Archiv: Monat: Juni 2010

Enthalten Sie sich der Stimme!

Heute finden sich im Reichstag die Mitglieder der Bundesversammlung zusammen , um ohne Aussprache den „Bundespräsidenten“ zu wählen.(Art. 54 Abs. 1 GG). Für die Mitglieder aus dem Bundestag und für die gewählten Vertreter aus den Ländern, gibt es viele Zweifel an den von den Parteispitzen vorgeschlagenen Kandidaten. Selten war bei der Nominierung der Kandidaten für das Staatsoberhaupt so viel Parteitaktik im Spiel und selten mussten die Wahlfrauen und Wahlmänner so sehr ihre eigenen Überzeugungen hinter die Parteiräson zurückstellen.
Es wäre ein Akt demokratischer Kultur, wenn die Mitglieder der Bundesversammlung sich nicht als „Stimmvieh“ missbrauchen ließen und ihre Stimme bei einer Wahl verweigern würden, die eigentlich keine mehr ist. Deshalb appelliere ich an die Wahlfrauen und Wahlmänner: Enthalten Sie sich der Stimme! Ein schwaches Wahlergebnis wäre ein bedeutendes Signal für eine lebendige Demokratie. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Wirtschaft auf Erholungskurs; Sparen für die nächste Bankenrettung; Gehaltsrakete für Wall-Street-Banker; Banken lassen Berlin beim Stresstest auflaufen; Gericht wertet Lohndumping erstmals als Straftat; Leiharbeit ist zumindest ein schmaler Steg in Beschäftigung; Karstadt-Insolvenzverwalter bekommt mehr als 50 Millionen; Umsatzsteuerreform; Arvato-Projekt gescheitert; Hochschule als Betrieb; Merz wird wieder Vorsitzender der Atlantik-Brücke; privater Verbrauch in den USA schlechter als erwartet; Fußball im Abseits. (WL)

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Der Gipfel; Krugman: die dritte Depression; Ökonomenumfrage; deutsche Banken haben die meisten faulen Kredite; Mehr Steuern, bitte; Steuersenkungswettlauf; das Leben einer Hotel-Hungerlöhnerin; guter Ausländer, schlechter Ausländer; IQ-Test für Ausländer; die Arbeitslosigkeit und die Tafeln gleichzeitig abschaffen; Swift-Abkommen; Aufstand gegen Westerwelle abgesagt; Gauck spaltet Ex-DDR-Opposition; die Scheinwirtschaft an den Unis; Fußball-WM; zum 100. Geburtstag von Erich Kuby. (WL)

Das Schwenken der Fahnen – eine Einübung in Gleichschaltung für alles Mögliche

Ein Beitrag über Gleichschaltung wie jener vom 26. Juni löst Fragen aus: Ist das wirklich so? Wie wird die Gleichschaltung erreicht? Wie bei den Medien? Wie bei vielen Menschen? Zurzeit erleben wir im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft einen großen Sprung von getätigter und potentieller Gleichschaltung großer Menschenmassen. Fahnenschwenken im Kollektiv scheint mir der erste Schritt zur Uniformierung, im konkreten Fall noch dazu einer gefährlichen nationalistischen Uniformierung. Der erste harmlose Schritt. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: G20 einigen sich auf Schuldenabbau; die G8-Staaten und ihre Versprechen; US-Finanzmarktreform Sieg für die Wall Street; schweigt zu Vorwurf der Geldwäsche; Schwarmblödheit; schwarz-gelbe Geisterfahrt; Sparleidenschaft in Irland; Schäuble trickst bei Schuldenbremse; jeder 6. Europäer hat Zahlungsschwierigkeiten; Post soll Arbeitslosen-Briefe öffnen; scheinheilig ohne Ende; Studiengebühren; Pisa-Kritik; Ölkatastrophe; General außer Kontrolle; Krisen-Splitter; Plaßmanns Welt. (KR/WL)

Sie sind alle gleichgeschaltet – ZDF, ARD, Spiegel Online usw.

Kaum war mein Beitrag über die verwirrende Debatte ums Sparen im Netz, erhielt ich folgende interessante Mail:

„Sie haben am 24.6. wohl die Tagesthemen nicht gesehen, sonst hätten Sie es wohl erwähnt. Dort sagt Tom Buhrow tatsächlich: ‚Und da geht es um die Gretchenfrage: Sparen oder Prassen?’ (Siehe Tagesthemen 11:56 min).“

Ob heute journal oder Tagesthemen, Spiegel Online, FAZ oder ZEIT – sie übernehmen blind den gängigen Jargon. – Und da schwärmt dieser ahnungslose Bundespräsidentenkandidat Gauck von „Freiheit“. Dass die Pressefreiheit und die reale Meinungsfreiheit von den sich gleichschaltenden Medien jeden Tag neu zu Grabe getragen wird, ist an diesem Formaldemokraten schlicht vorbei gegangen. Armes Deutschland. Albrecht Müller

Die verwirrende Debatte zum Gipfel in Kanada ist ein außerordentlich gutes Beispiel für die Möglichkeit der umfassenden Manipulation

Wenn Sie selbst verstehen wollen, wie zentral es ist zu begreifen, dass man ohne Einsicht in die Vorgänge und Methoden der Meinungsmache die Welt nicht mehr versteht, oder wenn Sie Ihren Freunden und Bekannten zeigen wollen, wie perfekt sie in die Irre geführt werden, nehmen Sie dieses Beispiel. Nehmen wir einige der Hauptaussagen und der Hauptbotschaften im und zum Streit zwischen Obama und Merkel, zwischen Ökonomen dort (Krugmann) und Ökonomen hier (Franz, Snower, etc): Albrecht Müller

Hinweise des Tages (2)

25.06.2010

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Das Sparen sollten wir uns sparen; Mindestlohn? Nicht mit uns!; Risiko Arzneimittel; Griechische Inseln im Angebot. (KR)

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Sparkurs oder Konjunkturspritze; Daten zur wirtschaftlichen Lage; blindes Vertrauen in Middelhoff; wenn Sparen teuer wird; Minijobber; Hotels trotz Steuersenkung nicht billiger; G20 muss Kampf gegen Steueroasen wieder aufnehmen; Rentenkasse im Defizit; SPD fordert Privatversicherten-Soli; Fernbusse im Stau; Ölkatastrophe; Ärzte und Folter; erzchristlich; Pisa-Vergleiche bringen nichts; Steinbrück sahnt ab; Verleger fordern Privatisierung von ARD und ZDF; Krake WAZ; Europas Mauern; Heinsohn mal wieder in der FAZ. (MB/WL)

Das kritische Jahrbuch als Urlaubslektüre

Wenn Sie in Ihrem bevorstehenden Urlaub einmal Abstand von ihrem Computer gewinnen und dennoch auf die NachDenkSeiten nicht verzichten wollen, wenn Sie einfach noch einmal in Ruhe Ursachen, Hintergründe und die fehlende politische Aufarbeitung der Finanzkrise nachlesen wollen oder wenn Sie einmal gründlicher studieren wollen, warum auch die Medien bei der Aufklärung über die Vernetzung von Finanzwirtschaft und Politik versagt haben, dann bestellen Sie doch vor Ihrer Abreise noch schnell unser „Kritisches Jahrbuch“. Gerade im Urlaub findet man ja die nötige Muße, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen, die uns die Sicht darauf verstellen, warum es in unserem Land so läuft, wie es läuft.
Und keine Sorge, wir bieten Ihnen im „Kritischen Jahrbuch“ keine schwere Kost, sondern eingängige und wichtige Informationen, die Sie nur selten in anderen Medien finden.
Wir möchten Ihnen Ihren Urlaub mit einem attraktiven Angebot interessanter machen: Statt für den Preis von 18,80 Euro, bieten wir Ihnen „Das kritische Jahrbuch – Nachdenken über Deutschland“ für günstige 12,50 Euro inklusive Versandkosten an. Es geht ganz einfach:

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Einen erholsamen und spannenden Urlaub wünschen Ihnen Albrecht Müller und Wolfgang Lieb.

P.S.: Und wenn Sie alle Jahrbücher, also auch die Beiden von den vergangenen zwei Jahren möchten – dann erhalten Sie alle drei zusammen für 28,00 Euro. Auch diese beiden Kritischen Jahrbücher sind (leider) noch aktuell.

Alle drei sind auch nützlich als Geschenk für Menschen, die sich noch eigene Gedanken machen wollen – aber Anstöße dazu brauchen.

Hinweise des Tages

Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante aktuelle Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen. Heute u. a. zu folgenden Themen: Kritik aus den USA an die deutsche Sparpolitik, US-Erbschaftsteuer, Rassistische Ressentiments, UN-Kritik an zu engem Rassismusbegrif in Deutschland, Mieterhöhungen in Berlin, gestiegene Pensionsvermögen, Merkwürdige Solidarität bei Banken, für ein Ende der Bankenmacht, EU sieht kein Lobbzproblem, Giegold zu Lobbyismus, privater Reichtum – öffentliche Armut, keine Selbstläufer, deutsche Löhne steigen stärker als französische, Krankenhaus – von ganz unten, Korruption in Afghanistan, der Präsident entlässt seinen General, PISA verschärft die Ausgrenzen, die ARD verjauchen?. Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert. (RS/WL)

Hinweise des Tages

Heute unter anderem zu folgenden Themen: Krugman Kritik an Bundesbankchef Weber; Deutschland lebt seit Jahren unter seinen Verhältnissen; Spar-Pandemie; was uns wirklich krank macht; die Toscanella ist keine normale Tomate; Steuervermeidung weltweit; Merz geht auf Hartz-IV-Empfänger los; Gerecht geht anders; Beschäftigungsdatenschutz; Flüchtlingsschutz Europas ist beschämend; Westerwelle; Gauck wird grundsätzlich; Ohnmacht der Politik; China wertet auf; Genozid in Zentralasien; Buchempfehlungen; zu guter Letzt: Sparanstrengungen gehen weiter. (JK/WL)

Privater Reichtum – öffentliche Armut

Nach Angaben des Bundesverbandes deutscher Banken ist das Geldvermögen der Deutschen im vergangenen Jahr um 239 Milliarden Euro gestiegen und erreichte insgesamt 4,67 Billionen Euro. Es wäre interessant neben die „Schuldenuhr“ eine „Reichtumsuhr“ zu stellen, die den Zuwachs an Geldvermögen in Deutschland in jeder Sekunde misst. Der Betrachter würde vermutlich staunen, dass die Reichtsumsuhr erheblich schneller laufen würde. Die Schulden der öffentlichen Hand haben in den letzten 10 Jahren von 1.199 Milliarden Euro (1999) auf 1.657 Milliarden Euro (2009), also um 458 Milliarden zugenommen. Das Geldvermögen stieg im gleichen Zeitraum von 3.539 Milliarden Euro auf 4.672 Milliarden Euro, also um 1.133 Milliarden Euro. Ein Anstieg des privaten Reichtums um zweieinhalbfache der öffentlichen Schulden. Man könnte auch sagen, das Geldvermögen der Kreditgeber ist fast um 1.133 Milliarden gestiegen, während die Schuldenlast der Steuerzahler um 458 Milliarden gewachsen ist. Darin zeigt sich die ganze Perfidie, dass die Bundesregierung mit ihrem „Sparpaket“ das Geld nun gerade von denen holen will, die in den letzten Jahren ihr einziges „Vermögen“, nämlich ihre Arbeit verloren haben. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

Heute u. a. zu folgenden Themen: EU sorgt sich um Demokratie; Axel Weber wäre ein Risiko für den Euro; Rede Ottmar Schreiners zum“Sparpaket“; Ringen um das Existenzminimum; schrumpft, Millionäre wachsen; Die Linke und der Verfassungsschutz; massive Kritik an Betreibern des Uni-Klinikums Marburg; Partei-Sponsoring; wo die Nichtwähler wohnen; Erstklässler müssen zum Psychiater; in den Ferien; Komorowski – Hoffnung für die Deutschen; Santos wird Präsident in Kolumbien; Mail aus Kirgisistan; Festrede von Georg Schramm beim Prix Pantheon 2010. (KR/WL)