Von der Leyen: „Wenn die Wirtschaft wankt, hat die Familie Konjunktur…“

Bild am Sonntag: Mit jedem Kind steigt das Armutsrisiko. Führt die Wirtschaftskrise zu mehr Schwangerschaftsabbrüchen?
URSULA VON DER LEYEN: Nein, die Zahl sinkt. Wenn die Zeiten rauer werden, sagen dreiviertel der Menschen: Mein wichtigster Halt ist meine Familie. Wenn die Wirtschaft wankt, hat die Familie Konjunktur. Das zeigt sich auch daran, dass die Scheidungen weniger werden und die Zahl der Singlehaushalte konstant bleibt. Außerdem ändert sich die Vaterrolle. Die Männer wollen heute mehr Zeit mit der Familie verbringen.“
Schlussfolgerung also: Die wankende Wirtschaft stärkt den Familiensinn und sie fördert nebenbei auch noch die Zahl der Geburten. Somit hat selbst die größte Wirtschaftskrise doch noch ihre guten Seiten. Wolfgang Lieb

Hessen streicht „sozial“ aus dem Sozialministerium

„Als bisher einziges Bundesland hat Hessen das Wort Soziales aus dem bisher kurz „Sozialministerium“ genannten Ressort getilgt. Auf ausdrücklichen Wunsch des neuen Ressortchefs Jürgen Banzer heißt es nun offiziell: „Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit“… „Sozialministerium klingt abstrakt, theoretisch und nach Metaebene“
Der CDU-Politiker, der das Ressort von der acht Jahre lang nur „Sozialministerin“ genannten Parteifreundin Silke Lautenschläger übernahm, hat inoffiziell sogar einen noch neueren Namen kreiert. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Banzer: „Es ist für mich das ,Gesellschaftsministerium`, es ist das Haus, in dem Gesellschaftspolitik gemacht wird“, berichtet die FAZ. Dem Wirtschaftsministerium steht somit in Hessen kein Sozialministerium mehr gegenüber. Die hessische CDU streicht also das „Soziale“ aus der „sozialen Marktwirtschaft“. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(KR/WL/AM)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Hypo Real Estate: Pflicht zur Enteignung
  • Keine Sonderprüfung zur Untersuchung möglicher Pflichtverletzungen von Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern bei der IKB?
  • Wirtschaftsminister Guttenberg: „Die Steuersenkungen reichen noch nicht“
  • Im Visier der Justiz
  • In der Hartz-IV-Falle
  • Bundesagentur für Arbeit: Großes Loch in der Kasse
  • Warum der Mülheimer OB-Kandidat Zowislo von Korruption spricht
  • Die Niederlage von Dresden
  • Von einem, der auszog, Lehrer zu werden
  • Mit der Reichsbahn in die Vernichtung
  • Bachelor-Studenten verzweifeln am Leistungsdruck
  • Interview mit dem Trigema-Chef Wolfgang Grupp: “Kein Unternehmer ohne Verantwortung”
  • Bayerisches Justizministerium unter Verdacht
  • Behörden finden indischen Strahlenschrott in zwölf Bundesländern
  • Wie Müntefering die SPD auf Linie bringt
  • So wäre Rot-Grün
  • Streiktag gegen Sarkozy
  • Neue Rettungs- und Konjunkturpakete: Für die Schwächsten fällt nur wenig ab
  • Börsen-Baisse setzt Obama unter Erfolgsdruck
  • Wie PPP die Korruption fördern kann: Judges Plead Guilty in Scheme to Jail Youths for Profit
  • World Press Photo of the year 2008
  • Hinweis: Neues aus der Anstalt am Dienstag, 17.2.2009, 23 Uhr

Hinweise des Tages (2)

(WL)

Unter anderem zu folgenden Themen

  • Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2008
  • Thomas Fricke: Krise des deutschen Wirtschaftsmodells
  • Führende Ökonomen verteufeln Schuldenbremse
  • SWR-Interview mit Harald Schumann zur Finanzkrise
  • Freier Wähler Olaf Henkel
  • Erste Schatten über Obama
  • Nochmals zu SpiegelOnline: Windräder bringen nichts für CO2-Ziel
  • FAZ Ausländerintegration: Meine Erfolgsgeschichte
  • Lebensversicherungen mit Verlust gekündigt: Geld vom Finanzamt zurück?
  • Das Letzte: Rückantwort auf die Campact-Mail-Aktion an Mehdorn

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Eine Frage der Ächtung

Am 2. Dezember 2008 gehörte zur Agenda der Vollversammlung der UNO ein Antrag auf Ächtung von Uranmunition. Das Ergebnis war beeindruckend: 141 Nationen forderten, gestützt auf die internationale Rechtslage, die Herstellung, Verbreitung und Anwendung von Uranmunition und Uranwaffen künftig zu verbieten. Dass die Atommächte Frankreich, Großbritannien, Israel und die USA dagegen votierten, überraschte nicht; Russland enthielt sich der Stimme und China blieb der Abstimmung fern. Eine Resolution erging an die verantwortlichen UN-Organisationen, die gesundheitlichen Folgen zu überprüfen.

Uranmunition dient nicht der Sicherheit, sie gefährdet die Sicherheit. Damit, so der Völkerrechtler Manfred Mohr, sollten die umstrittenen Arsenale eigentlich Thema der jährlichen Sicherheitskonferenzen in München sein. Waren sie nicht, denn dort bestimmt weitgehend die NATO das Programm. Eine weltweite Koalition blickt daher auf den neuen Konferenzleiter, Botschafter Wolfgang Ischinger, und erhofft sich einen neuen Wind. Einen Wind, der nicht mehr Nanostaub aus radioaktivem Schwermetall übers Land weht, sondern einen Wind, der den Mantel des Vertuschens und Verschweigens hochbläst. Von Claus Biegert

Hinweise des Tages

(KR/WL/AM)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • „Der Staat betätigt sich als Rechtsbrecher“
  • Thomas Fricke – Banken zuletzt
  • Wolfgang Münchau: Europa läuft in die Protektionismus-Falle
  • Das schwarze Loch
  • Absturz der Industrieproduktion schockiert Experten
  • Bund und Länder einigen sich auf Schuldenbremse
  • Höhere Besteuerung von Dividenden verlangt
  • DGB-Studie: Hohes Verarmungsrisiko Jugendlicher
  • Ist die Betriebsrente noch sicher?
  • SPD kupfert Wahlkampf-Idee bei Linkspartei ab
  • LOHAS als Klimaretter? Abschied von einer Illusion
  • Staatsanwalt scheitert an Jobcenter-Hotline
  • Streiks gegen EU-Standards
  • Volkspartei FDP
  • Recherchenaufruf von Michael Moore
  • Elf gegen die ZVS
  • Ansichten eines Widerständlers
  • Campact Mail-Aktion: Entlassen Sie Herrn Mehdorn!
  • Nochmals zum Familienunternehmen unseres Wirtschaftsministers
  • Zu guter letzt
  • Lebensversicherungen mit Verlust gekündigt: Geld vom Finanzamt zurück?

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Bürger wollen sozialeres Konjunkturprogramm – Große Koalition nicht mehrheitsfähig

Repräsentative Umfrage durch Infratest-dimap ergibt: 48 Prozent für ein soziales Konjunkturprogramm und nur 36 Prozent für das Konjunkturprogramm der Bundesregierung. Sozialeres Konjunkturprogramm bei allen Parteianhängern (außer CDU/CSU) klar mehrheitsfähig. Presseerklärung zur Repräsentativumfrage zum Konjunkturprogramm durch Infratest-dimap im Auftrag der Frankfurter Rundschau und einer Professorengruppe von Sozialwissenschaftlern.

Recherche-Chaos: Falsche Behauptungen über neuen Wirtschaftsminister

Was hier von Zapp berichtet wird, verdient die Zuordnung zur neuen Manipulation des Monats: „Er gilt als weltoffen, mehrsprachig, eloquent: Der neue Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg. Alle Journalisten schreiben von seiner Tätigkeit als angeblicher Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens. Eine Falschmeldung, denn Zapp Recherchen belegen anderes.“
Quelle: NDR

Irgendwie unvorstellbar, dass ein Mensch, der gerade den Schritt in eine höchst verantwortliche politische Funktion tut, eine so billige Täuschung über seine bisherige berufliche Tätigkeit versucht. Was für Charaktere in politischer Verantwortung, armes Deutschland. Albrecht Müller

Warnung vor unkritischem Umgang mit „Die Gesellschafter“ von „Aktion Mensch“

Heute erreichten uns gleich mehrere Mails mit Hinweisen auf “Die Gesellschafter”. In einer Mail werden wir darauf aufmerksam gemacht, dass ein leicht kritischer Kommentar zu den “Tafeln” bei “Die Gesellschafter” nicht aufgenommen wurde. Aus Kreisen von Attac erreicht uns folgendes: „Hallo, da viele linke Gruppierungen sich ganz unkritisch an den Gesellschaftern beteiligen, hätte ich die Frage, ob Sie kritisches Material dazu haben.“ – In der Tat haben wir das. Bei uns finden Sie einen vorweihnachtlichen Eintrag vom 22. Dezember 2006: „Aktion Mensch macht neoliberale Propaganda“. Hier werden Gelder, die mit Hinweis auf Behinderte für soziale Zwecke gesammelt werden, für die Organisation einer öffentlichen Debatte mit meist neoliberal eingefärbter Stoßrichtung missbraucht. Meiner im Dezember 2006 formulierten Meinung habe ich nichts hinzuzufügen. Ich kann mich über die Blauäugigkeit mancher Zeitgenossen/innen nur wundern. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(MB/AM)
Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Lissabon – warum denn nicht
  • Lissabon-Vertrag: Karlsruhe und die Krake
  • Skeptische Richterblicke auf EU-Vertrag
  • Bayer klagt gegen indische Generika
  • Bahn spitzelte auch in Kontodaten
  • EuGH-Entscheidung: Daten können weiter auf Vorrat gespeichert werden
  • CDU und CSU wollen Informationsfreiheit der Bürger einschränken
  • Mit Maulkorb aus der Finanzkrise?
  • Spekulanten zur Kasse
  • Hypo Real Estate erhält erneut zehn Milliarden Euro Garantien
  • Stimmung im Euroraum sinkt auf Rekordtief
  • Stimmung in der deutschen Wirtschaft verbessert sich überraschend
  • Finanzmarktkrise und globale Rezession
  • Industriestaaten wollen Finanzmärkte bändigen
  • Wie ich Freiherr von Guttenberg zu Wilhelm machte
  • Bisher größte Sammelklage gegen AWD-Berater
  • Deutschland – Norwegen 0:1
  • Das Superwahljahr und Jothams Fabel
  • Afghanistan. Fast immer, fast überall
  • Bereitschaft zu riskanten Investitionen genetisch bedingt
  • Peer Heinelt zum Bertelsmann-Transformations-Index
  • Hartz IV und die Menschenrechte: Fünf Jahre „Fördern und Fordern“
  • Schiesser-Insolvenz trifft Radolfzeller hart
  • SPD gibt Bahn-Privatisierung auf
  • Gemeinden in der Schuldenfalle
  • Hirschel

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Die totale Manipulation und Verblödung ist wirklich möglich.

Gestern suchte ich zur gewohnten Zeit nach dem Heute journal, das anzuschauen manchmal dann ein Vergnügen bereitet, wenn Marietta Slomka ironisch moderiert. Die Sendezeit war belegt vom Mainzer Karneval, von einer Sitzung vor dem Mainzer Dom. So wurde ich zufällig Zeuge einer Büttenrede, im konkreten Fall des Kulturdezernenten der Stadt Mainz. Er zog so über Andrea Ypsilanti her und hob ihre vier Widersacher/innen in den demokratischen Himmel, wie wir das seit den Wahlen Anfang des Jahres 2008 tausendfach gewohnt sind. Ohne jede Differenzierung und menschenverachtend zugleich. Albrecht Müller

Hallo, Sozialdemokraten! Wenn Ihr nicht aufwacht, landet die SPD noch da, wo die israelische Schwesterpartei schon gelandet ist: in der Bedeutungslosigkeit von 11%.

Die Deutsche Welle (siehe unten Anhang) meldet heute: „Großer Wahlverlierer ist Verteidigungsminister Ehud Barak mit seiner Arbeitspartei, die mit 13 Sitzen das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielte.“ 13 Sitze von 120, das sind knapp 11 %. Die Arbeitspartei hatte Israel maßgeblich aufgebaut und bis in die Siebzigerjahre Regierungen und Präsidenten gestellt. Ihr Niedergang ist wesentlich auch mit ihrer Anpassung an konservative und nationalistische Tendenzen verbunden. Meinungsführend ist sie wie die SPD hierzulande schon lange nicht mehr. Albrecht Müller

James Galbraiths Vorschlag: Banken in Insolvenz gehen lassen und das Management austauschen – für uns sehr relevant (Teil VII Finanzkrise)

Wir sind auf der E-Mail-Liste des kritischen amerikanischen Ökonomieprofessors James Galbraith. Gestern erreichte mich eine Mail mit dem Hinweis auf eine Fernsehaufzeichnung von Democracy Now mit ihm. Auch wenn viele unserer Leser das Englische nicht verstehen, geben wir den Text der E-Mail und den Link auf die Fernsehaufzeichnung wieder. Es ist einfach interessant, zu sehen und zu hören, wie entschieden jemand wie Jamie Galbraith ist. Wir notieren in Stichworten die wichtigsten Inhalte auf Deutsch; dafür herzlichen Dank an Roger Strassburg. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(WL/AM)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Banker bedienen sich weiter
  • Maschinenbau erwartet drastischen Produktionsrückgang
  • Globale Jobvernichtung
  • US-Investitionen: Deutschland läuft Osteuropa den Rang ab
  • Kündigungen leicht gemacht
  • Der große Keynes-Check
  • USA pumpen 2000 Mrd. $ in die Wirtschaft – und die Börsianer sind unzufrieden
  • Die Finanzkrise – Ursachen und Folgen
  • Stellungnahmen der Sachverständigen und Verbände zum Konjunkturpaket II
  • Je kranker, desto profitabler
  • Politik knickt vor der Energielobby ein
  • Eon – üppige Dividende und Personalabbau
  • Korruption wieder erlaubt
  • Arbeits- und Frauenrechte im Discountgeschäft – Aldi-Aktionswaren aus China
  • Die Bahn: Der Überwachungsskandal ist Ausdruck neofeudalen Denkens
  • Typisch EuGH: Keine Bedenken gegen Datenspeicherung
  • Deutschland wieder Großmacht
  • Studienplatzvergabe: Noch nicht einmal eine Übergangslösung
  • Warum private Hochschulen, wenn es mit den öffentlichen billiger geht
  • Bauen mit Studiengebühren?
  • Sozialquoten am Gymnasium?
  • Manipulation frisst sich in die Medien ein
  • Nachträge

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Engagierte Literatur – Zum Erscheinen des vierten Bandes der Roman-Tetralogie „Die Kinder des Sisyfos“ von Erasmus Schöfer

Mit der Veröffentlichung des vierten Bandes seines Roman-Zyklus hat der Kölner Schriftsteller Erasmus Schöfer sein Prosawerk über die jüngere deutsche und europäische Geschichte der linken Arbeiter- und Bürgerrechtsbewegungen zwischen 1968 und 1990 abgeschlossen. Wie in den drei Romanen zuvor werden aus der Perspektive von Beteiligten die politischen und gesellschaftlichen Konflikte dieser Jahre literarisch rekonstruiert. Dabei nimmt Schöfer nicht die Position des distanzierten Betrachters ein, der aus heutiger Sicht auf die Ereignisse von damals zurückblickt. Vielmehr zeigt er, wie sich die Hauptfiguren seiner Romane durch ihre aktive Teilnahme an den zentralen Auseinandersetzungen selbst entwickeln. Wie sie in den jeweiligen Situationen gedacht, gefühlt und gehandelt haben. Welche Hoffnungen, Enttäuschungen und Niederlagen sie geteilt haben. So kann nur einer schreiben, der selbst in diese Auseinandersetzungen involviert war, der sie als aktiv Beteiligter aus der Binnenperspektive kennt. Von Joke Frerichs