Schlagwort:
Freihandel

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Steingarts “Weltkrieg um Wohlstand” – ein Verriss

Auf diesen Beitrag bei blog.zeit.de wollte ich wegen seiner Wichtigkeit noch einmal hinweisen. (Siehe auch Hinweise vom 30.11.) Der Rezensent Dieter Wermuth zeigt, wie wirr das Buch von Steingart ist, wie wenig Ahnung der Autor, immerhin Leiter des SPIEGEL-Büros in Berlin, von gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen hat; dafür kennt er und nutzt er alle geläufigen Vorurteile. Aber lesen sie selbst: http://blog.zeit.de/herdentrieb/?p=96.

Der erneute Hinweis ist auch deshalb wichtig, weil einer der absurden Vorschläge von Steingart – eine Freihandelszone mit den USA – Eingang finden könnte in die Überlegungen unserer Bundeskanzlerin für den nächsten G8-Gipfel in Heiligendamm/Mecklenburg-Vorpommern am 6. bis 8.6.2007.

Das Wettbewerbsdogma – ein Mythos! Kritische Anmerkungen von Jacques Sapir und Heiner Flassbeck

„Konkurrenz bzw. Wettbewerb stimuliert Umsatz und Absatzmärkte der Unternehmen, was diese wiederum veranlasst, neue Arbeitsplätze zu schaffen“ (…) stellen Volkswirte der OECD fest. Allerdings beruhen die dem Wettbewerb zugeschriebenen ökonomischen Tugenden weniger auf wissenschaftlicher Erkenntnis als auf interessengeleiteter Glaubenshaltung. Da durch solche offiziellen Verlautbarungen das Konkurrenzdogma immer wieder bekräftigt wird, fällt es neoliberalen Ökonomen leicht, sich einer ernsthafte Diskussion über ihre Glaubensüberzeugungen zu entziehen – und die Unternehmen können ihre spezifischen Strategien weiter durchsetzen.
Zum nicht mehr in Frage gestellten Dogma des Wettbewerbs empfehlen wir unseren Leserinnen und Lesern zwei aktuelle kritische Beiträge: „La concurrence, un mythe“ von Jacques Sapir (übertragen von Gerhard Kilper) und „Was ist Wettbewerb?“ von Heiner Flassbeck mit einer ergänzenden Anmerkung von Wolfgang Lieb.

Buchbesprechung: Daniel Cohen, Die Globalisierung zum Friedensprojekt machen

Der sich selbst überlassene Kapitalismus führe ohne bewusste Steuerung durch die Politik nicht zu einem störungsfreien Wirtschaftswachstum und bringe auch keine sozialstaatlichen Strukturen und keine befriedigenden Ergebnisse im internationalen Warenaustausch hervor. Dieser These geht Daniel Cohen in einem historischen Rückblick von der frühen Phase der Globalisierung bis heute nach. Im Ergebnis fordert er die Politik dazu auf, unter Zugrundelegung von Menschenrechten und Demokratie über die UNO einen internationalen politischen Rahmen verbindlicher Standards zu entwickeln, der geeignet ist, dem Bedrohungsszenario Globalisierung eine gerechtere globale Wirtschaftsentwicklung als langfristiges Friedensprojekt entgegenzusetzen.
Gerhard Kilper hat für uns das bisher nur auf Französisch erschienene Buch “La mondialisation et ses ennemis” besprochen.