Hallo, Sozialdemokraten! Wenn Ihr nicht aufwacht, landet die SPD noch da, wo die israelische Schwesterpartei schon gelandet ist: in der Bedeutungslosigkeit von 11%.

Die Deutsche Welle (siehe unten Anhang) meldet heute: „Großer Wahlverlierer ist Verteidigungsminister Ehud Barak mit seiner Arbeitspartei, die mit 13 Sitzen das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte erzielte.“ 13 Sitze von 120, das sind knapp 11 %. Die Arbeitspartei hatte Israel maßgeblich aufgebaut und bis in die Siebzigerjahre Regierungen und Präsidenten gestellt. Ihr Niedergang ist wesentlich auch mit ihrer Anpassung an konservative und nationalistische Tendenzen verbunden. Meinungsführend ist sie wie die SPD hierzulande schon lange nicht mehr. Albrecht Müller

James Galbraiths Vorschlag: Banken in Insolvenz gehen lassen und das Management austauschen – für uns sehr relevant (Teil VII Finanzkrise)

Wir sind auf der E-Mail-Liste des kritischen amerikanischen Ökonomieprofessors James Galbraith. Gestern erreichte mich eine Mail mit dem Hinweis auf eine Fernsehaufzeichnung von Democracy Now mit ihm. Auch wenn viele unserer Leser das Englische nicht verstehen, geben wir den Text der E-Mail und den Link auf die Fernsehaufzeichnung wieder. Es ist einfach interessant, zu sehen und zu hören, wie entschieden jemand wie Jamie Galbraith ist. Wir notieren in Stichworten die wichtigsten Inhalte auf Deutsch; dafür herzlichen Dank an Roger Strassburg. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(WL/AM)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Banker bedienen sich weiter
  • Maschinenbau erwartet drastischen Produktionsrückgang
  • Globale Jobvernichtung
  • US-Investitionen: Deutschland läuft Osteuropa den Rang ab
  • Kündigungen leicht gemacht
  • Der große Keynes-Check
  • USA pumpen 2000 Mrd. $ in die Wirtschaft – und die Börsianer sind unzufrieden
  • Die Finanzkrise – Ursachen und Folgen
  • Stellungnahmen der Sachverständigen und Verbände zum Konjunkturpaket II
  • Je kranker, desto profitabler
  • Politik knickt vor der Energielobby ein
  • Eon – üppige Dividende und Personalabbau
  • Korruption wieder erlaubt
  • Arbeits- und Frauenrechte im Discountgeschäft – Aldi-Aktionswaren aus China
  • Die Bahn: Der Überwachungsskandal ist Ausdruck neofeudalen Denkens
  • Typisch EuGH: Keine Bedenken gegen Datenspeicherung
  • Deutschland wieder Großmacht
  • Studienplatzvergabe: Noch nicht einmal eine Übergangslösung
  • Warum private Hochschulen, wenn es mit den öffentlichen billiger geht
  • Bauen mit Studiengebühren?
  • Sozialquoten am Gymnasium?
  • Manipulation frisst sich in die Medien ein
  • Nachträge

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Engagierte Literatur – Zum Erscheinen des vierten Bandes der Roman-Tetralogie „Die Kinder des Sisyfos“ von Erasmus Schöfer

Mit der Veröffentlichung des vierten Bandes seines Roman-Zyklus hat der Kölner Schriftsteller Erasmus Schöfer sein Prosawerk über die jüngere deutsche und europäische Geschichte der linken Arbeiter- und Bürgerrechtsbewegungen zwischen 1968 und 1990 abgeschlossen. Wie in den drei Romanen zuvor werden aus der Perspektive von Beteiligten die politischen und gesellschaftlichen Konflikte dieser Jahre literarisch rekonstruiert. Dabei nimmt Schöfer nicht die Position des distanzierten Betrachters ein, der aus heutiger Sicht auf die Ereignisse von damals zurückblickt. Vielmehr zeigt er, wie sich die Hauptfiguren seiner Romane durch ihre aktive Teilnahme an den zentralen Auseinandersetzungen selbst entwickeln. Wie sie in den jeweiligen Situationen gedacht, gefühlt und gehandelt haben. Welche Hoffnungen, Enttäuschungen und Niederlagen sie geteilt haben. So kann nur einer schreiben, der selbst in diese Auseinandersetzungen involviert war, der sie als aktiv Beteiligter aus der Binnenperspektive kennt. Von Joke Frerichs

Schuldenbremse = ÖPP-Beschleunigung + Rot-Rot-Grün-Behinderung

Bitte wenden Sie sich an Mitglieder, Sympathisanten und Abgeordnete von SPD und Grünen. Das ist dringlich. Denn wenn die so genannte Schuldenbremse kommt, dann wird der politische Spielraum für jede soziale und ökologische Politik massiv eingeengt. Dass sich Sozialdemokraten und Grüne in Berlin für die so genannte Schuldenbremse und obendrein die Verankerung im Grundgesetz einsetzen, ist mit Vernunft nicht mehr zu begreifen. – Im Sommer soll alles entschieden sein. Deshalb werden Sie bitte jetzt aktiv und fordern Sie ihre Abgeordneten auf, Ihre Zustimmung zu diesem Akt der politischen Kastration zu verweigern. Schicken Sie bitte diesen Beitrag über Ihren Mailverteiler auch weiter.

Im folgenden finden Sie einen aufklärenden und aufrüttelnden Text des NachDenkSeiten-Lesers Dr. Rainer Kowallik und dann eine zusätzliche Anmerkung. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

(WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • Jungtalent folgt auf glücklosen Glos
  • Sebastian Dullien: Wieso die Schuldenbremse Wahnsinn ist
  • Roubini: Anglo-Saxon model has failed
  • Der größte Bankraub aller Zeiten
  • Konjunkturschmarotzer Deutschland
  • Europa muss mehr für Konjunktur tun
  • Wissenschaftlicher Beirat: Raus aus dem Teufelskreis
  • Hein-J.Bontrup: Das Scheitern geht weiter
  • Bundesagentur: Hartz IV höher als Lehrlingsgehalt
  • Experten fordern neue Berechnungsgrundlage für Kinder-Regelsätze
  • Hilfen für Familien begrüßenswert, aber nicht ausreichend
  • FDP will gesetzliche Krankenkassen abschaffen
  • Bundesregierung: Cross-Border-Leasing und Kommunen
  • Bürgerliches Lager – ein politischer Kampfbegriff
  • Fang den Lehrer
  • Wenn der Bachelor zur Sackgasse wird
  • Bundesverfassungsgericht: Grenzfall EU
  • Noch hat der Westen keine Strategie für Afghanistan
  • Ungarns Forint sackt in den Keller
  • Bertha-von-Suttner-Kunst- und Medienpreis

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Rezension: Weltdemokratie als aktuelle Gestaltungsaufgabe

Von Globalisierung ist die Rede, wenn es um die weltweiten selbstzerstörerischen Entwicklungen geht, wenn die großen Zukunftsaufgaben – die Bändigung des Finanzmarktkapitalismus, die Überwindung von Massenarmut in den Entwicklungsländern und von sozialen Spaltungen in der Wohlstandszone, die Ersetzung fossiler und nuklearer Ressourcen durch erneuerbare Energiequellen – angemahnt werden. Politisch-institutionelle Antworten (polity) auf die Weltprobleme bleiben in der Regel jedoch unscharf. Eine Rezension des Buches von Christoph Zöpel „Politik mit 9 Milliarden Menschen in einer Weltgesellschaft“ von Klaus-Jürgen Scherer

Arbeits-Unrecht – ein Aufruf von Werner Rügemer

Rechtsbrüche, Unrechts-Gesetze, rechtliche Grauzonen, öffentliche Diskriminierung, Erpressung: Beschäftigte wie Arbeitslose werden ausgequetscht und erniedrigt. Bestandsaufnahme und Widerstand sind nötig. Werner Rügemer beschreibt die Brisanz der Entwicklung und weist auf eine Konferenz zum Thema hin: www.businesscrime.de. Albrecht Müller

Woran liegt es, dass das Internet im deutschen Wahlkampf so ein Schattendasein fristet?

Unser Blogger-Kollege Jens Berger, der den lesenswerten und gut gemachten Blog „ Der Spiegelfechter“ herausgibt, hat einen interessanten Artikel im Freitag geschrieben, in dem er sich mit den Unterschieden der politischen Bedeutung von Blogs, ihrem Selbstverständnis und den Einflussmöglichkeiten des „Graswurzeljournalismus“ in den USA und Deutschland auseinandersetzt. Ich habe mir über das Selbstverständnis der „NachDenkSeiten“ im besonderen und über die Möglichkeiten und Barrieren von politischen Blogs im Allgemeinen auch seit langem Gedanken gemacht und möchte dem Beitrag von Jens Berger einige Thesen hinzufügen. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(KR/WL/AM)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  • Glos darf gehen
  • Eine Schuldenbremse vertieft die Spaltung der Gesellschaft
  • Sparen – das deutsche Mantra
  • Konjunktur – Wenn das Ausland streikt
  • Wessen Hand war das?
  • Die Krise hat erst begonnen
  • Versickernde Geldflut
  • Banker sind überbezahlt – wie schon 1929
  • Vereinigte Staaten: Der Ruhestand muss warten
  • Zürich bittet Superreiche zur Kasse
  • Firmen tricksen mit versteckten Preiserhöhungen
  • Und nochmal was zur Einkommensverteilung
  • Atomlobby baut seit 20 Jahren Potemkinsche Dörfer
  • Freundliche Töne aus Russland
  • Bahn-Revisoren belasten Mehdorn
  • Zukunft der WestLB weiter ungewiss: Bad Bank für die WestLB geplant
  • Finanzinvestoren: Herr Kravis, wer ist schuld an der Finanzkrise?
  • AP-Chef: Pentagon hat globale Propagandamaschine aufgebaut
  • Journalismus unterm Messer
  • Mit wem soll man marschieren?

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Hinweise des Tages (2)

Unter anderem zu folgenden Themen:

  • Schuldenbremse zielt auf weiteren Sozialabbau
  • Enteignet werden bislang nur die Steuerzahler
  • Geheim – Weniger Transparenz bei Staatshilfen
  • Krise als Umverteilungsmaschine von unten nach oben?
  • Betrogen – Keine Sicherheit bei der Bank
  • 15 Jahre Sparen für die Katz
  • Steinmeier gegen Merkels „Weltwirtschaftsrat“
  • Economics needs a scientific revolution
  • Thomas Fricke: Zum Absturz der Aufträge für die deutsche Industrie
  • Hilfst du mir, helf’ ich dir
  • Mehdorns Machtkämpfe
  • Betriebsrente: Dax-Konzerne müssen große Löcher stopfen
  • Die Rente ist sicher… keine Sache für Schauermärchen
  • 1,8 Millionen oder über 16% der Kinder unter 15 Jahren leben in SGB II-Bedarsgemeinschaften
  • Sauerland-Zelle: Mutmaßlicher CIA-Mann war “der Chef”
  • Schwedens Atomausstieg – Neuer Glaubenskrieg in Berlin
  • Medienmogul Murdoch muss Rekordverlust wegstecken
  • Banker-Witze

Ohne eine Art Kulturrevolution werden wir die Plage der herrschenden Ökonomen nicht los

Thomas Fricke hat verdienstvoller Weise in der Financial Times Deutschland die Diskussion über die herrschende Wirtschaftswissenschaft fortgeführt. Mit Hinweis Nr. 7 haben wir darauf aufmerksam gemacht, Orlando Pascheit hat leicht kritisch kommentiert. Ich finde, dass Thomas Fricke das anstehende Problem auf die leichte Schulter nimmt, wenn er zum Beispiel von der „gerade abtretenden Altökonomie“ schreibt. – Diese Damen und Herren treten nicht einfach ab. Sie werden die eingenommenen Machtpositionen, ihre Pfründen und ihre Meinungsführerschaft mit Zähnen und Klauen verteidigen. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(MB/WL)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  • IMK: In Konjunkturpaketen vorgesehene Steuersenkungen bringen Kommunen Milliardenausfälle
  • Heribert Prantl über Hartmut Mehdorn: Die Bahn bin ich
  • Märklin: Insolvenzverwalter schmeißt alle Berater raus
  • Faule Kredite in Billionenhöhe
  • Darf man Ackermann trauen?
  • Harold James: Die Diktatur der Banken
  • Thomas Fricke: Zeit für eine Bad Ideas Bank
  • Hypo Real Estate: Hart oder sanft?
  • Michael Schneider: Fasst die Piraten der Geldmeere!
  • Seehofers Blockade bei der Schuldenbremse
  • Privatisierung schwächt Flächentarife
  • Christoph Schmidt soll Bert Rürup als Wirtschaftsweiser folgen
  • BILD: Schrumpf-Rente: Senioren bleibt immer weniger!
  • Wartende Wickeltische
  • Keine Besuche in Altenheimen
  • Seilschaften und Netzwerke der Agro-Gentechnik in Medien und Politik – Kontrolle oder Kollaboration?
  • Atomlobby in Quarantäne
  • Gesine Schwan: Wider die schleichende Erosion unserer Demokratie
  • Albrecht von Lucke: Leerstelle Konservatismus
  • Franz Müntefering: Was links ist
  • Schulen geht das Personal aus
  • Hartz IV: der große Betrug? – Nun auch Betrug bei Maischberger?
  • Zu guter letzt: Börsengequatsche über die Verstaatlichung der HRE

Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind.

Der Staatsvertrag über Internetangebote der Rundfunkanstalten ein Bürokratiemonster und ein neues Geschäftsfeld für private Berater

Mit dem 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrag wurde ein Bürokratiemonster aufgebaut, das die Internet-Angebote von ARD und ZDF massiv einschränkt und teilweise verbieten soll und damit die Meinungsvielfalt gesetzlich begrenzt. Das Ganze nur deshalb damit die kommerziellen Interessen der privaten Rundfunkveranstalter und der Verleger im marktlichen und publizistischen Wettbewerb nicht geschmälert werden. Wenn es um den Profit von Verlegern und Kommerzsendern geht, wird die Informationsfreiheit der Gebühren zahlenden Bürgerinnen und Bürger beiseite geschoben. Mit dem Hebel „Wettbewerb“ soll so das Internet zu einer Plattform gemacht werden, die von den kommerziellen Anbietern beherrscht wird. Dazu wird ein weiteres Einfallstor für das Beratungs-un-wesen im öffentlichen Sektor aufgemacht. Wolfgang Lieb

Steingart/Spiegel-Polemik gegen Obamas Konjunkturprogramm im besonderen und gegen Konjunkturprogramme im allgemeinen

Das Bemerkenswerteste an dem am 5.2. erschienenen SpiegelOnline-Artikel „Was Obama von Deutschland lernen kann“ des Washingtoner Korrespondenten Gabor Steingart ist die Tatsache, dass der Spiegel überhaupt noch Artikel dieses Autors bringt. Denn diese frühere Nachwuchshoffnung des Spiegel hat sich in mehreren Beiträgen so fundamental vertan, dass man schon aus Zeitgründen auf die Lektüre seiner Artikel verzichten könnte. Im konkreten Fall polemisiert Steingart gegen den New Deal und die Staatsschulden des früheren US-Präsidenten Roosevelt und empfiehlt Ludwig Erhard. Albrecht Müller