Hinweise des Tages II

Jens Berger
Ein Artikel von:

Hier finden Sie einen Überblick über interessante Beiträge aus anderen Medien und Veröffentlichungen. Wenn Sie auf “Mehr” klicken, öffnet sich das Angebot und Sie können sich aussuchen, was Sie lesen wollen. (JB)

Hier die Übersicht; Sie können mit einem Klick aufrufen, was Sie interessiert:

  1. Die Demokratie, die sie meinen
  2. Greece Debt Negotiations Move Toward Deal
  3. Thomas Fricke – Bitte nur noch erfreuliche Prognosen!
  4. Rekord-Jugendarbeitslosigkeit in der Südperipherie
  5. Ergänzung zu unserem heutigen Hinweis #6 (Schweizer Notenbankchef: Spekulant Hildebrand)
  6. SPD-Linke attackieren Steinbrück
  7. Rechtsterrorismus: “Historikerstreit” reloaded?
  8. Handlanger fremder Mächte oder Botschafter der Demokratie
  9. Systemfehler beim dialogorientiertem Serviceverfahren – Zulassungschaos geht weiter
  10. „Die Dummheit ist ja tatsächlich überall“

Vorbemerkung: Wir kommentieren, wenn wir das für nötig halten. Selbstverständlich bedeutet die Aufnahme in unsere Übersicht nicht in jedem Fall, dass wir mit allen Aussagen der jeweiligen Texte einverstanden sind. Wenn Sie diese Übersicht für hilfreich halten, dann weisen Sie doch bitte Ihre Bekannten auf diese Möglichkeit der schnellen Information hin.

  1. Die Demokratie, die sie meinen
    Hintergrund. Die in Gütersloh ansässige Bertelsmann-Stiftung geriert sich als Vorreiter in Sachen Bürgerbeteiligung. Die Mitbestimmung, die hier angestrebt wird, muß aber vor allem eines sein: »unternehmerfreundlich«
    Quelle: Junge Welt
  2. Greece Debt Negotiations Move Toward Deal
    The Greek government expects to wrap up talks seeking a 50% write-down on its debt owed to creditor banks by the end of this month, after banks appeared to make concessions on the terms they would accept under a new bailout, said people with knowledge of the situation.
    In exchange, Greece has agreed to consider that the new bonds be governed by English law, which means creditors would be allowed to seize Greek assets if the country fails on its payments. Until now Athens had refused to offer such collateral. […]
    Creditors had demanded an 8% coupon on new bonds, which will mature after 20 to 30 years, but are moving toward 5%. […]
    A full participation in the bailout by private creditors would allow Greece to reduce its total government debt to about 120% of gross domestic product in 2020, down from more than 160% currently.
    Quelle: Wall Street Journal

    Anmerkung JB: Es ist mehr als zweifelhaft, ob eine solche Umschuldung Griechenland helfen kann. Momentan zahlt das Land eine durchschnittliche Zinslast von 4,68%. Mit den neuen Anleihen und einer möglichen Zinsrate von 6,0% würden sich die laufenden Zinskosten für das Land kaum ändern. Es ist mehr als zweifelhaft, dass Griechenland diese Zinsen bei der scharfen Rezession, in der das Land sich durch die Sparprogramme befindet, wird bedienen können. Eine autarke Finanzierung für die Finanzmärkte ist unter diesen Konditionen auch nicht möglich, da der „Zinsaufschlag“ immer noch sehr hoch sein wird. Andere Länder, die eine Umschuldung durchmachen mussten, müssen heute noch Aufschläge bezahlen und diese Länder hatten immerhin die Möglichkeit, ihre Währung massiv abzuwerten. Diese Möglichkeit hat Griechenland nicht. Was sich ändert, ist jedoch, dass die Banken nach dem neuen Rechtsstatus Zugriffsrecht auf die Besitztümer des griechischen Staates hätten. Für das griechische Volk wäre dies ein sehr unvorteilhafter Deal.

  3. Thomas Fricke – Bitte nur noch erfreuliche Prognosen!
    Zum Jahresstart gibt es eine Flut besinnlicher Aufrufe, mit schlimmen Vorhersagen endlich mal aufzuhören. Das Problem: Schönreden hilft auch nicht weiter. Ein Ausblick.
    Quelle: FTD
  4. Rekord-Jugendarbeitslosigkeit in der Südperipherie
    Heute veröffentlichte Eurostat die saisonbereinigten Arbeitslosenquoten für die EU17 und die EU27. In der Eurozone und in der EU27 lag die saisonbereinigte Arbeitslosenquote im November 2011 unverändert zum Vormonat bei 10,3% bzw. bei 9,8%. Weiter gravierend stellen sich die hohen Arbeitslosenquoten in den Südperipherie-Staaten dar. So stieg die offizielle saisonbereinigte Arbeitslosenquote in Portugal im November auf 13,2% (+0,2 Prozentpunkte), in Italien auf 8,6% (+0,1 Prozentpunkte) und in Griechenland, die mit ihrer monatlichen Datenerhebung immer hinterherhinken, stieg die Quote für September auf 18,8% (+0,4 Prozentpunkte, jeweils im Vergleich zum Vormonat)! Die höchste Quote in der gesamten EU erzielte Spanien mit 22,9% im November 2011, ein nochmaliger Anstieg von 0,2 Prozentpunkten zum Vormonat.
    Quelle: Querschuesse

    Anmerkung JB: Diese Entwicklung scheint an Philipp Rösler wohl vorbei gegangen zu sein, der heute in Stuttgart sagte, dass die Jugend der Welt noch nie so gute Chancen auf gesellschaftliche Teilhabe hätte wie heute.

  5. Ergänzung zu unserem heutigen Hinweis #6 (Schweizer Notenbankchef: Spekulant Hildebrand)
    Unser Leser T.H. schrieb uns:

    „Liebe, hoch geschätzte und verdienstvolle Nachdenkseitenredaktion,
    ich finde den Hinweise von heute zum Präsidenten der SNB Hildebrandt unglücklich. Es hätten zumindest auch dieser Artikel und dieser Artikel verlinkt werden sollen.
    Hildebrandt hat sich vielleicht vertan, aber die öffentliche Kampagne gegen ihn zielt doch eher gegen eine „starke“ Zentralbank, die über die Setzung von Mindestkursen den Franken politisch steuert. Und dass Roger Köppel da wiedergegeben wird ist für die Nachdenkseiten nicht gut. Der Mann ist ein neoliberaler Ideologe.

    Anmerkung JB: Herr H. hat Recht.

  6. SPD-Linke attackieren Steinbrück
    Peer Steinbrück hat wegen seiner Haltung zur Rente mit 67 Streit in der SPD entfacht. Die Parteilinke ist erbost über seine Forderung nach längerer Lebensarbeitszeit.
    Quelle: ZEIT
  7. Rechtsterrorismus: “Historikerstreit” reloaded?
    Sie ist wieder da. Die altbekannte Argumentation, der Nationalsozialismus sei wesentlich eine Reaktion auf die Schrecken kommunistischen Terrors. Durch eine Hintertür findet sie wieder Eingang in die Analyse des heutigen Rechtsextremismus.
    Quelle: Publikative
  8. Handlanger fremder Mächte oder Botschafter der Demokratie
    Sie werden gerne als Agenten des Westens gesehen, als ungebetene Einmischung in die inneren Angelegenheiten – die politischen Stiftungen, Vereine und Hilfsorganisationen, die sich mit ihren Auslandsbüros auch in autokratische Staaten und Diktaturen wagen. Zuletzt traf es die CDU-nahe Konrad-Adenauer-Stiftung in Ägypten, deren Büros – zusammen mit denen von 17 anderen Organisationen durchsucht und versiegelt wurden. Weshalb eigentlich? Was stört die ägyptische Militärjunta an der Arbeit einer deutschen Parteistiftung so sehr, dass sie zur Razzia schreitet? Was machen „unsere“ Stiftungen und Organisationen im Ausland, in Arabien oder auch in Russland, wo sie auch immer wieder in Konflikt mit der Staatsmacht geraten? Und was machen ähnliche ausländische Organisationen hier bei uns?
    Quelle: HR2 Der Tag
  9. Systemfehler beim dialogorientiertem Serviceverfahren – Zulassungschaos geht weiter
    Mit dem dialogorientiertem Serviceverfahren sollte ein für alle mal Schluss sein mit dem Einschreibewirrwarr an Deutschlands Hochschulen. Doch nach wie vor wird nichts daraus, die vollständige Einführung weiter verschoben. Immerhin gibt es jetzt einen, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Aber Vorsicht: Vielleicht ist das nur ein abgekartetes Spiel.
    Quelle: Studis Online
  10. „Die Dummheit ist ja tatsächlich überall“
    Sie ist Voraussetzung für jede Karriere, Garant für bleibenden Reichtum, Grundlage einer zufriedenen Existenz – die Dummheit. Diese These vertritt Esther Vilar in ihrem in einer Neuauflage erschienenen Buch „Der betörende Glanz der Dummheit“.
    Der hpd sprach mit der Autorin über die Segnungen der Dummheit im Computerzeitalter, die Kunden von Überlebensversicherungsgesellschaften und die Hoffnung auf Veränderung.
    Quelle: hpd

    Anmerkung unseres Lesers B.H.: Wer sich, wie heute wieder jemand auf Ihren Nachdenkseiten, über die Standesdünkel, und die Dummheit unserer (Professoren-)Elite ärgert, dem empfehle ich das Interview wärmstens – Es ist zwar schon im November 2011 abgeliefert worden, aber dennoch hochaktuell, wie auch der Fall Wulff wieder beweist.

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