Leserbriefe zu „Gut, dann reden wir eben über „Verrat am Vaterland““
Marcus Klöckner kommentiert hier die Verwendung der Formulierung „Verrat am Vaterland“. Viele hätten gehofft, „sie würde vor allem im Zusammenhang mit den Themen Aufrüstung, Militär und Krieg nie mehr in Politik und Medien Einzug halten“. „Mit dem Gestank einer langen, erbärmlichen Geschichte im Rücken“ würde sie jedoch von Politik und Journalismus auf das Feld der öffentlichen Diskussion geschleppt. „Zu leicht, zu einfach hantieren Politik und Medien mit einem Vorwurf, der gerade in Anbetracht der deutschen Geschichte nicht auf die Bühne der demokratischen Auseinandersetzung“ gehöre. Abschließend erfolgt die Mahnung und Frage: „Wenn jetzt schon vom ‚Verrat am Vaterland‘ gesprochen wird: Wie wird es dann erst im Ernstfall bei einem Krieg aussehen?“ Wir danken für die zahlreichen und interessanten Zuschriften, die wir hierzu erhalten haben. Es folgt nun eine Auswahl der Leserbriefe, die Christian Reimann für Sie zusammengestellt hat.
1. Leserbrief
Sehr geehrte Nachdenkseiten,
Prima Artikel von Marcus Klöckner!
Der „Verrat am Vaterland“ gesellt sich jetzt zu den Totschlägern „Antisemitismus“ und „Putin-Versteher“.
Aber gemach, vom Vaterlandsverräter über den Volksschädling zu Roland Freisler ist es nicht mehr weit!
Freundliche Grüße, und weiter so, Wolfgang Blendinger
2. Leserbrief
„Mütter seid wachsam: Wenn die Mächtigen vom Vaterland sprechen, trachten sie nach dem Leben eurer Söhne“.
Diesen kurzen Text (oder sehr ähnlich) zitierte vor ungefähr 50 Jahren unser Lehrer im Deutschunterricht. Ich habe den Text nie vergessen, aber leider den Namen des Autoren. Kennt jemand den Namen des Autoren?
Irgendwer hat das schwer belastete „Vaterland“ vermutlich auf einem Soldatenfriedhof ausgegraben und jetzt schwadronieren unsere Politiker wieder vom Vaterland – Nachtigall, ich hör dir trapsen…
Ich werde jetzt doch noch den Kriegsdienst verweigern.
Grüße
Jürgen Mehrens
3. Leserbrief
Liebe Redaktion,
es steht andererseits mit Fritz Merz zu befürchten, dass er mit seinen Ukraine-Träumen sowie der berüchtigten Russophobie der deutschen Rechten sein Vaterland in die Irre geführt hat. Wird er uns vielleicht am Ende als US-Bettvorleger enden lassen? Aber wir Deutschen ohne Merz haben ja noch Russland, die uns noch nie hängen gelassen haben. Tschüss Amerika!
Ulrich Kittmann
4. Leserbrief
Liebes Nachdenkseitenteam, sehr geehrter Herr Klöckner.
So unterschiedlich können die Wahrnehmungen sein…
Für mich sind die eigentlichen Vaterlandsverräter diejenigen, die ohne Ausschöpfung sämtlicher Diplomatischer Möglichkeiten, wissentlich und willentlich bereit sind der Deutschen Bevölkerung Schaden zuzufügen, sei es durch Verlust von Lebensqualität, Wohlstand, oder im schlimmsten Fall, durch einen Krieg, die Unversehrtheit von Leib und Leben gefährden, nicht nur der Jungen, die im Krieg verheizt würden, sondern auch der älteren Generation, die ebenso darunter zu Leiden hätten.
Hochachtungsvoll, Ulrich Erich
5. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner,
der Geist aus vergangenen Zeiten zieht wieder ein im Land. Die Zeiten sind vergangen, der Geist ist derselbe.
“Das „Vaterland“ ist verbunden mit dem Begriff, der Vorstellung und dem Gefühl von Heimat.”
Nein. Deutschland ist mein Vaterland, daran kann ich nichts ändern. Da waren meine Vorfahren und da bin ich aufgewachsen. Meine Heimat ist es ganz sicher nicht mehr, spätestens seit “Corona”.
“Allein der Begriff „Vaterland“ galt über Jahrzehnte in der Republik aufgrund der Nazi-Zeit als nationalistisch kontaminiert. Doch plötzlich: Er ist wieder da!”
Oh, warum wohl? Historische Vergleiche sind problematisch, sagen die Historiker. Ist ja so. Aber wenn etwas quakt wie eine Ente, watschelt wie eine Ente und aussieht wie eine Ente (man schaue sich nur die Paradeuniformen an), was ist es dann?
Heine, Tucholsky und andere, haben sich ihr Vaterland lieber aus der Ferne angeschaut. Hat denen gut getan.
Viele Grüße,
Rolf Henze
6. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner, liebe Redaktion,
als Insassen eines an Absurditäten nicht zu überbietenden Staates haben diese dann wohl auch ein Wörtchen mitzureden. So wäre es jedenfalls in einer Demokratie, sofern sie noch eine ist, üblich.
Wenn unsere friedensängstlichen Kompetenzbomben in Berlin nicht in der Lage sind, das Wohl des deutschen Volkes zu mehren und Schaden von ihm abzuwenden (ich lasse mich durch Beispiele gerne vom Gegenteil überzeugen), dann frage ich mich, ob hier nicht möglicherweise auch ein Verrat am Vaterland vorliegt?
Gibt es NGOs oder Portale, in denen man Entscheidungen, von denen man der Meinung ist, dass sie das Staatswohl gefährden oder gar gemeingefährlich sind, melden kann?
Und was machen wir mit dem Hoheitszeichen Schwarz-Rot-Gold? Darf das Militär das überhaupt noch verwenden, oder ist das ein Anzeichen dafür, dass es jetzt auch schon von räääääächts untergraben wird?
Sobald die spehrschen Neubauten in Berlin fertig sind, muss dringend ein neues Ressort gegründet werden (Platz wäre da), der entscheidet, wann das im Grundgesetzt klar definierte Unserhoheitszeichen in den Wind gehalten werden darf und wann nicht.
Deutschland hat fertig.
Frieden – Mir – Pace -Peace
Friedensfähige Grüße
Gerd Lingner
7. Leserbrief
Verehrtes Redaktionsteam der NDS!
Ja, es ist beängstigend, wie längst vergessen geglaubte Geister wiederauferstehen, mit Gewalt aus dem Grab gezerrt werden. Das Wort Vaterland wurde vielfach missbraucht. Aber können wir es deshalb wirklich völlig fallen lassen? Ohne etwas dagegen zu setzen, mit derselben oder vielleicht sogar besseren Wirkkraft im Diskurs? Viele Linke glauben, mit der Zerschlagung von Nationen und dem damit einhergehenden Nationalismus würden Kriege vermeidbar und setzen auf Internationalismus, Dies ist denke ich ein Irrtum (siehe dazu auch Drewermann: Die Spirale der Angst). Sie sind dafür längst dem Globalismus anheim gefallen. Nicht nur in der aktuellen Situation sind die Eliten von Nationen die Handelnden vor und in jedem Krieg. Was können wir dem entgegensetzen? Mutterland? Solidargemeinschaft? Volkswille? All diese Begriffe scheinen schon kontaminiert. Gemeinschaft der deutschen Steuerzahler, Klub der deutschen Passinhaber? Mit fällt kein Guter ein. Man erkennt, wie wir vieler Begriffe und damit Konzepte unserer Sprache beraubt worden sind und zwar langfristig propandistisch. Und niemand weiß so recht, was Deutschland eigentlich ist (außer natürlich einer Demokratie).
Mutig aber nicht chancenlos wäre demgegenüber der Versuch den Begriff als solchen zurück zu erobern. Wer hat wen verraten? Meinem Vater hat dies Land nie gehört! Wem gehört dies Land eigentlich?
W.K.
8. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner,
Soldaten verteidigen nicht das Vaterland, der Realität entsprechend ist viel richtiger:
Soldaten kämpfen für die Interessen einer Macht- und Finanzelite.
Die einfache Bevölkerung hat nur Nachteile an Kampfhandlungen.
Bleibt der Verrat am Vaterland, entsprechend der oben umgeschriebenen Definition entspricht dieser: Wort und Tat die den Interessen der Elite Schaden zufügen. Da kommt sogar das Wort Wehrzersetzung wieder ins Bild, bekannt aus der NS Zeit und mit Todesstrafe belegt war. (Kriegssonderstrafrechtsverordnung) von 1939.
Wird auch jetzt noch bestraft: Paragraph 89 StGB Verfassungsfeindliche Einwirkung auf die Bundeswehr.
Allein schon das Wort Vaterland ist keine gute Definition.
Wenn jemand einen deutschen Personalausweis hat, seine Mutter ist Deutsch, der Vater aus Polen ?
Mit freundlichem Gruß
Patrick Janssens
9. Leserbrief
Guten Tag,
den fast immer zur Vorbereitung für Kriegszwecke missbrauchten Begriff ,,Vaterland” kann man getrost aus dem deutschen Wortschatz streichen. Weder ist das herrschende Gebilde aus Politik, Medien und Profiteuren väterlich und schon gar nicht deren Zeitgeist.
Vater, väterlich ist keine Kriegstreiberei, kein aufhetzen gegen andere Völker, keine Spaltung der Gemeinschaft, kein messen mit zweierlei Maß, keine unverantwortliche Verschuldung der Schutzbefohlenen und vieles weitere. Ein guter Vater will seine Kinder nicht kriegsbereit machen und zum Töten oder getötet werden hergeben. Ersetzen wir diesen Begriff doch mit Heimat verbunden.
Sich zu Hause fühlen, eine gute Nachbarschaft pflegen, sowohl im inneren, wie auch nach außen.
In Frieden, friedlich zusammen Leben, als Volk der guten Nachbarn.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Stöbe
10. Leserbrief
Hallo liebes nds-team, hallo Herr Klöckner,
wie immer, zunächst wieder einmal vielen herzlichen Dank für Eure/Ihre unermüdliche Arbeit zur Aufklärung und Anregung zum Selbstdenken!!
Was soll man, bezogen auf den o.g. Artikel, eigentlich noch zu dieser völligen Entgleisung unserer politischen und medialen “Eliten” – oder könnte man doch eher von selbsternannten Elitendarstellern reden – sagen oder kommentieren?
Für mich stellt der Terminus “Vaterlandsverräter” den derzeit traurigen Tiefpunkt einer bildungsfernen und geschichtsvergessenen Entwicklung dar, die der politisch mediale Propagandakomplex kom plett zu durchlaufen haben scheint!
Würde man hier mit der annähernd gleichen Eskalationsstrategie reagieren, wie es unsere “Verteidiger der Demokratie” jederzeit für gegeben erachten, mir fiele nur ein kommentierender Begriff dazu ein:
REINSTES NAZISPRECH!!!
Ignazio Silone hatte nur allzu recht: “Wenn der Faschismus zurückkommt, wird er nicht sagen ‘Ich bin der Faschismus’ – er wird sagen ‘Ich bin der Antifaschismus!’
In diesem Sinne: Wehret den Anfängen!
Jeder kann etwas dagegen tun. In vielen Städten, auch hier bei uns in der Gegend, werden Mahnwachen für den Frieden abgehalten, z.B., wenn ich ein bissche n Werbung für die Leser aus meiner Gegend machen darf, am 15.12.2025, 17:00 – 18:00 Uhr auf dem Rathausplatz in 55268 Nieder-Olm.
Soviel Zeit muss sein…
von unserem Leser J.S.
11. Leserbrief
“Vaterland“. Ich frage mich, ob das jetzt regierungsseits ein Versuch ist, eine noch nicht gezogene Karte in Sachen Kriegstüchtigkeit zu ziehen. Nicht, dass man von ihr überzeugt wäre. Aber wenn, wenn sie ein bisschen was brächte, dann könnte es doch richtig sein, sie zu ziehen, man muss sie ja mit allen ideologischen Mitteln zusammenkratzen, die Kriegsbereitschaft….
Wird es funktionieren? Kann man hierzulande heutzutage einfach vom “Vaterland” reden? Glaubt man, dass die normalen Leute da innerlich anspringen? Nicht nur, dass wir seit langem eine multiethnische Gesellschaft mit sehr verschiedenen Loyalitäten zu Kulturen und Sprachen sind. – Das ist das eine. Eine einem irgendwie beschaffenen „Vaterland“ zugetane Gesellschaft haben wir schon aus dem Grund nicht.
„Vaterland“ evoziert etwas Verantwortungsvolles, Beschützendes, dankbar und zustimmend angenommen durch die Beschützten. – Und das soll so sein? Das meint man, beschwören zu können? Das soll verfangen? Wenn ich in der Stadt alle 10 Minuten von armen Gestalten um ein wenig Geld angegangen werde? Wenn ich sie da liegen sehe, in den Eingängen? Wenn ich mitkriege, wie bei meinen Enkeln die Kita-Betreuung unzumutbar löcherig ist und wenn ich, die ich als Nanny einspringe, meine Zugfahrten in zeitaufwändigem Stop-and Go und in rettungslos überfüllten Zügen tätigen muss? – So viel nur in krasser Subjektivität. – Andere vermissen den aufmerksam sorgenden Staat anders, aber die meisten dürften sich einig sein: Haben wir nicht.
Eine Weile hatte man es auch nicht mit dem Vaterlands-Begriff. – Hat passenderweise eher von „Gemeinwohl“ gesprochen. Wohl aus angebrachter Distanz zu dem peinlich Weihevollen und emotional Übergriffigen des Wortes.
Und nun kommt man– zumindest sinngemäß – damit wieder um die Ecke: Fürchterliche Typen wie der Generalstabschef der französischen Armee, Mandon, der die Franzosen darauf vorzubereiten versucht, sie müssten „akzeptieren, (ihre) Kinder zu verlieren, um zu schützen, was wir sind”. Und bei uns sind es ein Herr Flaig, der der Meinung ist, deutsche Eltern sollen eventuell Söhne und Töchter opfern, – für das Gemeinwesen. – Gespenstisch. Gespenstisch wie Christian Freuding mit seinen Fackel-Ritualen in Litauen. Was für Typen, um Himmels Willen, sind da unter uns? Haben wir sie nur lange nicht bemerkt?
Und nun noch Jens Spahn. Hat er nicht „das Vaterland“ leichtfertig um Milliarden gebracht? Ist ausgerechnet er einer, der Vaterlandstreue einzufordern berechtigt ist? – Natürlich nicht. Manipulativ begabt, wie er ist, sagt er sich, die Karte war noch nicht da. Ziehen wir sie. Schaden kann’s nicht. – Und wenn sie nur ein Minimum bringt.
Cornelia Wimmer
12. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
anbei einige Anmerkungen zu dem Thema:
Vaterlandsliebe hat man uns Babyboomer Generation doch von klein auf an ausgetrieben und US Hingabe eingetrichtert. Und zwar waren es die Sozis und Grünen,für die der Vaterlandsbegriff überhaupt nicht in Frage kam. Und so Leute wie der Habeck haben ja vor gar nicht allzu langer Zeit auch davon geredet,daß sie mit Vaterland nichts anfangen können,während der Hofreiter eine Blut,Mühsal ,Schweiß und Tränen Rede hielt. Verrückte! Überhaupt Vaterland; das ist doch etwas für Fußballfans,die sich mit Fans anderer Länder und Fahnenschwenkend zum Kampf treffen,aber diesen Kampf überwiegend von 22 hochbezahlten Typen ausfechten lassen,während sie sich selbst vollaufen lassen. Also ich,mit gerade mal Anfang 60, kann mit dem Begriff nix anfangen. Ich liebe dieses Land auch nicht.Man kann ein Land nicht lieben vor allem nicht ein Land,daß sich selbst nicht als geeinte Nation begreift,sondern als fluide Landmasse,in die jeder einfach reinmarschieren kann und hier rumrandalieren. Warum soll ich gegen die Russen, gegen die man nichts haben kann, marschieren,wenn an der Heimatfront die Bude brennt.Und hier sind auch nicht mal die Flüchtlinge das Hauptproblem,sondern dieser Staat,der sich in die Leben der Menschen frißt und sie auszehrt,ist das Problem. Diesen Staat mit seinen Repräsentanten und Profiteuren in der Verwaltung und der Politik kann man doch nicht verteidigen. So wie die Stimmung gerade ist,wäre ich als Politiker auch nicht so dumm das Volk zu bewaffnen und militärisch zu drillen.Der Schuß könnte nach hinten losgehen.Und wenn die Politik schon in der Lage ist, mit einem Federstrich die Verfassung außer Kraft zu setzen,dann wären bewaffnete Gruppen erst recht nicht im Zaum zu halten. Ich glaube auch nicht,daß die jetzigen jungen Menschen noch so obrigkeitshörig sind,wie wir es waren,während meines Wehrdienstes? Die wollen doch auch nicht zum Bund,weil dies da so toll finden! Die wollen da hin,weil die dort einen sicheren Job und einigermaßen Bezahlung vulgo Sold haben. Schon schlau von der Politik,wenn das so gewollt war? Erst die Wirtschaft an die Wand fahren und dann die Arbeitslosen zu Arbeitsdienst und Militär bringen! Wo hat man das schon mal gehört? Und auch diesmal wieder ,wurden durch die Maßnahmen der Amis, dazu beigetragen,daß hier die Lichter ausgehen und die Politiker nichts Besseres zu tun haben als aufzurüsten und Hass zu säen.
Mit freundlichen Grüßen
Claus Hansen
13. Leserbrief
Sehr geehrte Damen und Herren,
Krieg ist wie Schach, weiße Figuren gegen schwarze Figuren und diejenigen, die die Figuren führen, sind oftmals beste Freunde. Sind die Figuren vom Brett, werden sie halt neu aufgestellt. Gibt ja genug.
Werfen wir also einen Blick auf diese „besten Freunde“ und was sie in der Vergangenheit erreicht haben: Schwangerentaugliche Panzersitze, verbreiterte Radwege, Froschschutzzäune, zwanzigfache Coronaimpfung, Diskriminierungsmeldestellen, das Sprengen von Atomkraftwerken und Abschalten von Kohlekraftwerken fallen mir da ein. All das hat Deutschlands sowohl ökonomische als auch militärische Wehrhaftigkeit nicht wirklich gesteigert. Nein, sie haben das Gegenteil bewirkt: Deutschlands Kriegstüchtigkeit und seine Fähigkeit, im globalen Wirtschaftskrieg zu bestehen, wurden massiv beschädigt. Patriotismus als Garant für ein verteidigungswilliges Volk wurde verteufelt, Bildung und Ausbildung als Garant für ein verteidigungsfähiges Volk wurde sabotiert, Wehrpflicht und militärisches Training abgeschafft, für die eigene Verteidigung benötigte Waffen über den Umweg über die Ukraine in den russischen Fleischwolf geworfen und Milliarden von Steuergeldern ins Ausland verschleudert, statt damit vorausschauend die eigene Wehrfähigkeit zu stärken.
Das alles geschah nicht von gestern auf heute, sondern ist ein Prozess, der bereits vor längerer Zeit begonnen wurde, und es waren weder grüne Männchen, nicht die Rechten und schon gar nicht das allgegenwärtige Gespenst unter dem Bett, die Russen, die Deutschland wehrlos gemacht und innerlich zerrüttet haben. Vollkommen unerheblich ist dabei, ob das aus Inkompetenz oder mit Absicht geschah.
Erheblich hingegen ist, dass kein potentieller Aggressor einen Krieg gegen Deutschland hätte besser vorbereiten können, als es die deutschen Regierungen und ihre Vollstreckungsgehilfen in Nadelstreifen der letzten fünfundzwanzig Jahre getan haben, die mit ihrem Machtpoker um Pfründe, Posten und die nächste Milliarde auf dem Konto in der Durchsetzung einer idiologisch verblendeten Weltrettungsmission die Verrottung der Verkehrsinfrastruktur, die Vernichtung der industriellen Basis und die Zerrüttung des Verteidigungswillens in Deutschland zu verantworten haben.
Also, lassen Sie uns über Vaterlandsverräter reden …
Rainer Sonnberg
14. Leserbrief
Liebe Nachdenkseiten,
Kriegsdienstverweigerung ist ein Grundrecht und kein Verrat am Vaterland.
Verrat am Vaterland ist es, wenn man einen Terroranschlag auf unsere Energieinfrastruktur einfach unter den Tisch fallen lässt und sich in keinster Weise um Aufklärung bemüht.
Verrat am Vaterland ist es, wenn man anstelle von diplomatischen Bemühungen das eigene Land zur Zielscheibe macht, z. B. mit der Stationierung von Mittelstreckenraketen und all dem anderen Aufrüstungsgehabe.
Verrat am Vaterland ist es, eine Politik gegen das eigene Volk mit dem Ziel der Umverteilung von unten nach oben zu machen, z. B. Renten, Mieten, Privatisierung etc.
Verrat am Vaterland ist es, das Grundgesetz mit Füßen zu treten, z. B. Corona, Waffenlieferungen in Kriegsgebiete/Beihilfe zum Völkermord etc.
Diese Liste ließe sich leider endlos fortsetzen, was schon schlimm genug ist. Wenn aber dieselben Personen, die das zu verantworten haben, vom Verrat am Vaterland im Hinblick auf Kriegsdienstverweigerung reden, dann ist das ungeheuerlich!
Vielen Dank für Eure wertvolle Arbeit
und mit freundlichen Grüßen
Christoph Nietfeld
15. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner!
Vielleicht wurde es ja in Ihrem Beitrag erwähnt, aber allein bei dem Wort “Vaterlandsverräter”, klickte in mir eine historische, speziell Deutschland, betreffend:
Vor dem 1. Weltkrieg, August Bebels ständige Weigerung, den Kriegskrediten zuzustimmen, knickte mit den Sozialdemokraten( damals noch wirklich: ” sozial”) ein.
Wegen des ständigen, schreienden Vorwurfs, ein “Vaterlandsverräter” zu sein, und stimmte zu. Man bedenke auch die damalige Kriegshysterie, Freude über diesen, letztlich desaströs endenden Krieges!
Die beste ” historische” Aufarbeitung, ist meiner Meinung nach, das “Marstheater” von Karl Kraus: “Die letzten Tage der Menschheit” keine physische, aber moralische Apokalypse !!
Die ganze Niedertracht, die zu diesem Krieg führte, und mit der Ebenselben der Krieg durchgeführt wurde, ist schreiend.
Ich bin keine Mimose, aber für diese erschütternde Darstellung,…Ende.
Es war ein Erschöpfungsfrieden, und der Vertrag von Versailles, dessen Unterschreiber (?? Name nicht präsent) wurde ermordet.
Damals, ein “Rachevertrag”, wurde von Prominenten Politikern vorausgesagt, werde zum 2. Weltkrieg führen!
Das Prozedere ist wohl bekannt: letztendlich Hitler, vom alten, senilen Hindenburgh zum Kanzler ernannt, sein Eid auf die Verfassung, über den seine Kumpane lachten……
MfG
Ottilie Ruhsam
16. Leserbrief
Verrat am Vaterland – wer verrät hier eigentlich wen?
Bei der Lektüre des Artikels von Markus Klöckner auf den Nachdenkseiten ging es mir immer wieder durch den Kopf:
Wer ist hier eigentlich der Verräter? Und wer wird hier verraten? Während der Autor des Artikels sehr richtig auf historische Vorläufer des Vorwurfs „Vaterlandsverrat“ hinweist und wie perfide dieser Vorwurf heute wieder eingesetzt wird, bleibt die eigentliche Frage, die sich aufdrängt, unbeantwortet:
Nämlich die, worin hier überhaupt der Verrat liegt und wer hier wen verrät.
Ist es tatsächlich Verrat, wenn Mensch in einem, von den Funktionseliten selbst mit Macht herbeigeführten Konflikt, in dem es ausschließlich um geopolitische und wirtschaftliche Interessen der Reichen und Superreichen geht, nicht bereit ist, den Kopf für deren Interessen hinzuhalten? Ist es „Verrat“ oder gar „Verrat am Vaterland“, wenn man nach dem zweiten Weltkrieg nicht erneut gegen Rußland ins Feld ziehen möchte? Ist es verrat, wenn man versucht, den Brand, den die Regierenden legen, durch Diplomatie zu löschen versucht?
Ist das Verrat?
Oder liegt der Verrat nicht ganz woanders?
Wie nennen wir das denn, wenn eine Regierung – zudem eine Regierung mit sehr schwacher Legitimierung, wenn wir uns erinnern, wie Merz ins Amt kam und daß es Unregelmäßigkeiten bei der Stimmauszählung gab – die Zukunft der Bevölkerung eines Landes durch eine Rekordkreditaufnahme gefährdet und das Geld fast ausschließlich in Waffen und militärische Infrastruktur steckt? Wenn durch Rekordaufrüstung der Haushalt geplündert wird, nur um dann den Bedürftigen mitzuteilen, daß sie den Gürtel enger schnallen müssen, weil die Kassen leer sind? Wenn die Renten immer weiter abgesenkt werden, weil man lieber Geld in die Ukraine schickt, wo es dann im großen Stil veruntreut wird, als den alten Menschen nach einem langen Arbeitsleben einen gesicherten Lebensabend zuzugestehen? Ist es nicht Verrat am Volk und ist es nicht Verrat am Vaterland, wenn politisch gesteuerte Medien den Menschen im Land die Wahrheit über die Ursachen des Konflikts vorenthalten und alle diskreditieren, die sich für Frieden und Freundschaft mit dem Land einsetzen, dem wir die Wiedervereinigung verdanken? Für Frieden und Freundschaft mit dem Land, das den Deutschen trotz 27 Millionen ermordeter Sowjetbürger allein im Zweiten Weltkrieg immer wohlgesonnen war. Für Frieden und Freundschaft mit dem Land, das weiterhin der Schlüssel für unseren Wohlstand und unsere Freiheit sein könnte, wenn nicht unsere gewissenlosen Funktionseliten alles dafür tun würden, einen neuen, einen weiteren Krieg mit Rußland geradezu zu erzwingen.
Wenn wir also schon die Frage nach Verrat, die Frage nach “Verrat am Vaterland” stellen, dann stellen wir sie doch gleich richtig.
Der Verräter ist nicht der, der nicht in einem von größenwahnsinnigen europäischen Eliten angezettelten Krieg sterben möchte, in dem er nichts zu gewinnen, aber alles zu verlieren hat. Der Verräter ist der, der diesen brandgefährlichen, aber absolut vermeidbaren, Konflikt überhaupt erst herbeiführt. Und der Verräter ist der, der dabei die Zukunft des Vaterlands an einen militärisch industriellen Komplex verpfändet, der selbst schon immer vaterlandslos war, weil sein Gewinn und damit sein Interesse in der Vernichtung von möglichst vielen Menschen liegt.
Freundliche Grüße aus dem Hohen Fläming,
Robert Dettmering
17. Leserbrief
Sehr geehrter Herr Klöckner!
Mein Name ist Sven Kruse, bin 59, geburtsblind und lebe und arbeite in Lübeck.
Ich beziehe mich auf den von Ihnen wirklich gut geschriebenen Artikel: “Gut, dann reden wir eben über “Verrat am Vaterland”.
Vorweggenommen:
Allein die Tatsache, dass dieser Begriff in der Politik unserer kriegsgeilen Regierung wieder ein Heim gefunden hat, ist ja Beleg genug dafür, wie geschichtsegnurant man dort agiert und wie sehr entfesselt man in diesem Lande wieder auf einen Krieg hinarbeitet.
Ich habe bewusst nicht den Begriff der Geschichtsvergessenheit gewählt, weil ich der herrschenden Klasse diese nicht abnehme. Es ist eine bewusste Missachtung und Verlügung der geschichtlichen Tatsachen, die einhergeht mit einer bewussten Verachtung der 27 milionen gefallenen Rot-armisten, Die ihr Leben im Kampf gegen den Faschismus in diesem Lande, lassen mussten.
Es ist für jeden einzelnen dieser mutigen Sowjetsoldaten ein Schlag ins Gesicht und man kann sich als Beheimateter dieses Landes gar nicht genug dafür schämen.
Die Sowjetunion und die DDR, die für uns immer ein Garant für Frieden waren, wurden zertreten und beseitigt und jetzt tanzen die Mäuse, wo die Katze eben weg ist, wieder auf den Tischen.
Der Kapitalismus war schon immer ein sicherer Garant für neue Kriege.
Was seit der Vereinnahmung der DDR in diesem Land und in großen Teilen der EU (einschließlich großbritannien) für ein Politikstiel gefahren wird, ist genauso traurig, wie erschreckend. Bleiben wir der Einfachheit halber aber mal in Deutschland.
Ist es, (um mal bei der Vokabel zu bleiben) nicht ein wirklicher “Verrat am Vaterland”, was unsere regierenden Lobbyisten uns als Volk hier bieten? Unsere Regierenden missachten bei vollem Bewusstsein und mit Absicht unser Grundgesetz.
Sie treten die von Ihnen selbst gesetzten Werte mit Füßen. Was ist mit “Schaden vom Volk abwenden?
Was ist mit der angeblichen Meinungsfreiheit? Was ist mit dem Gesetz, vor dem wir alle gleich sind? Was ist mit Chancengleichheit für Alle?
Was ist mit der Achtung des Völkerrechts?
Wenn man Schaden vom Volk abwenden will, wie passt dann der derzeitige Kriegskurs dazu?
Unsere Regierung liefert immer schön fleißig die besten deutschen Waffen in alle Kriegsgebiete dieser Welt. Für die wunderbaren Profite, die man damit erzielen kann, wird auf das Völkerrecht gepfiffen und das sind nur wwenige Beispiele für das allgemeine Versagen unserer Regierung. Das soll unsere wunderbare Demokratie sein? Wenn Das unter “Demokratie zu verstehen ist, was in diesem Lande praktiziert wird, dann braucht Diese kein Mensch.
Ebensowenig brauchen wir ein neues altes Feindbild (in Form des bösen Russen, welches man uns wieder einhämmern will, wozu man ja auch sämtliche Massenmedien wieder gleichgeschaltet hat.
Diejenigen, die im Reichstag in Berlin und in den Landesparlamenten sitzen, üben den größten “Verrat am Vaterland”.
Da fällt mir ein, was Lenin einmal gesagt haben soll:
“Demokratie ist immer die Demokratie der Herrschenden”.
Auch die ganze Verbotsdebatte über die AFD ist meiner Meinung nach völlig lächerlich.
Wenn unsere Regierenden Endlich mal damit beginnen würden, eine Politik für und nicht gegen die eigene Bevölkerung zu machen, dann würde sich das Problem mit der AFD (so es denn eines ist) von ganz allein erledigen.
Offenbar ist aber genau Das nicht gewollt. Warum nur?
Die EU leitet uns ja alle dazu an, nichts mehr zu reparieren, sondern wegzuwerfen und neu zu machen.
So sollten wir uns doch einmal als richtig linientreue EU-Bürger erweisen und unsere “Demokratie und auch gleich die ganze EU, die ja beide überhaupt nicht mehr funktionieren, zu entsorgen und dann etwas neues und nachhaltiges zu schaffen.
Mein Vorschlag?
Eine vorübergehende Diktatur des Proletariats.
Herzliche Grüße an das ganze Team der Nachdenkseiten!
Es ist so gut und wichtig, dass es Euch gibt.
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