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Aufbau Gegenöffentlichkeit

Die Neoliberalen wiederholen die Ausreden und Schuldzuweisungen für das Scheitern ohne Hemmungen

Zusammen mit Jean Ziegler war ich zu Gast bei einer Aufzeichnung für den CLUB2 des ORF 2 . Thema : „Von der Wirtschaftskrise zur Weltkrise?“. Ausstrahlung der Sendung am Mittwoch, den 19.11. um 23:00 Uhr. Wiederholung am 20. November 2:00 Uhr bei 3sat in der Nacht von Donnerstag (20.11.) auf Freitag um 4:45 Uhr.

Mit dabei war ein Vertreter der Friedrich-Naumann-Stiftung und der frühere Chefökonom des österreichischen Industriellenverbands. In ihrer Version ist der Staat schuld an der Krise, er habe nicht ausreichend reguliert, öffentliche Banken seien die ersten Verlierer gewesen, Greenspans Politik der niedrigen Zinsen sei schuld an der Hypothekenkrise in den USA, usw.. Die Chuzpe, mit der hier Ausreden erfunden und wiederholt werden, ist fast schon bewundernswert. Albrecht Müller.

Antrag auf Ausschüttung Ihres Anteils am 500-Milliarden-Rettungspaket

Am Ende der Hinweise vom 12. November machten wir auf das Muster eines an unseren Bundesfinanzminister gerichteten Antrags auf Ausschüttung des Anteils aller Bürgerinnen und Bürger am Rettungspaket aufmerksam. Wir wurden nun von NachDenkSeiten-Nutzern gefragt, ob man diesen Antrag an Herrn Steinbrück ohne Risiko schicken könne. Selbstverständlich. Da dieser Antrag ausgezeichnet formuliert ist und wir uns keine fremden Federn an den Hut stecken wollen, weisen wir ausdrücklich darauf hin, dass er uns zugeleitet worden ist. Sie finden ihn im Anhang. Albrecht Müller

Anhang: Antrag auf Ausschüttung [PDF – 68 KB]

Das Inhaltsverzeichnis des kritischen Jahrbuchs 2008/2009 liegt vor

Wir haben aus der Fülle der Beiträge die wichtigsten ausgewählt. Zum Inhalt siehe unten. Sie füllen wieder ein hoffentlich für viele unserer Leser interessantes Nachschlagewerk für den eigenen Gebrauch und zum Weitergeben. Das Jahrbuch erscheint am 15. Dezember. Wie Sie bestellen können, erfahren Sie hier. Wir würden uns freuen, wenn Sie diese gedruckte Veröffentlichung von Elementen der NachDenkSeiten bei Ihrer Aufklärungsarbeit nutzen könnten.

NachDenkSeiten – IQM Hinweis in eigener Sache

Die NachDenkSeiten gehören zu den erfolgreichsten Polit-Blogs in Deutschland. Die monatlichen Zugriffe haben sich allein im letzten Jahr von über einer auf knapp zwei Millionen erhöht, die Zugriffe pro Tag von über 16.000 auf annähernd 27.000. Das ist das stolze Ergebnis einer gut funktionierenden Zusammenarbeit zwischen unseren Leserinnen und Lesern und unserer (kleinen) Redaktion. So sehr wir uns über das Engagement unserer Leserinnen und Leser freuen und so froh wir über die unzähligen Hinweise sind, die wir tagtäglich erhalten, so stoßen wir ständig an die Grenzen unserer Arbeitskraft. M.a.W. wir sind in einem Maße überlastet, dass es schon nicht mehr zu vertreten ist. Dagegen hilft nur, die Arbeit auf mehr Schultern und Köpfe zu verteilen. Außerdem gilt es Neues umzusetzen. Aber das gibt es nicht umsonst, sondern kostet Geld. Und so schließt sich der Kreis zum leidigen Thema Spendenaufkommen.

„Das kritische Jahrbuch 2008/2009“ kommt – bitte jetzt bestellen.

Nach dem Erfolg des „Kritischen Jahrbuchs 2007“* folgt am 15. Dezember 2008 (Tag der Erstauslieferung) „Das kritische Jahrbuch 2008/2009“. Damit kommen wir wieder dem Wunsch unserer Leserinnen und Leser nach, wichtige Texte, Dokumente, Analysen, Kommentare und Argumente aus den täglichen NachDenkSeiten auch schwarz auf weiß nachlesen und weitergeben zu können.

Tipp: die story: Leiharbeit undercover (WDR): Mein heimliches Leben in deutschen Fabriken

Ein Film von Julia Friedrichs
Der Autor des Buches „Arm durch Arbeit“ Markus Breitscheidel, der in den Fußstapfen von Günter Wallraff wandelt, hat einen Dokumentarfilm – mit versteckter Kamera im wallraffstil gedreht, der heute Abend im ARD läuft. Der Undercover-Rechercheur und Autor arbeitete für diesen Film über ein Jahr lang mit falscher Identität in der Leiharbeitsbranche, im Niedriglohnsektor.
Die Reportage begleitet Matthias P. bis zum Werkstor, seine Arbeitstage filmt er verdeckt. Nur so ließ sich dokumentieren, wie das Leben eines Leiharbeiters tatsächlich ist.
Sendeanstalt und Sendedatum: Montag, 27. Oktober 2008, 21.00 Uhr im Ersten

Nächsten Dienstag „Neues aus der Anstalt“ – Lohnt sich, weitersagen.

Die Sendung ist eine der wenigen Stützen der Aufklärung, und obendrein ein Vergnügen, anders als der abschmierende Scheibenwischer. Das kann man zu Ehren des ZDF notieren. Also am 28.10. um 22.15 Uhr nach dem Heute Journal im ZDF. Nutzen Sie bitte Ihre Kontakte und Emailadressen zum Weitersagen. Albrecht Müller.

Georg Elser wird endlich ein bisschen gewürdigt

69 Jahre nach Elsers mutigem Attentat auf Hitler hat man sich entschlossen, ihm in Berlin ein Denkmal zu setzen. Heute früh kurz nach 00:00 Uhr berichtete der Deutschlandfunk davon und wies auf die Gründe der Missachtung dieses großartigen Menschen hin. Dem Sinne nach: Er war nicht adlig, gehörte nicht zum Bürgertum und auch nicht zu kirchlichen Kreisen, seine Geschichte ist wie ein Spiegel, der den Mitläufern vorgehalten wird. Interessant auch, dass Elser in einschlägigen Werken wie bei Joachim Fest z.B. nicht vorkommt. Geschichtsschreibung ist oft nur der Spiegelbild dessen, was in der veröffentlichten Meinung vorkommt. Elser kam nach dem Krieg dort nicht vor. –
Viele auch unserer Nutzer wissen nichts von Elser, können das gar nicht wissen, weil sein Wirken lange totgeschwiegen wurde. Deshalb hier zwei Links:

  1. Dokumentation der Bundeszentrale „Ich habe den Krieg verhindern wollen ..“
  2. Georg Elser Arbeitskreis Heidenheim

Wenn Sie Zeit haben, stöbern Sie hier und bei anderen Einträgen ein bisschen. Albrecht Müller

„Let’s Make Money”-Autor Erwin Wagenhofer im Interview

„Getriebene in einem unmenschlichen System” – so die Headline über dem Interview in der Tagesschau und der Einstieg: „Mit “Let’s Make Money” kommt Ende des Monats der Film zur Finanzkrise in die Kinos. Dokumentarfilmer Erwin Wagenhofer begleitete Investmentbanker und Fondsmanager über mehrere Jahre – auch durch die Grauzonen der Finanzwelt. Sein ernüchterndes Fazit: „Die Krise hatte man bereits vor Jahren vorhergesehen – nur hat es niemanden interessiert, solange die Rendite stimmte.“ Albrecht Müller.

Beiträge zu Foren lohnen sich – Anne Will differenzierter

Anne Wills Sendung vom 19.10. war beachtenswert differenzierter und pluraler, auch demokratischer als die Sendung vom 12.10.. Auf die Sendung vom 12.10. haben sehr viele Zuschauer und äußerst kritisch reagiert. Siehe hier und siehe auch die Dokumentation eines Freundes der NachDenkSeiten Vermutlich ist es auch der engagierten Kritik zu verdanken, dass die neue Sendung einfach besser war. Es lohnt sich also, sich zu Wort zu melden. Wenn Sie im Netz die entsprechenden Seiten aufrufen, dann finden Sie auch sehr schnell die Möglichkeit, Ihren Diskussionsbeitrag zu hinterlassen. Es lohnt sich sicher bei Maybtritt Illner, Hart aber fair, Maischberger, Presseclub, Report, Plusminus, und so weiter. – Auf den NachDenkSeiten finden sie oft passende Fakten zum Thema – auch dann, wenn wir nicht direkt auf eine Sendung eingehen. Albrecht Müller.

Peter Sodann kann als Bundespräsidenten-Kandidat zum Aufbau einer Gegenöffentlichkeit wesentlich beitragen.

Als er als Kandidat vorgestellt wurde, machten sich einige Medien umgehend lustig. Erkennbar nicht zum Zweck des eigenen Spaßes, sondern um diese Entscheidung als lächerlich erscheinen zu lassen. Schon Sodanns erste Äußerungen (Ackermann verhaften lassen, Zweifel am demokratischen Charakter unseres Landes) zeigen, dass Peter Sodann wenigstens für sieben Monate eine wichtige Aufgabe übernommen hat: Er hält den Herrschenden den Spiegel vor, er sagt ungeschminkt die Wahrheit, ohne Rücksicht auf die Konvention des Zukleisterns und ohne eine Schere im Kopf. Wir freuen uns darüber und möchten ihn ausdrücklich ermuntern, sich nicht einschüchtern zu lassen. Albrecht Müller.

Nachtrag zur abgesprochenen Meinungsmache: Sie verfängt … und sie verfängt nicht.

Auf den Beitrag zur Sendung Maischberger erreichten uns einige interessante Mails. Drei davon sind in den Anlagen wieder gegeben. In der ersten Mail wird beklagt, dass die beschriebene Propaganda verfange und dass viele Menschen sogar glauben würden, jene, die uns in das Malheur hinein geführt hätten, führten und auch wieder heraus. Da ist einiges dran. Da die Propaganda massiv und abgesprochen betrieben wird, wirkt sie in weiten Kreisen. Sie wirkt nicht nur bei Lesern der Bild-Zeitung zum Beispiel sondern besonders auch in Kreisen, die sich für gebildet halten und dies auf anderen Feldern als jenen der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik auch wirklich sind. Albrecht Müller