangere diese Enteignung der Bürger zu Recht an. Es ist eben leider nur die Linkspartei. Die anderen spielen das Spiel mit. Die Politik ist gerade auch jetzt in der Finanzkrise maßgeblich von den Interessen der Finanzwirtschaft bestimmt. Die Medien decken dies, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nicht auf. Das wird zum Problem, weil unter diesen Umständen die Sanktionen gegen die herrschende Politik auch bei den kommenden wichtigen Wahlen unterbleiben könnten. Die Umfragen, nach denen eine Mehrheit der Bundesbürger die „Leistung“ von Merkel, Steinbrück etc. würdigt, zeigen dies. Albrecht Müller

Wieder einmal werden Leben und Gesundheit tausender Menschen Wahlkampfinteressen geopfert.

Den Wahnsinn des derzeitigen Krieges im Gaza-Streifen, dem viele Palästinenser wie auch Israelis zum Opfer fallen, kann man vermutlich nur richtig erklären, wenn man auch in Rechnung stellt, dass die israelische Regierung und Parteien für den kommenden Wahlkampf an Boden gewinnen wollen. Die jetzige Außenministerin, Vorsitzende und Spitzenkandidaten der Kadima-Partei, Livni, steht dabei in Konkurrenz zu dem Spitzenkandidaten des Likud und vormaligen Ministerpräsidenten, dem als „Falken“ bekannten Benjamin Netanyahu. Albrecht Müller und Wolfgang Lieb

Aufruf: Für eine Tagung “Öffentlichkeit und Demokratie”

Eine wache und kritische politische Öffentlichkeit ist eine zentrale Voraussetzung für eine lebendige Demokratie. In welchem Zustand befindet sich die politische Öffentlichkeit in Deutschland? Und falls dieser Zustand beklagenswert ist, wovon wir ausgehen – was kann dagegen getan werden? Dies sind die beiden Leitfragen für einen im Herbst 2009 geplanten Kongress in Berlin und damit in Verbindung stehenden weiteren Aktivitäten.

Clement bei Beckmann

Wer sich Sendung Beckmann mit Wolfgang Clement angetan hat, wird erneut erkannt haben, was schlechter (uninformierter) Journalismus ist. Beckmann war in keiner Hinsicht in der Lage, Clements energiepolitischer Position auch nur ein einziges sachliches Argument entgegen zu setzen. Es wurde so z.B. im Raum stehen gelassen, dass das Wahlprogramm der hessischen SPD ausschließlich auf erneuerbare Energien setzte. Kein Einwand etwa, dass Blockheizkraftwerke (mit Kraftwärmekoppelung) einen nahezu doppelt so hohen Wirkungsgrad wie die (von den Energiekonzernen favorisierten) Großkraftwerke haben. Clement durfte zwar behaupten, dass alternative Energieerzeugung „nie“ wirtschaftlich würde, aber kein Wort zu den immensen (staatlichen) Kosten für die Kernenergie. Wolfgang Lieb

Zweiter Nachtrag zu Johannes B. Kerner vom 20.11.

Weil die Sendung Johannes B. Kerners vom 20.11. viele Leser der NachDenkSeiten betroffen gemacht hat, weil dort die Vorherrschaft der konservativen und neoliberalen Kräfte so beispielhaft sichtbar geworden ist und außerdem der Disput um das manipulative Element bei dieser Sendung noch einige interessante Ergänzungen erfuhr, fügen wir noch drei E-Mails an:

Nachtrag zum Blick hinter die Maschen des JBK

Zu unserem Beitrag “Ein Blick hinter die Maschen des JBK” erreichten uns sehr gegenläufige Mails. Da zudem der Link auf die Sendung von Kerner nur auf Umwegen funktionierte, addieren sich die Motive zu einem Nachtrag. Kritisch angemerkt wurde von mehreren unserer Nutzer, die Analyse der Sendung trage verschwörungstheoretische Züge. Darauf kann man oft nur antworten, dass die Realität häufig noch viel schlimmer ist, als sich Verschwörungstheoretiker dies ausdenken können. Im konkreten Fall wurde jedoch möglicherweise ein Vorgang in der Sendung überinterpretiert. Im folgenden finden Sie Kritik und Zustimmung gemischt. Und den richtigen Link auf die Sendung: hier oder hier. Albrecht Müller

Ein Blick hinter die Maschen des JBK

Hier sind einige interessante Hinweise auf eine Sendung von Johannes B. Kerner. Der NachDenkSeiten-Leser M. N. hat uns diesen Text samt Link auf die Sendung geschickt. Wir halten das geschilderte Verfahren und auch den Vorgang selbst für typisch. Hier wird an einem Beispiel sichtbar, wie wir zu potentiellen Opfern von ausgefeilten und wohl überlegten Kampagnen gemacht werden. Ich habe den Eindruck, dass viele Menschen noch nicht realisiert haben, wie sehr unsere Medien schon von Public Relations im Auftrag konservativer Gruppen durchzogen sind. Albrecht Müller

Auch Journalistinnen/en finden in den NachDenkSeiten Anregungen und hilfreiche Informationen. Beispiel Plusminus.

Am 3. Dezember wiesen wir auf einen amüsanten Film von Plusminus über den Drehtüreffekt von Bert Rürup hin. Einem NachDenkSeiten-Nutzer fiel etwas auf, was wir übersehen hatten:
„Wenn man das Video ab etwa Minute 2:15 betrachtet, sieht man, …, dass die Bilder teilweise von den Nachdenkseiten stammen. Die Aufklärung zeigt also Wirkung.“ In der Tat, von Minute 2:17-2:21 bringt Plusminus Aufnahmen der NachDenkSeiten. Wir hatten am 5. August 2008 als „Material für Ihre Aufklärungsarbeit zur Riester- und Rürup-Rente“ Bilder aus der „Bunten“ vom 10.7.2008 wieder gegeben. Albrecht Müller.

Bravo Plusminus – Rürups politische Korruptions-Drehtür amüsant beleuchtet. Bitte weiterverbreiten.

Wir geben der Schnelligkeit wegen eine Mail an uns einfach weiter:
Hallo NDS-Team, gestern lief ein schöner Beitrag in der ARD (Plusminus) über Bert Rürup, sein politisch korruptes Wirken in Sachen Rentenzerstörung und seine Verbindungen zur Finanzindustrie. Unterlegt ist dies mit vielen Bildern aus der Bunten und der “Super-Illu” (Maschmeyer-Troika), die dem informierten NDS-Leser schon längst bekannt sind.

Mit dem u.a. Beitrag erfährt nun endlich auch der leider oftmals nur operativ informierte Fernsehzuschauer, woher hierzulande der Hase weht. Die Rürup-Drehtür war zu offenkundig, als daß man dieses finanzmafiös geprägte Kapitel länger hätte totschweigen oder beschönigen können. Das Erste [Video-Stream]
Albrecht Müller.

Tipp: die story: Leiharbeit undercover (WDR): Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken

Ein Film von Julia Friedrichs
Der Autor des Buches „Arm durch Arbeit“ Markus Breitscheidel, der in den Fußstapfen von Günter Wallraff wandelt, hat einen Dokumentarfilm – mit versteckter Kamera im wallraffstil gedreht, der heute Abend im ARD läuft. Der Undercover-Rechercheur und Autor arbeitete für diesen Film über ein Jahr lang mit falscher Identität in der Leiharbeitsbranche, im Niedriglohnsektor.
Die Reportage begleitet Matthias P. bis zum Werkstor, seine Arbeitstage filmt er verdeckt. Nur so ließ sich dokumentieren, wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist.
Sendeanstalt und Sendedatum: Montag, 27. Oktober 2008, 21.00 Uhr im Ersten

Dokumentation zu Anne Wills Sendung vom 19.10.2008

Der NDS-Freund Th.V. hat sich wieder die Arbeit einer Analyse von Anne Wills Sendung gemacht. Auch sehr aufschlussreich. Deshalb stellen wir diese Dokumentation Ihnen wieder zur Verfügung. Th. V. schreibt dazu: „Ich habe zwischenzeitlich die neue Anne Will-Sendung vom 19.10.08 protokolliert. Diese hat einen ganz merkwürdigen, sozusagen “gewendeten” Eindruck auf mich gemacht, obwohl den “Gesinnungsgenossen” Röttgen, Huber und Maschmeyer deutlich mehr als 70% der Redezeit zugestanden wurde. Es war jedenfalls kein schlechter Einfall, einen neoliberal temperierten Bischof auftreten zu lassen…“ Herzlichen dank an Th.V.
Generell anzumerken bleibt von Seiten der NDS noch, auch als Hinweis an die Redaktion von Anne Will: Dass wir bisher andere Talkshows noch nicht analysieren, hat ausschließlich mit einem Kapazitätsengpass zu tun. Andere Sendungen wie zum Beispiel „Hart aber fair“ hätten eine eingehende Analyse noch sehr viel mehr verdient. Und noch eine Anmerkung: Vielleicht ist die Redaktion von Anne Wills Blog so nett, auch Forumsbeiträge von Menschen, die sich bei ihrem Diskussionsbeitrag auf die NachDenkSeiten beziehen, stehen zu lassen und nicht zu löschen, wie das in den letzten Tagen passiert ist. Und hier die Analyse: Albrecht Müller

PDF-Link: Dokumentation zu Anne Wills Sendung vom 19.10.2008 [PDF – 96 KB]