Empfehlenswert: „Zocken bis der Staat hilft“ (Finanzkrise XLVI)

Albrecht Müller
Ein Artikel von:

Mehrere NachDenkSeiten-Leser haben schon auf die Sendung der ARD aufmerksam gemacht und sie wird auf EinsExtra am 17. September 2010, 21:02 Uhr und auf EinsExtra am 18. September 2010, 18:00 Uhr wiederholt.
Ich habe mich darüber gewundert, dass selbst eine solch kritische Sendung nicht ohne die üblichen Klischees auskommt. Wörtlich heißt es in der Ankündigung: „Und dann waren deutsche Landesbanken die trickreichsten Bilanztäuscher, aber immer mit Deckung der höchsten Politik.“ Albrecht Müller.

Das ist das immer wieder und mit klarer Absicht zur Diskreditierung des öffentlichen Sektors verbreitete Klischee, die Landesbanken seien die schlimmsten und die verlustreichsten gewesen. Die Commerzbank (18,2 Milliarden € echte Zahlung; damit ist die Dresdner Bank und spekulative Anlageentscheidungen der Allianz AG gerettet worden), die Industriekreditbank (IKB) (mindestens 8 Milliarden) und die HRE (Garantien von 142 Milliarden und vermutlich schon über 80 Milliarden echt geflossen; ein Fass ohne Boden) waren private Banken, als sie in die Krise kamen. Sie waren geführt von Personen, die von Aktionären bestellt waren und beaufsichtigt worden waren. Die private IKB war sehr trickreich in der Bilanztäuschung. Das ist bekannt. In den Aufsichtsgremien dieser Bank saß zu dieser Zeit die Creme der deutschen Wirtschaft.
Die zitierten Landesbanken haben sich schlimm verhalten, aber dies typischerweise in einer Zeit, als sie sich besonders privatwirtschaftlich gebärdet haben. Wolfgang Lieb ist auf dieses Thema in einem eigenen Beitrag eingegangen.

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