„Warum Linke keinen Humor haben“ – Spiegel Online weiß das

Spiegel Online trumpft mit neuen Erkenntnissen über die politische Landkarte auf. Der frühere stellvertretende Leiter des Berliner Spiegel-Büros, Jan Fleischhauer, hat ein Buch geschrieben, und Spiegel Online gibt wie üblich bei Produkten der eigenen Redakteure Auszüge wieder. Ich habe ein Stück, jenes zum fehlenden Humor der Linken, gelesen. Wow! Dem Mann muss irgendwann in seiner Jugend ein linkes Mädchen den begehrten Flirt verweigert haben. Ohne einen solchen gefühlsgestörten Hintergrund kann man die Texte nicht fassen. Albrecht Müller.

Hinweise des Tages

(WL/AM)

Heute unter anderem zu folgenden Themen:

  1. Bürger verlieren 140 Milliarden
  2. Union befürchtet 500 Mrd. Schulden
  3. Gespräch der Bundesregierung mit Spitzenvertretern von Banken und Versicherungen 2003
  4. Sicherungsklausel für Rente: DGB fordert weitere Reformen
  5. Rentenrendite: Immer im grünen Bereich
  6. DGB: Stoppt die Schuldenbremse – Sie bremst die Zukunft aus
  7. “Eine Kultur der Sprachlosigkeit”
  8. Heribert Prantl: Operation Enterhaken
  9. Die soziale Situation in Deutschland
  10. Für die Mehrzahl der Deutschen wird man durch Beziehungen oder soziale Herkunft reich
  11. Arm bleibt arm und reich studiert
  12. Das soziale Profil in der Begabtenförderung
  13. Kein Diplom für renitente Studenten
  14. Lucas Zeise: Obama gleicht Bush, nicht Roosevelt

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Zum Bundestagswahlprogramm der Partei der Linken

In letzter Zeit liest man allenthalben die oft nur vorgespiegelt fürsorgliche Frage, warum die Krise der Linken nicht in die Hände spielt. Heribert Prantl begründet dieses erklärungsbedürftige Phänomen in der Süddeutschen Zeitung damit: „Wenn die Leute in der Klemme sitzen, dann wollen sie nicht immer nur hören, warum das so ist. Sie wollen wissen, wie sie da wieder herauskommen. Dazu ist von der Linkspartei nicht viel zu hören.“ Ein ausgewiesener Realo aus der Linkspartei, das Mitglied im Berliner Abgeordnetenhaus Carl Wechselberg, wirft seiner eigenen Partei im Spiegel vor, sie biete den „Bürgern und Wählern, die sich in der Krise existentiell bedroht sehen“ keine „echte Antworten und Konzepte“ und keine „politische Strategie zu deren Umsetzung“.
Auch der SPD-Vorsitzende Franz Müntefering schlägt im ZDF in die gleiche Kerbe: Die Linke habe ihren Höhepunkt überschritten, sie „hat keine Orientierung an den Lebenswirklichkeiten, sie versucht sozialpopulistischer sein als die anderen.
Umso interessanter ist es, das Bundestagswahlprogramm [PDF – 320 KB] einmal danach abzuklopfen, ob die Linke tatsächlich keine Antworten und Konzepte oder keine Orientierung an der Lebenswirklichkeit hat. Wolfgang Lieb

Ein vermutlich inszenierter Konflikt soll die Durchsetzung des Bad-Bank-Konzeptes erleichtern (Finanzkrise XIV)

Gestern kam Spiegel Online mit einem längeren Artikel und der Hauptaussage, die SPD-Fraktion, namentlich die Haushälter und die Parlamentarische Linke (PL), würden Steinbrück zu einem härteren Kurs gegenüber den Banken in Sachen Auslagerung toxischer Papiere drängen (siehe Auszüge in der Anlage). Der haushaltspolitische Sprecher Carsten Schneider wurde mit der Forderung zitiert, die Banken müssten „die Hosen runterlassen“. Die Argumentationsweise und auch die personelle Konstellation sind so schräg, dass ich nicht an einen echten Konflikt glaube. Der Konflikt ist verabredet, weil damit der skandalöse Vorgang als solcher, nämlich den Banken ihre schlechten Risiken zulasten der Steuerzahler abzunehmen, wie selbstverständlich erscheint. So ist das im Leben: Wenn man ein Vorhaben der Detailkritik unterzieht und dann dem Kritisierten auch noch die Möglichkeit gibt, Kompromissbereitschaft zu zeigen (so wird es nämlich kommen), dann erscheint das Vorhaben als solches akzeptabel. Auf die Nutzung dieses einfachen Tricks der Meinungsmache zielt der Konflikt. Albrecht Müller.

Alternativer Medienpreis 2009 für die NachDenkSeiten

Am 8.Mai haben die NachDenkSeiten in Nürnberg einen „alternativen medienpreis 2009“ für die Sparte Internet verliehen bekommen. Dafür bedanken wir uns bei den Organisatoren dieses zum zehnten Mal verliehenen Preises und bei den Juroren. Wir haben diese Auszeichnung stellvertretend für alle, die www.nachdenkseiten.de unterstützen und die sich für unser Projekt engagieren, entgegengenommen.
Wir gratulieren unseren Mitgewinnerinnen und Mitgewinnern.
In der Laudatio [PDF – 41 KB] heißt es: Die Nachdenkseiten klären auf. „Sie verwirklichen einen der wesentlichen Internet-Grundgedanken: Experten lassen interessierte Menschen an ihrem Wissen teilhaben. Und das kostenfrei, ehrenamtlich, kontinuierlich und zuverlässig. Damit haben sie sich den Alternativen Medienpreis in der Sparte Internet verdient.“ Wolfgang Lieb

Das CHE-Hochschulranking 2009/10 ist alles andere als ein Studienführer

„Die Zeit“ als Medienplattform für dieses Ranking begibt sich mit der Veröffentlichung in den Graubereich der Vermischung von Journalismus und PR. Der „ZEIT-Studienführer“ dient eher der Imagepflege des CHE und der Bertelsmann-Stiftung als neutralen und gemeinnützigen Einrichtungen. Das Ranking selbst dient dem CHE, um seine Ideologie vom Wettbewerb als Steuerungsinstrument für die Hochschulen zu propagieren. Die dem Ranking zugrundeliegenden Kriterien werfen mehr Fragen als Antworten auf, aus kaum einem Kriterium lässt sich wirklich auf die Qualität des Studienangebotes schließen. Darüber hinaus ist höchst fraglich, ob die Bewertungen repräsentativ sind. Der „Zeit Studienführer“ ist für die weit überwiegende Zahl der Studierwilligen irrelevant, ja sogar eine Frust auslösende Irreführung, denn angesichts der um sich greifenden Zulassungsbeschränkungen kann sich ohnehin kaum noch ein Studienanfänger seinen Studienort auswählen. Wolfgang Lieb

Hinweise des Tages

(KR/WL)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Joseph E. Stiglitz: Wie eine Bankensanierung funktionieren kann
  2. Stresstest: Geldbedarf der US-Banken verhandelt, nicht berechnet
  3. Präsidentenwahl in Deutschland: Lehrstück der politischen Moral
  4. Die Legende vom Kündigungsschutz
  5. Soziale Ungleichheit schlägt auf die Gesundheit
  6. Whistleblower-Preis: Steuerfahnder für gute Arbeit geschasst
  7. Heinz-J. Bontrup: Hohe Schulden müssen möglich bleiben
  8. Neues in der Planspieldatenbank: “Energie, Klimaschutz und Verbraucher”
  9. Neue Publikation: Krise der Marktwirtschaft?
  10. Kostenlose Arbeitsblätter – Arbeitsmarkt in der Krise – Konjunkturpaket II und mehr
  11. Armee umwirbt Kinder
  12. Hollands Rentner: Die Rente ist unsicher
  13. Die NATO hält Saakaschwili
  14. Hilflose Helfer in Afghanistan
  15. Ursachen und Therapie der Finanzkrise. Eine Sammlung von Dokumenten

Vorbemerkung: Dieser Service der NachDenkSeiten soll Ihnen einen schnellen Überblick über interessante Artikel und Sendungen verschiedener Medien verschaffen.

Hinweise des Tages (2)

Heute zu diesen Themen:

  1. Das Volk gegen Zensursula
  2. Die Kinderplattform wirkt
  3. Hessisches Abitur verkauft – Große Anfrage der Linken
  4. Pragmatismus als Ideologie
  5. Mobbing gegen Kranke – wie Unternehmen Mitarbeiter rausekeln
  6. Zur Präsidentenwahl in Südafrika

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„Zehn Gründe, warum Blogs in Deutschland nicht funktionieren.“

Unter dem Titel „B wie Blog“ nennt der Amerikaner Felix Salmon im SZ-Magazin „zehn Gründe, warum Blogs in Deutschland nicht funktionieren“. Als Betroffene können wir uns dazu schlecht äußern. So viel kann man aber sagen: So viel Belangloses und Nichtbelegtes zu der deutschen Blog-Szene habe ich schon lange nicht mehr gelesen. Voller Dummheiten und Vorurteile ist das Stück. Schauen Sie sich zum Beispiel den 10. Grund an: „10. Die Deutschen nehmen ihre Ferien extrem ernst. Der Blogger kennt keine Ferien.“ Der Mann schreibt so etwas, ohne je während der Ferienzeit in die deutschen Internetseiten geschaut zu haben. Wahrlich eine Zumutung.
Vielleicht hat er in einem recht. Die deutschen Professoren tauschen sich nicht so intensiv im Netz aus wie in den USA. Aber das rechtfertigt Salmons Wertung nicht.

Anmerkungen zu Berlusconi und zur fortschreitenden Berlusconisierung Europas

Die Nachrichten und Berichte aus Italien treffen auf unsere erstaunlich abgestumpften Gemüter. Was wir in diesen Tagen darüber lesen, wie Berlusconi mit seiner Ehefrau und dem politischen Gegner umspringt, und wie er seine Medienmacht und seine politische Macht hemmungslos nutzt – so zum Beispiel hier -, das führt schon kaum mehr zu der nahe liegenden Frage, ob wir es hier noch mit demokratischen Verhältnissen zu tun haben. Am vergangenen Sonntag zum Beispiel, dem Tag der Pressefreiheit, war in deutschen öffentlich-rechtlichen Sendern zwar von China die Rede aber nicht von Italien. – Die Demokratie in Italien ist an ihrem Ende angekommen. In vielen anderen Ländern einschließlich Deutschlands und Frankreichs sieht es nicht sehr viel besser aus. Medienmacht und finanzielle Macht hebeln die demokratische Kontrolle aus. Albrecht Müller

Hinweise des Tages

(KR)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Thomas Fricke: Konjunktureller Vorfrühling
  2. Jetzt kommt der Kahlschlag
  3. Die Briefbombe des Herrn Appel
  4. EZB scheint nicht Herrin der Lage
  5. EU will Krise aussitzen
  6. Banken sollen für Schrottpapiere voll haften
  7. Regierung plant zahnloses Gesetz gegen Steueroasen
  8. Lassen Sie den Worten Taten folgen, Herr Finanzminister
  9. Deutsche Manager sollen für Misserfolg haften
  10. Alle Fraktionen kritisieren Finanzmarkt-Gesetzentwurf der Regierung
  11. US-Banken brauchen 74,6 Milliarden
  12. Ein Stresstest wie ein Schmuddelfilm
  13. Die Rettungspakete sind sehr schlecht
  14. Die Goldman-Connection
  15. Petitionsausschuss will Petition zur Änderung der Strafrechtsverjährung in Kürze ablehnen
  16. AhD warnt vor Regionalisierung des Beamtentums
  17. Kitas alleingelassen
  18. Leiharbeiter klagen Nachzahlungen ein
  19. Wahlkämpfender CDU-Politiker ergattert TV-Rolle
  20. Privilegierte Schützengesellschaft
  21. Hygiene-Schlamperei: Der Tod lauert im Krankenhaus
  22. USA: 3,5 Millionen Kinder von Hunger bedroht

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Hinweise des Tages

(KR/WL)
Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Studie deckt massive Verflechtung der US-Banken mit der Hypothekenbranche auf
  2. Hypo Real Estate: Vor der Insolvenz?
  3. Die deutsche Bad Bank steht
  4. Unveränderte Freude am Zocken
  5. “Massenvernichtungswaffen” – SEC knöpft sich Derivatehändler vor
  6. Steuersenkungen verlängern Krise
  7. Wenn Unternehmen Zukunft wegsparen
  8. Keiner ist so klug wie alle
  9. Euro-Finanzchef Juncker warnt vor sozialer Krise
  10. “Es kann ja wohl nicht sein, dass in der Krise eine Bevölkerungsgruppe bevorzugt behandelt wird.”
  11. Was aus 50.000 Euro wird – Steigende Langlebigkeit der Bevölkerung und die dauerhaft niedrigen Kapitalmarktzinsen zehren stark an der Rendite der privaten Rente
  12. Teure Fehler bei der Altersvorsorge
  13. Kölnische Rundschau Kommentar zur Rentenformel
  14. Krankenversicherungen: Gefangen im kranken System
  15. Kleine Erfolge – Wieder mehr Kinder durch Elterngeld?
  16. Wieder einmal etwas Neues vom Sachsensumpf oder Omertà in einem Bundesland
  17. Verfassungsfeind NPD
  18. Zwei völlig verschiedene Optionen für Opel
  19. Keine Erhöhung des Schonvermögens bei Alg II-Empfängern
  20. Für eine Handvoll Zloty
  21. FR: Ein gar nicht vorbildliches Modell
  22. ARD Plusminus: Lautsprecher der Autolobby
  23. Klaus Ott: Fragwürdige Geschäfte im TV
  24. Tipp: Neue Dokumente in Sozialpolitik aktuell
  25. Tipp: Das Unbehagen im globalisierten Kapitalismus
  26. TV-Tipp: “Einstweilen wird es Mittag”
  27. Nachtrag zu „Probleme bei der Riester-Rente und beim „Wohn-Riester“

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Hinweise des Tages

(MB/WL)

Heute unter anderem zu diesen Themen:

  1. Kalter Putsch: Industriestaaten im Würgegriff der Finanzoligarchie
  2. Leichen pflastern ihren Weg … Der Weg der Hypo Real Estate in die Pleite
  3. Folterkammer für Banken
  4. Rechnen ohne Risiko
  5. Vorsicht, Entglobalisierung!
  6. Verfassungsrechtler Böckenförde: Woran der Kapitalismus krankt
  7. Rechtsgutachten von Hans-Peter Schneider: Verfassungsrechtliche Grenzen einer „Schuldenbremse“
  8. Welcher Konzern passt zu Opel?
  9. Kurzarbeit: Mitnahmeeffekte und Missbrauch leicht gemacht
  10. Chef der Tafeln: “Es gibt eine neue Armut in Deutschland”
  11. Schutzschirm gegen Altersarmut statt Rente mit 67
  12. Geraubte Persönlichkeitsrechte für Erwerbslose
  13. Zahl der Hartz IV-Klagen um 150 Prozent gestiegen
  14. Geplatzter Traum von der dicken Fondsrente
  15. Kitas bleiben dicht
  16. Auch neuer Bahnchef strebt an die Börse
  17. Die Deutsche Bahn und die Spione
  18. ARD und ZDF laden Gesine Schwan aus
  19. Stiftungen – Barmherzigkeit nach Kassenlage
  20. Grüne wollen Studierende in den Mittelpunkt des Bologna-Prozesses stellen
  21. “Die Studenten haben nicht viel davon”
  22. Torsten Bultmann: Konfliktmuster um die Fortsetzung der Exzellenzinitiative
  23. Petition: Internet – Keine Indizierung und Sperrung von Internetseiten
  24. Trend zum heimlichen Nebenjob
  25. Die NPD-Dokumentation der SPD-Innenminister – Aufschlussreicher als der Verfassungsschutz
  26. Wackelkandidaten lassen Schwans Chancen schwinden
  27. Oskar, der Phantomkanzler
  28. Obama in der Falle – Vor Gericht droht ein Debakel
  29. Der Präsident hat immer recht
  30. Demo am 16. Mai
  31. Tipp: Flassbeck zum Download

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ZDF-Frontal21 macht Stimmung gegen die Rentner

„Ist die Rente krisensicher? – Wahrheit und Wahlversprechen“ so lautete die Schlagzeile zu der gestrigen Sendung [PDF – 50,4 KB].
Korrekter hätte die Überschrift lauten müssen: Mit Unwahrheiten und parteiischen „Experten“ gegen die Rentner.
Eine tendenziöse Sendung, die mit Unwahrheiten, manipulativen Gegenüberstellungen und vor allem mit ausgewiesen parteiischen „Experten“ gegen ein Gesetz angehen will, mit dem nominale Rentenkürzungen als Folge sinkender Löhne ausgeschlossen werden sollen.
Dabei ist dieses Gesetz tatsächlich nur ein „Wahlkampfverhinderungsvehikel“ (Röttgen), denn die Renten werden damit auch künftig langsamer steigen. Ab 2011 sollen die Rentenerhöhungen so lange halbiert werden, bis eine aufgrund der neuen Schutzklausel unterbliebene Rentenkürzung nachgeholt ist. Aber davon war in dieser Sendung natürlich nicht die Rede. Es ging darum, von den Verantwortlichen und Gewinnern der Krise abzulenken und die Rentner für die Folgen des Desasters zur Kasse zu bitten. Wolfgang Lieb