Leserbriefe zu „Auftritte von Weidel und Ken FM/Kayvan zusammengepackt – zwar eine Zumutung, aber auch reich an Erkenntnissen“

Ein Artikel von:

In diesem Beitrag macht Albrecht Müller auf ein Interview mit Kayvan Soufi-Siavash (Ken Jebsen; Ken FM) und auf eine Rede der Co-Sprecherin der AfD, Alice Weidel, aufmerksam. Ein durchgehender Grundtenor des Interviews sei Kritik am BSW und Sympathie für die AfD gewesen: „Das BSW sei als eine Art Brandmauer gegen die AfD aufgebaut“ worden. Die Rede von Frau Weidel anzuschauen, sei lehrreich. Einige markante Programmpunkte und Aussagen werden hinterfragt und bewertet. Auf das Interview mit Ken FM und die Rede von Weidel werde auch deshalb hingewiesen, „weil diese Aussagen die weitere politische Debatte in Deutschland sehr mitbestimmen werden“. Wir haben dazu zahlreiche und interessante Zuschriften bekommen, in denen auch andere Meinungen geäußert werden. Danke dafür. Hier nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.

Weitere Vorbemerkung von Albrecht Müller: Das Wort Zumutung in der Überschrift meines Textes war missverständlich. Das bitte ich zu entschuldigen. Es war nicht gemeint, dass die Auftritte von Frau Weidel und von Ken FM eine Zumutung seien. Als Zumutung wollte ich kennzeichnen, dass ich Ihnen, den Leserinnen und Lesern der NachDenkSeiten, zumute, sich Videos von insgesamt über 1 Stunde anzuschauen.


1. Leserbrief

Guten Abend Herr Müller,

obwohl ich zur AfD eine andere Sicht habe als Sie, fand ich Ihre Aussagen trotzdem sehr interessant.

Jetzt werden wir mal gemeinsam beobachten wie sich die BSW in den Koalitionsverhandlungen gegenüber der CDU mit Ihren wichtigen Forderungen zum Frieden und der Migration positionieren kann.

Ich finde Frau Wagenknecht setzt alle Themen korrekt und überzeugend.

Die Frage wird sein, ob ihre Mitstreiter voll hinter ihr stehen oder ob es ihnen reicht mitzuregieren, bei Frau Wolf und Herrn Krumbach bin ich da  sehr skeptisch. Herr Krumbach regte sogar an, ein Verbot der AfD zu prüfen.

Beide reden schon so, als ob die Koalition mit der CDU schon so gut wie vereinbart ist.

Eine generelle Brandmauer ohne jegliche Zusammenarbeit mit der AfD, die  30 % der Wähler hinter sich vereint, finde ich nicht in Ordnung.

Damit hört sich BSW schon genauso an wie die Altparteien.

Ich hoffe, BSW wird für die Menschen in Deutschland viel gutes erreichen.

Schönen Abend 
Rudolf Guttengeber 


2. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

wir leben in einer politisch sehr aufgeladenen und angespannten Zeit, die nicht nur der politischen Situation in Deutschland geschuldet ist, nein, eine Epochale Zeitenwende steht bevor und die politisch interessierten Bürger spüren, dass etwas in der Luft liegt, das ihr Leben von Grund auf verändert.

Kriege und künstlich herbeigezauberte Pandemien werden vom Zaum gebrochen, eine tiefe Wirschafts- und Finanzkrise, die scheinbar nicht enden will, erschüttert die kapitalistische Welt, die Glorifizierung des Ökofa …natismus treibt seine Blüten in der Profit und Macht vor Realismus und Sachlichkeit gestellt wird, einher gehen restriktive Maßnahmen des Staates (der Staaten) bis zur Gewaltanwendung gegen seine Bürger, bei gleichzeitiger ungezügelter Einwanderungspolitik und auffällige Duldung von Gewalt und Verbrechen durch Teile dieser Einwanderungsschichten. Bisherige Praktiken und demokratische Gepflogenheiten werden durch ReGIERende außer Kraft gesetzt und teilweise ins Gegenteil verkehrt. Der Staat scheint außer Kontrolle und Staatsmedien singen das Lied der Obrigkeit.

In dieser Situation, wo Chaos und Dekadenz sich die Hand reichen, ist der Schulterschluss all Derer nötig, die ernsthaft und konstruktiv zur Veränderung fähig sind und wirkliche Veränderung wollen.

Wenn wir einmal von den Ursachen dieser geschilderten Situation absehen, nämlich der Kampf der global agierenden Monopole im faulenden und parasitären imperialistischen Stadium des Kapitalismus, müssen wir feststellen, dass weder das BSW noch die AfD an der bisherigen grundsätzlichen Politik etwas ändern kann und scheinbar auch nicht ändern will. Wirkliche Ursachen werden nicht benannt, nur an den Symptomen (Waffenlieferungen, Remigration, Energie- und Wirtschaftsfragen, Genderismus usw.) soll allenfalls herumgedoktert werden.

Dabei scheinen die Gemeinsamkeiten dieser beiden Akteure doch größer zu sein als die Unterschiede!

Und wenn wir dann noch davon ausgehen, dass Beide wirklich demokratisch (im Wortsinne) handeln wollen und den s.g. Wählerwillen berücksichtigen, dann darf es für mein Verständnis und so sehen es viele Menschen, die von der Bürde dieser Regierung befreit werden wollen auch, keine Brandmauern geben. Im Gegenteil, diese künstlich hochpropagierten und agitierten Mauern müssen eingerissen werden, im Sinne einer wirklichen Veränderung der Politik im Interesse unseres Landes.

Deshalb verstehe ich, offen gesagt, ihre Argumentation gegen die von Ihnen hervorgebrachten Protagonisten nicht. Ich verstehe nicht, warum Sie Dinge ins Feld führen, die von nichtiger Relevanz sind, angesichts der schier unlösbaren Konflikte und Bedrohungen, die uns entgegenstehen. Anstatt kritische Zeitgeister ins Boot zu holen und jenseits der Differenzen zu schiffen, wie es die Wähler erwarten, reden Sie der SPALTUNG der Bewegung gegen das Etablissement das Wort.

Ich als Wähler des BSW, der keine andere Alternative (Die Linke hat sich mit der Verabschiedung als Interessenvertreterin ihrer Klasse deklassiert) gefunden hat, werde nun künftig wieder vor eine neue Wahl gestellt.

Angesichts des unerträglichen Drucks auf Veränderung wird dann wohl die AfD meine Stimme bekommen müssen. 

Im Bewusstsein dessen, dass ich dann einen Schwenk von ganz Links nach ganz Rechts gemacht habe.

Uwe Pohle


3. Leserbrief

Lieber Herr Albrecht Müller,

zu Ihrem o.g. Artikel eine Begebenheit vom letzten Wochenende:

Zusammen mit drei weiteren Leuten wollte ich letzten Sonntag zum Friedensfestival nach München fahren. Am Abend vorher entdeckte ich zufällig, wie Kayvan Soufi-Shiavash (aka Ken Jebsen) und Paul Brandenburg über ihre Social-Media-Kanäle um Stimmen für die AfD warben.

Meinen drei Begleitern schrieb ich daraufhin folgende Mail:
<>
„ … soeben habe ich mitbekommen, wie Kayvan Soufi-Siavash und Paul Brandenburg […] Wahlwerbung für die AfD betreiben […].

Vorweg: Ich halte nichts von einem Verbot der AfD und auch nichts von Brandmauern gegen diese Partei oder sonstige Schikanen. Wer AfD wählen will, soll das tun.

Was m.E. allerdings gar nicht geht ist, HEUTE Wahlwerbung für eine Partei zu betreiben, die

  • nichts gegen den Genozid der israelischen Regierung an den Palästinensern einzuwenden hat
  • für höhere Rüstungsausgaben im Militärhaushalt steht
  • stets die Osterweiterung der NATO unterstützt hat, zuletzt die Aufnahme Finnlands und Schwedens

und sich MORGEN auf eine Friedensdemo zu stellen. Soufi-Siavash will live auf die Bühne und Brandenburg soll per Video zugeschaltet werden.

Ich finde das Verhalten der beiden scheinheilig, völlig daneben und geeignet, die gesamte Veranstaltung zu diskreditieren und zu sprengen und hab damit ein echtes Problem.

Wie seht ihr das?“

Wir sind dann trotzdem gefahren und haben es nicht bereut. Wir erlebten ein tolles Bühnenprogramm, viele nette Leute und sehr gute Auftritte, u.a. von Ulrike Guérot und Diether Dehm. Und dann hielt Nina Maleika eine Rede, aus der hervorging, dass auch ihr das Verhalten der beiden oben Genannten offenbar sauer aufgestoßen war. Im Folgenden ein Transkript der relevanten Stelle:

„… Heute waren Wahlen in Sachsen und Thüringen, hab ich mir sagen lassen. Und während einige unser sogenannten ‚Coronahelden‘ aktuell ihre Macht missbrauchen und allen Ernstes dazu aufrufen, die AfD zu wählen, sage ich ganz klar: Auch die AfD wird dieses Land nicht vor dem Untergang retten, denn dafür ist es meiner Meinung nach schon zu spät. Das machen wir, wenn, aus der Mitte unseres Volkes.

Und man kann ein Problem haben mit der Migrationspolitik Deutschlands, aber das was dort draußen passiert, hat damit nicht mehr ganz so viel zu tun. Ich wünsche mir, dass wir uns befreien von den sogenannten Rattenfängern aus den eigenen Reihen, von falschen Helden, egal ob sie von links oder rechts kommen. Mich interessiert links oder rechts gar nicht mehr….“

Ich vermute, mit den von mir fett markierten Begriffen waren direkt die beiden Großmäuler Kayvan Soufi-Siavash und Paul Brandenburg gemeint.

Danke Nina Maleika!

Beste Grüße
Gerlinde Beer


4. Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren,

ein antisemitischer Extremist und Verschwörungsideologe hofiert die AfD und macht Interviews auf einem Hetzportal – warum nochmal gleich soll man so was verbreiten?!?

Gruß Jürgen Eichel

Anmerkung Albrecht Müller: Sehr geehrter Herr Eichel,

Könnten Sie bitte so freundlich sein und einen einzigen Beleg für die Behauptung, KenFM, sei ein Antisemit anführen. Bitte keine Zitate von anderen. Das kenne ich. Einen Beleg bitte.

Mit freundlichen Grüßen.
Albrecht Müller

Antwort Jürgen Eichel:

Sehr geehrter Herr Müller,

welches Nebengleis machen Sie da auf?

Aber bitte – wenn es Ihnen weiter hilft:

  • Der Anlass für den Rauswurf beim rbb war das Zitat in einem Schreiben an einen Hörer, das Henryk M. Broder veröffentlicht hat: “Ich weiß, wer den Holocaust als PR erfunden hat.”

Dazu sind die Einschätzungen unterschiedlich. Bei wohlwollender Betrachtung könnte man noch sagen: ja, Jebsen hat sich auf den Autor Edward Bernays bezogen, auf den sich wiederum Goebbels bezogen hat. Dann wäre es nur dumm formuliert gewesen, bliebe die Frage: was will man damit sagen…

Die weitere Betrachtung zeigt aber, dass Jebsen solche Aussagen immer wieder gezielt einsetzt, von einem Ausrutscher oder: Ich habe mal unglücklich formuliert kann also keine Rede sein:

  • In seinem Clip “Antisemitischer Rassismus” äußert Jebsen, Israel strebe in Palästina die “Endlösung” an.
  • in einem YouTube Video vom 27.3.20 vergleicht Jebsen das Vorgehen gegen Corona-Leugner mit der beginnenden Judenverfolgung, ähnlich die Verpflichtung zum Tragen von Masken.
  • In seiner Rede auf der Corona-Demo am 9.5.20 stellt er in diversen Vergleichen das staatliche Handeln zu Corona auf eine Stufe mit dem Nationalsozialismus, zB: “weil damals wie heute eine Handvoll Experten in Schlüsselpositionen ein ganzes Volk verführt und drangsaliert hatte”.
  • Am 18.4.20 führt er ein Interview mit dem Rechtsextremisten Nicolai Nerling, der den Holocaust infrage stellt.
  • etc. pp

Die Liste ließe sich fortsetzen, umfangreiche Belege in der podcast-Reihe “WTF happened to Ken Jebsen”, mit diversen O-Tönen, zu finden in der ARD Audiothek.

Der Punkt “antisemitisch” war aber nur das Adjektiv, deshalb “Nebengleis”.

Mein Punkt war ein anderer: Es handelt sich – vom Adjektiv völlig abgesehen – um einen der übelsten Hetzer und Verschwörungsideologen der Republik.

Wenn der jetzt die AfD hofiert, kann man nur sagen: passt ja.

Ich erwarte von allen, die sich noch einen Funken Anstand und Seriösität bewahrt haben – die ich bei aller Kritik an Inhalten bei den NDS dort im Gegensatz zu anderen “alternativen Plattformen” zT noch sehe -:

Solchen Typen gibt man keine Interviews.
Von solchen Typen verbreitet man keine Nachrichten, schon gar nicht mit Empfehlung.

Wenn Sie das früher anders gesehen haben, wäre das mal eine Selbstreflektion wert.

Gruß,
Jürgen Eichel


5. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

ich habe die Rede von Frau Weidel abgebrochen als sie von den abgeschobenen Menschen auf alle Menschen aus Afghanistan wechselte und sinngemäß ‘die müssen alle ‘raus’ forderte.

Ich weiß nicht, welchen Erkenntnisgewinn ich von dieser geschickten Rhetorikerin haben soll.

Ich finde, dass ‘Zumutung’ als Attribut für diese Rede geschmeichelt ist.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Hoppe


6. Leserbrief

Lieber Dr. Müller,

kurz zu Ihrer Doppelkritik NDS 040924.

Sie kritisieren zu Recht, daß Ex-Ken, der, vermutlich desillusioniert, weil seine These: Wagenknechts BSW könnte der AfD am 010924 in beiden LTs-Wahlen paar Stimmprozente abnehmen, zutraf, so daß er das Gerücht, das BSW hätte dubiose Finanzquellen, weiterverbreitete. Zugleich haun´ Sie selbst erbärmlich zurück: der Junge, der Ex-Ken interviewte, wär kein Berufsjourno. Sondern auf´n Apoluthonorar angewiesen. Was meint: wie Ex-Ken die eine Distanz fehlte, so Ihnen die andere.

Positiv an Ihrer wenn auch oberflächlichen Wertung politischer Urteile von Ex-Ken und Fr. Dr. Weidel AfD finde ich, daß Sie weder den einen noch die andre pauschal verdammen, sondern sich um differenzierte Urteile zu verschiedenen Fragen bemühen.

Mit freundlichem Gruß

Ihr Richard Albrecht


7. Leserbrief

Sehr geehrter Herr Müller,

zu dem Artikel “Auftritte von Weidel und Ken FM/Kayvan”, dem ich in vielen Aussagen zustimme, ein paar Anmerkungen:

  1. BSW ist “Brandmauer gegen die AfD”: Da ist doch etwas dran; Sie wurde so zwar nicht wie angedeutet dafür aufgebaut, aber von der Politik wird sie doch so genutzt.  Solange sich beide Parteien Stimmen wegnehmen, ist für CxuÚFdPSPDGrüne doch alles in Ordnung.
    Nebenbemerkung: ich hätte mir für die letzten Wahlen ein informelles Bündnis beider Oppositionsparteien AFD/BSW gewünscht, in dem jede der beiden Partner in einem der beiden Bundesländer jeweils den anderen seinen Wählern empfiehlt.  Wenn genügend Wähler einer solchen Empfehlung nachkommen, hätte das beiden genutzt, entweder für eine starke Opposition, oder eine starke Regierungsbeteiligung.  Leider können wir in Deutschland von solchen strategischen Überlegungen nur träumen; in den USA können die Demokraten Kennedy/Gabbarg zwar mit Bauchschmerzen, aber trotzdem bei den Republikanern antreten, wenn die Politik der Demokraten absolut unerträglich geworden ist.
  2. Bis auf Bundeswehr und Israel kann ich den Aussagen, denen KenFM bei der AFD zustimmt, ebenfalls zustimmen; ich will auch, dass Rentner keine Flaschen mehr sammeln müssen…  Da ich die AFD trotz dieser Aussagen für eine im Kern neoliberale Partei aus dem Fleisch der FdP halte, glaube ich zwar nicht, dass sie in einer Regierung ernsthaft für die Umsetzung dieser Aussagen kämpfen würde, aber die Aussagen wurden von ihr gemacht.
  3. Auch bei Frau Weidel stimme ich Ihren Bewertungen zu – mit der Ausnahme “Kinder werden absichtlich verbildet.  Von wem?  Von Herrn Scholz persönlich?” Ich musste seit 2000 mitansehen, wie unser Schul- und Universitätssystem systematisch ruiniert wurden und meine Kinder und Studenten bei den riesigen Lücken unterstützen, die dieser Ruin in ihren Kenntnissen verursacht hat.  Und natürlich war es nicht Herr Scholz persönlich – eher die Länderkultusminister und bei den Hochschulen das CHE (Bertelsmann-Tochter). Über dieses Thema könnte ich Seiten und Videos füllen, aber um den Leserbrief kurz zu halten, nur zwei Links:
  4. Mit freundlichen Grüßen
    Frank Braun


    8. Leserbrief

    Lieber Herr Müller

    Ich kann Ihre Empörung über Kayvan zwar durchaus verstehen und nachvollziehen, aber ebenso kann ich viele Anmerkungen von Kayvan nur zu gut verstehen.

    Dass es in seiner Argumentation etliche Widersprüche gibt, kann man nicht bestreiten, aber wie Sie selbst anmerken, gibt es einige bemerkenswerte Punkte, die man nur teilen kann.

    Persönlich teile ich gerade seine Ansichten zu Wagenknecht und dem BSW insgesamt nicht, wobei ich die Benennung einer Partei nach der führenden Exponentin der Partei doch problematisch und ein wenig stossend finde, was Kayvan, wenn ich mich recht erinnere auch und zu Recht kritisiert hatte.

    Wenn man einer Neupartei unterstellen kann, sie wäre gezielt in der deutschen Politmanege platziert worden, um der AfD Wählerpotential abzuziehen, dann trifft das präzise auf Maassens Werteunion zu. Dass dieses Kalkül glücklicherweise nicht aufgegangen ist, wird zweifelsohne darauf zurück zu führen sein, dass Maassen glaubwürdige und vor allem (wirtschafts)politisch moderate Leute wie etwa Max Otte mit seinem narzisstischen Verhalten regelrecht vor den Kopf gestossen und damit nachhaltig verprellt hat. Dass er dasselbe mit Markus Krall getan hat, muss man hingegen regelrecht bejubeln.

    Hier zeigen sich aber von mir aus gesehen die komplexe Vernetzung der deutschen Politkrise:

    Dass so viele, teils radikale neue Akteure auf der Szene erschienen, muss man doch ohne einen Hauch des Zweifels den Altparteien anlasten.

    Ich verstehe jeden, der so wie Sie noch immer irgendwie auf eine Rückbesinnung der SPD auf Brandt, Bahr oder Schmidt hofft, aber ganz ehrlich: sehen Sie auch nur das geringste Potential dazu?

    Mir persönlich ist mittlerweile die Phantasie dafür abhanden gekommen, auch was die Schweizer SP anbelangt, die sich demselben kriegstreiberischen Kurs der deutschen Schwester angeschlossen hat und ebenfalls nur noch den ganzen Tag über Identitätspolitik, die Klimaagenda sowie über die forcierte Umerziehung der breiten Bevölkerung rumlabert. Die soziale Frage hat sich im linken Parteispektrum, sofern man da überhaupt noch von ‘links’ sprechen will, erledigt.

    Die deutsche wie auch die schweizerische bürgerliche Rechte sprechen natürlich vorsätzlich von ‘links-grün’, obwohl sie genau wissen, dass das Unwesen von Olivgrünen und Sozialdemokraten kaum mehr als pseudolinks ist. Dazu gehört auch diese unsägliche Gleichsetzung von Hitler und der NSDAP mit dem ‘Sozialismus’-Begriff, was man der Rechten, etwa auch Roger Köppel nicht scharf genug um die Ohren hauen kann, einmal unabhängig vom Umstand betrachtet, dass er der Letzte in der Schweizer Medienlandschaft ist, der noch Meinungspluralität in seinem Medium zulässt.

    Ganz ehrlich verstehe ich die Verzweiflung vieler Deutscher ob der Entwicklung in der politischen Landschaft nur zu gut. Und es kann auch niemand bestreiten, dass die etablierten Parteien, aus welchen Motiven auch immer, alles dafür tun, weiter viel Wasser auf die Mühlen der AfD zu leiten. Dass weder die SPD, noch die CDU, geschweige die Grünen oder die FDP die AfD thematisch stellen können, versteht sich schon alleine aus dem Umstand, dass diese vier, mit der Linken fünf Systemparteien genauso neoliberal aufgestellt sind wie die AfD. Rainer Mausfeld sagt, die AfD sei Fleisch vom Knochen der CDU, aber eigentlich genauso gut Fleisch vom Knochen der Schröder-SPD.

    Dass von der AfD keine den Gegebenheiten angemessene Sozialpolitik machen würde, käme sie denn an die Macht, wird den allermeisten ihrer Wähler völlig klar sein. Es ist die schiere Ohnmacht und Verzweiflung ob der politischen Entwicklung der letzten Jahre, die niemanden mehr dazu bringen kann, das Kreuz bei Systemparteien zu setzen. Alle 5 dieser Parteien haben sich mit der maximal gescheiterten Coronapolitik, der auf völlige Eskalation zugespitzten Ukraine/Russlandpolitik und dem woken Zeitgeist, der von 72+ Geschlechtern und anderen weltfremden Absurditäten rumschwadroniert sowie die Benennung biologischer Fakten mittlerweile unter Strafe stellt in eine derartige Sackgasse manövriert, aus der keiner der Beteiligten ohne vollständigen Gesichtsverlust mehr herauskommt.

    Auch für SPD gibt zur Vermeidung des Gesichtsverlustes schlicht nichts weiter als die Fortführung dieser destruktiven Politik, und man scheint dort wirklich gewillt zu sein, dies ggf. bis zum Nuklearkrieg durchzuziehen. Mit der Ausnahme von Mützenich hätte ich jedenfalls keine anderen Stimmen aus der SPD vernommen, die eine andere Geisteshaltung offenbarten.

    Ganz ehrlich und unabhängig von der eigennützigen Motivation ist Frau Lange aus Brandenburg nur zuzustimmen, wenn sie ein Talkshowverbot für Leute wie Esken und Kühnert fordert. Die Liste liesse sich meiner Auffassung nach noch um etliche Köpfe innerhalb der SPD erweitern. Was das Führungspersonal der SPD von sich gibt, ist haarsträubend und entsetzlich; und man kann wirklich von niemandem mehr erwarten, einer derart aufgestellten Partei noch seine Stimme zu geben.

    Meiner Auffassung nach sitzen die Faschisten, wenn man sich denn dieses Begriffes bedienen möchte, nicht alleine bei der AfD, sondern primär auf der deutschen Regierungsbank; denn gerade angesichts der Realität, die sich mit den RKI-Leaks offenbart, muss man die Politik der SPD in jenen Jahren, zuerst zusammen mit der CDU, danach mit Grünen und FDP zumindest als protofaschistisch bezeichnen – man höre sich dazu nur die treffende Faschismusdefinition von Frau Guérot an.

    Doch was passiert seit längerer Zeit: eine Phalanx aus dem deutschen Politestablishment, sekundiert von den Mainstreammedien und vom Staat abhängiger NGOs fährt massive Geschütze gegen eine Partei auf, die noch nie in Regierungsverantwortung war, im Versuch, gerade dieser Partei das ureigene politische Scheitern ans Bein zu binden. Die Kampagnen gegen die AfD haben mittlerweile ein Niveau intellektueller Unredlichkeit erreicht, dass nicht mehr nur beschämend, sondern schon dystopisch wird. Überall herrsche wegen der AfD Hass und Hetze, aber in Wahrheit war es gerade jenes Parteikonglomerat um CDU, SPD, Grünen, FDP und Linke, welche die bereits zuvor bemerkbare Verrohung des Diskurses und allgemeiner Umgangsformen mit ihrer Coronapolitik massiv befeuert hatte. Hass und Hetze, wie man sie heute ständig der AfD unterstellt, wurde von den Regierungsparteien im Verbund mit willfährigen Medienleuten und abgehalfterten deutschen Künstler ab März 2020 in die Welt getragen – mit dem erwartbaren Ergebnis, welches wir heute sehen.

    Und wer immer noch die Wähler der AfD als dumm, ewiggestrig und faschistisch veranlagt diffamiert, hat den Donnerschlag einfach noch nicht gehört. Wenn diese Entwicklung nicht beizeiten irgendwie wieder eingefangen wird, dann wird sich schon bald zeigen, dass die bisher meist noch verbal ausgeführten Hassverbrechen nur die Spitze des Eisbergs waren; denn es ist ganz offensichtlich, dass alle Diffamierungen, alles Shadowbanning, alle Brandmauern gegen die AfD zum Gegenteil des eigentlich Intendiert führen. Wenn damit nicht aufgehört wird, wird dieser vermeintliche ‘Kampf gegen rechts’ mit Sicherheit zu physisch ausgelebter Gewalt führen.

    Aber dort beisst sich der Hund selbst in den Schwanz. Es gibt wie erläutert auch für die SPD keinen gesichtswahrenden Ausstieg mehr aus den Verstrickungen in die Narrative von Covid, Ukraine, Klima und Woke-Agenda. Der Geist ist längst der Flasche entwichen und wird sehr wahrscheinlich nicht mehr einzufangen sein – jedenfalls nicht, wenn es beim Weiter-so auf den besagten Politfeldern bleibt – und genau danach sieht es meines Erachtens leider aus.

    Ich hoffe immer noch, dass ich mich irre. Aber selbst bin ich als jemand, der genau wie Jens Berger es letzthin im Gespräch auf der Weltwoche anmerkte, links neben sich nur noch die Wand hat, mitterweile soweit, dass es keine denkbare Alternative mehr gibt als in Deutschland die AfD oder in der Schweiz die SVP zu wählen, damit wenigstens auf einigen Politfeldern wieder eine weniger ideologisierte, dogmatische Politik Einzug hält, auch wenn mir völlig klar ist, dass mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit keine sozialere Politik damit entstehen wird.

    Aber zunächst muss man meiner Auffassung nach den Systemparteien, die sich derart  in die Sackgasse manövriert haben, das Zepter aus der Hand nehmen, damit diese überhaupt die Chance haben, sich danach endlich anders aufzustellen – das kann auch eine SPD eigentlich nur dann, wenn sie politisch nicht mehr gezwungen ist, ihren dogmatisch eingeschlagenen Wegmarken weiter blind folgen zu müssen. In dem Moment bestünde vielleicht die Möglichkeit, dass verbliebene innere Kräfte eine Selbstheilung anstossen könnten, aber ein Weiter-so mit dem derzeitigen Personal in Regierungsverantwortung muss man als bereits klar vorgezeichneten Weg in den Untergang auffassen.

    Damit will ich keineswegs der AfD Attribute zugestehen, die sie nicht verdient – es ist gewiss unklar, welche Politik seitens der AfD in Regierungsverantwortung in der Ukrainefrage herauskäme, aber es ist völlig klar, welche Politik seitens der Systemparteien auch weiterhin gemacht wird – und dort ist man wie gesagt scheinbar wirklich gewillt, in einer Art Kadavergehorsam für die USA auch den Tod im nuklearen Winter zu sterben.

    Tja, was soll man noch dazu sagen…?

    Liebe Grüsse
    P. Spring


    9. Leserbrief

    Sehr geehrter Herr Müller,

    Sie schreiben:

    <Weidel meinte, es herrsche ein „linker woker kommunistischer Zeitgeist“. – Da kann man nach den Erfahrungen mit der Agenda 2010 und der in Deutschland stattgefundenen Restauration nur noch fragen, in welchem Land diese Vorsitzende der AfD lebt>

    und davor: 

    <Kinder werden absichtlich verbildet”. Von wem? Von Herrn Scholz persönlich?>

    Also diese Aussage bezg. Verbildung ist korrekt. Das Bildungswesen wurde seit 1972 (u. W. Brandt) erst langsam, dann immer schneller umgestaltet und im Wesentlichen zur Konditionierung wenn nicht sogar Indoktrination der Schüler verwendet. Die Lehrinhalte sind so dürftig und vor allem das selbständiges Denken wird unterdrückt. Dazu die Frühpervertierung der Kinder. Auch wenn das noch nicht über all im gleichem Maße stattfindet, es ist Fakt. Wo leben Sie???

    Wissen Sie, was in der Schule heute gelehrt wird?????

    Fakt ist auch, es herrscht ein “linker woker kommunistischer Zeitgeist“. Die Nachdenken-Seite und auch Sie meinen, es herrsche eher ein neoliberaler Zeitgeist. Nun, ich meine, es herrscht auch ein kapitalistischer Zeitgeist, i.a. “neoliberal” bezeichnet. 

    Kapitalismus und Kommunismus sind zwei Seiten einer Medaille, der Medaille der Machtausübung. Dazu braucht es beides, und der Kapitalismus braucht den Kommunismus (Umverteilung, Gleichmacherei), als Gesellschaftsform. Nicht im Sinne eines alternativen Wirtschaftsmodells, gewisse soziale Konzepte sind ja durchaus vernünftig. 

    Jedenfalls schliessen sich Kapitalismus und Kommunismus nicht aus. Dr. Helmut Böttiger nennt den Kapitalismus “Bankiers-Sozialismus”. Kommunismus könnte man als Staatskapitalismus bezeichnen. Hier das Zentralkomitee und die Arbeiterklasse, dort die Zentralbank und die Märkte.

    Bezgl. BSW, von ein paar wenigen Personen (darunter Wagenknecht) abgesehen, ist diese Partei m.A.n. unbrauchbar. Zu wenig Abstand vom Corona-Terror, trotz veröffentlichter RKI-Protokolle. Zu wenig ökonomischer Sachverstand und vor allem auch im Brandmauer-Denken verhaftet. Die beiden einzigen nicht etablierten Parteien sollten sich überlegen, zu koalieren in Sachsen und Thüringen. Das wird wohl nicht passieren.

    MfG
    Achim Beck


    10. Leserbrief

    Leider – auch ein KenFM, so wie viele andere, die das System in der BRD jetzt beginnen, zu kritisieren, haben den Osten – die damalige DDR – weder wirklich erlebt, noch verstanden.

    Ich gebe zu, dass ich mich gerade sehr schwer tue, diese Zeilen zu schreiben. Ich habe es mittlerweile satt, Leuten zuzuhören, die sich, was die damalige DDR angeht, als allwissend aufführen, ohne sie jemals erlebt bzw. ihr mal auf den Grund gegangen zu sein. Stattdessen kommen sie mit Populismus daher, weil ihnen das fundamentale Wissen in diesem Punkt fehlt.

    Ja, aus meiner Sicht wird es immer dringender, dass sich endlich Leute in Kultur und Medien finden, die die damalige DDR Zeit mit all ihren guten und auch weniger guten Seiten aufarbeiten. Aber das wird nicht stattfinden, solange es die Bundesrepublik in dieser Form gibt. Denn: „Der Sieger schreibt die Geschichte.“ Und dabei soll es offenbar auch bleiben.

    Wenn ich solche Begriffe wie „Kadertum“, „Blockflöten“, „dunkle Zeiten ohne Demokratie“ höre bzw. die herabwürdigenden Worte über Krenz und Mielke, dann merke ich sofort, dass da einer redet, der zum einen diese DDR Zeiten nie erlebt bzw. im Nachhinein offenbar nur mit den Leuten geredet hat, die 1989 die Grenze gestürmt haben. Ich kenne einige von denen. Hört sich flach an, aber es waren solche, die tatsächlich Bananen, Lewis Jeans und Reisen in die „freie“ Welt vermisst haben und deshalb das Gefühl hatten, eingesperrt zu sein. Das Schaufenster zum Westen war jeden Tag geöffnet und konnte über 40 Jahre hinweg seine Wirkung entfalten. Was den Amis nur recht war und von ihnen bewiesenermaßen auch finanziert wurde.

    Kostenlose Schul- bzw. Berufsausbildung, kostenloses Gesundheitssystem, bezahlbarer Wohnraum für alle, Renten, von den jeder leben konnte, kostenlose Unterbringung der Kleinsten in Krippen und Kindergärten inklusive der Erziehung zu Frieden mit anderen Völkern, Solidarität und kollektivem Zusammenhalt, auch mit dem Schwächsten etc. p.p. – alles Dinge, mit denen man sich das Volk unterwerfen wollte?

    Hat sich z.B. jemand mal die Frage gestellt, unter welchen Bedingungen eine kleine DDR

    ohne Devisen auf dem Weltmarkt an Rohstoffe herankommen musste?

    Trotzdem konnte sich jeder Kleidung, Schuhe, Möbel oder einen Kühlschrank leisten. „Ich will aber nicht den gleichen Kühlschrank oder die gleichen Schuhe wie mein Nachbar haben!“ – in meinen Augen das Geheul eines verwöhnten Kindes. Sorry. Heute gab es im HO mal keine Salami mehr an der Wursttheke? Ja, dann nehmen wir halt eine Leberwurst oder Bierschinken mit. Was ist daran so schlimm, frage ich. Die damalige Gründung der PDS – Partei des Demokratischen Sozialismus – hatte jedoch zurecht das Ziel, mehr Demokratie und damit Mitbestimmung der Bürger einzufordern. Genau diese „Schwäche“ aber, die leider 40 Jahre angehalten hatte, wurde nun zielgenau mit den vom Westen gesponserten Unruhen in den Kirchen ausgenutzt, um den lange schon seit der Gründung der DDR von den USA geplanten Regime Change durchzuziehen.

    Nur mal zur allgemeinen Info: Die Kirche in der DDR wurde schon immer vom Westen finanziell gestützt. Die damalige Regierung war jedoch der Meinung, dass sich die Kirchen von den Geldern ihrer Mitglieder oder Spenden finanzieren sollten. Deshalb gab es auch keine Kirchensteuer, die vom Staat eingezogen und an die Kirchen verteilt wurde. Im Nachhinein eventuell ein Fehler? Vielleicht wäre es besser gewesen, sich die Gunst der Kirchen finanziell zu erkaufen, um sie sich stets gesonnen zu halten?

    Sozusagen besser keine Trennung von Staat und Kirche?

    Viele sind offenbar der Meinung, dass das derzeitige Aufbegehren im Osten damit zu tun hat, dass die Ossis ihre angebliche Unterdrückung in der DDR immer noch vor Augen hätten.

    Ich sage, das ist eine Fehleinschätzung. Was die Ossis gelernt haben, ist, sich stets für

    Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden einzusetzen. Egal ob in der Familie oder bei seinen

    Mitmenschen, auch denen im Ausland. Nur haben sie nach der Vereinigung gemerkt, dass diese Werte im real existierenden Kapitalismus an Ende keine Rolle mehr spielen.

    Vielmehr wurde ihnen eine Ellenbogenmentalität beigebracht. Oder ihnen wurde klar gemacht, dass, wenn sie es zu nichts gebracht haben, sie etwas falsch gemacht haben müssen und somit an ihrer Not selbst Schuld tragen.

    Doch genau das stößt ihnen nun ziemlich sauer auf und viele vermissen tatsächlich die

    Errungenschaften eines damaligen sozialistischen Deutschlands.

    Ich habe KenFM auch immer sehr gern zugehört. Aber was er mit diesem Gespräch abgegeben hat, gehört für mich zu einem seiner schwächsten Momente.

    Martina R.


    11. Leserbrief

    Sehr geehrter Herr Müller, 

    danke für die beiden Videohinweise. Ich stimme nicht bei allem überein was Ken FM und Alice Weidel sagen, kann aber auch keinen großen Skandal erkennen. Ich bin Leser der Nachdenkseiten fast seit der ersten Stunde. Die Nachdenkseiten haben sich immer dadurch ausgezeichnet, dass sie überparteilich und neutral gewesen sind. Aktuell scheint es mir eher so, dass sie aktiv Wahlkampf für das BSW machen. Haben Sie ihren Lesern nicht jahrelang selbst beigebracht wie Meinungsmache geht? Wollen Sie nicht besser sein als die doppelmoralischen, regierungstreuen Mainstream-Medien, die die Hälfte weglassen? Dann berichten Sie bitte auch kritisch über das BSW, ansonsten verlieren Sie das wertvollste was sie haben und werden zu dem worüber aufzuklären sie vorgeben. 

    Auch ich war sehr hoffnungsvoll über die Parteigründung des BSW, bin aktuell aber entsetzt in welchem Rekordtempo das BSW seine Wahlversprechen gerade bricht. Beispiele:

    Vor der Landtagswahl: 

    • man hat sich gegen eine Brandmauer zur AFD ausgesprochen und gesagt, dass man vernünftige Inhalte im Interesse der Bürger ggf. unterstützen könnte 
    • man hat gebetsmühlenartig betont, dass die Bürger ein “Weiter so” satt haben und man diese Bürger “abholen” möchte
    • S. Wagenknecht hat klar gesagt, dass eine klares Bekenntnis gegen Waffenlieferungen und für Verhandlungen in der Ukraine Grundvoraussetzung für eine Zusammenarbeit ist

    Nach der Landtagswahl:

    • man redet noch nicht mal mit der AFD, lehnt eine Zusammenarbeit plötzlich kategorisch ab, beteiligt sich an der Brandmauer und wirft sich sofort den Altparteien an den Hals -> damit bricht man sämtliche Versprechungen und vergrault die Wähler wieder ein paar Monate nach Parteigründung.

    Und all dies wird von den Nachdenkseiten völlig unkritisch begleitet. 

    Nachdem ich 20 Jahre SPD, Linke und nun BSW gewählt habe, bleibt mir wohl nichts anderes übrig als die AFD zu wählen. 

    P.S.: Zum Thema Migration haben die Nachdenkseiten auch keine Lösung. Sie berichten sehr wenig über dieses Thema, es treibt die Menschen aber um. Jeder merkt die Veränderungen in den Innenstädten, öffentlichen Verkehrsmitteln und Schulen. Ich bin selbst Spätaussiedler, Rassismus ist mir fremd. Ihre Kinder sind groß. Meine Kinder sind 9-15 Jahre alt. Ich habe an vielen Orten in Stadt und Dorf Bauchschmerzen diese unbeaufsichtigt zu lassen wenn ich mich so umschaue.

    Mit freundlichen Grüßen 
    Martin Meyer


    12. Leserbrief

    Sehr geehrte Nachdenkseiten!

    Wer hätte das gedacht. Alu-Hut für den Medienstar aus dem Untergrund, Ken FM. Nun, wir sollten in einem freien Land leben, in dem jeder seine eigene Meinung haben darf.

    Zweifellos gibt es Verschwörungen. Wahrscheinlich auch welche, die grade unsere Geschicke maßgeblich beeinflussen. Aber das geht zu weit.

    Was er uns da erzählt ist eine Verschwörungstheorie aus rechten Kreisen. Die Crux dabei ist, das es das rechts-links Schema aushebelt. Man erzählt die Geschichte, das alle relevanten Kräfte (einschließlich des Kommunismus) von einer zentralen Macht erschaffen und gesteuert wurde und wird.

    Das kann man der AFD zwar nicht vorwerfen, aber wer weiß was in den Tiefen des rechten Flügels so schlummert.

    Es gibt aber eine Klammer, die fast alle Parteien, einschließlich der AFD, im Bundestag haben. Das ist der Neoliberalismus einschließlich der Schuldenbremse. Auch deshalb wirken sie wie eine Einheitspartei mit verschieden Fraktionen.

    Da ist das BSW anders. Es orientiert sich an der guten alten Volkswirtschaftslehre, wie sie auch Heiner Flassbeck vertritt. Und da ist der große Unterschied.

    Mit Beginn des Neoliberalismus in den 1980ger Jahren unter Reagan, Thatcher und in Deutschland mit der Ära Schröder, begann ein neues Zeitalter.

    Schröder (Staat) auf der einen und Olaf Henkel (Wirtschaft) mit seiner Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft und Mitgründer der AFD, auf der anderen Seite.

    „Alles ist Markt und der Staat soll so schlank wie möglich sein und sich nicht in Wirtschaftsbelange einmischen“, so die Hardcore Meinung.

    Wozu das führt, können wir jeden Tag sehen. Verarmung, Verblödung, Einsamkeit und kaputte Infrastruktur. Aber auch eine immer kleiner werdende Mittelschicht, und eine Elite, denen immer mehr zukommt.

    Eine soziale Volkswirtschaftslehre dagegen hätte auf Wachstum und Ausgleich gesetzt. Zumindest den Wohlstand erhalten, die Infrastruktur verbessert, die Bildung nicht vernachlässigt, die Renten gesichert, das Gesundheitssystem verbessert und insgesamt für eine gerechtere Umwelt gesorgt.

    Das alles ist bei Ken FM kaum ein Thema. Aber wie ich finde entscheidend.

    Mit freundlichen Grüßen Peter Probst


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