Ramon Schack

Ramon Schack, geboren 1971, studierte Politische Wissenschaft und Osteuropastudien an der Universität Hamburg. Seit 2003 arbeitet er als freier Journalist. Seine Themenschwerpunkte sind der Nahe Osten, Osteuropa und politischer Extremismus. Schack veröffentlichte mehrere Bücher, u.a. 2015 „Begegnungen mit Peter Scholl-Latour. Ein persönliches Portrait“.

Gastbeiträge von Ramon Schack

Der Kampf um Los Angeles – Machtkampf zwischen Trump und Newsom

Der Kampf um Los Angeles – Machtkampf zwischen Trump und Newsom

„Anfang der 1930er-Jahre verelendete und radikalisierte sich die Mittelschicht in Los Angeles wirklich, und zwar in jeder Hinsicht mehr als irgendwo sonst in den USA. Der lange Boom in Südkalifornien hatte sich aus Mittelschichtsersparnissen gespeist und war in Immobilien- und Ölspekulationen kanalisiert worden. Das bedeutete für die meisten der ehemaligen Farmer, kleinen Geschäftsleute und Kleinspekulanten einen Teufelskreis von Krise und Bankrott. Und da es keine Schwerindustrie gab (und Zehntausende von arbeitslosen Arbeitern zurück nach Mexiko abgeschoben wurden), war die Mittelschicht in Los Angeles tatsächlich Bühne und Verstärker der Depression, was einen bisweilen bizarren politischen Gärungsprozess auslöste.“ Diese Zeilen schrieb Mike Davis – Anfang der 1990er-Jahre – in seinem bahnbrechenden Buch über Los Angeles „City of Quartz“. Ein Buch und ein Thema, die angesichts der sich aktuell ausweitenden Proteste wieder neue Relevanz erlangen. Von Ramon Schack.

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann: „Diese Elendsmischung aus vermufften Seelentümern und Massenklamauk“

Zum 150. Geburtstag von Thomas Mann: „Diese Elendsmischung aus vermufften Seelentümern und Massenklamauk“

„Sind wir die letzten Kinder einer hochintellektualisierten Bourgeoisie?“, fragte Klaus Mann in einem seiner Essays prophetisch – in den frühen 1930er-Jahren. Das Zeitalter des europäischen Bürgertums, wie es sein Vater Thomas Mann repräsentierte, ist sicherlich vorbei. Das heutige Bürgertum des Westens – in der globalen Welt – die Herrschaft des Konsums, der Standardisierung, um aus jedem Einzelnen einen optimalen Konsumenten zu machen, ist damit nicht mehr vergleichbar. Von Ramon Schack.

„Um die russische Aggression abzuwehren“ – London verkündet massiven Ausbau der U-Boot-Flotte sowie Produktion von neuen Atomsprengköpfen

„Um die russische Aggression abzuwehren“ – London verkündet massiven Ausbau der U-Boot-Flotte sowie Produktion von neuen Atomsprengköpfen

Großbritannien will seine nuklear betriebene U-Boot-Flotte ausbauen, wie die Regierung in London im Vorfeld einer Überprüfung des Verteidigungssektors verlautbaren ließ. Es geht dabei um Jagd-U-Boote zur Bekämpfung anderer Schiffe. „Mit neuen hochmodernen U-Booten, die in internationalen Gewässern patrouillieren, und unserem eigenen Atomsprengkopfprogramm an der britischen Küste machen wir Großbritannien zu Hause sicher und im Ausland stark“, schrieb Verteidigungsminister John Healey in einer Erklärung und ergänzte weiter: „Wir wissen, dass die Bedrohungen zunehmen und wir entschlossen handeln müssen, um die russische Aggression abzuwehren.“ Von Ramon Schack.

Israel – ist die Linke zurück? Oppositionsführer Golan verdammt Vorgehen von Netanjahu-Regierung in Gaza

Israel – ist die Linke zurück? Oppositionsführer Golan verdammt Vorgehen von Netanjahu-Regierung in Gaza

Der Chef des israelischen linken Oppositionsbündnisses, Jair Golan, übte kürzlich scharfe Kritik an der Netanjahu-Regierung wegen der vielen palästinensischen Todesopfer im Gazastreifen. Im Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Radiosender Reschet Bet sagte Golan, Israel sei auf dem Weg, ein Staat zu werden „wie einst Südafrika, wenn er sich nicht ändert und sich wie ein vernünftiger Staat verhält“. Golan, Generalmajor der Miliz, der sich nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober 2023 auf eigene Faust in das Grenzgebiet zu Gaza durchgeschlagen und mehrere Menschen gerettet hatte, verdammte die Weiterführung und Ausweitung des Krieges durch die israelische Regierung. Ein Bericht von Ramon Schack.

Neuanfang in Kurdistan? Die PKK löst sich auf

Neuanfang in Kurdistan? Die PKK löst sich auf

Abdullah Öcalan, der seit Jahrzehnten inhaftierte Kurdenführer, hat die Entscheidung für die Auflösung der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) begrüßt. Auch nach über einem Vierteljahrhundert in türkischer Haft bleibt dieser Mann die heimliche Inspirationsquelle seiner einst streng marxistischen Anhängerschaft. Von Ramon Schack.

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Was bleibt von „feministischer Außenpolitik“? Ein Abgesang auf die Amtszeit von Annalena Baerbock

Was bleibt von „feministischer Außenpolitik“? Ein Abgesang auf die Amtszeit von Annalena Baerbock

„Es war mir eine Ehre, unser wunderbares Land in der Welt vertreten zu dürfen. Danke an jeden, der diesen Weg mit mir gegangen ist. Ganz besonders dem Auswärtigen Amt: Sie sind das Rückgrat unserer Außenpolitik und waren auch meines – bei jedem Schritt.”, ließ Annalena Baerbock zum Abschied ihrer Laufbahn auf X verlautbaren. Ein Kommentar von Ramon Schack.

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Von Saigon über Kabul nach Kiew

Von Saigon über Kabul nach Kiew

Das Scheitern der Supermacht USA heute vor 50 Jahren in Vietnam wird rückblickend als der letzte Triumph des Kommunismus im 20. Jahrhundert bezeichnet. Viel eher stellt dieses Ereignis aber den Beginn einer Reihe des Scheiterns geostrategischer Entwürfe Washingtons dar, die von Saigon 1975 über Kabul 2021 bis nach Kiew in der Gegenwart führen. Von Ramon Schack.

Konflikt zwischen Indien und Pakistan weitet sich aus: Soldaten beider Atommächte liefern sich Grenzscharmützel

Konflikt zwischen Indien und Pakistan weitet sich aus: Soldaten beider Atommächte liefern sich Grenzscharmützel

Die Spannungen in der Region Kaschmir nehmen weiter zu. Nach Angaben eines pakistanischen Regierungsvertreters beschossen indische und pakistanische Soldaten erstmals einander in der Nacht vom 24. zum 25. April. Die Schüsse fielen im Leepa-Tal an der durch Kaschmir verlaufenden Kontrolllinie, wie Syed Ashfaq Gilani, Regierungsvertreter im pakistanisch kontrollierten Teil der Region, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP feststellte. Im Laufe des Wochenendes kam es zu weiteren militärischen Spannungen. Von Ramon Schack.

Israels Spionagechef erhebt schwere Vorwürfe gegen Premierminister Netanjahu

Israels Spionagechef erhebt schwere Vorwürfe gegen Premierminister Netanjahu

Der Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes Schin Bet, Ronen Bar, hat am Montag schwere Vorwürfe gegen Benjamin Netanjahu erhoben. Netanjahu, so Ronen Bar, habe versucht, die Macht des Geheimdienstes durch eine Reihe zweifelhafter Forderungen für politische und persönliche Zwecke auszunutzen – der umstrittene israelische Premierminister dementierte scharf. Von Ramon Schack.

Armeniens holpriger Weg nach Westen

Armeniens holpriger Weg nach Westen

Das bisher traditionell mit Russland verbündete Armenien soll nach dem Willen seines Parlaments den Beitritt zur EU beantragen. Das Parlament in der Hauptstadt Eriwan stimmte kürzlich in dritter Lesung mit großer Mehrheit für ein Gesetz, mit dem die Regierung aufgefordert wird, einen Beitrittsprozess zur EU zu beginnen. Eine geopolitische Einschätzung von Ramon Schack.